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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 5
Data: 27.10.1910
Descrizione fisica: 5
der „Innsbrucks Nachrichten' zum Ausdruck kommt. Patriotismus in Oesterreich. Wenn wir die Karte von Europa besehen, so finden wir im Herzen des Kontinentes einen Staat, der durch Schönheit und Reichtum der Natur in gleicher Weise hervorragt wie durch die Verschiedenartigkeit seiner Bewohner, seiner geographischen, klimatischen, kulturellen und wirt schaftlichen Verhältnisse. Dieser Staat ist unser Vaterland Oesterreich. Daß dieses Reich trotz der verschiedenartigsten Verhältnisse und der widerwärtigsten

Umstände, unter denen der Nationalhader an erster Stelle steht, daß dieses Staatengebilde trotz einer jahrzehntelangen Bevor mundung seiner Völker und einer heute noch schleppenden Verwaltung dennoch immerwährend starke Fortschritte macht, ist der beste Beweis für seine Bestandsberechtigung. Wir brauchen uns deshalb gar nicht zu berufen auf jenes Wort, das einmal einem französischen Diplomaten, das anderemal Bismarck und wiederum Palacky in den Mund gelegt wird und welches heißt: „Wenn Oesterreich

nicht bestünde, so müßte es geschaffen werden.' Wie aber sieht es im gewöhnlichen Leben — wir wollen nicht von den Augenblicken der Gefahr sprechen — in diesem Lande mit der Vaterlandsliebe aus? Passiert es z. B., daß ein Fremder, sagen wir ein Preuße, der den strammen Polizeistaat gewohnt ist, nach Oesterreich kommt und hier die Lässigkeit in allem bekrittelt, so kann er dessen sicher sein, daß er bei dem Oester reicher vollste Zustimmung und Bekräftigung im Schimpfen findet. Eine Ausnahme gibt

, dort seine Waren zu beziehen, wo er sie am besten und zugleich am billigsten erhält. Wie viele Waren aber sehen wir aus dem Auslande einführen, die der Betreffende vielleicht bei etwas weniger Bequemlichkeit und etwas mehr Patrio tismus in Oesterreich zum gleichen Preise, aber in geschmackvollerer und zuweilen auch gediegenerer Ausführung erhalten könnte! Wählen wir einen anderen Fall: Vor zwei Jahren feierte auch die Stadt Brixen das 60jährige Regierungsjubiläum unseres Kaisers. Gewiß, ein ebenso seltener als eminent

Jahren für die Auswanderung aus Europa das stärkste Kontingent liefert. Durch diese Tatsache haben Schiffahrts gesellschaften Millionen verdient, leider fremde, denn in Oesterreich fand sich bei dem Mangel an Unternehmungsgeist und an Patriotismus bis vor kurzem keine Gesellschaft zur Rettung dieses Volksvermögens. Seit wenigen Jahren besorgt diese Auswanderungsreisen die Austro-Americana. Wenn es — selten genug einmal — vor kommt, daß österreichische Kaufleute als Pioniere des Handels sich in fernen

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Der Burggräfler
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Pagina 5 di 16
Data: 15.09.1906
Descrizione fisica: 16
. Allerdings zeige die Re gierung nur eine Koalition der Personen, nicht der Parteien, sie werde von einer festen Klammer, der Wahlreform, gehalten. Das gleiche Wahlrecht war für Ungarn vorgeschlagen, dort versagte es und wurde nach Oesterreich importiert, warum, wissen die Götter. Der Stein ist im Rollen und droht alle zu zerschmettern, die ihm in den Weg treten., Redner sei nach wie vor ein Gegner des gleichen | Wahlrechtes, aber für eine Wahlreform auf gemäßigt demokratischer Grundlage

Schwindel. Die Italiener wurden von den Deutschen vor den Kopf gestoßen und jetzt rechne man aus ihre Bundesgenossenschast. Die Deutschen werden im Parlament, das auf Grund des gleichen Wahlrechtes Zusammentritt, eine hoffnungslose Minderheit bilden, selbst wenn sie geschlossen auftreten würden. Im alten Oesterreich haben nur Adel nnd Geistlichkeit geherrscht und durch ihre Unfähigkeit das Reich an den Rand des Ab grundes gebracht. (Hier schneidet Herr v. Grab- mayr parteipolitisch auf. Im „alten

Oesterreich' - meint er da Oesterreich bis 1905, oder das Kaiserreich von 1405—1866? — sollen Adel und Geistlichkeit das Reich durch ihre Unfähigkeit an den Rand des Abgrundes gebracht haben? Bis in die Zeiten Kaiser Ioses II. halten allerdings Adel und Geistlichkeit bedeutenden Einfluß, aber in jenen Tagen stand Oesterreich groß da und mächtig, trotz dem cs sich fortgesetzt gegen halb oder ganz Europa zu wehren halle. Heute, seitdem der liberale „Segen' über das Reich gekommen, wäre es nicht mehr

im stande, ein Hundertel jener Kämpfe auszuhalten, die jenes alte Oesterreich überdauert hat nnd noch soviel Kraft aus jenen Perioden rettete, auch noch in den napoleonischen Kriegen nicht unterzugehen. Meinte Herr v. Grabmayr unter dem „alten Oesterreich' das Kaiserreich bis 1866, so ist seine Behauptung wieder unzutreffend. Denn seit den Zeiten Kaiser Ioses II. hatte die Geistlichkeit keinen Einfluß auf die Regierung, der aufgeklärte Absolutismus jener Zeit hat der Kirche und ihrer Diener

jede öffentliche Tätigkeit unterbunden. Die traurigsten Zeiten hatte aber Oesterreich durchzumachen, als die Freisin nigen ans Ruder kamen, dem Minister Beust halfen, Oesterreich in zwei Hälften zerreißen, den Nationalitätenkampf entfachten, den „wirtschaftlichen Aufschwung' herbeiführten, der mit dem Börsen krache endigte, und das ganze Reich zum Schuldner des jüdischen Grohkapitals machten und durch die fortgesetzte Belämpsung von Kirche und Klerus ein gemeinsames Zusammenarbeiten der Bevölkerung zum Wohle

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Meraner Zeitung
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Pagina 9 di 16
Data: 28.06.1903
Descrizione fisica: 16
Nr. 7? Meraner Zeitung Seite u Nie Feuerbestattung in Oesterreich. (Verhandlungen der Städtekonferenz.) Im Saale des Kaufmännischen Vereinshauses in Wien traten am 23. ds. abends, wie angekün digt, die Vertreter von ^österreichischen Städten zusammen, um über die Frage der Einführung der fakultativen Feuerbestattung in Oesterreich ihre Meinungen auszutauschen. Der Versammlung lag ein von dem Vereine der Freunde der Feuerbestattung „Tie Flamme' in Wien vorbereiteter, von dessen Schriftführer

Herrn Dr. Paul Pallester verfaßter umfangreicher Bericht vor, der ein erschöpfendes Bild gab von den bisherigen Bestrebungen, der Feuerbestattung auch in Oesterreich Eingang zu verschaffen, nach dem sie anderwärts immer mehr in Aufnahme kommt und iimner mehr Krematorien erbaut wer den. Wir entnehmen dem Berichte folgende Stellen: Einleitend wird ausgeführt: „Die Feuer bestattung ist vornehmlich aus hygienischen und ökonomischen Gründen, aber auch aus Gründen der Aesthetik und Pietät

man jetzt der Errichtung voll Krematorien, wie z. B. des von Japanern in Wladiwostok geplanten, kein Hinder nis entgegen und es ist für den Fall des Ein trittes der Pest die Leicheneinäscherung polizeilich angeordnet. Der Wiener Verein der Freunde der Feuerbe stattung „Die Flamme', dessen Zweck die Ein führung der Feuerbestattung in Oesterreich ist, hat während der 18 Jahre seines Bestandes durch eine lebhafte Agitation die Feuerbestattungsidee ist es gelungen, der Feuerbestattungsidee eine sich tets steigernde Anzahl

und haben die Erbauung städ tischer Krematorien beschlossen'. Der Bericht führt nun aus, daß alle Bemüh ungen, die Konzession für den Betrieb von Kre matorien in Oesterreich zu erlangen, bisher er- olglos blieben. Auch die Entsendung einer De- lutation an die Minister blieb erfolglos. Es zeißt darüber: „Trotzdem die Abordnung, welcher Gelegenheit gegeben wurde, über die geplante« Bestrebungen der fakultativen Feuerbestattung Aufklärungen zu geben, aus den Aeußerungen der Herren Minister die Ueberzeugung gewann

der fakultativen Feuerbestattung in Oesterreich unter den fort schrittlichen Stadtgemeinden Oesterreichs eifrigst fortzusetzen, und die Losung wurde ausgegeben: Wenn das Begehren der fünf Städte wirkungslos bleiben sollte, dann werden nächstens zwanzig und mehr Städte das Verlangen nach Einführung der fakultativen Feuerbestattung 'in Oesterreich stellen, und es wird schließlich demselben ent sprochen werden müssen. Getreu dieser Losung wurde gearbeitet und ein glänzender Ersolg hat die Arbeit gekrönt

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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 8
Data: 13.04.1905
Descrizione fisica: 8
aus Oesterreich machen können'. Mit welcher Leichtigkeit wären Magyaren und Tschechen und Italiener unter deutscher Hegemonie zufrieden zu stellen gewesen! Die Idee der politischen Freiheit beherrschte damals alles, die Idee der Nationalität war noch kaum aufgeworfen. Wäre Oesterreich damals zu einem Horte der politischen Freiheit emporgestiegen, wie behaglich hätten sich alle Völker unter dem schützenden Doppeladler gefühlt! So aber hatte Metternich für die auf den Schlachtfeldern so oft erprobte Treue

der österreichischen Völker als Dank nichts anderes wie politisches Mißtrauen, Bevormundung und Einlullung. Die Folge davon war, daß der Kaiserstaat im Innern ein Herd geheimen revolutionären Treibens wurde, nach außen aber der Gegenstand unermeßlichen Hasses war von seiten aller Freunde konstitutioneller Frei heiten. Man verstand in Oesterreich die Wünsche und Bedürfnisse der Völker so lange nicht, bis man im Jahre 1848 vom Allsbruch des Volks- Unwillens überrascht wurde. Nun mußte man dasjenige unvorbereitet

regieren sollten. Wiederum ist Oester reich auf mehr als einem Gebiet um eine Idee zu spät daran. Es tritt nun daS nationale Moment mit Allgewalt auf den politischen Schau platz. Oesterreich aber will unter Schmerling die verschiedenen Völker seines Gebietes auf dem Wege des absolutistischen Zentralismus germani sieren; eine ebenso titanenhafte wie lächerliche Arbeit, welche mißlingen mußte. Als Bodensatz so liebenswürdiger Regierungsversuche blieb aber zurück eine fast unüberwindliche Abneigung

, sondern als Frucht kecker Erpresserpolitik erscheinen mußten. Ungarn und die verschiedenen Nationalitäten Oesterreichs bekamen viel mehr, als sie einstens verlangt und gehofft. Hätte man ihnen einstens das Wenigere gegeben, die Völker hätten sich glücklich und mfrieden gefühlt; heute aber sind sie trotz der Fülle des Erreichten vollends unzufrieden. Oesterreich war eben wieder um eine Idee zu spät daran. Die österreichische Politik der letzten Jahr zehnte weist hauptsächlich einen doppelten Zug

auf: in politischer Beziehung den Widerwillen der Regierung gegen das demokratische Prinzip, in wirtschaftlicher Hinsicht aber die Bevorzugung der manchesterliberalen Ausbeutung des Volkes. Wir Oesterreich er haben zwar eine Konstitution. Aber das Wahlgesetz gibt den Feudalen von ehemals so große Privilegien, daß dieselben — abgesehen vom Herrenhaus — auf den Reichs rat einen bestimmenden Einfluß haben. Jene, welche die Konstitution ausgearbeitet, verachteten oder fürchteten, wie es scheint, die schwielige Hand

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Der Burggräfler
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Pagina 2 di 8
Data: 27.02.1909
Descrizione fisica: 8
, wenn sich dieses nicht nur den Wiener Anordnungen nicht fügen und sein Recht nicht aufgeben sollte, sich für seine Derteldigung vorzubereiten und zu bewaffnen, sondern wenn es auch verweigern sollte, für die Zukunft Bürgschaften zu geben. Zn dem Tommuni- quer heißt es dann weiter-. Serbien verhält sich in jeder Beziehung mit voller Korrektheit gegenüber Oesterreich-Ungarn, indem es in keiner Weise, weder indirekt noch direkt, die Pflichten verletzt, welche ihm internationales Recht und internationale Sitte auserlegen. Aus diplo

matischem Gebiet verteidigt es feine Rechte, indem es an das maßgebende Urteil der Signatarmächte de« Berliner Vertrages appelliert. Die militärischen Vorbereitungen Serbiens haben bisher in keiner Weise die Grenzen überschritten, in welchen ein militärisch vorbereiteter Staat in vollkommen fried lichen Zeiten sich bewegen soll. Serbien hat auch nicht in dieser Beziehung irgendwelche Schritte unternommen, die ausschließlich gegen Oesterreich- Ungarn gerichtet wären. Die serbische Armee ist weder

gegen Oesterreich-Ungarn konzentriert, noch ist irgend ein Teil mobilisiert. Die Grenze Serbiens gegen Oesterreich-Ungarn ist in vollkommen nor malem Zustande, in den serbischen Kasernen be finden sich kaum 10.000 Soldaten mehr, als zur gewöhnlichen Winterszeit, die Kadresbestände find auf ein Minimum reduziert. Das Blatt verweist dann auf die militärischen Vorbereitungen Oester- reich-Ungarns und fährt fort: Alle Großmächte kennen den dargelegten wahren Sachverhalt. Wenn die Drohungen und Beleidigungen

der österreichisch- ungarischen Presse die Vorläufer einer diplomatischen Aktion Oesterreich-Ungarns sind, dann werden wir unumwunden erklären, daß diese Aftion ein Vor wand zur Verwirllichung der zweiten Etappe in dem eroberungssüchtigen Balkanprogramm Oesterreich- Ungarn ist. nach welchem Serbien gleich nach Bos nien und der Herzegowina als Raubobjett figuriert. Serbien wird sich einem solchen Versuche mit allen Kräften entgegenstellen. .Wir zweifeln daran, daß Serbien in diesem Falle isoliert bleibe

der regulären Truppen, sondern als Führer einer der Freiwilligenbanden in den Krieg ziehen. Die „Totenlegion' wäre sein 2deal, an der Spitze einer solchen zu stehen wäre sein größtes Glück. Die Mächte warnen Serbien die Sache auf die Spitze zu treiben, die französischen Blätter schreiben, daß sich die europäischen Mächte wegen Serbien in keinen Krieg stürzen wollen, Serbien sei da» nicht wert. Auch englische Stinimen mahnen Serbien zunr Frieden und fordern Oesterreich auf, durch wirt schaftliche

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 3 di 8
Data: 26.01.1905
Descrizione fisica: 8
nur süns Granaten für jedes Ge schütz gebliebm. Die von den Japanern gefundene Munition sei meist für kleine Kaliber passend ge wesen. Bei der Zurückwerfung einzelner japanischer Angriffe feien oft mehr als eine Million Patronen verschossen worden. Die Pferde hätten kaum genügt zum Transport der Geschütze. Oesterreich und Ungarn. Wir haben in unserer vorletzten Nummer die Rede, die der Herr Reichsratsabgeordnete Doktor Schöpfer in der neulichen Versammlung in Jen bach gehalten hat, erwähnt. Wegen

schon arg zerklüfteten Reiches führen. Die Bande, welche uns mit Ungarn verbinden, werden von Jahr zu Jahr lockerer, die Kluft zwischen Oesterreich und Ungarn wird immer größer. Aus Schwäche hat man dies so geschehen lassen und Schwäche werde gewiß nicht ausreichen, um den Zerfall aufzuhalten. Redner verwies darauf, daß in Ungarn jene Partei, welche die Losreißung von Oesterreich auf ihr Programm geschrieben hat und zu diesem Zwecke die Wiederbelebung des Achtundvierziger-GesetzeS anstrebt, bereits

um Hie Majorität ringt. Auf politischem, militärischem und wirtschaft lichem Gebiete trete Hie maßlose Gier nach voller staatlicher Selbständigkeit nnd LoSlösung seitens der sübrenden Kreise Ungarns immer maßloser hervor. Hinsichtlich des letzten Zieles stimmen in Ungarn auch die Ministeriellen und die Minister selber mit der UnabhängigkeitSparLei überein; nur ziehen die ersteren eS noch vor, ans sehr eigensüchtigen Gründen nicht ein so rasches Tempo einzuschlagen. Die Los- trennnng von Oesterreich

nnd die volle staatliche Selbständigkeit Ungarns auch nach außen, wollen drüben aber alle. Zunächst steht das einheitliche Wirtschaftsgebiet, wie eS im Zoll- und Handels- bündnis festgestellt ist, in Frage. Wie die Entwicklung jetzt läuft, ist die Zoll- trenuung nicht mehr aufzuhalten und gewiß will . ^ ? j- , man, ist diese erfolgt, einen weitern Schritt zur Auflösung der Monarchie folgen lassen.. Und doch müssen Oesterreich und Ungarn beisammen bleiben. Diese Verewigung zu einem Reich ist ans

der 'Ge schichte hervorgewachsen. Die ganze Staatengliede rung Europas, die Gefahren von außen, die topo graphische Lage, die wirtschaftliche Entwicklung, alles weist die Kronländer der Monarchie auf ein ander an und verlangt deren ungeschmälerten Fort bestand. Trotzdem darf Oesterreich nicht darin sewe Aufgabe im Dienste der Gesamtmonarchie erblicken, daß es dem Ausgleich mit Ungarn, wie er gegen wärtig ist, immer neue Opfer bringt und so die endgültige Trennung mit vorbereiten und an bahnen hilft

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Brixener Chronik
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Pagina 4 di 8
Data: 08.12.1908
Descrizione fisica: 8
nicht die Deutschen in Oesterreich allein gewesen, welche die Verhängung des Standrechtes über Prag bewirkten, sondern auch andere Einflüsse. So meldet „Cech', daß B e r l i n e r Vorstellungen wegen der Attacken auf die reichsdentschen Stu denten wesentlich zur Verschärfung der Lage beigetragen haben. ver Natter un6 die Sultönäe in Prag. Der Kaiser ist über die Zustände in Prag sehr er griffen. Seine Mißstimmung ist an seiner ernsten Haltung leicht zu erkennen. Er hat den Wunsch ausgesprochen, man möge

selbst zu identifizieren. kusslanS anerkennt ckie Annexion Kosniens. Aus Petersburg trifft die überaus wichtige Meldung ein, daß der russische Minister des Auswärtigen dem serbischen Minister des Aus wärtigen gegenüber erklärt habe, daß Rußland die Annexion Bosniens und der Herzegowina durch Oesterreich-Ungarn anerkannt habe. Es scheint nun zweisellos, daß Jswolsky seinerseits die Zustimmung Rußlands zur Annexion Bosniens und der Herzegowina gegeben hat. Me Loge unä Äie antMerreichUche Politik in staiien

Oesterreich' von den ^ Brüdern ent facht und genährt war. Das katholische Oester reich ist den Logenbrüdern seit jeher ein Dorn im Auge gewes«n, sie haben auch alles aufgeboten, um das Volk und die jungen Studenten gegen die österreichische Monarchie zu Hetzen. Die vielen „patriotischen' politischen Vereine, die, sei es in Italien fi-atres°, „Oberdank', „Dante Allighieri' usw.) wie auch in Trieft (1.6F3. nationale (Hireolo, 6s löttura), nur ein Ziel verfolgen, d. h. gegen Oesterreich zu Hetzen

, Testamentsvollstrecker des „Ober dank', durchführen. Der Krieg um jeden Preis gegen Oesterreich ist eine der Hauptaufgaben der Loge. Obwohl heute ein Krieg mit Oesterreich sür das unvorbereitete Italien höchst verhängnis voll sein müßte, Hetzen dennoch diese falschen Patrioten das Volk gegen die österreichische Monarchie auf.' Sur internationalen Lage. In dm politischen Debatten, die in den letzten Tagen in der italienischen Kammer stattfanden, hat der Drei bund und speziell die österreichisch-ungarische Monarchie

keine besonders freundliche Behandlung erfahre«. Der Jrredentismus ist ja seit einiger Zeit in Italien wieder populär. Oesterreich hat sich erlaubt, sein Gebiet auf dem Balkan zu ver größern, ohne es der Mühe wert zu halten, Italien eine „genügende' Kompensation anzu bieten. Und die Menge hörte nun wochenlang stets, daß Oesterreich Italien perfide übers Ohr gehauen habe. Der latente Haß flammte wieder auf und in den Parlamentsreden hallte das Echo davon wider. In dem vielstimmigen Chorus klingt besonders

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Brixener Chronik
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Pagina 4 di 5
Data: 27.10.1910
Descrizione fisica: 5
. Den deutschen Zeitungen gebührt die erste Stelle hinsichtlich der Gründ lichkeit und Vielseitigkeit: die besten unter ihnen sind sozusagen tägliche Enzyklopädien. Der ge waltigen Ausdehnung des Journalismus entspricht natürlich ein fabelhafter Verbrauch an Papier. Es werden jährlich in der ganzen Welt rund 103,356.000 Zentner Zeitungspapier angefertigt. vie erlte Likenbahn am europäischen kontinent ist in Oesterreich in Betrieb gewesen, eine Tatsache, die fast der Vergessenheit anheim gefallen ist. Ukber

dieses Ereignis berichtet „Der Stein der Weisen' in seinem Heft 21 des 23. Jahrganges (A. Hartlebens Verlag in Wien und Leipzig) folgendes: In England hatte der Dampfwagen schon eine halbhundertjährige Geschickte hinter sich, als auf dem Kontinent die erste Eisenbahn mit Pferdebetrieb dem Verkehr übergeben wurde, und zwar ging hier Oester reich — das Oesterreich der vormärzlichen Periode — allen anderen voran. Als Kaiser Franz und Kaiserin Karoline Auguste am 21. Juli 1832 von Magdalena bis nach Auhof fuhren

Hilfspersonal in Handel und Gewerbe zuteil werden soll. Mit der Erreichung dieses weiteren Zieles wäre eine wahrhafte sozialpolitische Tat vollbracht, deren Folgen nach der physischen wie ethischen Seite von gleichem Segen für die Ge sellschaft wären ' Aie viel kieken braucht Oesterreich? Von der ganzen 10 5 Millionen Hektar betragenden Ackerfläche Oesterreichs entfallen 1-2 Millionen Hektar auf Weizenanbau. In den Jahren 1908 und 1909 wurden 1197 Mill. Hektar fürWeizenbau in Oesterreich verwendet. Heuer

dürfte die Fläche etwas geringer sein, dagegen hat sich die Nach frage nach Weizenmehl stark geboben. In Deutsch land ist der. Verbrauch an Weizen 99 Kilogramm pro Kopf der Bevölkerung. Heute zählt Oester reich 28 Millionen Einwohner-, nehmen wir 90 Kilogramm Weizen pro Kopf als Verbrauch in Oesterreich an, so würde dasselbe 25 2 Mil lionen Meterzentner benötigen. Dazu kommt der Saatgutbedarf für 1'2 Millionen Hektar, so daß sich für Oesterreich ein Bedarf von 28 Millionen Meterzentner ergeben

würde. Diese Berechnung stimmt auch mit der Zusammenstellung der Ein fuhr bezüglich der eigenen Erzeugung. Oesterreich erzeugte in den Jahren 1906 15-85. 1907 14 25, 1908 16-91 und 1909 15 91 Millionen Meter zentner Weizen. Die Einfuhr aus Ungarn an Weizen und Weizenmehl (wobei 100 Kilogramm Weizen gleich 82 Kilogramm Mehl gerechnet sind) weist folgende Ziffern auf: 1L06 13 72. 1907 13-38, 1908 11-82 und 1909 9 29 Millionen Meterzentner. Die Ausfuhr an Getreide aus Oesterreich abgerechnet, erhalten

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 12
Data: 22.06.1910
Descrizione fisica: 12
teresse. Sie wurde ja in letzter Zeit deswegen viel genannt, weil der christ'ichsoziale Mgeordnete Freiherr v. Moi.scy in ihr eine Verwaltungs stelle emnimmt, die er, wie Prinz Liechtenstein vcrlautbart Hat, im Interesse der Partei bekleidet. Nun gehört die Spende dieser Firma für lschvchischnanonale Zwecke wahrschemlich auch zum Parteiinteresse der Christlichsozialen. Die Feuerbestattung in Oesterreich. Ter Gemeinde Reichenberg ist von der böhmischen Statthaltern der Bau eines Krema toriums

, die sich in Oesterreich Wohl fühlt! Nun. sagt jeder Triestiner, wer es auch sei: „Wir Müssen die italienische Universität kriegen!' Und jeder vernünftige Mensch in Oesterreich sagt: „Tie italienische Universität in Oesterreich ntuß nach Triest. Alle find einig. TarUM geschieht es nicht. Denn wenn in Oesterreich alle einig sind, glaubt man, daß etwas dahinter stecken, muß. Und wenn .in Oesterreich jemand etwas will, glaubt man, daß er eigentlich etwas anderes will, oder doch aus anderen Gründen, als er sagt. Tie

Regierung kann es sich nicht denken, daß es in Oesterreich anständige Menschen gibt.' „Tiie Italiener wollen eine italienische Univerfität' — fährt Bahr dann fort — „Um ihre Söhne auszubilden, und sie wollen sie in Triest, weil sie Triest nahe Haben Und weil ihre Söhne in fremden Städten Unglücklich sind. „Nein', sagt die Regierung, „sie wollen sie. Um Jrredentisten zu züchten!' Worauf zu antworten wäre: „Jrredentisten züchtet Ihr, Ihr, well jeder österreichische JtaAener .ein KredyttU fein

wird, so lange er sich ln Oesterreich fremd fühlt, Uick weil jeder sich in Oesterreich, fremd fühlen mUß, fo lang man ihm mißtraut! Tie Heimat meines Atenschen ist dort, wo er sich bei sich - zuhause fühlt. ^ Sorgt dafür! Und ferner, eine, bessere Zuchtvon Jrredentisten, als in Wien, gibt es gar nicht. In Wien fühlt sich der ita lienische Student fremd, er ist von Feindschaft Umgeben, i niemand Mmmt sich seiner an, Heim weh quält ihn; so sitzt er deir ganzen Tag mit den anderen, im Cafe i beisammen

. Um nur doch seine Sprache zu hören, .und wenn unter, diesen iMr ein einziger ist, den die Not-oder die.Sehn-- fucht zum Jrredentisten macht, so i sind es nach einem Monat alle; seelische Kontagion newltiman das. Und endlich: Ihr treibt jeden Italiener aus Oesterreich hinaus,: dem Ihr die Wahl: stellt, ein Italiener ot^r ein Oesterreicher zu sein! Es MUß ihm möglich werden, - als Italiener ein Oesterreicher zu. sein. Wie denn unser ganzes österreichisches.Problemdies ist, daß es Uns Mög lich werden l NMß

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Bozner Zeitung
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Pagina 5 di 20
Data: 06.03.1909
Descrizione fisica: 20
dampft die'-osterrei!chrfthe - arnd Ungarische Presse ihrey Tom etwas. Wir >glauben -nicht, daß jemand an ^terrei^Ungarn ^mutuMen stellt, die sei» iier nationalen Ehre-»md Würde zw nahe treten. Berlin, 3. März. In oiner offiziösen Auslas sung erklärt die' „Norddeutsche Allgemein« Zeitg.' es als selbstverständlich, daß Oesterreich-Ungarn verlange, über die Serbion zu gewährenden wirt schaftlichen Konzessionen direkt nrit Serbien. zn verhaiidoln. Ein Versuch, in dieser Frage die Mächte

als Mandatare Serbiens zuzirLassen, wür de a-uf «in« Able>hnnng seitens der von Deutsch land iinterftützten Doiraumonarchie rechnen müs sen. Eine serbische Auffassung. Belgrad, 5. März. (K,°G.) Der von der Pe tersburger Telegraphenagentur veröffentlichte In halt der serbischen Note wird in politischen Krei sen dahin ausgelegt, daß Serbion zwar von Oesterreich-Ungarn die bekannten Kompensationen weder fordert, noch fordern wird, daß es aber von der Gerechtigkeit Europas die Gewährung dieser Komponsationen

mit Sicherheit erwarte, da nach dein Verzicht der Türkei auf Bosnien und die Herzegowina nur die Signatarmächte des Ber liner Vertrages, welche Oesterreich-Ungarn das Mandat zur Okkupation erteiüt hätten, ü-ber das weitere Schicksal dieser beiden Länder entscheiden können. Durch das selbständige Einschreiten habe sich Rußland selbst als Anwalt Serbiens ange boten. Durch die serbische Antwort sei der Schwer- vunikt der schwebenden Fragen von Belgrad nach Petersburg verlegt. Gleichzeitig habe die serbiische

über diese Nachricht. Belgrad, 3. März. In dem größeren Städten Serbiens fanden gestern große politische Ver sammlungen statt, die gegen eine Verständigung -mit Oesterreich unter territorialer Berzichtlei- slun-g Stellung nahmen. Besonders erregt gestal tete sich die VersaninÄung in Nisch, an der meh rere hundert Offiziere teilnahmen. Allgemein , wurde der Standpunkt vertreten, daß falls Ser bien unter dem Drucke der Großmächte auf das bosnische Territorium verzichte, der Ersatz dafür «in iSandschak Novibagar

gesucht werden müsse. Serbiens Aspirationen auf dem Sandschak. Belgrad, 5. März. Wie verlautet, ist die jüng ste Note der serbischen Negierung dadurch AUstan- degekommen, daß Rußland Serbien die Mahnung zugehen ließ, es möge sich unter jeder Bedingung mit Oesterreich verständigen. Rußland werde da für sorgen. daß 'Serbien im Sandschak Novibazar ähnliche Vorrechte erhalte, w?e sie bisher Oester teich hatte. Angesichts dieser Lösung ist es bemer kenswert, daß sich, am der Grenze der Sandschaks Novibozär

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Pustertaler Bote
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Pagina 2 di 20
Data: 26.03.1909
Descrizione fisica: 20
, um willkürlichen Störungen ein rasches Ende zu machen. Das weitere Arbeitsprogramm des Abgeordnetenhauses dürfte kt5ne Schwierigkeiten ergeben. Bezüglich des Ermächtigungsgesetzes wird voraussichtlich ein Kompromiß zustande kommen. Eine Intervention Kaiser Franz Josephs beim Zaren. Aus Petersburger zuverlässiger Quelle wird berichtet, daß die Spannung zwischen Oesterreich und Rußland wegen der serbischen Frage be trächtlich nachgelassen hat. Sicher ist, daß die Konferenz zustande kommt. Einzelheiten

des Programmes bilden noch einige Schwierigkeiten. Das Hauptverdienst an der Beilegung des russisch-österreichischen Gegensatzes gebührt dem Kaiser Franz Joseph, der sich persönlich an den Zaren gewendet hat. Ein sehr warm gehaltener Telegrammwechsel war die Folge dieses Schrittes Kaiser Franz Josephs. Oesterreich-Ungarn und Serbien. In Wien wird jetzt die äußere Lage durch- aus pessimistisch beurteilt und die Erhaltung des Friedens über den März kaum, als denkbar angesehen. — Der serbische Gesandte Simitsch

in Wien ist vorbereitet, innerhalb kurzer Frist von Wien abzureisen. — Serbien hat den Mächten mitgeteilt, daß es selbst dann nicht abrüsten werde, wenn Oesterreich ihm ein Ul timatum stellen sollte. — Eine andere Nach richt aus Belgrad sagt: Der serbische Minister rat hat am 22. ds. beschlossen, auf.Verlangen der Großmächte auf seine Forderungen zu ver zichten, aber jede direkte Verständigung mit Oesterreich abzulehnen. — „Daily Mail' meldet, daß Serbien geneigt sei, sich den Bedingungen Oesterreich

-Ungarns zu unterwerfen, wenn Sa loniki als eine Art Freihafen für den Balkan erklärt und von dort eine internationale Ver kehrsstraße nach Serbien angelegt wird. — In Londoner diplomatischen Kreisen besteht wenig Hoffnung auf eine friedliche Beilegung des Zwistes zwischen Oesterreich und Serbien und man rechnet mit Bestimmtheit auf ein blutiges Ende. Nach Privatdepeschen aus Bel grad sind die serbischen Truppen bis an die österreichische Grenze vorgerückt. Auf serbischer Seite wird Tag und Nacht

an Schanzen ge arbeitet. — Aus Konstantinopel wird gemeldet: Können die Jnterventionsmächte Garantien Serbiens für Än friedliches Verhalten und Ab rüstung binnen Wochenfrist nicht erwirken, dann ersolgt, eventuell ohne jedes Ultimatum, bloß unter gleichzeitigem Ausdruck des Bedauerns an die Mächte, daß die diplomatischen Mittel Europas erschöpft seien, der Einmarsch in Ser bien unterstillschweigender Zustimmung Europas. Ausland. Oesterreich-Ungarn vnd die Türkei. Der türkische interimistische Minister

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Der Burggräfler
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Pagina 2 di 8
Data: 18.07.1908
Descrizione fisica: 8
dem Ministerpräsidenten seinen Rücktritt von dem Ministerposten bekannt gegeben, er wird nur noch bis zum Herbste auf demselben verbleiben. In Reichenberg, dem Stammsitze Prades, fungierte als Referent Dr. Schubert aus Wien. Dieser bezeichnete Prade als „Lückenbüßer, der nach dem Tode Peschkas eingesprungen sei. Auf einen solchen, für die Lage des Deutschtums in Oesterreich verantwortungsvollen Posten gehöre ein ganzer, ge sunder und kein kranker Mann, der in den Zeiten der Not ferne von Wien geweilt hat. Ebenso

würde. Es ist klar, daß eine derartige gutarmierte Flotille von diesen flinken Kriegsfahrzeugen für Oesterreich eine nicht zu unterschätzende Wehr an der südlichen Grenze sowohl im Defensivfakle, als auch in einer etwa nötigen, durch die Verhältnisse gegebenen Agressivaktion bedeuten würde. Unser südlicher Nach bar ist fieberhaft mit dem Ausbau seiner Wehrmacht zu Wasser und zu Lande beschäftigt. Man weiß, gegen wen . . . Auch Oesterreich darf nichts außer Acht lassen, seine Grenze zu schützen und sei

hatte die Parole ausgegeben, für Schenkenbach zu stimmen, doch ist dieser Aufforderung die lokale Wählerschaft nur zum Teile nachgekommen. Ein Teil der Christlichsozialen hat osfenbar für den Sozialdemokraten gestimmt. Hiermit zieht der 88. Sozialdemokrat in den Reichsrat ein. Wird Oesterreich der englisch-russischen Mächtegruppe deirreten ‘i (Von einem öster reichischen Diplomaten a. D.) Der Artikel, den der vormalige kaiserliche deutsche Legationsrat Herr von Rath in der „Neuen Freien Presse' veröffentlicht

hat, kann nur den einen Erfolg haben, in Oester reich-Ungarn die Geneigtheit, in den Bann der englisch-russischen Politik zu treten, wesentlich zu verstärken. Der Artikel ist eine an die dem deutschen Reiche verbündete habsburgische Monarchie gerichtete Drohung, die selbst die leiseste Umhüllung dip- lomatischer Höflichkeit verschmäht. In kürzere Worte gefaßt, sagt der Verfasser: England bietet Oesterreich- Ungarn als Belohnung für feinen etwaigen Beitritt zu der englandfreundlichen Mächtegruppe die Be setzung Mazedoniens

an. Dadurch wird der slavische Beoölkerungsteil unserer Monarchie verstärkt und gleichzeitig wird der Gegensatz Oesterreich-Ungarns zu Rußland ein schrofferer. Eoenso wird Oesterreich zu einem Gegensätze zu Italien gebracht. Wenn trotzdem Oesterreich auf das Anerbieten Englands eingeht, so kann es Deutschland auch nur recht sein. Letzteres wird dann feine Armee soweit ver stärken, daß es jeder militärischen Koalition gewachsen ist, und gleichzeitig wird sich Deutschland durch Ein- stellung des Baues

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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 8
Data: 19.01.1905
Descrizione fisica: 8
Seite 2. Nr. 8. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 19. Jänner 1905. Jahrg. XVIII. Ich brauche nicht darzutun, daß durch jene frevelhafte Lästerung das Verbrechen der Religions störung wohl in der krassesten Form begangen worden ist. Wir haben daher ein Recht zu verlangen und verlangen es auch, daß in diesem katholischen Oesterreich durch das Gesetz und dessen Anwendung Gott mindestens ebenso geschützt werde wie der mindeste Untertan. Und wenn unsere Staatsverwaltung

von Blut bewiesen hat. Uebrigens hätte ich keinen Aristoteles ge braucht; denn wir sehen selbst nur zu deutlich, wie weit Oesterreich mit dieser systematisch ge duldeten und heimlich geförderten Behandlung der Religion, ihrer Diener und ihrer Anhänger und mit der Duldung dieser alles zersetzenden, schamlosen und gewissenlosen Presse gekommen ist. Und hinter dieser Presse stehen gewisse dunkle Ehrenmänner und spielen sich als Volkstribunen aus, um dann ihre niedrige, jeder Ehre und jeden Anstandes bare

besteht die Grundbedingung eines überzeugten deutschvölkischen Parteibekenntnisses. Die zweite Stufe ist dann ein verseuchter Protestantismus nach eigenem Geschmack und endlich ist dann das deutsche Volk so völkisch geworden, daß es heidnisch werden kann. Als daher diese Leute daran gingen, ihre tiefe geistige und sittliche Verrohung und ihren abgrundtiefen geistigen und sittlichen Kaltur- niedergang und -Rückschritt nach Oesterreich zu verpflanzen, da mußten sie vor allem den Kampf

Heidentum bedeute. Es ist ja lächerlich zu glauben, daß die nahezu 2000jährige, glorreiche Weltkultu? des Christentums von der Schnapsverdämmerung dieser deutschen Brüder etwas zu befürchten hätte; aber es ist ganz gut möglich, daß ein einzelnes Land, ein einzelner Staat an dem zersetzenden Gift dieser religionslosen Sippe Schaden leiden und zugrunde gehen kann. Und jenes Land, das ich meine, ist das liebe Oesterreich. Diese Sippe weiß eS ganz gut, daß Oester reich, so lange es katholisch

ist, ein festes Gefüge bilden und treu zur Dynastie stehen wird; sie weiß es ganz gut, daß die Macht und Größe Oester reichs traditionell mit dem Katholi zismus verknüpft ist. Darum muß vor allem der katholischen Religion der Kampf gelten, um so die deutschen Kronländer Oesterreichs für den preußischen Magen verdaulicher zu machen, wie Herr Dr. Porzer in der Wiener Protest versammlung ausführte. Bismarck tat ja einmal den Aussprach: „Oesterreich hat noch zu viele Katholiken, die uns den Magen

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Bozner Zeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 28.10.1908
Descrizione fisica: 8
des Berliner Vertrages über -Umfang und Inhalt des der Konferenz zu unter breitenden Programmes erzielt worden ist. Die deutsche Regierung hält an dem Standpunkte fest, Daß sie Vorschlägen nicht zustimmen kann, gegen die Oesterreich Einavendungen erhebt. 30 serbische Spione. Wie Agvanrer Blätter melden, sind dreißig Offiziere der serbischen Armee nach Oesterreich- Angarn abbeordert worden, um über die militä rischen Bewegungen nach Belgrad zu berichten und WeHaupt Spionagedienste auszuführen

die 'Zolldeklarationen vorweisen, sind die De monstranten in der Lage, zu konstatieren, ans welchen Ländern die Waren stammen. Der Boy kott beschränkt sich nicht nur auf Waren ans Oesterreich und Ungarn, sondern auch auf solche aus Deutschland. Minmehr soll die Boykottbewe- gung auch in die Landstädte getragen werden und sind zahlreiche Studenten dahin abgegangen. Verhaftung eines österreichischen Geschäftsmannes. Der Vertreter einer Wiener Firnia Schönwald, der ans Semlin nach Wien zurückgekehrt ist. teilt

wieder über Oesterreich fahren und nie wieder Oesterreich be treten werde, außer im Kriege. Im Portefeuille Wukowitsch befindet sich ein von König Peter un terfertigter Vertrag, durch den zwischen Serbien und Montenegro eine Militärkonvention abge schlossen wird. Wukowitsch wird das Schriftstück sofort nach seiner Ankunft in Eetinje dem Für sten überreichen, der hierauf einen Vertrag glei chen Inhaltes an den König von Serbien absen den wird. In den Vertrag wird ein gemeinschaft liches Voi-geehn beider serbischer

am Werke gewesen, iim Serbien eine Ge nugtuung zn verschaffen. Russisch, echt russisch. Die Wiener Blätter vernrteilen scharf das Vor gehen Rußlands auf dem Balkan. Ans der Tat fache. daß der Zar sich offen an die Spitze jener Staaten stelle, die gegen Oesterreich-Ungarn Front machen, belveist. daß die Politik Rußlands nach wie vor echt russisch sei. Das beeinträchtigte Slaventum. Ter Dumapräsident Chamjakow bezeichnete in einem Interview die Angliederung von Bosnien unerträglichen Präzedenzfall nnd

Kommunique.- Die Mitteilungen der österreichischen Presse, nach denen der Abbruch der direkten Verhandlungeil zwischen der Türkei und Oesterreich-Ungarn den Ratschlägen nnd dem Ein flüsse Englands zliznschreiben wäre, sind ungerecht fertigt. Während all dieser Verhandlungen hat die britische Regierung nicht anfgehört, sich gegenwär tig zu halteil. daß eine direkte Vereinbarung zwi schen der Türkei nnd Oesterreich-Unzarn, falls ne für die Türkei befriedigend ist. die allgemeine Regelung erleichtern

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 12
Data: 11.10.1902
Descrizione fisica: 12
ist, und dann? Dann hat man sich in letzter Zeit damit geholfen, daß man das störrige Parlament einfach nach Hause schickte und das nieversagende Surrogatparlament, den § 14-Nothelfer, in Aktion treten ließ. Daß diese Regierungsmethode in Oesterreich noch lange so weiter fortbestehen wird, scheint man in maßgebenden Krei sen eben als ganz sicher anzunehmen. Aber nicht nur in diesen Kreisen, auch in brei ten Bevölkerungsschichten hat sich diese Anschauung eingelebt. Macht das Parlament keine Gesetze, so macht

und ein solches Parlament l>t eben das zisleithanische. Ueber diesem schwebt Damoklesschwert, genannt § 14, das jeden -'toment auf dasselbe herabfallen kann. Solange dieser Paragraph existiert, solange jede Regierung zu einer ihr beliebigen Zeit mit diesem Paragraphen drohen kann, solange ist unser Parlament nicht der Herr in Oesterreich, der sich verfassungsmäßig mit der Krone in die Ausübung der Macht teilt, son dern die Regierung. Es ist nur ein Scheinkonsti- tutionalismus, dessen wir uns erfreuen, den zwar viele

abgeschafft wissen wollen, die aber selbst nicht die nötige Energie aufzubringen vermögen, diese wichtige Angelegenheit in ein entscheidendes Fahr wasser zu leiten. Vielleicht ist es dieser Tagung des Reichsrates gegönnt, Oesterreich auch in der Tat zu einem kon stitutionellen Staate zu machen. Vielleicht, sagen wir; Wahrscheinlichkeit ist hiesür leider noch keine vorhanden, vielmehr sprechen alle Anzeichen dafür, daß es auch in der nächsten Zukunft in Oesterreich so weiter gehest wird, wie es bisher

., gegen- den ganzen Volkswillen regieren könnte. In Oesterreich aber wissen die Völker leider vielfach noch nicht, was sie eigentlich wolle», und deshalb ist bei uns auch ein Minister oft stärker als 5V Abge ordnete. Ein in Oesterreich noch nie dagewesenes Ereignis hat sich vorgestern in Bozen zugetragen. Vertreter aller Parteien haben sich zusammengeschlossen, um mit vereinten Kräften für das Volkswohl zu arbeiten. Es gilt als sicher, daß diese hochbedeut same Versammlung im Bozner Bürgersaale auf die Regierung

einen Eindruck machen wird, den sie nicht so bald wird überwinden können. Es ist ein Bei spiel im kleinen, das aber verallgemeinert Werke zu leisten im Stande wäre, von denen wir uns noch gar nichts träumen lassen können. Würden die Völker Oesterreichs ihre gemeinsamen Interessen auch gemeinsam verfolgen und nicht jede Nation und jede Partei auf ihrem Jchpunkte be stehen, um wie vieles besser würde es mit uns in Oesterreich stehen. Leider ist dies nur ein frommer Wunsch, der noch lange keine Aussicht

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Volksblatt
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Pagina 2 di 10
Data: 12.12.1908
Descrizione fisica: 10
Quaderbau des Generalkonsuls von Oesterreich und Ungarn in prächtigster Weise illuminiert. Trotz starken Nebels drang die bengalische Beleuchtung durch diesen mit feenhaftem Zauber, an dem sich Hunderte und Hunderte von Anwohner voller Ent zücken erfreuten. Zwei Musikkapellen spielten festes- freudige Weisen. Auch die Oesterreicher Studenten an der Uni versität Freiburg hielten am 3. d. M. ihr Kaiser- jubiläumsfest. Än diesem Tage war auch die Uni. versität geschlossen. Die Feier bestand

sind. Die Regierung verspricht ihnen gar nichts, aber sie danken doch; fürwahr, das sind doch gute Leutlen! Oesterreich nnd Italien. Wenn heute bei uns von einer ernstlichen Kriegs gefahr gesprochen wird, so denkt dabei jedermann an Italien. Und vielleicht mögen jene recht behalten, die da meinen, so könnten die Dinge nicht mehr lange weiter gehen. Am Ende kommen wir auch zu diesem Schlüsse, wenn wir die Dinge betrachten, die sich in der italienischen Kammer abgespielt haben. Ein welsche? Abgeordneter hatte sogar

die Liebens würdigkeit, die Welt mit der Nachricht zu über raschen, daß Oesterreich als Kompensation für Bosnien bereit sei. das „Trentino' an Italien abzutreten. Natürlich ist an der Sache kein wahres Wort, aber das geniert die Welschen nicht. Geradezu frappierend aber ist die Frechheit, die in einem solchen Ansinnen liegt. Durch eine solche Sprache muß sich doch Oesterreich verletzt fühlen, soll es nicht das italienische Abgeordnetenhaus als eine Kinderstube betrachten — und dann sind natürlich

die Welschen die Tiefgekränkten. Zu einem Kompromiß könnte sich Oesterreich eventuell herbeilassen und wir würden dasselbe sogar herzlichst begrüßen: Oesterreich übergibt an Italien gratis und franko das irridentistische Gesindel und Italien über nimmt dasselbe mit der Verpflichtung, den ganzen Vaterlandsverräterifchen Pack auf weltewige Zeiten in seinett Landen zu behalten. — Interessant ist serners eine Stelle aus der Rede des Abgeordneten Fortis: „Trotz alledem und alle dem wollen wir im Dreibunde

ausharren. Oester reich-Ungarn hat uns das aber übermäßig erschwert. (Beifall.) Wir sind nicht nur berechtigt, die schlechte Behandlung, welcher unsere Siammesgenossen in Oesterreich ausgesetzt sind, aufs bitterste zu bedauern.' Offen gesagt, wir wissen tatsächlich nicht, wann und wo die Italiener in Oesterreich schlecht behandelt worden sind. Vielleicht im Tiroler Landtag, wo man ihnen das eine Zuckerl nach dem andern in den Mund streicht? Es ist aber traurig, wenn ein Abgeordneter in gewissenloser

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Der Burggräfler
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Pagina 2 di 14
Data: 31.01.1906
Descrizione fisica: 14
Berichterstatter im „Tiroler' will 275 Teilnehmer gezählt haben, Schraffl inden „Mitteilungen des Banernbundcs' in der gleichen Nummer des „Tiroler' „über 300.' Wer mag recht haben? Wahrscheinlich keiner. Den Vorsitz führte Pfarrer Köhler. Der Bericht im „Tiroler' läßt viel zwischen den Zeilen lesen. Das radikale „Tiroler Tagblatt', das jene Bewegung begünstigt, welche katholische Oester- reicher los von Rom und bekanntermaßen los von Oesterreich machen will, erfrecht sich, dem hochwgst. Erzbischof Dr. Stadler

von Sarajewo „Patriotismus auf Kündigung' vorzuwerfen, weil er sich gegen eine Strafe wehrt, die ihm die bosnische Landesre gierung auferlegtc, weil er einem Mohamedaner auf sein eigenes Verlangen hin die HI. Taufe spendete. Das radikale Derdrchungsblatt will aus dem Antwort schreiben des Erzbischofes, des wir letzthin auszüglich mitteilten, folgende „Tatsachen' ableiten: „1. dah cs in Oesterreich Staatsbürger gibt, die die Giltiz- kcit der österreichischen Gesetze und Verordnungen nur bedingungsweise

anerkennen: 2. daß es in Oesterreich Staatsbürger gibt, die dieser ihrer Meinung auch der kompetenten Behörde gegenüber in unzwei deutiger Weise Ausdruck geben dürfen; 3. dah es in Oesterreich katholische Bischöfe gibt, die die Meinung nicht nur haben, sondern auch österreichischen Behörden gegenüber vertreten, daß für die in Oesterreich leben den Katholiken nur jene Gesetze und Regierungs verordnungen zu gelten haben, die vom „heiligen Stuhle' aus genehmigt werden.' So das weise „Tagblatt

'. Vor allem mutz festgcstellt werden, datz die Bewohner von Bosnien nicht österreichische Staatsbürger sind, Bosnien ist noch kein österreichisches Kronland. Wollten wir aber wie das „Tagblatt' von Bosnien wie von Oesterreich sprechen, so hat die bosnische Landesregierung gegen die österreichischen Etaatsgrundgesetze sich vergangen, indem sie verbietet, datz ein 23 Jahre alter Mann sich taufen lätzt. Erzbischof Dr. Stadler hat sich vollständig im Nahmen der Staatsgrundgesetze gehalten, die Jedermann freie

sondern vom Papste Weisungen zu holen. Die Protestanten aller dinge verehren im Staatsoberhaupt zugleich ihren Papst und hängen deshalb in religiösen Dingen von der weltlichen Regierung ab. Dar Oberhaupt der katholischen Kirche und daher für die Katholiken die matzgebende Stelle ist und bleibt der Papst in Rom. Daran kann das radikale „Tagblatt' nichts ändern, solange es in Oesterreich Katholiken gibt Es ist eine Gewissenstyrannei sondergleichen, regieruns seitig einem Erwachsenen bei Strafe zu verbieten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 1 di 8
Data: 12.11.1907
Descrizione fisica: 8
rer.Tiroler' erlchetnt- ' dtnDienitag.Donnerü tag und Sam» ag. Druck und Verlag: .rqroliaV Bozen, »«»seumstraße Z2. «ezugsprei'-: Für Oesterreich-Ungarn mit Poftoersendung: ganzjährig ^ tl'2c halbiäbrig , ssc vierteliährig , 3 — FürZZozen lamtZu stellung zanziährlg ü 10 — halbiährig . 5-— viertelzährig , 2 SV. FSr alle anderen Länder unter Anrechnung der höheren Postgebühren. Einzelne Nummern 10 d. Lausende Bezugsanmel dungen gelten bis zur Absage. K4r!slk

. Die Judäomagyaren sind heute — trotz der Gunst, der sie bei den Ausgleichsverhandlungen zu teil wurden — Oesterreich äußerst ungünstig gesinnt. Die Judäomagyaren wissen, daß Oester reichs parlamentarische Cliquenwirtschaft seit der Erweiterung des Reichsratswahlrechtes in Oesterreich im Lebensnerv getroffen ist. Die Judäomagyaren wissen auch, daß daS gleiche Schicksal sie trifft, sobald Ungarns Wahlgesetze den österreichischen nachgebildet werden. Ihnen muß es daher heute politische Lebensaufgabe

politischen Kreisen, um in Oesterreich den Ausgleich nicht zur parla mentarischen Erledigung bringen zu lassen und wie weit die Judäomagyaren die Hand :.?it im Spiele hatten bei den politischen Komödien, die die Tschechen angesichts der Ausgleichs- verhandlungen aufführten, wird vielleicht die spätere Zeit aufhellen. Sicher ist, daß in dem Falle, wenn das österreichische Abgeord netenhaus die Ausgleichsvorlagen nicht er ledigenwürde, die Ungarn dann — denn diese werden ihn parlamentarisch erledigen —beim

Wiener Hofe sich in die Brust geworfen hättm und recht nachdrücklich daraus verwiesen hätten, daß die ReichSratswahlreform in Oesterreich Fiasko erlitten habe und der „bessere' Parla mentarismus doch noch in Ofenpest etabliert sei. In Oesterreich wäre dann der Ausgleich mit dem K 14 gemacht worden. Man hätte ohne parlamentarische Kontrolle in der kom menden Periode, die für Oesterreich wegen der bevorstehenden, kaum zu umgehenden teilweisen politischen und wirtschaftlichen Trennung von Ungarn

verhängnisvoll gewesen wäre, mit Be amten weiter regiert und es hätte unS armen Oesterreichern noch passieren können, daß die kulturell höherstehende Reichshälste keine verfassungsmäßige Regierung gehabt hätte, während die Herren Halbasiaten jenseits der Leitha sich ihrer sogenannten .verfassungs mäßigen' Zustände hätten erfreuen können. Wenn aber unser Oesterreich im Zeichen deS Absolutismus gestanden wäre, dann hätten die Ungarn die Situation in der Wiener Hofburg voll beherrscht, der Kaiserschnitt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 1 di 8
Data: 22.11.1906
Descrizione fisica: 8
) 'ewna-Venediz) !iz-Mailand-Rom) üz-Mailand-Rom) Aailaud-Rom) »r«i s Wvchenmärktm Ii! l ^mediz-Mailand) r iiz-AaUand-Arco) > Verona-Mailand) ili-Arco-Benedig) Medlg -u/iailand) Lz-Mailand-Arco) 'MS tiz-Mailand-Arco) 'Lew.be der k. k. '' deren Anschluß. ^Nenßeiner & Co., Zelöst werden. Ter.Tiroler' erscheint jedenTtenstag.DonnerS > tag und Samstag. Druck und Verlag: „Tqrolia-, Bozen. Maleumslratze S2. Bezugspreise: Kür Oesterreich,Ungarn nlit Posroersendung: ganzjährig IL li'20 haldjährig , b'M

Thronrede erfolgt oder nicht. ßiue Iuustratiou zur „Ileischnol' bietet ein Bericht des ,Tiroler Grenzboten' in Äufstein. Zwar handelt es sich in diesem Berichte nicht um Oesterreich, sondern um Bayern, wo derzeit ebenfalls herzbewegend über „Fleischnol' gejammert wird, doch erinnert der hier dargelegte Sachverhalt auch an die Vor gänge bei uns in Oesterreich. Dort werden die Fleischpreisc künstlich lmd ohne Notwendig keit in die Höhe geschraubt, wie der folgende Bericht des Kussteiner Blattes beweist

und ebenso macht man es auch in Oesterreich. Der besagte Fall ist folgender: Ter Metzgermeister Mayrhoser in Kufstein hatte 4 ii Stück Schweine nach dem Rosenheimer Gre?zschlachthofe aus geführt, da er von den Nosenheimer Metzger- meistern die Versicherung erhalten halte, daß er seine geschlachteten Schweine in Rosenheim sofort zum üblichen Preise von 7» bis 72 Pfennig würde verkaufen können. D.tfür hatte er an Zoll zu zahlen für ein Schwein durchschnittlich 7 Mark und an Spesen für U>0 Kilogramm

. Dort dasselbe Spiel. Die Ware wird für laoellos befunden, Käufer sind da, aber im Nu haben sie sich verständigt. Sie bissen, daß die geschlachteten Schweine nicht mehr in Oesterreich eingeführt werden dürfen, daß der Verkäufer sich so zusagen in einer Mausesalle befindet und alle stehen zusammen. So muß der Verkäufer seine gute Ware mit 60 bis Pfg. losschlagen, während die guten Münchener dann das Pfund Schweinefleisch mit !)i) Pfg. bezahlen dürfen. Auf Grund dieser Erfahrung und wegen des beträchtlichen Schadens

sind. Und so wie in Deutschland ist eS eben auch in Oesterreich. Das Uebel liegt an der künstlichen Preis steigerung und da sollten die Bureaukraten daS Messer ansetzen. Zum 60. HeSurtstag desAriuzeu Liechtenstein. Abgeordneter Prinz Liechtenstein war aus Anlaß seines 60. Geburtstages am 18. No vember Gegenstand zahlreicher Ehrungen. ES ist ein hervorragendes Verdienst des Prinzen Liechtenstein, nicht nur die Solidarität aller christlichen Volksstände durch sein großes Bei spiel den breiten Massen zum Bewußtsein ge bracht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 1 di 8
Data: 07.02.1905
Descrizione fisica: 8
ist keine verderblicher als die derjenigen, dieList und Trug benützen, um als gute Männer zu erscheinen. Cicero. Oesterreich am Scheidewege. (Vom Reichsratsabgeordneten Dr. Schöpfer.) „Der Tiroler' hat unlängst einen Auszug meiner in Jenbach über das Thema „Oesterreich am Scheide wege' gehaltenen Rede gebracht. Damals war die ungarische Wahlschlacht noch nicht geliefert, Graf TiSza noch nicht besiegt, die liberale Partei nicht zu Boden geworfen. Ich konnte darum für die Be hauptung, daß ^„Oesterreich am Scheidewege

sie dem städtischen Bürgertum — was vielleicht wenig Unterschied macht — oder der Bureau kratie an. DaS allen gemeinsame Streben geht auf die Hegemonie (Oberherrlichkeit) und Alleinherrschaft des modernen MagyariSmnS hinaus, entweder in demütiger Unterordnung Oesterreichs unter Ungarn oder in vollständiger Lostrennung Ungarns von Oesterreich. DaS eine wie das andere bedeutet den Untergang des Dualismus. DaS erste hatte vorläufig die liberale Partei im Sinne, die sich bescheiden damir begnügte, den Schwerpunkt

der Monarchie, noch mehr als es schon geschehen ist, und immer mehr von Wien nach Ofen-Pest zu verlegen; das zweite will die Unabhängigkeitspartei, welche das „Los von Oesterreich' als das Um und Auf ihres Programmes ansieht. Daß die Hegemonie des MagyariSmnS über Oesterreich auf die Dauer nicht zu erreichen ist, sehen auch die ungarischen Liberälen ein, und darum waren sie schon seit Jahren Realpolitiker genug, um sich in Worten auf den Bodm des Deakschen Ausgleiches zu stellen, in ihrem Denken und Streben

aber es mit der UnabhängigkeitSpartei zu halten. Diese Gedanken sind auch immer mehr bei dieser und bei jener Ge legenheit von Worten begleitet worden, je mehr es den treibenden Kräften gelungen war, diese Unab hängigkeit Ungarns als selbstverständliche Forderung des magyarischen NationalpaLriotismuS hinzustellen. Es darf hier nicht unerwähnt bleiben, daß der Programmpunkt „LoS vdn Oesterreich' mächtige Förderung bei der italienischen Freimaurerloge fand, die seit Mäzzini die, Zerschlagung unseres Reiches als wichtigstes Ziel Wer

A nziehnngSkraftin ihrem Programmes Ihre zwei politischen Ziele, wirtschaftliche und militärische Trennung von Oesterreich, find», wie erwähnt, mehr weniger die LieblingSpläne aller magyarischen Politiker. Graf Apponyi ist nicht ans Zufall in die Partei KossuthS eingesprungen. Er ist ein politischer Streber ersten Ranges, ehrgeizig und herrschsüchtig im höchsten Grad, und nebenbei von hervorragender Begabung. Er hat noch recht zeitig erkannt, daß in Ungarn derzeit die Zukunft der Unabhängigkeitsidee gehört

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Pustertaler Bote
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Pagina 5 di 20
Data: 19.03.1909
Descrizione fisica: 20
Zweiter Bogen zum „Pustertaler Bote' Nr. 12. Bruneck, Freitag den 19. Mörz 1909. — 59. Jahrgang. Politische Rundschau. Oesterreich-Ungarn und Serbien. Am 15. ds. traf die Antwortnote der ser bischen Regierung auf die Anfrage des Grafen Forgach vom 5. März bei der serbischen Ge sandtschaft in Wien ein. Die Note wurde so fort der österreichischen Regierung vorgelegt. Die Antwort war wiederum in ausweichendem Sinne gehalten. — An unterrichteter Stelle verlautet, daß diese Note für Oesterreich

. Die von diesem erhobene Forderung, die Türkei möge einen Streifen des Sandfchaks an Serbien ab treten, wird sowohl von der Türkei als auch von Oesterreich-Ungarn entschieden abgelehnt. Die Borgänge am Balkan. Trotz der friedlichen Versicherungen setzt Ser bien die Rüstungen weiter fort. Jetzt ist sogar das letzte Aufgebot der Reservisten zur Inspek tion einberufen worden. — In Wim hat die serbische Note nur teilweise Befriedigung her vorgerufen und es wird noch abzuwarten sein, ob und was Serbien

und fünf italienische Offiziere eingetroffen, die man mit Befehlshaberposten bei der Artillerie betraute. ^ Montenegro verfügt derzeit über 14 Batte rien, die sämtliche italienischen Ursprunges sind. Meldungen aus Cetinje besagen, daß die dortige Geistlichkeit die Bevölkerung zum „heiligen Kriege' gegen Oesterreich auffordere. Die ganze männliche Bevölkerung von 16 Jahren an wird mit Waffen und Munition versehen; alle Schulen werden geschlossen. — Es verlautet, die Pforte habe Nachrichten

über die Bildung von serbischen Banden erhalten, die sür den Sandschak Novi bazar bestimmt sind, worüber sie sehr beun ruhigt sei und wogegen Gegenmaßregeln ge troffen wurden. — Die Pforte wird in Zukunft Vorsicht bewahren und die Durchfuhr von Waffen und Munition nicht mehr gestatten. — Die Londoner Presse besagt, daß schon die nächsten Tage (?) die Entscheidung bringen müssen, ob cs zwischen Oesterreich und Serbien zu einem Krieg oder Frieden kommen wird. Am 15. März spät abends verlautete in Wiener

Journalistenkreisen, daß dort die Nach richt eingetroffen sei, daß an der serbischen Grenze ein Offizier und sechs Mann der öster reichisch-ungarischen Armee erschossen wurden. Die letzten Nachrichten über den Stand der Dinge zwischen unserer Monarchie und Serbien nähern sich immer mehr dem Kriege. Der provokatorische Ton der serbischen Note hat die Aussichten auf die Erhaltung des Friedens auf ein Minimum herabgedrückt. Die einzige Hoffnung bleibt noch, daß ein Krieg zwischen Oesterreich und Serbien lokalisiert

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