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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1869
¬Der¬ Auswanderer aus dem Zillerthale : ein Charaktergemälde aus dem Tiroler Volksleben
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Pagina 46 di 342
Autore: Praxmarer, Josef ; Hacker, Franz Xaver / vom Verf. "Der Wilderer" und "Eine Dörcherfamilie"
Luogo: Bozen
Editore: Wohlgemuth
Descrizione fisica: 128, 210 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth. außerdem: Das Marienkind / von Dr. H.. - Beil. zum Tiroler Volksblatt
Segnatura: 398
ID interno: 72509
Augen. Und nur wenige Wochen im Jahre sah er seine Heimath. Da war freilich die ganze Welt seine Heimath: er brauchte gar keine Religion mehr, denn um diese durste er nirgends fragen, Geld war seine Religion, und: Kaff, Kaff, gute Waare fein tägliches Gebet, und am Abende die Musterung seines Geldbeutels, seine tägliche Erforschung des Gewissens. Wohl gab es auch solche, die sich zusammenthaten, um etwa als wandernde Sänger mit ihren von Tirol mitgenommenen heimathlichen Klängen in der Zuhörer Brust

werde als hier. Mit schwerer Arbeit werde er sich anderswo sein Brod leichter verdienen. Tirol war für ihn verschlossen, er selbst hatte es sich hinter seinem Rücken abgeschlossen, und als Reuiger, als verlorner Sohn, wollte er doch nicht zurückkehren, das ließ sein Stolz nicht zu. Da dachte er nun an sein weiteres Vaterland, an das große Oesterreich, wären ja der Länder außer Tirol noch viele, die alle Raum genug böten, für einen ehemaligen Landessohn; von diesen würde er doch lieber gesehen

werden, als hier in diesem teilnahmslosen Lande. Und sie wandten ihre Blicke nach andern Kronländern Oesterreichs ; nach Steiermark und Siebenbürgen. Waren ja diese ihrem lieben, unvergeßlichen Tirol am ähnlichsten. Kaum hatte Einer diesen Gedanken ausgesprochen, so fand er da und dort Anklang. Bald wanderten Bittgesuche von NeuMerthal nach Wien zum gütigen Kaiser Ferdinand, er möchte doch gestatten, wenn auch nicht nach Tirol doch wenig stens in ein anderes Kronland zu wandern und ihre Religion ausüben zu dürfen. Da Steiermark

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1869
¬Der¬ Auswanderer aus dem Zillerthale : ein Charaktergemälde aus dem Tiroler Volksleben
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Pagina 28 di 342
Autore: Praxmarer, Josef ; Hacker, Franz Xaver / vom Verf. "Der Wilderer" und "Eine Dörcherfamilie"
Luogo: Bozen
Editore: Wohlgemuth
Descrizione fisica: 128, 210 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth. außerdem: Das Marienkind / von Dr. H.. - Beil. zum Tiroler Volksblatt
Segnatura: 398
ID interno: 72509
den Kreuzwegstationen nach von Mairhofen den Hügel hinauf steigt. Eine Aufschrift erzählt diese ruchlose That der Nachwelt. ^ Wenn man an dieser Stelle Vorüberacht, so wird man von einem weh mütigen Gefühle ergriffen, kaum kann man es glauben, daß fo etwas in Tirol geschehen, und doch ist es geschehen — und die Ursache — war die neue Lehre, des unheim lichen Gastes, welche Völker beglücken soll und Licht, Aufklärung und Duldsamkeit predigt. Man sieht schon, die schlechte Parthei war rührig

, aber auch die Seelsorger und Gutgesinnten schliefen nicht. Das kecke herrische, übermüthige, verhöhnende Ve nehmen der Sektirer, ihre Umtriebe konnte man doch nicht mehr so hinnehmen. Das Landgericht berichtete, die angesehendsten Gemeindemänner begaben sich in Person nach Innsbruck, um bei dem Landtage und dem Gubernium die Sache anhängig zu machen. Man verlangte entweder die Rückkehr der Sektirer zur Religivn der Väter, oder aber ihre gänzliche Ausweisung aus dem Lande Tirol. Was Ausweisung, wegen der Religion

. Kein Wunder also, daß er seiner Freunde sich so sehr annahm. Und welchen Lärm erhob erst das Ausland über das entsetzliche Tirol! Man wüthete besonders in Norddeutschland! Und der unheimliche Gast? Er hatte sich aus dem Staube gemacht, als er Wind bekam, daß von Seite der Behörde gegen ihn etwas im Zuge sei, auch fürchtete er, daß über Nacht er einmal einen Besuch von den Schwarzen bekommen könnte, die ihm dann ein etwas unliebsames Geleite durch das Thal hinaus geben könnten, Er war fort

; denn schon hatte dieser Krebs stark um sich gefressen. Wehe that dieser Schnitt dem ganzen Tirol, ein Schmer- zensschrei, ein Gefühl der Wehmuth durchzuckte das gauze Land, denn mehr als 3W seiner ehemaligen Kinder sollte es nun in die weite Welt hinausstoßen, aber wer gibt nicht gerne eins seiner faulen Glieder her, wenn er sieht, daß sonst bald der ganze Leib faul und morsch würbe. Der Auswanderer. 8 ^

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1869
¬Der¬ Auswanderer aus dem Zillerthale : ein Charaktergemälde aus dem Tiroler Volksleben
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Pagina 34 di 342
Autore: Praxmarer, Josef ; Hacker, Franz Xaver / vom Verf. "Der Wilderer" und "Eine Dörcherfamilie"
Luogo: Bozen
Editore: Wohlgemuth
Descrizione fisica: 128, 210 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth. außerdem: Das Marienkind / von Dr. H.. - Beil. zum Tiroler Volksblatt
Segnatura: 398
ID interno: 72509
l VI. HauptM. Dieneu e Heimath. Es war in einem Wirthshause im Städtchen Rattenberg, wo die Auszügler auf dem Durchzuge einkehrten, und von den Inwohnern auch wie anderswo stumm und mit einer gewissen Scheu betrachtet und umstanden wurden. Man wollte doch diejenigen von Angesicht kennen lernen, welche die Sitten, die Religion und das Land ihrer Väter für immer verlassen wollten; ein in Tirol etwas Unerhörtes. Wie nun die Leute so da standen, mochte es die Auszügler ärgern, beson ders

der Thränen werde, und ihr einmal gar gerne mit uns ein Stück schwarzen Bredes, wie ihr es in der alten Heimath gehabt, theilen werdet. Wir einmal neiden euch um dieses Brod nicht und giengen nicht mit euch, wenn auch der Korb mit weißem Brode täglich vor unserer Nase hienge, und die Trauben uns in diesem euern aelobtm Lande in den Mund hineinwachsen würden. Also ein Schlaraffenland hofften sich die Auszügler. — Je weiter man sich von dem Zillerthale und Tirol entfernte, desto stiller wurde die Karavane

in Aussicht gestellt. Was kümmerte aber die Protestanten dieser neue Zuwuchs in ihrer Kirche; wußte man ja eigentlich nicht recht, welcher Kirche sie angehören? Doch über etwas freute man sich doch allgemein. Ueber die Schlappe, welche, wie sie meinten, der katholischen Kirche dadurch angehängt würde, besonders in dem finstern Tirol, das sich sonst immer mit seiner Glaubens -Reinheit ,und Einheit so brüstete. Da haben wir's, hieß es. Wenn einmal bei einem abergläui bischen rohen Volke der Umschlag kömmt

, so geht er zu weit. Ziehen nicht diese dummen Leute wegen eines religiösen Wahnes mit Sack und Pack aus ihrem schönen Vaterlande? Da hätte ich es gescheidter gemacht. Ich wäre geblieben, und hätte schön fein meine religiöse Meinung für mich behalten. Was ich mir denke, dafür kann ich nicht verantwortlich gemacht werden, und in Tirol jagt man ja auch nicht die Leute mit den Peitschen in die Kirche und zu den Beichtstühlen, und wenn es geschähe,

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