D«te 2 »Tlroter Volksblatt' 5. Februar 1893. Noch bedeutend schlechter aber steht die Sache der guten 'Presse im „katholischen' Oesterreich. Dieses zählt nicht einmal 1W kaMlische Blätter von einigem Einfluss. Mit Recht schrieb Sickinger (in der „Katholischen Be legung): „Wann wird das politische Leben der Katho» liken in Oesterreich einmal rege werden? Besitzt ja bis auf die Stunde Oesterreich kein einziges katholisches Blatt, das als Centralorgan der gläubigen Katholiken betrachtet
werden kann.' (Auch die gewiss treffliche „Reichspost- ist dermalen leider noch bloßes Partei« Organ der christlichsocialen Antisemiten.) Das ist eine ebenso unanfechtbare, als bittere Wahrheit. Möchten nir, die wir in Oesterreich so vieles vom deutschen Nachbarstaate zu uns herübernehmen, doch endlich auch ein hieb und stichfestes Centralorgan schaffen, d. h. kein neues, -sondern z. B. die tapfere Wiener „Reichspost' durch materielle und geistige Unterstützung dazu machen! Solange wir kein führendes katholisches
dir!' In die, wie schon erwähnt, erregte Debatte griffen einzelne Professoren beschwichtigend ein, um den Ein druck der Rede des Referenten swä. Kunze, der für einen vollständigen Universitäts-Strike in Oesterreich eintrat, abzuschwächen. So legte eS Assessor Rabl den Versammelten nahe, dass jeder Einzelne vor oer Abstimmung über den Antrag des Referenten mit sich selbst zu Rathe gehen und sich nicht verblüffen lassen solle. Es handle sich im Äugenblicke nicht darum, ob man den Jung- czechen einen Aerger zufügen