. Als ich unter dem verwitterten Gemäuer der Ruine stand und hatte das Fernbleiben entschuldigt und zwar, weil er amtlich am Erscheinen verhindert war. Korrespondenzen. Vom Etschlande, 23. September. Die Wein bauern, die der Kuckuck, obwohl es Schraffl gern hatte, noch immer nicht geholt und nicht ins Pfefferland versetzt hat, haben mit der Weinlese begonnen und suchen für ihre Ware gute Käufer. Schraffl hat vor nicht langer Zeit einen Hirten brief geschrieben, worin er seinen untertänigst Er gebenen gebietet, keinen Tropfen
Wein oder Branntwein, der von einem Konservativen stammt, über ihre Lippen kommen zu lassen. Jetzt, wo es sich handelt, dieses Gebot des Messias von Sillian treulich zu erfüllen, kennen sich manche seiner Gläubigen nicht recht aus. Sie hatten allerhand Zweifel vorzubringen und nähere Aufklärungen und ins einzelne gehende Sillianifche Entscheidungen nötig. Zitternd aber aus Ehrfurcht vor dem All gewaltigen sind sie außerstande, mündlich oder schriftlich ihre Anliegen vorzubringen. Daher
hat es ein Konservativer, den die Ehrfurcht vor Schraffl noch nie krank gemacht und der gesunden Sinne beraubt hat, übernommen, einige Fragen dem großen Manne vom Land Tirol zu unterbreiten. Bisher haben auch bündlerische Weinhändler und Kellereigenossenschaften konservativen Bauern die Ware abgekauft und daraus natürlich Wein gemacht. Weil nun kein Tropfen konservativer Wein mehr bündlerische Lippen befeuchten darf, so glauben manche, „die sich selbst achten', sragen zu müssen, ob es wirklich gestattet bleibt
, konservativen Bauern die Praschlet abzukaufen. Denn die Ware wird vielfach untereinander getan und dadurch wird auch der Wein nicht mehr rein christlich-sozial oder bündlerisch bleiben. Muß man da nicht ernst lich befürchten, daß, weil im Weine Wahrheit liegt, mit dem Weine, der mit konservativem gemischt ist, auch konservative Wahrheit eingeschlürft und da durch unter der christlich-sozialen Partei der Boden wankend wird. Sollen daher vielleicht die unter der Herrschaft Schraffls stehenden Weinverkäufer
, falls ihnen der Ankauf konservativer Praschlet erlaubt bleibt, diese besonders behandeln und den daraus gewonnenen Wein in eigens gekennzeichneten Fässern aufbewahren, also z. B. auf dem einen Faffe die Aufschrift anbringen: „Altkonservativer Wein', auf dem andern: „Christlich-sozialer Wein'? Ist aber da wohl nicht zu sürchten, weil alte Weine bevorzugt werden, daß der a l t konservative bessern Abgang findet, als der jüngere christlich-soziale? Oder gedenkt vielleicht Schraffl, das Verbot