6 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1869
¬Der¬ Auswanderer aus dem Zillerthale : ein Charaktergemälde aus dem Tiroler Volksleben
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AAZ/AAZ_195_object_3838808.png
Pagina 195 di 342
Autore: Praxmarer, Josef ; Hacker, Franz Xaver / vom Verf. "Der Wilderer" und "Eine Dörcherfamilie"
Luogo: Bozen
Editore: Wohlgemuth
Descrizione fisica: 128, 210 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth. außerdem: Das Marienkind / von Dr. H.. - Beil. zum Tiroler Volksblatt
Segnatura: 398
ID interno: 72509
Maler in Henri's Zimmer trat. Er zeigte das heiterste, unbefangenste Wesen, wahrend Henri sehr ernst und zurückhaltend war. „Bist du krank? fragte der Maler, weil du mich durch ein Briefchen zu dir gebeten hast?' — „Nein, entgegnete trocken der Angeredete; allein ich möchte so ganz unter vier Augen mit dir reden, und wählte wzu mein Zimmer.' — „Ah, es handelt sich wohl um ein süßes Abenteuer, bei dem ich dir zu Seite stehen soll?' — „Meinst du? sagte Henri und seine Augen ruhten durch bohrend

auf Alfred; diesmal könntest du fehl gerathen haben. Es handelt sich um etwas Ernstes, nämlich darum, ob einer meiner Freunde ein gemeiner Mensch ist oder nicht.' Mit diesen Worten stand Henri auf und legte eine Hundßpeitsche auf den Tisch. „Du thust heute schrecklich geheimnißvoll,' lachte mühsam der Maler. — „Das wird bald anders sein,' war die kurze Antwort. Henri drückte sich in die Ecke des Sopha, schloß halb die Augen und begann mit ernster Stimme: „Alfred, ich möchte einige Fragen an dich stellen

, aber ich erwarte von dir die volle, ganze Wahrheit als Antwort. Wir nannten uns bisher Freunde, das heißt, unsere Streiche und unsere Gelage waren gemeinsam, wir lachten mit einander, tranken, und neckten uns und theilten uns unsere jugendlichen Verirrungen mit. Das ging eine Zeitlang, jetzt wird es wohl anders werden. Sage mir aber aufrichtig, wurde nicht vor einigen Tagen ein Dienstmädchen aus eurem Hause entlèn?' — „Ach ich kümmere mich wenig um solche Dinge, antwortete gleichgiltig der Maler ; s'ist

, das wegen Diebstahl aus eurem Hause entlassen wurde.' -— „Ah ja, ich erinnere mich jetzt, antwortete der Maler und fuhr mit der Hand über die Augen, wohl nur um einen stechenden, zornigen Blick zu verbergen.' >— ^Also doch, fuhr Henri mühsam nach Fassung ringend fort. Das Mädchen soll eine silberne Theekanne entwendet haben?' —- „Möglich, ich kümmere mich nicht um häusliche Vorgänge; aber du scheinst sehr gut unterrichtet zu sein, besser als ich.' — „Das wird sich zeigen. Doch ich will mich kurz fassen

1
Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1869
¬Der¬ Auswanderer aus dem Zillerthale : ein Charaktergemälde aus dem Tiroler Volksleben
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AAZ/AAZ_196_object_3838810.png
Pagina 196 di 342
Autore: Praxmarer, Josef ; Hacker, Franz Xaver / vom Verf. "Der Wilderer" und "Eine Dörcherfamilie"
Luogo: Bozen
Editore: Wohlgemuth
Descrizione fisica: 128, 210 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth. außerdem: Das Marienkind / von Dr. H.. - Beil. zum Tiroler Volksblatt
Segnatura: 398
ID interno: 72509
in meiner Gewalt ist und daß ich es mir fest vorgenommen habe, hinter die Wahrheit zu kommen. Ich gebe dem Mädchen das nöthigs Geld, um beim Präfekten einen Prozeß gegen jenen einzuleiten, der sie als Diebin gebrandmarkt hat.' — „Das wirst du nicht thun!' rief zornig der Maler. —- „Wer wird mich hindern, du gewiß nicht! Ich stehe dem Mädchen zur Seite, bis die Sache entschieden ist. Adieu.' — — Alfred sah dem hocherregten Henri in's Gesicht und las in dessen Zügen den festen Entschluß, den Plan auszuführen

, damit basta!' — „Damit basta? rief Henri; du bist ein ganz gemeiner, schlechter Bube, dem jeder ehrliche Mensch aus dem Wege gehen soll — so damit basta!' -— Alfred zitterte vor Zorn und Wuth. Seine Fäuste ballten sich, die Muskeln des Gesichtes zuckten, die Lippen preßten sich krampfhaft aufeinander und die Augen drohten aus ihren Höhlen zu treten. „Das sagst du mir!' stammelte der Maler. „Ja, dies und noch mehr. Entweder übersendest du mir morgen zweitausend Franken, um dem Mädchen einigen Ersatz

für die verletzte Ehre zu bieten, oder ich klage dich selbst beim Piäfecten als einen verworfenen Verläumder ein.' — „Bist du wahnsinnig?' rief der Maler in höchster Wuth. — „Nein! Aber deine Frechheit könnte mich wahnsinnig machen. Siehst du hier diese Hundepeitsche? Für dich ist sie da, und ich werde dich mit derselben zerfleischen, wenn du nicht augenblicklich das unterschreibst, was hier auf diesem Papiere steht.' — Alfred übe, flog das dargereichte Blatt. Seine feige Seele bebte. „Gut, sagte

er, ich werde dem Mädchen bestätigen, daß sie ehrlich ist, gib mir Dinte und Feder!' — „Hier!' — „So, bist du nun zufrieden?' — „New,' antwortete Henri, das Blatt zusammenfaltend. Ich will Antwort wegen der 2000 Francs.' — „Es ist mir unmöglich, die Summe aufzutreiben!' — „So mache es möglich!' — „Henri, du bist von Sinnen!' — „Wenn ich morgen um 12 Uhr Mittag die Summe nicht habe, führt mich mein Weg zum Präfecten!' — „So sollen dich tausend T— ! fluchte der Maler. Aber fürchte meine Rache, Erbärm- licher!' — „Still

2
Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1869
¬Der¬ Auswanderer aus dem Zillerthale : ein Charaktergemälde aus dem Tiroler Volksleben
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AAZ/AAZ_191_object_3838800.png
Pagina 191 di 342
Autore: Praxmarer, Josef ; Hacker, Franz Xaver / vom Verf. "Der Wilderer" und "Eine Dörcherfamilie"
Luogo: Bozen
Editore: Wohlgemuth
Descrizione fisica: 128, 210 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth. außerdem: Das Marienkind / von Dr. H.. - Beil. zum Tiroler Volksblatt
Segnatura: 398
ID interno: 72509
. Er hatte sich nicht getäuscht, denn schon beim Eintritte in das (Kastz tönten ihm aus dem wirren Gelärme wohlbekannte Stimmen entgegen, „A Dichter von Arras, der Held der Pariser Vorstadttheater, der Liebling der 5 und anderen schönen Frauen!' riefen ihm seine Freunde grüßend entgegen und ten ihn als willkommenen Zuwachs ihrer fröhlichen Gesellschaft zum Tische, dl feinen Leckereien und den verschiedensten Weingattungen bedeckt war. „Prächtig du gekommen bist, edler Verseschmied! rief Alfred, ein junger Maler, der üb mehr

mit Wein als mit Farben malte und nur zum Pinsel griff, wenn die leer war ; denke dir Henri, wir haben einen prächtigen Stoff zu einer Tragödn Komödie für dich; wenn du ein Dutzend Flaschen Champagner zum Besten gi! sollst du ihn erfahren, du wirst ihn bearbeiten und von allen Loretten, Grisettei Ladenschwengeln von Paris Ruhm und Lorberblätter in Menge ernten!' ^ Maler kann doch nie vernünftig reden, spottete Karl, ein kurzer dicker Kauj mit stechenden Augen «nd dünnen rothen Haaren. Wer gibt

3