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Pagina 2 di 8
Data: 18.10.1919
Descrizione fisica: 8
, „daß sie uns dort Rendezvous gegeben hatte, um uns in ihr Ringstraßenhaus zu führen, wenn sie es auch in ihrem Brief als Häuschen bezeichnet. Das geringste Haus auf der Ringstraße repräsentiert ja ein Vermögen!' ,>Das sind Witze, die die Parvenüs gern machen', warf Eduard ein. Sie beschlossen nun, der Einladung Folge zu leisten. Ueber Eduards Vorschlag besorgten sie sich einen schönen Blumenstrauß, ferner kauften sie, als kleine Aufmerksamkeit der reichen Tante mitzu bringen, einige Gläser eingesottenes Obst, auch Kaviar

, Sardinen sowie zwei Flaschen echten Tokayerwein und machten sich zur fixierten Stunde auf den Weg zum Franzensring. Eduard hatte sich den Kaiserrock angezogen mit weißer Weste und Heller Krawatte, um einen recht vorteilhaften Ein druck auf die gute Tante zu machen, Katharina hatte ihr hellblaues Seidenkleid mit den Spitzen volants angelegt und ihren Pariser Modellhut aufgesetzt, um durch die Feierlichkeit ihrer Toilette der Tante zn beweisen, daß solche sich der Nichte nicht zu schämen

nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Eduard bedauerte seinerseits, so viel Geld für die Geschenke, die ihm die Tante abgenommen hatte, ausgegeben zu haben. Da sie aber keinerlei Lust verspürten, in der Atmosphäre eines solchen „Rtngstraßenhänschens' ihr Mittagmahl einzuneh men, so faßten sie beide wie ein Blitz den Ent schluß, sowohl oie mitgebrachten Sachen wie auch eine so zweifelhafte Erbtante ihrem Schicksal zu uberlassen. Mit Riesenschritten entfernten sie sich, indem sie zur nächsten Tramstation liefen

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