Leidtragender und die Kirche er wies sich fast ZU klein, alle zu fasten. Die abendliche Trauer eier auf dem mit Kerzen beleuchteten Kanzler-Dollfuß-Platz wirkte erhebend. Ergriffen lauschte die andächtige Schar den Weisen der Musik und den Worten, die Amtswalter der B. F-, H- Lehrer Haidl, zum Gedenken an den großen, toten Kanzler, nach dem Prolog von R. Skorpil, vorgetra- qen von einem Schulmädchen, an die dichtgedrängte Bevölke rung richtete. Pöllerschüste dröhnten durch die Luft und zit terten über Berg
und Tal. Sie erinnerten an den Helden kanzler, der mit so vielen österreichischen Kameraden an den Grenzen unseres Reiches für die Freiheit gekämpft und -uletzt in seinem Arbeitszimmer in Wien für die Unabhän gigkeit Oesterreichs den Märtyrertod fand. * St. Johann, 26. Juli. Würdig und eindrucksvoll hat Sankt Johann Dollfuß an den beiden Tagen geehrt. Am Mittwoch legte unser Dorf Trauerkleid an und am Abend versam melte sich eine Menschenmenge am Kanzler-Dollfuß-Platz, um den Worten
für ihre Anteilnahme gedankt und jener bitteren Stunde des Vorjahres gedacht hatte und die Bundeshymne verklungen war, erhob der Ortsführer der Vaterländischen Front, Direktor Richter, seine Stimme. In markanten Sätzen umriß er den Gedanken des 25. Juli. Und kam aus die letzten Worte des Helden zu sprechen und sprach vom Frieden, vom Verzeihen, erwähnte den noch leer stehenden Pfeiler am Kriegerdenkmal. Nicht neues Blut soll vergossen werden, um den Platz auszufüllen — aber — er weiß etwas Besseres
zu dieser Tat. Und er erhob seine Hand zum erneuten Schwirr für das Oesterreich, das Dollfuß schuf und die Menge riß es mit, gewaltig, weil der Gedanke groß und die Worte zündend waren, die er sprach, nein — fast einhämmerte in die Herzen, in die Gehirne, auf daß alle den 26. Juli richtig erlebten. Und dann erklangen die Glok- ken, ernst, dröhnend, gleichsam als Unterstreichung der mannhaften Worte, die der weite Platz eben erfüllt hatte. So klang die Feier aus. Erhebend, würdig und ergreifend
und Schützen, während die Iungschutzen und Jung-Vaterland im Presbyterium Spalier bildeten. In den ersten Bänken hatten die Vertreter der Gemeinde, die Gendarmeriebeamten. Medizinalrat Dr. Geiger sowie die Bauleitung der Straße Oetz—Mareil Platz genommen. Das Requiem zelebrierte Koop. Waitz. das Libera hielt P. Vinzenz vom Kloster Stams. Der Kirchenchor führte das Mitterer- Requiem auf, unterstützt in anerkennenswerter Weise von Regierungsrat Prof. Stöhr mit seinen Künstlern. Die Bun deshymne beschloß