Verocai. vulgo Dall' Ojo, der wegen des Verbrechens des Todtschlages angeklagt ist, mußte in Folge Erkrankung des Hauptzeugen bis Dienstag vertagt werden. -— Es fand am gleichen Tage die Hauptverhandlung wider den 21 Jahre altcn Taglöhner Joseph Rotten st einer, gebürtig aus Innsbruck (Findelhaus) und zuständig nach Mölten (daher auch der „Möltner' geheißen) wegen deS Verbrechens des Todt schlages, statt. Die Anklage vertrat der k. k. Staats- anwaltssubstitut Dr. Al. Iuffmann, als Vertheidiger fungnte
Dr. Anton Kinfele. Der Thatbestand ist in Kürze folgender: Rottensteiner befand sich am 21. Dez 1895 mit einigen Kameraden im Sckiwarz'schen Bmu- Hause in Gries. Die Burschen fingen nach 9 Uhr Abends zu streiten an. Ein gewisser Joseph Sporn- berger, vulgo „Spieler', hänselte den Joseph Rotten- steiner, der auf einer Bank ihm gegenüber saß und mit den Augen blinzelte, weshalb Spornberger dem Rotten steiner ins Gesicht schlug. Nun ging das Raufen los. Der anwesende Kaiserjäger Karl Höller trennte
klagte Joseph Rottensteiner bezeichnet, bei dem auch ein Messer vorgefunden wurde. .Rottensteiner wurde am selbigen Abend, kurze Zeit nach der That im Bräu- Hause in Gries verhaftet. Der Angeklagte läugnet diese Blutthat begangen zu haben, er habe gegen seine An- ^greiser während der Rauferei nur mit der bloßen Hand gestoßen, u« sich zu wehren, aber dabei kein Messer gebrauchter. Kinfele führte in feiner wirksamen Ver theidigung aus^haß man nicht mit viller Bestimmtheit wissen könne, wer dehThäter
