Innsbruck, Freitag, den 1. Februar 1901. 87. Jahrgang. r«r .Bote für T»rol und Vorarlberg er,chciilt täglich, imi AuzilLdni^ -:0!IN^ und ,;>!le>ia^. Vrciv sür hier halbjährig >0 Iv 50 d, vierteljährig ü K 20 d, monatlich t ti so li: durch die Post 5 .'Zogen in Oesterreich bei täglicher Zuicilduiig: halbjährig lü I< k. vieneljährig ^ lv ^2 I». »nch Deutschland 8 ü 40 l» österr. Währ. — Monats-Vestellungen mit ^!oilvenendung werden nicht angcnoinnren. — Antündigungeii lverden dittiasl nach Tari
-, nachstehende Kundgebung (S. die bezügliche Drahtnachricht in Nr. 25 d. Bl.) zu ver öffentliche:'. : „Nach dem Abschlüsse der ReichörathSwahlen ist ein neneS Abgeordnetenhaus im Begriffe, seine Thätigkeit aufzunchl-cil Ec- ist die e!nmi'thige Forderung der österreichischen Bevölkerung, dass dieses Parlament sich als arbeitsfähig erweise und seine großen Aufgaben erfülle. Als inaßflebcndster Factor ziehen die Vertreter des deutschen Volkes in Oesterreich in das neue Haus ein, und sie tragen daher
von Rom' eine verwerfliche Verwechslung der Gebiete oer Religion und Politik getrieben. Wir bedauern und verurtheilen diese Tendenz, weil diese Agitation geradezu gegen die Gewissensfreiheit gerichtet ist, weil die religiösen Ge^ suhle weiter Kreise empfindlich verletzt werden und nur Zwietracht unter dem deutschen Volle in Oesterreich gesäet und bis in die Familien getragen wird. Wir haben eS nicht nothwendig, unsere dynastischen Gesühle und die unbedingte Anhänglichkeit an Kaiser »nd Reich
neuerdings zu betheuern, aber cs drängt uns, gewiss in Uebereinstimmung mit Millionen Deutschen in Oesterreich, auszusprcchen, dass unser Empsinden tief verletzt ist durch eine Kundgebung, welche die Frage der Loyalität überhaupt auswirst und sich so weit verirrt, die Erfüllung selbstverständlicher Pflichten von Bedingungen abkiäugig zu machen. Dieses Vorgehen erfüllt uns mit Schmerz, Beschämung »nd Entrüstung. Wir werden uns durch nichts beirren lassen, auf dem Wege, auf dem wir bisher gewandelt
sind, fortzu- schreilen. Keine Schwerigkeit und keine Anfeindung werden uns vou der Pflichterfüllung abhalten, die für uns in deui Zusammenwirken mit gleichgesinnten deutschen Parteien beruht. Wir werden dein Gedanken der Einigung der Dentjchen in Oesterreich wie bisher selbstlos dienen uud treu bleiben unserem Kaiser, dem Denischthnm und unserem Vaterlande.' Uitts Spanien. Ueber den Vorfall, welcher die Gerüchte von einem Attentate auf König Alfonfo veranlasste, werden nun mehr au? Madrid folgende