^e» ihm und dem Grafen Andrassy anheim» stel> ^te, würden wir uns ohne Besinnen für Baron haymerle erklären. Bei uns wird fortwährend darüber gejammert, die Diplomaten nützten sich so erschreckend schnell ab und der Pensionsetat für gewesene Giößen schwelle von Jahr zu Jahr mehr an. Ist di-s aber anders möglich, wenn man sieht wie Niemand, absolut Niemand, eS der sog. .öffentlichen Meinung' recht machen kann. Als Graf Andrassy am Ruder war, wurde ihm jede« Tag'vorgeworfen, er schwadro- nire zu viel, er mache
politische Seiltänzerknnst» stücke und reite cavaliörement die Monarchie ins Verderben. Heute beschuldigt man Baron Hay- merle, er sei eine Sphinx, die nichts rede und deute, von der man daher nicht wisse, denke sie über dieses oder jeneS so oder so. Daß das österreichisch-ungarische Staatsschiff seit dem Tage, an dem Baron Haymerle sein Steuer ergriffen, ruhig und sicher durch die Wogen der interna tionalen Politik dahingleitet, daß wir alle Ursache habeu, uns der Art und Weise , in der unsere
auswärtige Politik zehandhabt wird, zu freuen, daS. wird nicht . berücksichtigt. Der Man» läßt zu wenig von sich hören, er givt keinen Stoff zu interessanten und pikanten Leaderü, ergo, ist nichts an ihm, tauget er nichtaus jeinenPosten. Wenn man es dem Grafen Andrassy in Wien zu bunl machte, gab dieser guten Freunden in Pest einen Wink und der Wien» Opposition ward von der magyarischen Presse , die „LundS» mann ihrigeS' nie im Stiche ließ, daS Fell gründlich gewaschen. Baron Haymerle ist kein Ungar
, blasen. Wahrhaftig, man möchte oft mit Ekel die Feder aus der Hand werfen, wenn man sieht, wie dem Publikum unter dem Deckmantel der Ehrlichkeit und- deS Patriotismus Sand in die Augen gestreut und demselben ein Dunst vorge» macht wird. Es wird Baron Haymerle vorge worfen, t) eS sei ihm bisher noch nicht gelungen, in Bosnien und der Herzegowina geordnete Zustände herzustellen und 2) er besitze daS Verständniß nicht, den Einfluß Oesterreich Ungarns an der unteren Donau, in der Weise zu wahren
noch das volle Vertrauen deS Kaisers besitze, be zweifeln wir durchaus nicht, daS involvirt aber ganz und gar nicht, daß Baron Haymerle sich dieses Vertrauens nicht mehr erfreue. Verband Andrassy mit seinem Privatbesuche auf Schloß Sinai eine politische Mission, dann beweist die« einfach. daß man maßgebenden OUS sreundschast- liche PourparlerS für genügend hält, um etwaige zwischen der Regierung König KarolS und dem Wiener auswärtigen Amte bestehende Differenzen zu beseitigen, ohne offizielle langathmige