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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 9 di 12
Data: 04.02.1922
Descrizione fisica: 12
Köpfchen und sterben. In dem Erdgeschoß eines Vorstadthäuschens lebte ein blasses, stilles Mädchen mit seiner Großmutter. Seine Kind heit war still verflossen in dem kleinen Zimmer mit dein Geranienstöcken im Fenster. Die Wangen des Mädchens waren blaß, aber die großen, dunkelblauen Augen louchl-- teten seltsam wie Blumen aus einer fernen Welt. Das Mädchen saß Tag für Tag am Fenster und stickte an einem Tuche, das war übcrsät mit Mosen. Nur manchmal' ging die Stille hinaus und wunderte durch bte

und sie Mete es als ihr Teuerstes auf Erden. Nur die alle Großmutter wußte darum. Das war eine einfache Frau mit vieleil Furchen im Gesicht, Mit schneeweißen Haaren und unendllch gütigen . Augen. Als das Mädchen eines Tages wieder stickend am Fenster saß, da fiel ein Schatten auf das' Tüchlein. Siel blickte auf und gewahrte einen jungen Mann, der am Fenster vorüberging. Das Mädchen senkte bt$' Antlitz erglühend auf. das Tüchlxin. Sie ging den ganzen Tag wie im Traum umher. Ter! Fremde wollte ihr nich

>t aus dem Sinn. Auch er hatte das holde Bild nicht vergessen: das kleine Häuschen mit dem Vorstadtgärtchen, das Fenster mit den Geranienstöcken und dem blonden Mädchen köpf dahinter, anmutig über eine Arbeit gebückt. Am nächsten Tag ging er wieder vorüber. Sie saß am Fenster mrd stickte. In ihren Augen las er ein stilles' Erkennen. Sie aber, die schon immer still und blaß gewesen, die allem Grellen und Lauten abgeneigt, selbst die Gefährtinnen und ihre allzu lallten Spiele mied, wurde nun noch verschlossener

und träume rischer und saß oft mit ruhenden Händen anr Fenster. Sie lebte den ganzen Tag nur für den Augenblick, da sie ihn vom Fenster erblicken würde. In ihrem Herzen erblühte die Wunderblume der Liebe. Die Rosen auf dem Tüchlein wurden imMer farben prächtiger, und es schien, daß sie auf ihren zarten, dünnen Stengem ihre Köpfchen sehnsüchtig der Sonne zuwenden würden. Ter junge Mann wohnte nicht weit von ihrem Hause | mit seiner Schwester. Seine Eltern waren tot irnd sein Vater hätte ihm als einziges

Liebenden. Seine Hände waren von einer wundersamen Zart heit, wenn er ihr all die kleinen Aufmerksamkeiten Liebender erwies. Bis eines Tages das Ende kam. Der Sommer war ins Land gezogen und mit ihm kmnen hie schwülen Abende, an denen die Rosen so herzbetörend duften und glühen. Sie saß, wie gewohnt, am Fenster und stickte, während er ihr auf seiner Geige von Liebe sprach Es war sehr schwül und die Luft war erfüllt von Dttstew und trunkenen Lieoern. Da kam es wie ein Rausch iiber ihn und er begann

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 22.03.1936
Descrizione fisica: 6
. Dei diesen häuft» M Gängen durch'die-Mroergasse lenkte er je länger je mehr neben manchen andern auch die Blicke der Jungfer^BabètteMf sich, die'tu einem unsrigen schräg gegenüberliegenden Hauschen °° Rente und/Hzie mcm5 hört«, vUr'L«5 Eklnnerung ines zerflatterten Jugendtraumes lebte. . , Dieser Bàtte, zu der übrigens auch ich manch« mal interessiert hinüberschaute, ihr mußt« es der blonde Zunge Waldemar angetan haben. So oft sie ihn in meinem Studierzimmer wußte, machte sie sich am Fenster

gegenüber zu schaffen: stickte oder begoß die Geramen. Aber Waldemar achtete ihrer nicht. Nur eines Tages, kurz vor dem großen Markt, trat er ans Fenster, schaute eine Weile zu jenem Hau» hinüber und lächelt«. Dieses Lächeln aber, meine lieben Freund«, be wirkte etwas höchst Seltsames: Als die Jugend unseres Städtchens einige Tag« später anläßlich des Großen Marktes fröhlich über den Tanzboden der Festwiese tollte, entdeckte ich plötzlich mitten im Gewühl unsere Nachbarin, die Jungfer Babette. Kostlich

. Ich kehrte in den 'Trubel der Festwiese zurück. Da stand plötzlich Waldemar vor mir, erhitzt, mit schiefsitzendem Schlips u. verwegenen Locken. Als ich von dem vergeblichen Warten der Jungfer Babette erzählte, lächelte er' heimlich in sich hinein, als wollte er sagen: „Was ich heute ver- säumt habe, kann ich ein andermal nachholen.' AM nächsten Abend, es ging bereits hart auf „Aha, alter Knabe!' dachte ich und fuhr aus dem Bett ans Fenster, „so also war dein Lächeln auf der' Festwiese zu verstehen

zugerissen wurde und trat schnell vom Fenster zurück, um nicht etwa gesehen zu werden. Als ich kurz darauf vorsichtig hinter den Gardinen auf die Gasse hinabschaute, war Wal demar verschwunden. Auch der Geraniumstock vom Fenster der Babette war weg. Wenn ich damals gewußt hätte, lieber Walde mar', schloß Herr Salbey pfiffig lächelnd seine Geschichte, „daß dir der Blumentopf eine so große Wunde in den Kopf geschlagen hätte, so wäre ich dir natürlich spornstreichs zu Hilfe geeilt...' Waldemar

hatte mit wachsendem Wohlbehagen der Erzählung zugehört. Nun erhob er sich lachend -und klopfte Salbey auf die Schulter: „Mein lieber Theodor, ich danke noch jetzt nach träglich für die Mühe, die du dir meinetwegen auf dem Großen Markt gegeben hast. Aber deine Schlußfolgerungen' aus den Ereignissen jener fol genden Nacht sind leider vollkommen falsch! Denn mein Blick und Lächeln, von deinem Fenster aus galten nicht Babette, sondern der reizenden Nichte des Arztes, der ein Stockwerk unter der Jungfer wohnte

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 06.07.1934
Descrizione fisica: 6
und zog sich an. Waschen konnte sie sich später — in der Küche schliefen die Kinder. Sie nahm den alten schwarzen Rock und den orangefarbene», stark verschossenen Jumper. Für heute morgen genügte das. Ihre Gestalt war groß, wohlgebaut, mit einem leisen Ansatz zur lleppigkeit.- Anna riß den Kamm ungestüm durch das blonde Haar, es knisterte darin von Funken. Ans Fenster flog jetzt ein Steinchen — noch eins — ein kleiner scharfer Kieselhagel. Ihr Herz be gann wie toll zu hämmern... Dies war niemand

anders, konnte niemand anders sein sie riß das Fenster auf: Schräg gegenüber im Grau des Morgens — die Gestalt eines Burschen. Jetzt legte er die Hände wie einen Schalltrichter an den Mund und trompetete übermütig, herausfordernd: Anna! Anna! Heftig warf sie das Fenster zu; mit ein paar Griffen drehte sie das Haar zusammen, stahl sich aus der Tür, durch die Küche. Daß bloß die Kinder nicht aufwachten! Endlich die Haustür! Ihre Hän de zitterten so, daß sie zuerst das Schlüsselloch nicht zu treffen vermochten

auf- und abzugehen, stand am Fenster still, starrte hinaus. Die Straße war sonntagsleer. „Müd siehst« aus, Anneken', sorgte sich die Mut ter. „Ich hels Dir jetzt bei dein Kleid, Anna, komm her!' Lizzie stand auf, zog die Freundin in die Kam mer. Sie setzte sich auf ihr Bett. „Was hast Du nur?' forschte sie. Anna sah gequält zu ihr auf, ließ den Kopf sin ken. „Was soll ich tun — was soll ich tun?' l,äm merte es in ihr. Schwindlig drehte sie sich in einem Kreis, der keinen -Zusweg gab. Näher rückten die Wände

. Bedrohlich stellte sich das Leben gegen sie. Aus der Küche drang das Klappern der Messer, die geputzt wurden — das gedämpfte Schwatzen der Frauen. Anna begann wieder in dem schma len Gang des Zimmers auf- und abzugehen. Lizzie sah ihr mit halbem Verftädnis zu. „Warum nimmst Du's so schwer?' fragte sie mit Heller Stimme. „Georg ist ein tüchtiger Mensch — Du wirsts nicht schlecht haben.' Anna gab keine Antwort, sie stand am Fenster, sah hinaus. Ihre Schultern zuckten. Lizzie sprang auf, lief zu ihr — sah

, sich dem blauen Abenteuer der Lut ent gegenwerfend. Und wie gezogen, wie herbeigeru fen, löste sich jetzt die Gestalt des Burschen von der Mauer, kam langsam näher — wuchs in das Mor genlicht hinein, stand vor dem Fenster, das Anna setzt aufstieß, sich weit hinausbeugend, um seine Hand zu ergreifen. Etwas vom Tieffeeboäen U ' ''lß Das größte Land der Welt Die Lloubaciouee elee Wikie Liebeshöse bei den Tuaregs. Von den Stämmen der Tuareg. der südlichsten Gruppe der großen Familie der Berber, sind die Hoggar

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 4 di 8
Data: 02.05.1911
Descrizione fisica: 8
Seite 4 „Der Tiroler' Der Meuöau der Werlagsanstatt „Hyrolia' in Aozen. Man schrieb den 2L. Februar 1909, als nach län geren Verhandlungen, die der Bureauschef der Ver lagsanstalt „Tyrolia', Herr Schiemer, geführt hatte, das Haus Nr. 42 in der Museumstraße für die Ver lagsanstalt „Tyrolia' erworben wurde. Dieses Haus, an dessen Stelle heute der Neubau der „Tyrolia' steht, zählte zu den interessantesten Gebäuden Altbozens. Seine massigen, niedrigen Lauben, die breiten Fenster, deren Dimensionen

. Die Zimmer waren gegen die Räume des Vorderhauses höher, lichter, luftiger. Auch die Fenster der Küchen hätten genügend Luft und Licht eingelassen, wäre es dem Nachbar Hafner nicht eingefallen, diese Fenster miv Kästen zu ver stellen und Drahtgitter für die Fenster zu begehren. Jahrelang zogen sich Prozesse zwischen den beiden Besitzern hin, und als das Haus von der „Tyrolia' übernommen wurde, obschwebte noch ein solcher. Das erste Bestreben der neuen Besitzerin war, die rechtlichen Verhältnisse

Erker den Ausblick auf die allzeit belebte, verkehrs reiche Museumstraße. Die Mieter der rückwärtigen Wohnungen des Vorderhauses und sämtliche Woh nungen des Hinterhauses haben sowohl durch Fenster, ganz besonders aber von den reich dimensionierten Ballonen aus einen entzückenden Ausblick auf die Bozen umgebenden Berge. Der Blick umfaßt den Virgl, die Mendel, das Rittnergebirgc, den Gunt- schna, ja bis zum ewig schönen, immer wieder reich besungencii und belobten Rosengarten. Wem bei diesem Ausblick

erinnernde Farben, die Fenster haben innen blauen Anstrich, der sich beim Durchblick ins Freie in Har monie niit dem strahlenden Blau des Bozener Him mels vereinigt. Mögen die Bewohner stets friedlich und glücklich in diesen Räumen sich des Lebens und der Liebe ihrer Angehörigen erfreuen! Doch nicht nur eine moderne Wohnstätte sollte der Neubau bergen, sondern auch dem Geschästsleben dienen. In erster Linie erbaute die Verlagsanstalt „Tyrolia' dieses Haus, daß es genügend komfortable, ernstem

lichtquellen wurde auch für den reichlichen Lichteinfall von Süden gesorgt, der auch der Druckerei die ge sundheitlich nicht hoch genug anzuschlagende sonnen durchwärmte Luft bringt. Mir die Ventilation ist im allcrrcichlichstcn Maße gesorgt. Wenn sämtliche Fenster und Türen geschlossen sind, sorgen noch ins Mauerwerk eingebaute Lustschächte für die Er neuerung der Luft. Um die Staubbildung möglichst zu verhindern, ist ein fugenloser Asbestsaser-Fnßboden, äußerst widerstandsfähig ausgeführt. (Firma Volland

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 17.01.1937
Descrizione fisica: 8
zu einer kleinen Tages reise wurde. Er pflegte dann in seinem Klub in der unteren Regentstreet zu lunchen, Zeitung zu lesen, gedan kenvoll ins Feuer zu starren und danach wieder würdig die Stadt zu verlassen. Es heißt, daß er nach den Erfolgen seines split tersicheren Glases — nach einer Kollision zweier mit diesem Glas ausgestatteten Automobile blieben nur die Fenster ganz, alles, aber auch alles übrige war zertrümmert und hin — übermütig geworden war. Denn auf einmal genügte ihm der bewährte Wa gen

zu werden. Nicht nur, daß der Chauffeur übermäßig vorsichtig zu sein schien und keinen einzigen Autobus — wenig stens anfangs, als es noch leicht war — überholte; er hielt auch in kurzen Abständen und John Burn side erkannte nun den Grund: er hielt an jeder ein zigen Autobushaltestelle und wartete stets das Klopfen seines Herrn ab, ehe er weiterfuhr. Er stotterte sich vorwärts, John Burnside wurde wütend, konnte sich durch die verschlossenen Fenster nicht verständlich machen und verslichte nun, wie der und wieder auszusteigen

. Aber ehe ihm das gelang, zog der Wagen stets von neuem an — Laugthon Jay wartete, kein Klopfen mehr ab. Und das Londoner Publikum hatte das herrliche Schauspiel, zu sehen, wie ein überaus würdiger, aber zornroter alter Herr an jeder Autobushaltestelle versuchte, auszusteigen u. immer wieder im Auto drinbleiben mußte, weil der Rolls Royce weiterfuhr. Schließlich begann John Burnside zu toben und hieb gegen seine Fenster. Aber das splittersichere Glas bewährte sich wunderbar. Er knallte Sterne

wird, wenn die Wagenfenster geöffnet werden müssen, um die Jnnentemperatur des Wagens der Außentempera tur einigermaßen anzugleichen und so ein Beschla gen der Fenster zu verhindern. Selbst wenn die Fenster nur ein kleines Stück geöffnet werden, so ist doch die heftige Zugluft nicht selten der Herd rheumatischer Erkrankungen. Andererseits ist die Fahrt bei geschlossenen Wagenfenstern, die sich in folge der warmen Wagentempemtur bald be schlagen, für die Aussicht denkbar hinderlich. Um so dankenswerter wird sicher

die Neuerung be grüßt, die eine zugfreie Entlüftung des Wagens u. die Zuführung frischer Luft ermöglicht. Sie besteht aus geteilten Vorderscheiben, deren eine Hälfte nach rückwärts ausstellbar ist und so dafür sorgt, daß die verbrauchte Luft des Wagens abgesaugt und durch frische ersetzt wird. Ist auf diese Weise eine Vor richtung gegen das Beschlagen der Fenster an der Innenseite geschaffen, so ermöglicht die künstlich erwärmte Windschutzscheibe für den Fahrer wenig stens den ungehinderten Ausblick

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 05.04.1936
Descrizione fisica: 6
, was Goldfische außer dem Anblick einer Burgruine sonst noch zum Leben brauchen; Ich rief also einen Freund an^der-im Geruch stand, einmal ein Aqua rium gehabt zu haben. . , ^ „Goldfische?'-«^fragte èt erftaàt. '/.Goldfische gehen im Winter leicht ein, wenn man das Fenster aufmacht.' Im übrigen erklärte er sich auf dem Gebiete der Goldfische und sonstiger Fische, außer der Zube reitung von gebackenen Karpfen, für unzuständig, gab mir aber die Telephonnummer eines Bekann ten, der einmal Goldfische gehabt

, zu dem man nicht ein paar ernste Worte reden konnte, ohne ihn weinen zu sehen.' „Weil er ein so weiches ^Herz hatte.. „O nein, weil.er ein Trotzkopf war.' In diesem Augenblicke stößt-Donnina, welche ihre Augen auf das Fenster gerichtet hatte, «inen Schrei aus. „Was gibt es denn?' ' „Dort... än diesem Fenster...' Frau Teresa frägt nichts weiter: sie läuft zur Tür, reißt sie auf und blickt in die Gasse hinaus... Niemand ist darin sichtbar... sie schließt die Tür wieder sorglich und sagt zu Donnina: „Bist du auch ganz

ist auf der einzigen Straße von Ä. vernehmbar: hie und da fällt aus einem Fenster ein schwacher Schimmer in die Finsternis: aus der halbgeschlossenen.Tür der „Osteria della Salute' bringt mit einem Lichtstreifen, der über die Schneedecke eine silbernglitzernde Linie zieht, auch manchmal das verworrene Gelärme wein trunkener Stimmen. u Donnina hat das Fenster ihres Stäbchens, das die Aussicht auf das anstoßende Gärtchen hat, ge öffnet und richtet unverwandt den Blick nach der Dorfstrahe. Das Licht der Lampe

, den ihr der los« Nachtwind gespielt — vernommen zu habet: glaub« te, die ihr ganz leise zugeflüstert: „Donnina!' Sie gibt keine Antwort: sie oermag es nicht, noch würde sie es wagen. Jemand könnte si» hören. Sie muß das Fenster schließen und weinen, um nicht der Freude zu erliegen. Aber die Stim me ruft wiederholt ihren Namen und in einem so flehenden Tone, daß sie sich wie angekettet fühlt, sich von der Fensterbrüstung nicht losreißen kann. In einem Nu schwirrt ein Schwärm von einan der kreuzenden Gedanken

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 13.08.1936
Descrizione fisica: 6
alle be nachbarten Häuser waren in tiefe Dunkelheit ge hüllt, nur an einem Fenster der Calliope leuchtete schwankend ein einsames Licht. „Antworteten Sie mir etwas... Habe ich Sie verletzt?' „Nein, mein Herr!' Diese Ansprache, «mein Herr', ließ Orlandi von neuem lächeln. Er begriff nicht die Bestürzung des jungen Mädchens; er war daran nicht ge wöhnt; jedoch nachdem er sich nach und nach da mit vertraut gemacht hatte, fand er noch einen neuen pikanten Reiz daran, während ungewöhn liche Zärtlichkeit sein Herz

werde, und ob sie ihm auch ant worten würde? Einsilbig und stotternd erklärte Theresa, daß sie seine Briese nicht empfangen könne. „Warum?' „Wenn mein Vater es erführe!' „Er wird es nicht erfahren!' „Ich gehe nicht allein aus.' „Es genügt, wenn ich mit dem Postboten spreche. Es ist ein guter Mann. Er wird uns helfen. Sie brauchen nur dazustehen, wenn er vorübergeht -- hier an diesem Fenster, das weitere findet sich! Es ist nicht schwer!' Theresa wollte nicht. Orlandi wurde beredt, Zringend. Er bewies ihr so klar

, daß er untröst lich sein würde über ihre Zurückweisung, daß sie endlich einwilligte. Ein unsicherer hinkender Schritt ertönte in der leeren Straße gegen den Platz hin. „Um Gottes willen!' Theresa, im höchsten Grade erschrocken, versuchte das Fenster zu schließen. „Nein, warten Sie — lassen Sie mich nachsehen!' Theresa hatte schon das Fenster angelehnt, aber sie ,konnte sich noch nicht entschließen, den Riegel zu schließen, sie flüsterte durch die Spalte: „Entfer nen Sie sich, aus Barmherzigkeit!' „Warten

Sie einen Augenblick, es ist Taramela!' Der Hinkende ging vorüber und Orlandi heu chelte Gleichgültigkeit, er stellte sich, als wenn er vorsichtig den Bürgersteig beträte, um sich nicht die Füße naß zu machen. Als C'aramela weit ge nug entfernt war, um keinen Argwohn zu fassen, sprach Orlandi bittend: „Ein letztes Wort!' Theresa öffnete nochmals das Fenster. „Sagen Sie mir, daß Sie mir auch gut sind!' Das sagte nun Theresa nicht, aber sie seufzte und zitterte derartig und drückte sanft des Jünglings Hand

, daß dieser nichts weiter von ihr verlangte. „Gute Nacht!' „Gute Nacht!' „Denken Sie an mich!' Ein sehr beredtes, langes Stillschweigen! „Leben Sie wohl!' , „Leben Sie wohl!' Doch trennten sie sich noch nicht. »Ich werde bald wiederkommen!' „Ja...' Ein anderer Schritt, der in der Ent fernung hörbar wurde, veranlaßte sie. zu trennen. Orlandi warf den Mantel über die Schulter, der vom Wasser triefte, drückte nochmals Theresas Hand und entfernte sich. Thereja mußte sich an der Wand festhalten, weil sie schwankte, als sie sich vom Fenster

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 22.06.1941
Descrizione fisica: 6
und zur wei ßen strahlenlosen Scheibe. Darunter lag die graue, stumpfe Bleiàtte des Meeres. „Das gibt was , sagte Leonor neben mir. Der Tag wurde die Hölle. Drückende, mann, oder er sagt: „Nur Ihre Art und Weise, wissen viel' Und dann schüttelte er den Kopf. Eines schönen Nachmittags — es ist nicht besonders viel los. keine aufregen den Telephonate oder vergleichest: plötz lich ist eine seife, heiter und freundlich klingende Musik im Büro des Direktors zu hören. Das Fenster steht ein wenig offen

, die Musik muß von daußen kommen, „Zur Sache!' sagt Diretor Lindemann gewohnheitsmäßig. Der Bleistift klopft leicht auf den Tisch. Fräulein Müller wendet den Kopf und hält ihn etwas schräg, was soviel wie erstaunte Frage bedeutet. „Machen Si« da» Fenster zu, Fräulein Müller!' „Bitte sehr, Herr Direktor!' Fräulein Müller macht das Fenster zu. Das heißt nicht ohne eine kleine Bemer kung: „Scheinbar hat jemand Radio lau fen lassen irgendwo!' „Hm!' macht Diretor Lindemann. „Je denfalls hier im Büro verzichte

Verzweiflung darin. „Fräulein Müllerl Wollen Sie mich är gern?' „Aber nein, Herr Direktor!' „Sie ärgern mich aber!' — und jetzt Muß der Direktor nun doch mit dem Blei stift klopfen— „Sie ärgern mich Mit die- er Art und Weise, dieser, dieser, dieser.. Was machen Sie denn da?' „Ich mach' das Fenster wieder aus, Herr Direktor!' — leise dringen die Töne wieder ins Büro — „Sie sagten doch selbst, daß wenn man sich ärgert, ein bißchen Musik...' Da läßt der Direktor den Bleistift end gültig sinken. „Nein', sagt

— so hielt man es auch für unmöglich, einen Blick in die Tiefe tun zu können ohne Menschen, cchne Be mannung eines Tauchergeräts. Doch die Fortschritte, die wir atti dem Gebiete des Automatismus erzielten, mußten verlockend wirken. So ging denn Prof. Newton Harvey dazu über, mit Unterstützung zu bauen. Sie wurde in ei ner Kugel untergebracht, dle nach den Gesetzen der Statik immer noch am be sten vem Druck standzuhalten vermag. Die Anlage wurde so gebaut, daß die Ku gel zwei Fenster

hatte. Durch das eine Fenster ragte das Kameraauae heraus, vurch das andere wurde ein Lichtstrahl in das Wasser projiziert. Es war nun technisch eine Kleinigkeit, Licht und Auf nahme-Einrichtung aufeinander abzu stimmen. Bor das „Auge' hängte man noch ei nen Ti Mi Ub ' Nun Vermutungen über Atlantik- alle» wäre ganz ander«. aus Holz, um einen ge räßigen TlSfseeSewohner zu veranlassen ' n dieses Deutestück zu verbeißen konnte also die Arbeit beginnen, vor der man sich große, foaar gr raschungen versprach. Aber te Ustzsr

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Bozner Zeitung
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Pagina 3 di 4
Data: 07.02.1861
Descrizione fisica: 4
- schlagen. Da beleuchtete der erste Blitz sekundenlang den riesenmäßigen Wartthurm der Burg Rauhenstein. die von ihrer Höbe düster und unheimlich herabstarrte. Nur ein einziges Fenster der Burg zeigte Licht. An diesem Fenster ließ nicht nur unwillkürlich der Glocken gießer seine Augen hasten, — ohne wol zu ahnen, welch gräßlicher Schauplatz für ihn bald diese Burg werden sollte. —sondern es hieng auch »och ein anderes Auge au dem selben. — hoch über dem Standpunkte des Greises in der sturmerfüllten Lust

. — vom schwankenden, krachenden Wip fel eines thurmhohen Baumes blickte ein bleiches Gesicht nach dem Fenster binüber, ein Jüngling, Fridolin. der jüngere Sohn des Glockengießers. „Rosamunde, Du jagst, mich in den Tod!' jammerte derselbe in vie Gewitternacht hinaus. Und am Fuße des Baumes stand ein zweiter junger Mann. Caspar, der Bruder Fridolm's. „Wenn ich ihn hier ertappe.' murmelte dieser zwischen den Zähne», «so liebt er sie. und wenn er sie liebt, muß er sterben. Ich darf keine Nebenbuhler

mit einem unheimlich kalten Marmorherzen, die Herrin auf Nauhenstein. — Als der alte Glockengießer von seinem fruchtlosen Gange zurückkehrte, fand er, was seine furchtbare Aufregung noch vermehrte. Monika noch am Fenster stehend und in die grauen volle Nacht hinausbllckend. Da ballte sich seine Faust und er erhob den Arm zum furchtbaren Schlage. — sie stand ruhig wie ein Lamm vor seinem Schlächter. — da sank sein Arm wieder, und in> dem er sie heftig vom Fenster wegstieß und sie anbrüllte: .Geh' zu Bett

auf. Aber er griff nicht mehr nach der Axt. Wie Beruhigung zeigte es sich in seinem Antlitze. Doch er täuschte sich wieder und abermals lies er sich in den Armstuhl sinken. . Das Gewitter tobte sich aus. Die Wölken zogen über die Berge. Da leidet es ihn nimmer länger so ruhig, so einsam in seinem Schlafgemache. Er öffnete leise die Thüre und Kitt unhörbar in die Stube hinaus, wo er Monica verlassen, und siehe da'. — Diese steht noch immer am Fenster. — Er tritt zu ihr. Da sinkt sie vor ihm in die ^ee. — «Vater

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Alpenzeitung
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Pagina 9 di 12
Data: 09.05.1926
Descrizione fisica: 12
. Der blaßblaue Himmel ist über die Erde ge spannt. Auf deni Höhen glänzt noch der Schnee und die dunklen Wälder von Colle seufzen in der Erinnerung an die Schneelast des Winters. In den Adern der Erde regt sich aber schon die heiße, schaffende Kraft und im Schöße des Tales blüht bereits das erwachende Leben des Früh lings. Auf dem Wipfel eines Pfirsichbaumes, dessen zarte, blühende Mieder die schmeichelnd« Frühlingsluft umfängt, sitzt àe Amsel. Fbind lich blickt sie zum Fenster, wo ein Musikant seine Kunst

und fem zagendes Herz in> die l>aue Däm merung HinausspiM Ganz leise fängt er sein Lied «an, als wollt« er dis noch schlaftrunkene Welt nicht «aus ihren! Wunderträumen aufhören. Vielleicht wogt es auch sein Herz noch nicht, die heiße Leidenschaft der Welt kundzutun. Die Amsel wetzt ihren Schnabel imn zarten Aste, daß die Blüten eàben. Sie schaut zum Fenster, wo der 'Musikant spielit, schreit dann in fallendem, grellem Tone des Aergers, breitet ihre Flügel Ms, schlägt sie à paarmal auf und nieder

, streckt ihren Hals vor und fliegt dann mit «kreischendem Gesang zum nächsten! Baume, dem Fenster näher. Der «Musikant hat sein Meld «beendet. Er be trachtet mit träumenden Blicken die erwachende Herrlichkeit der «Erde und den Himmel, «über den sich die träumenden Schatten der «Nacht «breiten. Der Vogel sitzt im blühenden Baume. Stolz Heidt er seinen Kof und beginnt sein Lied. Der Zweiig unter seinem Körper bebt und die jungen «Blüten! fallen zur Erde. Es «ist à Lied voll ànkener Wonne, voll

«likldenschaftllchen! Ver langens und voll «Ungàld. Aber der Musikant scheint das Lied seines Ri valen «nicht zu vernehmen^. Cr legt das Noten blatt zurecht, nimmt das Instrument in die Hand und spielt sine träumerische Welse Schu manns. Der Vogel verstummt für ein« paar Augenblicke. Dann schlägt er wieder seine Flügel und «kreischt voll «Ungeduld. Er fliegt noch näher zum Fenster, streckt seinen Hals weit vor und schreit dem Musikanten ein Schimpflied in seine Kunst. Ein leiser Windstoß rüttelt die blühenden

. Mit einem leidenschaftlichen Ruck verläßt der Vogel den Baum. Wieder «fallen ein paar rosige BlüteN zur kalten Erde. Der Flötenspieler hat das Lied beendet. Sein «müdes Auige hebt sich vom Notenblatte. Da schießt in zackigem Fluge die schwarze Fleder maus am Fenster vorbei. Mit raschen Bewe« «gumgen verfolgt sie das neue Loben, das In der Dämmerung dem Frühling in der Luft ent- gegenflicgen möchte. Mit einem Kopfschütteln schließt der Musikant sein Fenster, während in der Feme sich das Vogelpaar, umfangen

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Volksbote
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Pagina 3 di 8
Data: 13.02.1941
Descrizione fisica: 8
die Sonne nach! mehr als drei Monaten wieder durch die Stuben-: fenster des genannten Hoies. , b'Richtigstellung. In der letzten Nummer des, ^Bolksbote' wurde in einer Korrespondenz aus Billandro ein Nachruf über die verstorbene Elatz-! weingartermutter Frau Anna Witwe Fuchs-! berger, geb. Kettenmayr, veröffentlicht. Im Be-' richt wird erwähnt, daß einer von den Söhnen/ Herr Alois Fuchsb'erger, durch 22 Jahre Lehrer in Avigna bei Bolzano war und gegenwärtig Schulinspektor ist. Hiezu erhalten

und ging sogleich zu Bett, um sich end lich einmal gründlich auszuschlafen. Denn niemand konnte wiffen, was der nächste Tag brachte. Zwei Stunden nach Mitternacht erwachte Silas Hempel durch ein leises Geräusch an seinem Fenster. Noch schlaftrunken richtete er sich auf und horchte. Ja, wirklich — ir gend jemand klopfte leise an das Fenster. So leise, daß man es sicher nicht einmal im Nebenzimmer hören konnte. Ohne Licht zu machen, stand Hempel auf, warf seine Klei der über und schlich lautlos

an das Fenster. Draußen verbreitete Sternenschein ein un gewisses Halbdunkel. Silas erblickte eine dunkle, in Tücher oder einen Mantel ge hüllte Gestalt, von der er zuerst nicht er kennen konnte, ob sie einem Mann oder einer'Frau angehörte. Sie mußte offenbar auf einer Leiter stehen, denn der. vermumm te Oberleib Gar hinter den Scheiben des Fensters sichtbar. Jetzt löste sich eine kleine dunkle Hand aus der Schattengestalt und klopfte abermals leise und vorsichtig an die Scheibe. Da öff nete Hempel ebenso

leise das Fenster und flüsterte: «Wer . ist hier?' „Sind Sie Herr Hempel' fragte eine Frauenstimme auf portugiesisch. „Ja.' Zugleich erkannte Hempel, daß er eine alte Indianerin vor. sich habe.. Die dunkle Hautfarbe und der' typischin-ignische Gesichtsschnitt ließen darüber. keinen Zwei fel. Eine Ahnung stieg in ihm auf. Ehe er.ihr aber noch Worte , verleihen konnte, flüsterte' Nelly schickt mich zu Ihnen. Sie will Sie sprechen, und ich soll Sie zu ihr bringen.' , „Also ist Fräulein Nelly nicht mehr

!' - „Sofort.' Hempel schwang sich auf das Fenster, während die Indianerin rasch um»! lautlos die Leiter hinabstieg.- Als Hempel! Unten angelangt war, barg sie die Leitsr wieder in einem nahen Schuppen, dem sie sie entnommen hatte. Dann schlichen -beide geräuschlos im Schat- ten des Hauses fort nach deffen Rückseite» wo Puschi einen nach den Maisfeldern füh renden Fußpfad einschlug, der zwischen dich tem Strauchwerk hinlief. Fast an derselben Stelle, wo Rosario vor wenigen Tagen Nelly aufgelauert

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Bozner Tagblatt
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Pagina 4 di 4
Data: 27.09.1943
Descrizione fisica: 4
Bauernhof mit seinem weit ausladenden Rindendache. Es fand Aufstellung auf dem Balkon vor dem Fenster, von «vo aus Herr Trüblich den Zuspruch seiner neuen gefiederten Freunde verfolgen konnte. Bald hakte sich die Kunde von dem.gastlich gedeckten Tische, wo es nicht nur Semmel- und Brotkrümchen, sondern auch leckere Sä mereien gab, in der Dogelwelt der Um gebung herumgesprochen und es wimmel te auf dem Balkon Herrn Trüblich^ nur so von Messen/ Finken. Amseln und ähn lichem FedMesier. • Einige Tage lang

«genoß Herr Trüblich das muntere Treiben vor seinem Fenster ungestört und in vollen Zügen. Als er aber eines Tages — es mochteseit der Anlage des Futterplatzes eine Woche verstrichen sein — auf den Balkon trat und zufällig einen Blick- zum Erker des Nachbarhauses warf, erstarrte er: ' dort hing,' es war leider keine Täuschung möglich, ein Futterhäuschen, das an Ge stalt und Größe genau dem seinen. glich, außerdem aber ein grellrotes Dach 'auf- wies: «in pompöses, aufreizendes Dach. Im Fenster daneben

mit dem F,ng-r das gewisse Stäbchen, um den für Herrn Trüblich ärgerlichen Glockenton hervorzu bringen und dieser wiederum blies bei Windstille mit vollen Backen in das Windrad, daß es nur so schepperte. So trieben sie es noch eine schöne Weile, ui ihrem gegenseitigen Aerger und zum Ergötzen der Nachbarn, bis sie müde wurden und noch mehr verdrossen als vordem, und-bis der Winter sie von Bal kon und Fenster zum warmen Ofen zu rückscheuchte. Guter weißer Schnee legte sich über die grellen Dächer, die Glas kugel zerbrach

, die' Fahne ritz ab. Glocke und Klapper froren ein. Nun wagten sich auch die Vögel wieder herbei, von Hun- § er getrieben, aber niemand streute ihnen iutter. Herrn Theobald Trüblich gab es jedesmal einen, kleinen Stich im Herzen wenn er durchs Fenster eines der neu gierigen Meislein das leere Futterhaus durchstöbern sah. aber Verbitterung und Groll waren größer als das zag sich re gende gute Gefühl. Ergeht es nicht ,jedem so, der das Lbertrafen. Von ihrer Gestalt aber er zählt ihr letzter Nachkomme

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Bozner Zeitung
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Pagina 9 di 10
Data: 30.01.1864
Descrizione fisica: 10
sind offenbar mehr als bescheiden, aber sie vermögen es nicht, ihr anziehendes Äußere zu entstellen. Ihre Lippen sind zu frisch, ihre Augen zu tiefinnig blickend, ihr blondes Haar ist zu reich um übersehen zu werden. Ab und zu ruht die Spindel, das Rad hört auf zu surren, und der Kopf der Dirne sinkt auf die Hand, ihr Blick ist dein Fenster zuge wendet und ihre Gedanken scheinen weit ab und wohl sogar über diese meilenweite Ebene hinauszuschweifen, indeß mancher Seufzer ihren Busen hebt. Obwohl erst

wenn ja bisweilen der alte Ewald fern von der Hütte bleiben mußte, klopfte sicher in der nächsten Stunde der Finger des Lorenz an die kleine Fensterscheibe,' hinter welcher er Hanue wußte, die einsam blühende Rose. Einen Aufschrei, ein Er röthen kostete der Dirne jedesmal diese Störung; aber sie vermochte es doch nicht über sich, dein Jungen, an wel chen sie so oft und viel denken mußte, ihren Anblick zu entziehen und beim Fenster stehend plauderte sie manche Stunde mit dem fröhlichen Lorenz. Ahnungslos

nach und wäre wohl am liebsten sofort mit ihm gewandert in die ferne Welt. Oft stand sie am Fenster, wenn seine Gestalt längst nicht mehr zu sehe» war, und sann — sie wußte selbst nicht mehr was und worüber. Ost saß sie in der Stube, den Kopf in hie Hände gestützt und dachte und sann und träumte mit offenen Augen und hatte schließlich Thränen an den jugendlichen Wangm — sie wußte kaum, wie sie gekommen waren. — Der Herbstwind strich schon über die Ebene; verdorrt war das Gras, verwelkt die wenigen Blumen

; die Gegend lag in jener trostlosen Oede da, wo alle Vege ation bereits verkommen ist und noch nicht der glänzende Schneemantel sich über die Fläche breitet. Lorenz staud wieder außen bei», Fenster, inständiger als je be gehrend, daß Hanne ihn den Tag über ,n die Hütte aufnehmen sollte, und die Dirne zögerte noch immer, obwohl sic es nicht mehr vermochte, ihm ihre Hand zu entziehen, welche er fest in der seinen hielt. Da legte sich mit eins eine schwere Hand auf die Schul ter des Burschen; Hanne stieß

emen leisen Angstruf ans und verschwand vom Fenster, zitternd als hätte man sie bei einer Sünde ertappt. Außen aber stand wild und trotzig sich umsehend, entrüstet, in seinen Hoffnungen abermals gestört zu fein — Lorenz und sah in. die gefurchten Züge des alten Ewald, der hinter ihm stand und nnvermuthet heim gekommen war. An das Fenster gelehnt, zoxnmüthig stand der Junge und hef tete seine blitzenden Augen so unverwandt auf den Torf gräber, daß cs schien, er wolle ihn damit tödten

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Bozner Zeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 14.01.1903
Descrizione fisica: 8
Schlaf deckte Aller Augen. Nur Marie konnte den Schlummer nicht finden. Ein ungewisses Etwas sagte ihr, daß eine Gefahr drohe. Die Unruhe, welche durch die Gegenwart so vieler Gäste im Schlosse Platz gegnffen hatte, war auch über sie gekommen. Rechthofen's Wink, sein ernster Blick hatte sie gewarnt. Welcher Art aber Diese Gefahr sei, hatte sie trotz allen Nachdenkens nicht finden können. Sie grollte dem Tone des Post horns, welcher sie ans Fenster gelockt hatte. Ver geblich hatte sie versucht

, an der Seite der Freifrau die unangenehme Erinnerung los zu werden. Bei allen Beschäftigungen, die Marie gewohnheitsmäßig Vornahm, während des Vorlesens einer Frauenzeitung, aus dem Melodienzauber von Mozart's Requiem huschten ihre Gedanken zu den Erlebnissen des Tages hinüber. Stets sah sie den ungeduldigen Wink des Freiherrn vor Augen, dem sie ängstlich gehorsam gefolgt war. Nun, da sie allein in ihrem Zimmer saß, wollte ihr dieses Borkommniß gar nicht aus dem Sinn. Marie saß am Fenster ihres Stäbchens

, wie in ihr pochendes Herz der Fnede einzog, der so wunderbar aus Flur und Hain ruhte. Die Träumerin dachte nicht mehr an die Erlebnisse des Tages, nicht an die Lasten der Gegen wart, nicht an die Ungewißheit der Zukunft, sie schwelgte ganz in dem Frieden ihrer Seele. Sie fühlte nur den einen Gedanken, wie glucklich sie sei, mit ihrem Retter unter einem Dache zu leben, und ihre Gedanken hingen in Vertrauen und Verehrung an ihrem Schützer. Plötzlich trat sie von dem offenen Fenster zurück. Sie hatte ganz deutlich

, denselben vor ihrem Fenster zu rufen? Leise schloß sie das Fenster und löschte sie Lampe aus. „Der morgende Tag wird die Lösung des Räthsels bringen', sprach sie zu Ach selbst, „ich stehe unter des Freiherrn Schutze.' Beim Lichte des Mondes, der ihr Schlafgemach mit silbernem Schimmer erfüllte, schlummerte sie ein. Bald hatte der Traumgott sie in Vergessenheit gehüllt. Doch nicht Marie allein hatte den nächtlichen Wanderer gesehen. Auch Bistritz hatte ihn bemerkt. Dieser war unruhig in seinem Zimmer auf- und abgewandert

. Vergeblich hatte er sich auf das Bett geworfen; der genossene Wein, welcher das Blut durch die Adern jagte, die Ungeduld, des Mädchens Spur zu finden, ließen ihm keine Ruhe. So war er schliesslich auch an das Fenster getreten. Da bemerkte er ganz deutlich eine umherirrende Gestalt, auch hörte er den Namen „Marie' sehnsuchts voll zweimal ausrufen. Er sah, wie der Schatten zuletzt zwischen den Bäumen verschwand. Ein häßliches Lächeln zuckte über sein Gesicht. „Also Marie heißt das Dornröschen in Schloß

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 12.07.1934
Descrizione fisica: 6
zu leiste». Bist Du nun nicht auch der Meinung, daß unsere Gerichte Wich tigeres zu tun haben, als sich um John Dillinger zu sorgen?' Ich konnte Allan nicht Stichhaltiges dawider sagen. Das kleine, alte BW Eine Sommerskizze von Dorothea Hollatz. 'Julimorgen. Irgendwo in der Stadt in einem Hinterhaus stehen die Fenster weit offen. Der Duft ungemähter Wiesen dringt nicht bis hieher, aber der Wind, der die kleinen Mullgardinen, blüht, er zählt davon. Cr weiß viel von solch sommerlichen Dingen zu sagen

; er kommt vom Norden und ist noch frisch, denn er hat.es bis zur großen Stadt nicht weit. Aber die Frau im Zimmer will ihm nicht zuhören. Sie hat zu tun. Auch sind genug Stimmen ringsum, die lauter klingelt als die des Windes. Und was hat er ihr auch groß noch zu sagen! Er will sie doch nur quälen, er will doch nur... Sie macht das Fenster zu. Unten im Hof streiten sich die Nachbarinnen um den Waschküchen- Missel. Aber da ist noch etwas Kleines, vierjährig, das beginnt zu plärren: „Mammi, mach dach

das Fen ster wieder auf, bitte, es riecht draußen so schön!' Da kam also der Wind wieder herein, und das kleine Mädchen darf den Juli riechen, während die Frau den Streit über den Wind hinweg hört. Und weil die Mutter heute keine Zeit hat, es bis zum Spjelplatz zu bringen, sitzt es unter dem Fenster brett, stellt sich manchmal hoch, wittert in ein vier eckiges Stückchen Himmelsbläue hinaus und klopft sich auf den Magen. Auf dem Hyf unten steht ein Baum; ziemlich hoch ist er schon. Wenn das Kind

— Julimorgen. Zankt euch unten im Hof — hier unterm Fenster auf der kleinen Vorlage sitzen Mut ter und Kind lind lachen und weinen. Denn das Kind findet es drollig, daß der Mutter die Trä nen über die Backen laufen an solch einem Mor gen. In der Küche wird die Seisenlauge kalt und die Kartoffeln müßten wohl aufs Feuer, aber was bedeutet das alles! Hier sitzt das Kind und hat vom Herzen der Mutter den Riegel weggeschoben, so daß sich das Innere öffnen muß. denn es drängt von innen stoßweise

nach, so schmerzhast voll war alles. Und sie lachen zuletzt beide und krähen und kugeln ain Boden. Dann gibt es etwas spät das Miltagesstn. Was tnt es? Vater kommt doch erst abends. Als er heute kommt, müde wie immer, ißt er, liest Zeitung und wippt das kleine Kind auf de» Knien. Aber lachen kann er nicht. Früher konnte er es. „Papp!, Pappi, wir haben...' Aber die Mutter an der Tür legt den Finger über die Lippen und das Kind verstummt. Der Vater fragt nicht, so müde ist er. Nachts aber haben sie das Fenster offen

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 11.06.1939
Descrizione fisica: 8
mir plötzlich zum Zersprin gen, kaum wagte ich da zu atmen. Aber es blieb doch alles ruhig. Und hatte ich doch nicht recht gehört? Ganz weit draußen rief tatsächlich eine weinerliche Frauenstimme meinen Na men. Mitten in der Nacht! Ein banger Ton lag in der suchenden Stimme. Kannte das überhaupt möglich sein? Es war mir aber so, als habe die alte Marie gerufen. Ich sah indessen nichis. als ich zum Fenster hinauslehnte. So setzte ich mich wieder in den Lichtkreis meiner Lampe, guckte müde ans die Dek

- ke memes Tisches, aber da brüllte die verzweifelnde, schreckliche Stimme mit einem Male wieder, nun dicht unter dem Fenster, so daß es schauerlich anzuhören war, lind alles erstarb dann in jämmer lichem Gewinsel. Ich war wohl zu teilnahmslos an allen Dingen geworden, die mich umgaben, wegen schien. Es war ein unheimlicher denn ich erschrak zwar, horchte aber wei ter, was nun geschehen würde. ' Es geschah nichts. Gar nichts. Ich hatte das Gefühl, au Stelle des Rückgrats einen Stock

— dann war alles vorbei. Armer Iupp! Als ich zu mir kam, hatten sie ihn lck'on fortaebracht. So wa>- es aewesen, Mll es mir einer verdenken, daß ick mich zuerst in Sicherheit brachte? Ja, ba- ;>-si ,^5 .''^rlicninl i^ton in dieser plötzlichen Höllenwirrnis? Svät in der Nacht nach diesem Tane, in einer dumpfen Nebelnacht, hockte ich noch bei Lampenschein und wartete aus etwas, okine zu wissen, worauf. Das Fenster war geöffnet, und der süßliche Geruch von den Kokereien strömte her ein, Es mar überall still. Die Zeàn

Begleiter. „Nein, noch nie.' j „Dann können Sie mit den Wagen bis Carezza fahren; es find nur zwei bis drei Kilometer.' „Und Sie kommen nicht mit?' sagte Spina. „Nein — ich bleibe lieber da — aber fahren Sie ruhig — wenn wir viel zu- isainmen sein wollen, dars man nicht zu viel unangebrachte Rücksichten nehmen. Meinen Sie nicht auch?' „Den nehme ich mit besten Dank an: ich komme bald wieder zurück.' Arrigo fetzte sich im letzten Zimmer an ein Fenster, von dem aus man die Stra ße nach Carezza übersehen

von der Gesell- fchast inachte Miene, in den Gasthof hin einzugehen, niemand dachte daran, nach dem kleineu Fenster zu blicken, hinter dem er sich versteckt hielt. Sie hatten um eine Dame und ein Mädchen, die augenschein lich im Begriff standen, abzureisen, eine Gruppe gebildet. Das Reiseauto kam. die zwei Frauen stiegen ein, es gab Händedrücke und Tan te Nina winkte sogar mit einem Taschen tuch. Sie machten sich auf den Rückweg. Paola war jetzt allein zwischen den zwei jungen Männern, Tante Nina ging

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Alpenzeitung
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Pagina 4 di 6
Data: 31.08.1941
Descrizione fisica: 6
aller Menschen, wird vom Männerchor dann das „Seid umschlungen. Millionen' intoniert. Wenn dann die höheren Chor stimmen hinzutreten und alle Bläser, auch die Posaunen sich in breiten Lagen, darüber vernehmen lassen und die Bässe mit den anderen Seiten in festlicher Durchführung ihres daktylischen Ryth mus ihren Umzug durch die Räume der großsinnigen Harmonien halten: da ist einem wie bei Orgelklang und Charge sang, im weiten, noch leeren, vom Son nenlicht durch die hohen Fenster breit durchgossenem Dome

doch heute gegeben! Hat Hardy mal wieder seine Launen gehabt oder hat Hoilegger unnötigerweise gebrüllt?' ' Droste stand langsam aus und ging zum Fenster. Er schien ihre Worte gar Nicht gehört zu haben. Hilde sah ihn von der Seite an, aber er achtete gar nicht aus-sie und blies den Rauch seiner Zigarette gegen die Sches- ,en. Sie ließ die Arme, die sie ihm um Zie Schultern legen wollte, sinken. Ein Gefühl von Mutlosigkeit überkam sie. Warum verstanden sie einander nicht mehr so wie früher?... Warum

redeten ie in letzter Zeit so oft aneinder vorbei?... Sie war doch dieselbe wie immer!.. Was hatte ihn in diesen Wochen verän dert? Als Droste immer noch unbeweglich am Fenster stehenblieb, fing sie mecha nisch an, den Tisch abzuräumen. Dann trug sie das Tablett, aus dem noch der größte Teil des Essens unangerührt stak.d, wieder in die Küche. Sie brauchte kein Licht zu machen: über den engen Hof hinweg fiel das blaßgrüne Gaslicht des gegenüberliegenden Treppenhauses durchs Fenster und zeichnete

an. Sie hatte schon viel zu lange hier in der dunklen Küche herumgestanden — was war das für eine Art, so sich gehen zu lassen!... Schnell ful»r sie sich mit dem unter der Wasserleitung angefeuchteten Taschentuch über die Augen und nahm vom Küchen schrank einen Stapel frisch gebügelter Hemden. Als sie ins Zimmer kam. stand Droste noch immer am Fenster. „Ich Hab' dir die neuen Seidenheniden selbst gebügelt... Sie mal nach, ob ich die Kragen auch richtig hingekriegt habe!' Droste sah kaum hin, versicherte

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Lienzer Zeitung
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Pagina 29 di 34
Data: 18.06.1910
Descrizione fisica: 34
sie in den Garten hinunter, während er, froh, daß er allein im Zimmer war, darin umherspähte, wo etwas aufzuräumen oder nach seinem Sinn ein wenig malerischer zu ordnen wäre. Er holte aus seinem Dachstübchen, das er durch ein halbverdecktes Nordfenster zum Atelier eingerichtet hatte, ein paar Aquarelle und hing sie an die eine Wand, statt des Pastell bildes einer verschollenen Großtante. Eine Staffelei trug er in die Ecke neben dem einen Fenster und stellte eine Olfkizze darauf. Gern hätte er die Servante

mit allerlei Gläsern, Tassen, künst lichen Blumensträußchen und Alabasterfiguren ganz beseitigt, und wenn er sie zum Fenster hinaus auf die Straße hätte stürzen müssen. Er wußte aber, daß dieses Schatzhaus voll geschmäckloser Andenken seiner Frau viel zu sehr ans Herz gewachsen war, als daß sie ihm eine solche Gewalttat je vergeben hätte. Seufzend betrachtete er endlich sein Werk? es sah nicht viel anders in dem Stübchen aus als vorher; er mußte sich gestehen, daß der Stempel genügsamer Kleinstädterci

ihre besten Tassen aus der Servante, die freilich, auch schon ziemlich bejahrt und mit den Zieraten einer vergangenen Zeit geschmückt waren. Das Haupt- smck ihres bescheidenen Silberschatzes, eine kleine Zuckerdose, auf deren Deckel ein Schwan seine Flügel ausbreitete, wurde mitten Mischen die beiden Teller gestellt, welche das Mädchen jetzt mit Kuchcnwerk füllte. Die kleine Frau fcbien sich nicht sehr zu Wun dern, daß ihr Ewald schweigsam vor ihrem Nähtisch am Fenster saß, ein Buch in der Hand

an gesehen uild aus all diesen schlechten Stühlen Menschen habe sitzen sehen, die ich lieb hatte. Mein Mann aber,' und sie warf chm einen schalkhasten Blick zu, „würde es ohne Kummer mit ansehen, wenn all u iser Hausgerät zum Trödler wanderte, oder in den Ofen gesteckt würde. Das Beste, was wir haben, ist Gemeingut und liegt draußen vor dem Fenster. Sie müssen unsere Aussicht auf die See betrachten, gnädige Frau. Dann werden Sie es begreiflich finden, daß auch ein Künstler mit diesem alten Nest zufrieden

Flügel, der an der Wand stand, fragte sie alsbald, ob Emma auch Musik treibe. „Ich habe als Mädchen gespielt. Jetzt macht mir der Haus halt zu viel zu schaffen, und ich öfsne das Instrument nur noch, um einmal ein Lied, das Meine Kinder singen, zu begleiten. Am meisten aber benutzt mein Mann den Flügel, und oftmals spielt er uns am Abend, wenn durch die offenen Fenster der srische Seewind leise herüberweht, seine neuesten Kompositionen vor.' Natürlich bat der Gast, ihr ein solches Familienkonzert

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Volksbote
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Pagina 3 di 12
Data: 06.09.1928
Descrizione fisica: 12
ihnen ' nicht. — Rastlos wie das Mühlrad, das sich zu seinen Füßen drehte und den weihen Gischt bis ans Fenster spritzte, kreisten in , seinem Kopfe die Gedanken: | Warum, warum war das Geld dem andern j geworden, der keinen Gebrauch davon zu machen verstand, dem es nur Last und Sorge bedeutete, und nicht ihm, dem tatkräftigen, umsichtigen Mann, in dessen Hände es sich verdoppelt und verdreifacht hätte? ! „Hast du Verdruß gehabt?' unterbrach die Stimme der Müllerin das Schweigen im Zimmer. Sie hatte soeben

wichtig gehabt und Äe Köpfe zusammengesteckt hatten und daß ihr Mann die Türe verschloß, wenn Melcher bei Ihm am Schreibtische saß. Sollt« Brenner eine Erbschaft gemacht haben? — Aber woher? — Sie kannte die ganze Ver wandtschaft; ein Todesfall war feit langem nicht vorgekommen, und zu erben war weit und breit sehr wenig. i Viertes Kapitel. In dem efouumwobenen Häuschen am Fuße des Kreuzberges faß Melcher in seinem Lehnstuhle am Fenster und ließ sich von der Herbstsonne bescheinen. Er fühlte sich matt

herzurich ten: das weihe Leinentuch und die geweihten Kerzen, die in jedem katholischen Hause für einen solchen Fall aufbewährt sind, wurden hervorgeholt. Kurze Zeit darauf schritt ein Priester mit dem Allerheili-gsten durch die enge Straße. Als das Glöckchen in der Hand des Mesners mit silberhellem Klang durch die reine Herbst luft tönte, eilten die Bewohner an Fenster und Türen, knieten nieder und beteten den Heiland an. der verhüllt an ihren Häusern vorüberzog. Dann aber drängte sich auf alle Lippen

Sterbenden beten — und mit dem Gelds Med es nun eben, wie es von Anfang an ausgemacht war. Der Müller tat einen Schritt nach der Tür hin. Da knarrte das Fenster; die bisher halb geöffneten Fensterflügel flogen zurück; die Vorhänge wehten Ms. Der Müller trat zum Fenster und schob geräuschlos den Riegel vor. Dabei fiel fein Blick Ms Melchers Uhr, -die in der Ecke auf einem Tischchen lag. — Zehn Minuten bis drei Uhrk So spät schon! Alltäg lich um diese Stunde, ja gestem noch, hatte der Alte

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Bozner Zeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 29.12.1909
Descrizione fisica: 8
, mich bei diesem Lachen wie eine Memme umwandte und floh. Und das Seltsamste war, daß ich, wie es schien, unmittel bar danach auswachte. Aufwachte, um zu finden, daß ich, so unwahrscheinlich es auch schien, zweifellos geschlafen hatte, denn ich faß aufrecht im Bett, mit Schweiß bedeckt und an allen Gliedern zitternd. Ich sah mich um. Der Vorhang vor dem hohen, bis auf den Boden reichenden Fenster war m die Höhe gezogen. Ich wußte, daß ich ihn ivie immer, hoch gezogen hatte, ehe ich zu Bett ging. Der Mond schien hell

herein. Plötzlich schlug ein Lant an mein ängstliches Ohr. Ich fuhr auf. um zu sehen, von wo er käme. Vom Fenster.' Starr sab ich Hill! Ich war jetzt ganz wach, darüber konnte kein Zweifel sein. Im Monden- schein konnte ich sehen, daß jemand dransieii stand vor der Scheibe, eine >.'.nd?utliche, geheim nisvolle Gestalt. Ter Eriks w.irde gedreht — er war etwas rostig und ich Hörle ihn quietschen. Das türartig bis auf den Fußboden hernieder- reichende Fenster wurde, wie vou unsichtbarer Hand

mit einem Ruck aufgestoßen. Aus dem hellen Mondenscheine, von seinen Strahlen um flossen, wie eine Geistererscheinung, trat eine Dame »n mein Zimmer. Kapitel 2. Die Dame, die durchs Fenster kam. Ich hielt meinen Atem an, starr von Staunen. Die Gestalt war wirklich da, das war klar. Aber wie konnte ein weibliches Wesen mein Fenster von draußen erreicht haben? Woher war sie zu dieser nächtlichen Stunde gekommen? Was wollte sie jetzt, da sie einmal da war? Ein leiser Verdacht slog mir durch den Sinn

, das hier eine Schurkerei zu Grunde läge. Sie hatte das Fenster weit aufgelassen — ich konnte die kühle Nachtluft fühlen: sie stand jetzt, wie lauschend, still. Wartete sie ab, ob ihr Eintritt bemerkt worden sei? Sie brauchte nur gerade aus zu blicken, um mich, im Bett sitzend und sie anstarrend, vor stch zu sehen. Ich war ebenso sichtbar wie sie. So weit ich urteilen konnte, ver harrte sie regungslos, ohne recht» oder liuks zu sehen. Dann seufzte sie, wie ein müdes Kind; ein langgezogener Sei.i

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 5 di 10
Data: 14.01.1905
Descrizione fisica: 10
Bücher gesorgt, und da saß sie denn am geöffneten Fenster und vertiefte sich in den Inhalt derselben. Auch heute hatte sie lange gelesen und war noch zu erregt, um schlafen zu können. Darum trat sie ans Fenster, nachdem sie das Licht ausgelöscht und schaute in den mondbeschienenen Garten. ES war freilich ein recht abgelegener Teil desselben, aber in der Beleuchtung nahm jeder Strauch, jeder Baum ewe phantastische Form an. Lange hatte sie so träumend in die Herbstnacht hinausgeschaut, da plötzlich

loste sich eine Gestalt von dem Dunkel des BoSkettS los und schlich. bis in die Nähe von ToraS Fenster. Sie konnte niemand erkennen, aber sie wagte nicht, sich zu bewegen,-um sich nicht zu ver raten. Nicht lange, so trat eine zweite hohe Gestalt, in einem Mantel gehüllt, zu der ersteren. Eine Zeitlang waren sie in den Wegen spaziert, dann aber traten sie in eine dichte Weinlaube unter lassen, sie hätten ohne jede Ursache die nichtjüdischen Geschäftsleute BozenS jüdischer, in christlichen Kreisen

heroorgetan hat. Im Kronlande Niederösterreich, in welcher die selbe Partei zur Majorität gelangt, wurde ein neues, bereits bei Hose sanktioniertes Schulgesetz beschlossen und dieses, obwohl ideal und edel, wird durch bös willige Elemente gehässig kritisiert. Wie immer dies Schulgesetz ausgefallen wäre, Herr Seitz hätte sich sonder Verzug reisefertig gemacht, um mit einer großartig aufgebauten Rede hausieren zu gehen in alle Lande. Am verflossenen Montag hat nun Herr Seitz ToraS Fenster

, war dieses das Geheimnis, welches Fräulein. Burgdorf bedraf? Sie zitterte und wagte nicht, das Fenster zu schließen, um sich nicht zu verraten. Ihre erregte Phantasie malte ihr wunder same Träume vor und als sie am anderen Morgen ^ erwachte, schienen ihr die Erlebnisse der Nacht ein

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