Dr. Seipel zum ersten mal vott der Koalition der bürgerlichen Parteien ^zum Bundeskanzler gewählt worden. Zwei Jahre sind seit dieser Berufung verflossen, aber sie dünken wie ein sehr langer Zeitraum. So reich waren sie an Schwierigkeiten und Widrig keiten. Den großen Erfolg wird niemand leug nen können, der sich der trostlosen Lage erin nert, in der sich Oesterreich befunden hat, als Dr. Seipel die Regierung übernahm. So weit war es gekommen, daß der Londoner Gesandte er klären mußte, ohne fremde Hilfe
, die durch ihr Verleumden und Vernadern, durch die Be schimpfung jeder Arbeit und jeder Persönlichkeit, die nicht am roten Parteikarren zerrt, die Her zen ihres Anhanges vergiftet, hat wieder ein mal ein vollgewichtiges Probestück gezeitigt. Wer die Agitation in Wort und Schrift, die blutrünstigen und haßtriefenden Plakate in den österreichischen Städten gelegentlich der vorjäh rigen Wahlen gesehen und wie da gerade die Person des Bundeskanzlers dem Haß preisge geben und gegen ihn di§ Massen aufzustacheln versucht