Gg. Ernst Hcinr. Müller. ! Am 7. d. Rc. erlag, Ivie wir schon gemeldet haben, in Ober- ! mais der Leipziger Kunsthänoler Gg. E. Heinrich Müller. ' Seine Wohnung glich einem Museum, das cr mit echt deutscher Gründlichkeit und Gewissenhaftigkeit sich da er richtet hatte. Laut seiner testamentarischen Verfügungen hat ’ cr der Stadt Leipzig die zn seinem Nachlaß gehörigen Spe- - zialsanunlnngcn als Georg Müller-Sljstnng, dem Börscuver- cine der deutschen Buchhändler in Leipzig die Saininlnng von Bildnissen
graphischer Künstler — ebenfalls eine sehr schöne wertvolle Kollektion — sowie seine kleine Gvethe- Sammlüng und seine Schreibziininereinrichtnng zugedacht. Außerdem' kommen der Siadt Leipzig die zn den einzelnen ; mühsam zusammengetrageneu Altertümern gehörigen Schrän ke, Ivciler Hochreliefs usw. zu. Ein Album mit Bildnissen ' der Patrizierfamilie Gerhard erhält für eine Gerhard Stube die städtische Bibliothek in Leipzig. Verschiedene Altertümer ; wurden beut Vereine für Geschichte und Topographie Trcs
- J dens und Umgebung, sowie dein Germanischen National- mnseum in Dresden zngeschrieben. Die Freimaurerloge - ,Minerva, zu den drei Palmen' in Leipzig bekommt Erinne rungen an seinen Vater, welcher dort Meister vom Stuhle : war. Auch der Mannheimer Altertumsverein wurde Mit i verschiedenen Kunstgegenständen bedacht. Ter Rolaiidverein zur Förderung der Stammwappen und Siegelknnde in Dres den ward nicht vergessen. Oelgemälde der Familie Segeinaun, die Antograiniiisammlüng soll auch beut Leipziger Museum
( gehören. Ebenso seine mit mustergültigem Flciße zusammen- gestcllteii zwei Bände seiner eigenen Lebcnsgeschichte. Zahl- ; reiche Verwandte und Freunde werden mit wertvollen , Gegenständen ans dem Nachlasse überrascht. Ter erste öster reichische Blindenverein bekommt eine Geldunterstützung, >' Seine Finna 'Alwin Zschiesche Nachf. (Georg Müller) in j Leipzig solle gelöscht werden. Ans der Lebensgeschichte des - Verstorbenen sei erwähnt: Er war 1857 am 19. Jan. als Sohit des Geh. Justizrates Tr. Karl
Otto Müller, Professor des römischen Rechtes att der Universität in Leipzig, geboren, 1 besuchte das Gymnasium, später die Handelsschule, die er r 1874 absolvierte. Sodann trat er in die altangesehene Kauf- , , manusfirma I. B. Limburger in Leipzig ein, machte sich! 7 dort mit ’bcit Seiden-, Garn- und Zwirugeschäftcu voll Oe» t traut, avancierte zum 'Buchhalter und Korrespoudenteit, kam jedoch im Vereine für Geschichte in Leipzig und im Germa- nischen Museum mit Künstlern, Kunstbeflisseueit