in deutschen Landen! An der Etsch, in den alten märcheureichen Schlössern, die sich da, hoch- zinnig, spießthurmig, von des Stromes Felsen ufern einander in die Fenster schauten: auf Tirol, auf Hoheneppau, auf Nunkelsteiu, auf Formigar und so vielen anderen deutsche» Burgen, die in dem heute ivälsch umwohuten Gebirge sitzen, da wurden von Menschenalter zu Menschenalter jene vorzeitlichen Sagen forterzählt und fortgesungen, die an das uralte, unvergeßliche Königsgeschlecht der Amalungen, der Ahnen Dietrichs
mit dem Gedanken vertraut gemacht, den Weg bis Abbazia zu verduseln, da wurde die Thüre des Waggons aufgerissen, ein Koffer und ein anscheinend federleichtes Etwas hineingeschleu dert, das sich nachher als ein reizendes junges Mädchen entpuppte. Na, meine Ueberraschnng kaunst Du Dir denke», gezeigt habe ich sie nicht. Ich sah möglichst gleichgiltig drein und schielte nur in uubewachteu Augenblicken nach meiner Reisegefährtin, die sich schräg gegenüber ans Fenster gesetzt hatte. Sie machte es wie alle Rei
senden, sah eine Zeitlang znm Fenster hinaus und zog dann ein Buch hervor, um sich den An schein zu geben, als lese sie darin. Ich konnte den Titel lesen — Denk Dir, es waren meine Novellen, zu deren Veröffentlichung ich seinerzeit noch dem Verleger hatte Honorar zahlen müssen. Ich wäre der Dame am liebsten um den Hals gefallen — endlich Jemand, der mich liest, ohne daß ich ihn: das Buch hatte schenken müssen. — Plötzlich klappte sie das Buch zu. „Es ist wirk lich zu dumm!' rief sie aus. Mir wurde