und Siegesgewißheil, daß felbst nach dem, was wir heute erleben, auch unser Tag kommen wird, setzen Sie alles ein, damit unsere Partei nach dem Kriege aktionsfähig ist, und betrachten Sie die Meinungsverschiedenheiten, die uns heute erregen, als vorübergehende Erscheinungen, als Krankheitssymptome dieser ungeheuren Zeit, da alle Menschen vom Fieber geschüttelt werden, und vertrauen Sie auf unsere Zukunft, die von nieman dem gestört werden darf! Bleiben wir einig und zum Zeichen dieser Einigkeit nehmen
der Reichskonfe renz beendet. Vorsitzender Pernerstorfer er greift das Wort zu folgender Schlußrede: Wir sind am Schlüsse. Wir dürfen wohl sagen, daß diese Konferenz in einer Weise verlaufen ist, die der Partei zur hohen Ehre gereicht. Die Ver- handlungsgegenstände waren mannigfach, sie be zogen sich unmittelbar auf die Arbeit des Tages und auch auf die der Zukunft. Es hat sich eine Summe von Erfahrungen, von Wissen, Beredsam keit gezeigt, die nicht leicht von einer anderen Partei aufgebracht
werden kann. Es hat sich auch gezeigt, daß eine erfreuliche Einheit der Partei in ihrer großen Mehrheit vorhanden ist. Die Partei ist, was sie immer war, eine sozialdemokratische Par tei, die in ihren Zielen ganz klar ist, der jeder falsche Optimismus und jede Illusion fern sind und die weiß, daß es nach dem Kriege, der die Entwick lung nicht aufgehoben hat, zu großen Kämpfen der Klassen und zu politischen Kämpfen kommen wird. Wir haben uns auch diesmal ein großes Verdienst erworben durch die Arbeit, die wir in Oesterreich
zu leisten haben. Lassen Sie mich die Hoffnung aus sprechen, daß wir hier ferner als irgend wo einer Spaltung sind. Vor uns steht Arbeit, die uns so zusammenfassen muß, daß wir keine Zeit übrig haben für innere Streitigkeiten. Wir wissen, daß nach dem Kriege Kapitalismus, Klerikalismus und Kamarilla kräftig hervortreten werden und wir alle Kräfte gegen sie zusammen fassen müssen. Wir haben bewiesen, daß die sozialdemokratische Partei die schöpferischeste politische Tätigkeit ent faltet
tische Partei in Oesterreich! Es lebe die Zukunft der proletarischen In ternationale! Es lebe der Friede! Die Versammlung stimmt begeistert ein und singt das Lied der Arbeit. Ein nächtliches Drama. Ein eigentümlicher Vorfall, bei bcm ein junger Prager das Leben ver lor, hat sich, wie „Az Eft" berichtet, vor wenigen Tagen in Karansdbes in Ungarn abgespielt. Dort wurde der 27 Jahre alte, in Prag gebürtige Paul Brandfeld nächtlicher Weile in der Wohnung des Generaldirektors der Ersten Karanseber