um die Stadt schlugen die Türken nun ihre Zelte aus, und mit rastloser, ununterbrochener Tätig keit arbeiteten sie Tag und Nacht an den Mi nen, an den Laufgräben, durch welche sie in die Stadt eindringen wollten. Zu gleicher Zeit brach im Innern Wiens ein furchtbares, von ruchlosen Händen angelegtes Feuer aus, das, voni Winde getrieben, mit rasender Schnelle um sich griff, ganze Reihen von Häusern und Palästen in Asche legt», und auf seinem flam menden, gefahrsprühenden Laufe jetzt sich einer Stelle
näherte, wo sein Vordringen ganz Wien mit Tod und Verderben bedrohte. Im Zeug haus und im roten Turin am Schottentor- la gerten ungeheure Pulvervorräte, und immer näher züngelte das Feuer heran, trotz aller An strengungen der von Angst und Entsetzen er griffenen Bevölkerung. Tausende waren all den Spritzen, den Wasserschläuchen beschäftig:, fetz ten jedes denkbare Mittel in Bewegung, um dem Feuer Einhalt zu tun. Aber ein e-nziger Windstoß machte immer wieder alle ihre An strengungen vergeblich
, und das Feuer rückte immer weiter vorwärts, streckte seine leckenden Zungen immer näher heran nach dem Zeug haus und dem roten Turm. Da, in dem Mo mente der höchsten Gefahr eilte Guido von Star- Hemberg, des Kommandanten von Wien mm- voller Neffe, in den hölzernen Gang, der zu den Pulverfässern führte, zwang einige Soldaten, ihm mit Wassereimern und Schläuchen zu fol gen, und rettete mit eigener Todesverachtung die Stadt, indem er die Pulverfässer unaus gesetzt mit Wasser begießen ließ. Begeistert
von diesem heldenmütigen Beispiel das der Graf ihnen gab, eilten bald noch andere Tapfere ihm zu Hilfe und Beistand herbei, man riß den höl zernen Gang ein, man vermauerte die Fenster des Pulverraumes und es gelang den r'esen- miißigen Anstrengungen, das Feuer zu er sticken. Wien war also vor dieser Todesgefahr er rettet, aber andere Gefahren drohten von außen und innen. Von außen, denn die Türkenharden setzten ihre Belagerungsarbeiten mit rastlosem Eifer fort, sie rückten näher und näher an die innere Stadt heran