, der sich einer Unthat schuldig weiß. Es war dies am 6. März in der Morgenfrühe. Auch nach der erfolgten Verhaftung war Joseph Schöpf, den die Gewissensbisse quälen mochten, auf jede Weise bemüht, den Verdacht von sich ab-- und auf andere überzuwälzen, was aus der Correspondenz hervorgeht, die er im Geheimen unter Mithilfe eines gewissen Buchberger und Fischer vom Meraner Arreste aus an den Bruder Johann Schöpf und an seine Geliebte Karoline Gamper richtete, welche Briefe und Zettel aufgefischt und in die Hände
des Strafrichters gelangten, für den sie ein werthvolles Material zum Aufbau der Anklage wider Joseph Schöpf bildeten. In dieser Correspondenz, zumeist auf sogenanntes „Einmach'- (Käse- oder Wurst-) Papier ge schrieben, ersuchte er den Bruder und die Gamper, sie möchten bei der obern und untern Etschbrücke, wo das Verbrechen ge schah, „Pasquille' anschlagen, des Inhaltes, welsche Arbeiter oder Karnervolk hätten die Anna Schöpf in das Wasser geworfen, damit die Leute dies glauben sollten. Aus diesen Briefen
und Zetteln, sowie auch aus anderen schriftlichen Er zeugnissen des Joseph Schöpf, gerichtet zumeist an die Karolina Gamper,^ erhellt deutlich, wie sehr der nach der Gunst und Liebe dieses Mädchens gierende Unhold darnach trachtete, das