des Vereines zur Heranbildung guter Dienstmädchen werden gleich artig ausgezeichnet, wenn sie auf dem Gebiete der gerösteten Erdäpfel, der Paradeis.Sauce und des Gries- fchmarnS so Hervorragendes leisten, dass man nicht einmal einer Tafelmusik bedarf, um das Esse» genieß bar zu finden. Zu einem musikalischen Aecompagnemeut der cnli- uarifcheu Darbietungen haben sich hier bereits die drei ersten Wiener Hotels entschlossen: Das Grand Hotel, das Hotel Jmperial und das Hoiel Bristol. Das letzgenannle
, sondern auch seine Hütte mir all seiner Habe hinweg schwemmte. ES war herzbrechend, den stummen Jammer der plötzlich obdach- und besitzlosen Familien mit anzusehen, die nichts mehr ihr Eigen nannten, als was sie auf dem Leibe hatten, und wie geistesabwesend nach jener Stelle hinstiertcn, wo vor wenigen Minuten noch ihr Heim stand. Und wie daö nun schon einmal so geht, auch dieses Elend wurde zum Schauobject und in Massen pilgerten die Wiener zu Fuß und zu Wagen hinaus nach Nussdorf und Klosterneuburg „zum Wasser
', was aber nicht hinderte, dass sie von diesem weg directe auch zum Wein giengen, „zum Heurigen' nämlich, um ihren Schmerz, ihre Betrübnis über das geschaute Unglück wegzuschwemmen. Die Leutgeber in diesen Weingcmcinden aber gaben ihr inniges Mit gefühl mit den von dem Unglücke Betroffenen durch den Ausdruck des Bedauerns darüber kund, dass „so a schöne Ueberschwenniinng, die so viel Gast' und so a schöne Losung bringt, leider nur a paar Tag dauert.' Ja das „goldene Wiener Herz' offenbart' sich eben
bei jeder Gelegenheit, wenn auch mitunter- in recht sonderbarer Weise. Zumeist in einer fast unbe zwingbaren Neugier; eS muss überall dabei sein: bei jeder „schönenLeich', bei allen festlichen Arrangements, und wenn irgend wo ein Canarienvogel „auskommen' ist. Der echte Wiener bringt eS fertig, stundenlang zu warten, müßig herum zu stehen, um irgend eine eben interessante, oder nur moderne Persönlichkeit eine Secunde lange an sich vorüber fahren zu lassen; er „g'frört sich' die Füße und wartet im tiefen Schnee
, ist er — der Wiener, nicht der Affe — imstande tage lang, seinen Beruf versäumend, an Ort und Stelle zu verbringen und selbst die Nacht hindurch im Freien zu campicrcn, um nur ja keine einzige Phase dieser interessanten Begebenheit zu übersehen, welche sein Leib organ, das „Extrablatt', in Wort und steinerweichenden Bildern bis zum Ueberdruss ausbeutet. Dieses Leiborgan ist es auch, das ihm so viel von seinem „goldenen Wiener Herz' vorgegaukelt hat, dass er nunmehr selbst an den Besitz desselben glaubt