ihre Stellung m Oberschlesien behaupten und Frankreich un terstützte ganz offenkundig die Räuberban den Korfantys gegen die übrigen Truppen der Entente. Und nun steht die Welt wie der vor einer neuen Spannung: Der Zwie spalt zwischen den englischen- und franzö sischen Interessen» der seit jeher bestanden hat und bisher immer wieder auf Kosten der Deutschen ausgeglichen wurde, ist nun endlich mit elementarer Wucht zutage ge treten. Lloyd George und Briand haben sich Dinge gesagt, die zu anderen Zeiten völlig
einer Kriegserklärung gleich gekommen wären, und hinter beiden steht geschlossen die Presse ihres Landes, deren Kommentare und Kritiken an Eindeutig keit nichts zu wünschen übrig lassen. Der Grund dieses Duettes ist ziemlich offenficht^ lich. Man darf ihn beileibe nicht in plötz lich erwachten Neigungen Englands für Deutschland suchen Und, wenn Deutschland sich jetzt in einem Anfall von Sentimenta- M lität England in die Arme werfen würde, so wäre dies ein schwerer Fehler. Denn wenn Lloyd George dieser Tage
verfügen kann, ist für England eine weit größere Ge fahr als das an der Kette des Vertrages von Versailles liegende Deutschland. Auch Ita lien hat gar kein Interesse daran, in wirt ichaftliche Abhängigkeit von Frankreich ->u geraten und daher steht Graf Sforza, ob wohl er ehrlich bemüht erscheint, die Spul- tung innerhalb der Entente zu überbrücken, dem Standpunkte Lloyd Georges näher als dem Briands. E sist nicht anzunehmen,, daß das Rede- und Presseduell zwischen England uno Frankreich jetzt schon
zum offenen Bruch fuhren wird. Iin Rücken Englands lauert W Amerika.-das wegen des englischen <ÜeltMonopols auf Petroleum und auch we- mit Mgemeinem Anzeiger. SchriftleritW Mb Verwaltung' ÄoM, , WalcherKlH M. 46 «5 Konntag, den 21^it. A2. Z gen anderen Dingßtt für Großbritannien eine ständige Drohung bsdeutet: Lloyd George wird daher auch diesMgl wieder Wasser in seinen Wein gießen und man wird einen Weg zur Verständigung suchm, bei dem womöglich wieder Deutschland der leidende und zahlende Teil
zwischen Lloyd George und Briand. Paris, 21. Mai. „Echo de Paris' hält es für möglich, daß dieperfönliche Aussprache zwischen Lloyd George und Briand schon Heute, S a m s t ag. in Boulogne erfolgen wird. Es sei auch wahrscheinlich, daß an dieser Aussprache auch Graf S f örza teilnimmt. der nach einem Londoner Telegramm schon feine Reife nach Boulogne angetreten hat. W'^nn und wo der Oberste Rat zusammentritt, bleibt vorläufig unentschieden. Italien. Zur Reform der Bürokratie. Rom, 21. Mai. Am 20. Mai fand