nicht berührt, gewisse Thatsachen ignorirt werden. Das Ministerinm-Schleinitz hat in der aus wärtigen Politik eine schwere Niederlage erlitten, welche doch nnr eine retrospektive war. Preußen ist immer noch znr Rolle des Zuschauers verurtheilt uud kaun, wie man sieht, Thatsachen nicht schaffen. — Die im amtlichen französischen Blatte soeben ver öffentlichte „Darlegung der Situation des Kaiser reichs' verbreitet sich bekanntlich auch über alle inter nationale» Angelegenheiten, an denen sich Frankreich
, anfznfordern, sich ihm gegenüber auszufprechen, damit er wisse, was er in Warschau zu thun habe; er versicherte, eine Coalition beabsichtige er in Warschau nicht, aber er sei fest entschlossen) sich gemeinschaftlich mit Preußen einer zweiten Einmischung Frankreichs in einen ita lienische» Krieg, wenn er von Piemont provocirt würde, militärisch zu widersetzen, und er hoffe daher^ daß Frankreich durch eine befriedigende Erklärung die Coalition überflüssig machen werde. L. Napoleon begriff die Wichtigkeit
dieser Situation und ging die in dem französischen Memorandum vom 25. Sept. angeführten Verpflichtungen ein, deren kurzer Sinn ist: Wird Oesterreich in Venctien angegriffen'und findet es keine Unterstützung von Seiten der deutschen Mächte, so ist Frankreich entschlossen, Piemont keine Art von Hilfe zn bewilligen; im Falle der Niederlage Pieinonts werden die Stipulatiouen von Zürich in Kraft bleibe»; ein Kongreß wird berufen und in.die sem Kongresse kann die Session Savoyens und Nizza's nicht diskntirt
anheim, sich au der Okkupation zu betheiligen. Bin ich übrigens gut unterrichtet, so ist 'gestern die Nachricht, die Pforte fei bereit, die von Frankreich in Vorschlag gebrachte Konferenz zu beschicken, hier ein getroffen. — In sonst gut unterrichteten Kreisen spricht man von der bevorstehenden Veröffentlichung eines päpstlichen Memorandums, durch welches der heilige Vater die Behauptungen der französischen Re gierung widerlegen will. — Die englische Regierung hat soeben in einem Rundschreiben
