Gietra-Vetlage de» „Bote» für M -r- P«st«rthal, 7. März. Die Tage der Land. tagSwahlen sind nicht mehr ferne, die WahlmSnner- wahlen haben bereits begonnen — aber von einer Agitation ist wenig bemerkbar. Man bekümmert sich eigentlich fast gar nicht um die Wahlen, die klerikale Partei hat eS, besonders auf dem Lande, nicht nöthig, sie ist ihrer Sache zu gevziß; in den Städten scheint man eS liberalerseitS für ganz umsonst zu halten, sich irgendwie zu bemühen. Im liberalsten Orte Pusterthals
. — Wird ur.sere wohlhabende, stark be völkerte, Villen übersäte Nachbargemeinde ObermaiS nicht bald nachfolgen? Vielleicht doch? Z Trient, 6. März. Die bevorstehenden Ergän zungswahlen für die Hälfte teS hiesigen Gemeinde rathes, welche am 14., 15., 16. dS. stattfinden, bilden hier den Gegenstand des Tagesgespräches. Die Ge« nmther sind auf das Resultat äußerst gespannt. Die Einen wünschen die herrschende, gemäßigte Partei ge kräftigt, die Andern möchten jene Partei wiederum am Ruder sehen, welche seit nahezu
30 Jahren in öffent lichen Angelegenheiten die Oberhand hatte, und welche nach ihrer Meinung stets das Ansehen der Stadt unv deo ganzen italienischen Theiles des Landes zu wahreu wußte, nämlich die Partei der Natioual- Libeealen. Es ist jedoch nicht zu erwarten, daß es den Letzten, gelingen werde, ihre Kandicaten durchzu setzen. Das Volk scheint allmälig zur Einsicht zu komm-n, daß hohe Politik der Stadt und dem Lande nicht fromlii-u kann, unv daß daS Ansehen, welches durch dieselbe erkauft
behauptet, hat bisher an diesem Standpunkt , festgehalten, und ihre Aufgabe nach der Anschauung ruhiger leidenschaftsloser Bürger ganz entsprechend gelöst, so daß man fast mit Zuversicht Hessen kann, , daß die National - Liberalen, welche durch ihr ehema liges Organ »il l^entmo^ die Stadtvrrtretung in schonungslosester Weise herabzuwürdigen versucht haben, nicht obsiegen werden. Nächstens werde ick> über die berrschende Stimmung in Betreff der Landes wählen berichten. Condino. In Nr. 296 vom Dezember