, sie können einen selbständigen Staat aufrichten. Ich halte das für ganz unmöglich und ich glaube, es muß denn doch endlich einmal gesagt werden, daß wir dies nicht zulassen können, weil wir fortgesetzt von anderer Seite hören, daß es möglich sei und, wie es scheint, zum Teil auch gewünscht wird. Oesterreich-Ungarn kann meiner Auffassung nach nur in dem Sinne bestehen, daß es in sich Teile aller großen Völkerfamilien aufnimmt, die Europa bewohnen. Es ist quasi der vermittelnde und aus gleichende Staat zwischen allen großen
Nationen und gleichzeitig derjenige Staat, der diese großen Nationen voneinander trennt. In dem Sinne, meine Herren, glaube ich, daß es nicht ganz richtig ist, wenn man uns zumutet, daß wir uns um die Vorgänge und Vorkommnisse bei unseren mit uns innig verbundenen Nachbarn nicht kümmern sollen. Immer wieder wird gesagt, das soll uns nichts angehen, weil wir staatsrechtlich gewissermaßen nicht in den Bereich unserer Nachbarn eingereiht sind. Meine Herren, das geht denn doch zu weit und geradeso
, wie Se. Exzellenz der Herr Ministerpräsident Graf Stürgkh seinerzeit geäußert hat, daß es auch uns angehe, wenn wir die Lage und die Verhältnisse würdigen, wie sie sich an der Südgrenze unserer Monarchie gestalten, geradeso haben auch wir das Recht und die Pflicht, uns in gewissem Sinne für das zu interessieren, was in Ungarn überhaupt vorgeht und was dort angestrebt wird. Ich fühle mich in dieser Beziehung als Ver treter meines Volkes um so empfindlicher berührt, weil wir Gefahr laufen, miteinbezogen