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Südtiroler Heimat
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Data: 01.06.1937
Descrizione fisica: 16
war in den ersten Jahren furchtbar, Hunderte, tausende, zehntausende starben. Kriegsgefangene, Ein Opfer Der Süötirolor Derhältniffe* Am 24. Mai wurde im Mariahilfer Friedhof in Hötting der Bautechniker Ludwig Peer begraben. Sein Schicksal verdient einer breiteren Oeffentlichkeit bekannt gegeben zu werden. Ludwig Peer, eick gebürtiger Nordtiroler, hatte sich schon vor dem Kriege in Lana bei Meran niederge- gelassen, dort geheiratet und mit feinen bescheidenen Er sparnissen einen Hausanteil erworben

. Allem politischen Treiben fern, hatte er sich redlich durchgebracht und niemals auch nur den geringsten Anstand mit den italienischen Be hörden gehabt. Im Winter 1935/36 begab sich Peer^nach Zams auf Besuch zu seinem Töchterlein, das dort die Schule besuchte. Gleichzeitig ließ er sich in Innsbruck wegen eines alten Fußleidens behandeln. Da erfuhr er. daß die italieni sche Polizei indessen in seiner Wohnung in Lana eine Haus durchsuchung vorgenommen hatte. Trotzdem dabei nichts Be lastendes zutage' kam, wurde

seiner Frau nahegelegt,Peer solle nicht mehr nach Südtirol zurückkehren, da er sofort verhaftet würde. Peer wußte sich keiner Gesetzwidrigkeit schuldig und ließ, da er österreichischer Staatsbürger war, durch den Generalkonsul in Mailand anfragen, was ihm zum Vorwurf gemacht werde. Er erhielt die Antwort, daß er aus Italien ausgewiesen sei, weil er gegenüber der ital. Negierung unfreundliche Aeußerungen getan habe. Peer ließ diesen Vorwurf nicht auf sich sitzen und wandte sich von Innsbruck

. Auf alle seine Eingaben erhielt Peer nie eine Auskunft, die seine Rechtfertigung ermöglicht hätte. Indessen wurde sein Aufenthalt in Innsbruck immer un haltbarer und der Gemütszustand Peers litt angesichts der Trennung und Aussichtslosigkeit seiner Bemühungen immer mehr. Schließlich befiel ihn eine Erkrankung, die unerwartet rasch den Tod des erst 50-jährigen Mannes herbeisührte. Offerbar ist er aus Sorge um seine und der Seinen Exi stenz das Opfer einer verhältnismäßig ungefährlichen Mandelerkrankunq geworden

. Der Fall zeigt aber auch deutlich, wie schwer der politische Druck auf S dtirol, selbst auf den dort lebenden österreichischen Staatsbürger lastet und daß die italienische Regierung es gar nicht der Mühe wert fand, den österreichischen Behörden den Grund anzugeben, aus welchem heraus gegen Peer ein so ver- rbenbringender Schlag geführt wurde.

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