19. Juni 1909 Tiroler Volksblatt Seite 9 Der Piusverein. Kaum eine Angelegenheit kam auf dem'Katho- likentage so oft zur Sprache als die Preßfrage. AuS vielen Reden klang immer wieder die Forde rung heraus: sollen dem Volke die modernen Ge fahren fernegehalten, soll das Volk in seiner reli giösen Ueberzeugung gefestigt werden, so sei nichts notwendiger, als Kampf gegen die glaubenslose Presse und Verbreitung katholischer Zeitungen, die zwei großen Programmpunkte des Piusvereines. Mächtig wurde
auf Grund dieses Verdiktes zu 13 Monaten schweren Kerkers und Ersatz sämtlicher Kosten verurteilt. Auszeichnung von Tiroler Weiueu iu Wie«. Am 13. und 14. Mai l. I. war in der Volks halle des Wiener Rathauses eine Reichssortenwein- kost. Dieselbe war veranlaßt vom Wiener öster reichischen Reichsweinbauverein. ES wurden aus allen weinbautreibenden Kronländern mehr als 1200 Muster ausgestellt, und zwar von Niederösterreich gegen 400, Mähren gegen 300, Steiermark 150, Tirol 100, Krain 30, Küstenland 250
, Dal- matien 16, Bosnien 25 Sorten. Dem Preisgericht gehörten Vertreter aller Länder an, im ganzen 70, darunter 20 aus Wien. Tirol hatte nur einen ent sandt, nämlich den vom Tiroler Weinbauernbund delegierten Herrn Josef Steiner, Weinbauer in Tramin. Ausgezeichnet wurden in Tirol: I.Mit der silbernen Staatsmedaille: die Landwirtschaftliche Landesanstalt S. Michele. 2. Mit dem Ehrendiplom des Oesterr. Reichs weinbauvereines: Johann Huber, Elvas. A. v. Gelmini, Salurn. Franz Holzknecht, Neumarkt