¬Das¬ deutsche Volkstum und die deutsche Schule in Südtirol
— i3i — — eine Alm.« Mit diesen Worten bezeichnete ein Rovreiter anschaulich und schlagend die wirtschaftlichen Folgen, welche eine Abtrennung Welschtirols aus seinem vieltausendjährigen staatlichen Zusammenhange mit dem Hochalpenlande für das abgetrennte Gebiet selbst haben müsste. Nicht in Italien, sondern in deutschen Landen liegen die Arbeitsmärkte für das übervölkerte »Welschtirol«. Und seine Naturerzeugnisse, vor allem Trauben, Obst, Wein, Gemüse — Italien kann sie nicht aufnehmen
; denn es erzeugt sie alle in noch größerer Fülle und ist selbst in Verlegenheit um Absatzgebiete für dieselben. Sie müssen den deutschen Markt aufsuchen, und wenn dieser ihnen verschlossen wird, so wird ihr Anbau noch viel weniger lohnend werden, als er dies vielfach heute schon ist. Die Korn kammern für das gfetreidearme Land aber liegen umgekehrt gleichfalls nicht auf italienischem Boden, Ganz ähnlich sind die Verhältnisse in gewerblicher Beziehung gelagert. Jetzt schon erweitern sich mehr und mehr
die Kreise, welche es müde werden, .einen Windmühlenkampf weiter zu führen, der ihnen von den »Irredentisten« aufgezwungen wird. Jetzt schon jam mern die Gewerbetreibenden der Städte und Märkte Welsch tirols über die großen Verluste, welche das ihnen aufgenötigte Abseitsstehen vom deutschen Markte mit sich bringt. Jetzt schon wird vielfach darauf hingewiesen, dass die Forderung, mit Ländern deutscher Zunge möglichst wenig in Berührung zu kommen, für Leute, die ein ausgedehntes Absatzgebiet
für ihre Erzeugnisse beanspruchen müssen, für die Dauer ein fach unhaltbare Zustände herbeiführe. Doch das sind Fragen, welche die »Welschtiroler« mit sich selbst auszumachen haben. Für uns kommt einzig und allein der nationale Gesichts punkt in betracht. Es ist eine Ehrenpflicht des deutschen Volkes, das, was jetzt noch deutsch ist an der Sprach grenze und jenseit derselben in den deutschen Sprachinseln, unserm Volkstum erhalten zu helfen — eine Ehrenpflicht unseres Volkes, die hierauf ge richteten Bestrebungen
unserer dortigen Stammes genossen zu unterstützen! Es \väre unwürdig eines großen Volkes, gleichgiltig und teilnahmslos zuzusehen, wie fortgesetzt und scheinbar unaufhaltsam ein Glied ums andere vom deutschen Volkskörper losgelöst wird, wie die heranwachsenden Geschlech ter gezwungen werden, mit ihrer Sprache zugleich ihre deutsche 9*