die furchtbare Art' der Eintreibung. Auch letztere wäre früher undenkbar gewesen. Soll man sich bei solchen Systemen noch wundern, wenn ein Zusammenbruch erfolgt? Italien führt in Südtirol eine Reihe öffentlicher Bauten aus; alle Jahre einmal (im Oktober) hören wir von den Millionenauslagen, die für jedes Gebiet aufgewendet werden. Aber in Südtirol haben die einheimischen deutschen Geschäfts- sirmen nichts von solchen Bauten; sie wurden bis auf die letzte Zeit beiseite geschoben. Auch Arbeitslose Deutsche
Regierung Südtirol nicht bewußt zugrunde richten würde, wäre sie trotz ihres nationalen Fanatismus längst auf dieses Hilfs mittel gekommen, zudem sie die Klagen der Südtitroler da rüber oft genug zu hören bekam. Man wird vielleicht einwenden, daß eine solche Wirtschaftskrise wie nach dem Weltkriege niemals zu verzeichnen war. Auch dieser Einwand stimmt nicht ganz, denn die österreichischen Behörden haben Südtirol seit dem 14. Jahrhundert ver waltet und während dieser Jahrhunderte gab es auch Wirft
rungsmaßnahmen wieder zu gewinnen; hier sind zwischen staatliche Verfügungen erforderlich. Italien hätte es wahrlich leicht gestug, auf Oesterdeich einzuwirken, daß Süd- tiroler Erzeugnisse Einfuhrbegünstigungen genießen und wir wissen, daß Oesterreich auch gerne bereit wäre, den Südtirolern zu Helsen, daß es.diese Hilfe aber nicht auf das ganze Königreich Italien aus dehnen kann. Italien gestaftet aber hinwiederum keine nur für Südtirol geltenden Sonderhandelsbestimmungen. So muß das Südtirolergebiet
die gesamte schwere Konkurrenz des italienischen Wein- und Ob st bau es mittra gen, anstatt wie früher, durch eine südliche Grenze dagegen a^chützt zu sein. Anstatt der südliche Zipfel eines Agrarlan des, ist Südtirol der nördliche eines Großweinbaustaates geworden, der in der Produktion noch dazu viel günstigere Verhältnisse aufzuweisen hat. Die Brennergrenze, die als Gewaltgrenze gesetzt wurde, hat eben auch den ganzen Ruch einer Gewaltlöfung mit sich gebracht; nur wirkt sich dieser Fluch in erster
Linie aui Unschuldige aus, die für die Gewissenlosigkeit des Frie densvertrages nicht verantwortlich gemacht werden dürfen. Italien hat in den 15 Jahren seiner Herrschaft über Südtirol nur einen Beweis erbracht den aber voll und ganz: den Beweis, daß es nicht bloß unfähig ist, andersnationale Völker zu beherrschen, sondern auch den, daß es deren Gebiete nichtserwalten kann. Es gibt daher nur eine Lösung, die der absoluten Gerechtigkeit: Südtirol muß wieder jenem Verwaltungsgebiete einverleibt