Siwas, von den Kurden belagert. «ur DurchschnittSangaben, denn daß von dieser Regel Aus nahmen vorkomme», davon hat unS der letzte Winter leider überzeugt. Mit der großen Zahl heiterer Tage hängt wohl auch die enorme Trockenheit deS Klimas, die verhältnißmäßig geringe Zahl der Regentage, zumal im Winter, zusammen (nach HauSmann im zehnjährigen Durchschnitt S2.7 im Jahr), und ich kann nicht leugnen, daß diese mitunter Monate lang dauernde Trockenheit, besonders bei windigem Wetter, auch lästig
man sich sehr, wenn man Meran so gut wie schneefrei darstellt. Allerdings hatten wir in dem wunder vollen Winter 18S3/S4, der eigentlich nur ein kalter Frühling war, höchstens 7—L Tage, an denen Schme fiel, der noch dazu recht bald schmolz, dagegen war der letzte allerdings ab norme Winter, der sich ja bis in den Orient stark fühlbar machte, nicht nur viel schneereicher, sondern der Schnee blieb auch viele Wochen liegen, gewann in den kalten Nächten eine dem Firn gleiche Härte und gewährte den Meranern Wochen lang
das Vergnügen eiuer Schlittenfahrt. Trotzdem war auch dieser für Meran so strenge Winter wegen seiner Kürze mit dem nordischen nicht zu vergleichen. Der Herbst dauerte wie fast immer bis gegen Weihnachten; noch am 1. Januar er «Ute ich mich, in der warmen Mittagsonne auf einem Hügel fitzend, des herrliche» Anblicks über das ganze sonnige Etsch- Die letzten Nachrichten melden sämmtlich Metzeleien. Während des Massacres in Siwas wurden 8v0 Armenier und 10 Türken getödtet. Depeschen aus Havanna zufolge
und immer wieder zu Zugaben entschließen mußte. Dem Restaurateur Hrn. Zellinger gebührt für Hol und eS schien mir kaum glaublich, daß wir am Jahres wechsel standen. Erst einige Tage später begann der Winter, der sich dann freilich, wie überall in Nord und Süd, bis in den März hinein recht unangenehm fühlbar machte. Ich knüpfe daran noch einige Betrachtungen über die klimatischen Verhältnisse der verschiedenen Jahreszeiten, weil diese gerade für Aerzte und Kurgäste von der größten Be- deutung
der Atmosphäre, die zu weiten Spaziergängen aufford-rt, mögen hier mehr leisten, als die Kur selbst, über die ich mir kein Urtheil erlaube. Erst um die Mitte oder Ende Oktober beginnt die eigentiiche Saison, deren Lebhaftigkeit sich mit jedem Jahre steigert. Gerade in dem letzten schlechten Winter erreichte die Zahl der Fremden die noch nie dagewesene Höhe von 11.000 und darüber. Wer eine größere Privatwohnung beansprucht, thut wohl, sie schon Monate vorher sür die am 1. September be ginnende Saison