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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 6
Data: 25.09.1900
Descrizione fisica: 6
. Annoncen sind in vorhinein zu be zahlen. Manuskripte wer den nicht zurückge sendet. Mit 52 NlitrrhMilgs-Beilagcn, 52 humoristischen Beilagen und 24 Modeteilagen. Ar. 219 N-«, Dienstag, 23. Septemöer 1NW. sch- ftl--««», Ia^rg. Aas ZriiWhm der CWliUoMei^ Bei der deutschen Gemeinbürgschaft, das weiß man seit langem, machen die besten Ge schäfte die Christlichsozialen. Sie lassen sich dadurch, daß sie mit den übrigen deutschen Parteien sozusagen verbündet sind, in ihren Geschäften mit der Regierung

und mit den Klerikalen durchaus nicht stören, fallen gele gentlich den Deutschen zum Ergötzen der Jung tschechen in den Rücken und können doch die „deutschen Männer' spielen, weil ihre Führer in den Klubmännerkonferenzen mitberathen und mitbeschließen. Jetzt versuchen sie, die „Ge meinbürgschaft' zu Wahlgeschästen auszunützen. Sie entdecken plötzlich wieder ihr deutsches Herz und schwärmen sür das Zusammenhalten der Deutschen im Wahlkampfe, weil sie sich die Mandate der Schoiswohl, Kleinbauer und Neunteufel, die arg

gefährdet sind, und zwar gefährdet von der Deutschen Volkspartei, sicherstellen lassen möchten. Die ganze Konferenz war ja eine Lächer lichkeit. Auch ohne alle Konferenzen werden in gemischtsprachigen Wahlkreisen die deutschen Wähler gegen die jungtschechischen geschlossen Front machen, und thun sie es nicht von selbst, so nützen alle Beschlüsse nichts. Auf die deutschen Wahlkreise kann sich die Ge- meinbürgschast nicht beziehen, denn was die Wähler hier trennt, sind nicht nationale, son dern politische

Gegensätze. Der Versuch der Christlichsozialen, eine Mandatsversicherung zu gewinnen, läuft also auf den baren Schwindel heraus. Uebrigens ist er natürlich vergeblich. Die Wählerschaften der betreffenden Wahl kreise werden sich an derartige „Beschlüsse' nicht kehren. Gibt es doch in Oesterreich kaum noch einen regelrechten Wahlkampf, sondern einen Guerillakrieg, der sich in jedem Wahl kreis unter anderen Formen vollzieht. Gleichwohl ist es unbegreiflich und ent ehrend sür die übrigen deutschen Parteien

, Geßmann,Bielohlawek, Prochazka: deutsche Männer — kann es eine komischere Vermummung geben? Diese Herren können außer der deutschen keine andere Sprache, insofern sind sie Deutsche. Das ist aber auch alles. Und trotzdem reichen wir die Hand Leuten, die allem, was die deutsche Kultur ausmacht, feindlich und fremd gegenüberstehen! Was bedeutet ihre Herrschast in Wien, als die Forderung des Nltramontanismus, des Römlingthums, dieses ärgsten Feindes deut scher und jeder Gesittung und die Heran züchtung

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 27.10.1921
Descrizione fisica: 8
der Deutschen zum Staate. Von unserem ständigen Mitarbeiter in der Tschechoslowakei. Dr. A. Sch. Prag, den 21. Oktober 1921. Der große Moment war gekommen. Das Ministerium Benasch stellte sich dem Hause vor. Spannung auf allen Zügen. Die Mitglieder des Deutschen parlamentarischen Verbandes waren vollzählig erschienen, mit Ausnahme Dr. Lodgmans. Wird sich die Vermutung bewahrheiten, daß das Ministerium Dr. Denesch ein Ministerium des Ausgleiches, der Versöhnung sein wird? Als der Deutsche parlamentarische

als die Staatsverneinung. Wenn in der Anssprache nach der Regierungserkläning Abg. Stribrny erklärte: „Es scheint mir, daß Sie (die Deutschen) ständig die Seele des tschechischen Volkes verkennen, denn wenn Sie sie kennen würden, so wür den Sie wissen, daß ein anderer Weg zum Ziele führen müßte', so gilt dies viel mehr für die Tschechen. Diese ver mögen sich nicht kn die deutsche Volksseele hineinzudenken, sie 'ind ganz eingcsponnen in die Erfahrungen ihrer eigenen Ge- chichte und glauben, die Deutschen reagieren

auf äußere Ein- lüsse ebenso wie sie. So konnte ein Kramarsch sagen, er würde sie Deutschen nicht verstehen, wenn sie je vergessen könnten, was man Ihnen angetan hat, so sehen die Tschechen In jedem Deut schen einen Jrredentisten. Sie sind von einer fixen Idee be herrscht und leiden an einem sehr begreiflichen Verfolgungs wahn, der nur eine Ausgeburt ihres eigenen schlechten Ge wissens Ist. So verlangte auch Stribrny, die Deutschen müßten sich auf den Boden dieses Staates stellen und dem Gedanken

einer Jrre-denia abschworen. Stets dasselbe Lied. Als ob die Deutschen nicht schon längst diesen Staat, mehr als es gut war, bejaht hätten I Sie halten sich mehr als die patriotischen Tschechen an die Geetze, sie haben auf Grund der Verfassung und der Wahlgeseke hre Vertreter in das Parlament und in die Gemeindestube gesandt, sie verlangen im Rahmen dieses Staa tes nationale Selbstverwaltung. Daß sie aber dem Auslande und insbesondere dem Mutterlands gegenüber ihr Leid klagen, kann doch wohl

nicht als Jrvedenta angesehen werden; es ist nur natürlich, daß, wer mit Skorpionen gezüchtigt wird, vor Weh aufschreit und das Mitleid einer ganzen Welt anruft. Hat nicht schließlich auch der Entschluß, von der Abstinenz abzu gehen, den Tschechen ein Wink sein können, daß die Deutschen zu einer ehrlichen Verständigung jederzeit bereit sind? Aller dings gab es auch zahlreiche Zweifler, die die berühmte tschechische Mentalität, das ist die kochende Volksseele, nur zu genau kennen. Es sind das diejenigen

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 12
Data: 19.04.1907
Descrizione fisica: 12
unter dem Eindrucke des Körbcr-Szell'schen Ausgleichs mit Ungarn und der von Körlier inaugurierten deutsch-tsche chischen Verständignngsaktion. Die Ansgleichs- vorkage wurde am 28. Januar vor des Hans gebracht uud im März in erster Lesung nach der ersten Lesung des Budgets und des Zolltarifs abgeschlossen. Die deutsch-tschechische Verständi- gungskonferenz trat am 3. Januar beim Mi nisterpräsidenten zusammen. Von der Deutschen Volkspartei nahmen daran teil: Hermann Braß, Dr. Ehiari, Dr. v. Obcrlcithner, Prade

, Dr. Reiniger. Die Regiernngsentwürfe stimmten im wesentlichen mit jenen vom Jahre 1900 über- ein. Die Vertreter der Deutschen Volkspartei verlangten ein Junktim zwischen der inneren tschechischen Amtssprache im geschlossenen tsche chischen Sprachgebiet und der uneingeschränkten Geltung der deutschen Sprache im deutschen Ge biete, sowie der Regelung der Beamten-Ernen nungen durch Rücksichtnahme auf die Bevölke rungszahl der beiden Nationen. Bezüglich der politischen Verwaltung müßten Zu den staatlichen

Kreisverwaltnngen autonome. Kreisbehörden kom men, weil allein durch diese eine autonome Ver waltung im abgegrenzten Gebiete herbeigeführt werden könne. Die Werständigungskonfereuzen wurden am 20. Jannar infolge einer Erklärung der Tschechen gesprengt. Die parlamentarische Tätigkeit der Deutschen Volkspartei begann mit der Freimachung der Tagesordnung, die durch die Obstruktion der Tschechischradikalen verlegt war. Es war das nur im Wege einer 55stündigen Sitzung möglich, in der die Abgeordneten der Deutschen

Volks partei ununterbrochen bei den Verhandlungen anwesend waren und nach der dein Vizepräsi denten Kaiser für seine energische und aus dauernde Führung der Verhandlungen seitens der Deutschen Volkspartei und der Fortschrittspartei der Dank ausgesprochen wurde. Bei Beratung der Rekrutenvorlage wurden von der Deutschen Volkspartei in Resolutionen zahlreiche Erleichte- ruugeu im Militärdienste verlangt. Die Partei erreichte infolge ihrer energischen Haltung eine Reihe wesentlicher Zugeständnisse

einer eventuellen Vergewaltigung der nationalen Min derheiten ein. Ein wesentliches Verdienst der Deutschen Volkspartei ist die iu diesem Jahre erfolgte Ralliiernng der deutschen Parteien und die Bil dung eines deutschen Vollzugsausschusses unter der Leitung der vier Obmänner Dr. Baern- reither, Dr. v. Derschatta, Dr. Groß uud Dr. Lueger. Diese Organisation ist über Anregung und eifriges Betreiben der Deutschen Volkspartei zustande gekommen. Auf dem am 5. Juli in Brünn abgehaltenen Parteitage der Deutsche

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 25.05.1897
Descrizione fisica: 4
9K-. 118 „Bozner Zeitung' sSüdtiroler Tagblatt). Dienstag, den 25. Mai 1897 lueger md Kadtki. Dem Grafen Badeni, welcher durch den entschlosse nen und rücksichtslosen Widerstand der Deutschen in eine fatale Lage gekommen ist, ist Dr. Lueger letzten Donnerstag mit einer Hilfsaktion beigesprüngen. Wir haben damals berichtet, daß in einer jählings einberufe ner Sitzung des Wiener Gemeinderathes eine Adresse an die Krone zur Beschlußfassung vorgelegt wurde, in wel cher der Gemeinderath

um ein Sprachengesetz bittet. Diese Adresse soll in diesen Tagen seitens einer Abord nung des Gemeinderathes dem Kaiser überreicht werden. Den Standpunkt der Deutschen gegenüber dieser neuesten Aktion Dr. Lueger's. kennzeichnet scharf und richtig das „Grazer Tagblatt.' Dasselbe sagt: „Allerdings, auch der Parteitag der Deutschen Volks partei in Reichenberg hat beschlossen, eine große Volks abordnung an den Kaiser zu entsenden und ihm all das bittere Leid seines deutschen Volkes in Oesterreich vorzu tragen

. Nichts aber lag jenem Beschlusse ferner, nichts werden die deutschen Abgesandten, wenn sie in der Hof burg empfangen werden, weniger erbitten, als ein Ein greifen der Krone in die Prärogative der Volksvertretung: Beschwerde und Anklage der Volksdcputation richten sich ausschließlich gegen die Regierung; Gras Badeni ist der Angeklagte. Die Adresse des Wiener Gemeinderathes richtet sich gegen das freie Parlament; dem Zustande der Obstruk tion soll ein Ende gemacht, die Deutschen sollen ihrer Verzweiflungswaffe

„Deutschnationalen' des Wiener Gemeinde rathes sagen, welche diese Aktion Lueger's, die in der That nichts anderes darstellt, als den Versuch, dem Mi nisterpräsidenten gegen die Deutschen zu Hilfe zu kommen, mit ihren Stimmen unterstützt haben? Die Deutsche Volkspartei wird gut thun, jenen ihrer Mitglieder, welche Wiener Gemeinderäthe sind, einen Kursus über Parla mentarismus geben zu lassen. Nur dürste denselben nicht der Abg. Steinwender, der Erfinder der „fallweisen Ob struktion' ertheilen. Ausland. Die Lage

. Vielleicht benützt die englische Politik die Wirren im Orient, um der Türkei am äußer sten Ende einen Zipfel abzuschneiden, ein Unternehmen, das zwar Eatrüstung bei den übrigen Kolonialmächten, aber auch kaum mehr hervorrufen dürfte. Die Mril» dir DeMHeo. In der Höhe von neun Gruppen sind die Deutschen in den neuen Reichsrathe eingezogen, Gruppen, welche sich zum Theile im Wahlkampfe auf das erbittertste befehdeten. Trostloser denn je mochte der wesentlich Na tionalgesinnte die unheilbar scheinende

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Brixener Chronik
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Pagina 5 di 10
Data: 02.02.1901
Descrizione fisica: 10
der deutschen Vermittlungssprache und Reactlvierung der Arbeitsfähigkeit des Hauses. Die Deutsche Volksxarkei Wühlte Kaiser zum Obmanne, Derschatta und Dr. Beurle zu Stellvertretern. Der Verband zählt 42 Mitglieder und fünf Hospitanten, nämlich Dr. Erler, Tscharrn, Gmachl, Holter und Orasch. Die Aufnahme des Wiener Abgeordneten Mayreder wurde mit allen gegen vier Stimmen abgelehnt. — Ein Antrag des Abg. Kaiser, an alle deutschen Parteien Einladungen zur Be rathung jener Schritte zu richten

, welche zur Sicherstellung der deutschen Sprache als Staats sprache zu unternehmen sind, wurde einhellig an genommen. Ferner wurde über Antrag Kaisers einstimmig beschlossen, an den Verband der .Deutschradicalen und an die Deutsche Fortschritts partei Einladungen zu richten, mit der Deutschen Volkspartei Berathungen zu Pflegen bezüglich eines einverständlichen Vorgehens dieser Parteien durch Einsetzung eines gemeinsamen Ausschusses zur Wahrung der nationalen und volkswirtschaft lichen Interessen des deutschen Volkes

. Von der Schönerer-Parkei. In der Bodenbacher Versammlung am 27. Jänner wurde auch die Frage der deutschen Gemeinbürgschaft besprochen. Im allgemeinen äußerte man sich dahin, dass eine solche geschossen werde könne, jedoch unter Ausschluss der Katholischen Volkspartei, der Christlichsocialen und der verfassungstreuen Großgrundbesitzer. Zwischen der Deutschen Volkspartei und den Radicalen wäre ein engeres Bündnis möglich, denn es bestehe zwischen den beiden Parteien keine große

der Wunsch ausgesprochen, dass die neue Vereinigung zwischen den Radicalen und der Deutschen Volkspartei den Namen „Alldeutsche Gruppe' führen solle. Schönerer Hot die Beschlüsse des Boden bacher Parteitages gutgeheißen und damit seine frühere Forderung, dass Katholiken nur als Gäste in seiner Partei geduldet werden, zurück gezogen. Die Schönerer-Partei nennt sich „All stichtiger „Nur'.)dentsche Vereinigung*. Die „Ostdeutsche Rundschau' meldet, Schönerer habe an Wolf telegraphiert

: „Ich . habe dem Dr. Beurle geantwortet, dass ich mit seinem Borschlage durchaus nicht einverstanden bin, sondern vielmehr beabsichtige, den einzelnen deutschen Parteien die Frage vorzulegen, ob sie bereit sind, behufs Sicherstellung der deutschen Staatssprache nach dem Muster Ungarns in zweckentsprechender Weise zusammenzutreten.' Von den polnischen Parteien. Am 27. Jänner sind in Lemberg die Reichs rathsabgeordneten der ehemaligen StojalowSk- Gruppe und der Polnischen Volkspartei zu einer Besprechung zusammengetreten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 3 di 10
Data: 19.10.1901
Descrizione fisica: 10
Seite 2 „Der Tiroler' Samstag, 19. October 1901 meingut des deutschen Volkes und schließlich erstanden im deutschen Volke Recken, die die Fremdherrschaft abschüttelten. Was der Sänger Mund angekündigt — Bethätiger deutscher Kraft, deutsche Kämpfer und Sieger haben es vollführt. Nicht den lyrischen Sängern ist es beschieden gewesen, den Sieg den nationalen Bestrebungen zu erringen, sondern die Kraft der That brach die napoleonische Vorherrschaft über Deutschlands Gaue. Warum wir das sagen? Warum

wir's heute sagen, wo in Bozens Mauern liebwerte Sänger wellen? Weil wir an der Grenzwacht stehen, gegen Welsch land, weil wir die deutschen Lieder hören, deutsche Thatkraft aber missen. Beschränkt sich die Liebe für unsere Volksgenossen nur aufs Lied, so hemmen wir den Einbruch der welschen Hochflut um keinen Tag. Die Bethätigung deutschen Wesens in unseren Mau ern beschränkt sich vielfach auf die Phrase. Nichts hört man davon, dass man Schritte unternehme, das deutsche Element in Südtirol

zu stärken. Nichts hört man davon, dass man bangen Auges die Vor boten jeder Fremdherrschast, die Juden, in Bozen ein wandern sieht. Und dabei könnte Bozen doch lernen. Wer hat in Böhmen schließlich das Tschechenthum zur Herr schaft gebracht, als der Jude? Wer wird die Deutschen in Südtirol in absehbarer Zeit in ihrer wirtschaft lichen Existenz schwächen und die Kinder und Kindes kinder der heutigen Generation in die Fremde jagen, ' als die Kniffigkeit und Pfiffigkeit des internationalen Judenthums. Wer

hat die deutschen Stammes genossen in Ungarn geknebelt und sie schließlich ihrem Volksthum abgewendet? Gewiss nicht der Magyar, sondern der von Hebräern bis zur Siedehitze ge steigerte nationale Chauvinismus. Wer stand dem Andrängen der slavischen Hochflut in Untersteier und Kram säst-und kraftlos gegenüber, als gerade die die Deutschen „anführenden' Jicken? Statt der täglich wachsenden nationalen Gefahr für die Deutschen mit Ernst ins Gesicht zu sehen,! begnügt man sich hinter Biertischen Utopien nach zuhängen

, die unsere nationale Jungmannschaft ver blöden, nicht erziehen. Nicht bramarbasierende Bier philister haben das napoleonische Joch abgeschüttelt, ^ sondern ernste nationale Thatenmänner. Unseren deutschen Brüdern in Deutsch-Südtirol wäre jetzt gerade vortrefflich Gelegenheit geboten, ihr Deutschthum zu bethätigen. Schon zweimal haben wir im „Tiroler' auf die große Gefahr auf merksam gemacht, die der deutschen Bevölkerung von Pfatten von einigen welschen Größen droht. Der Pfarrer von Pfatten, jeder Zoll

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 12
Data: 17.04.1907
Descrizione fisica: 12
wichtigen wirtschaftlichen wie politischen Angelegenheiten berühre», und seine Stellungnahme zn diesen festlegen. Ehrensache aller Freisinnigen ist es, — Mann für ZNann — zu dieser Versamm lung zu erscheinen! ver Wadiauslcduh üe8 veuttcden Lürgervereins (S. a. Vereinsnachrichtcu.) Äie Tätigkeit der Deutschen Mkspartei in der abgelaufenen Legislaturperiode. I. Unter diesem Titel erschien im Verlag der ,,Deutschnat. Korr.' eine Broschüre, in welcher in äußerst übersichtlicher Weise alle jene Aktionen

aufgezählt werden, an denen die Deutsche Volks partei im Lause der Legislaturperiode 1901— 1M7 innerhalb und außerhalb des Parlamentes teilgenommen, hat — eine Art Rechenschaftsbe richt, der deutlicher als alles andere den strikten und unwiderlegbaren Nachweis erbringt, daß die Deutsche Volkspartei wie keine andere Partei stets zum Wohle des deutschen Volkes in Oesterreich gewirkt und daß sie auf eine ungeheure Mille positiver Arbeit zurückblicken kann. Sie hat den Beweis . erbracht, daß sie getreu

ihrem Pro gramme, stets streng national, freiheitlich und sozialresormatorisch gewirkt hat, daß sie ihre Hauptaufgabe zum Unterschiede von ihren Geg nern nicht in blendenden und verhetzenden Schlag- Worten, sondern in ernster, auf das Wohl der deutschen Bevölkerung gerichteter Arbeit erblickt. Darin liegt auch eine feste Garantie für die Zu kunft, deuu nur eine Partei, die bereits Nütz liches und Positives geleistet, vermag dem dent- Ichen Volke jene Sicherheit zu bieten, die ange- Ms der infolge

der Wahlreform geänderten Verhältnisse nötig ist. , ^ Wir lassen nunmehr einen Auszug aus dem Tätigkeitsberichte der Deutschen Volkspartei solgen.. Dem Verbände der Deutschen Volkspartei gehörten zu Beginn der Legislaturperiode (im >jahre 1901) im ganzen 49 Mgeordnete an, wo- don 11 ans Steiermark, 8 auf Kärnten, ? auf -Mähren, 5 auf Niederösterreich, 4 auf Oberöster- ^ich, 4 auf Salzburg, 4 auf Böhmen, 3 auf Schlesien, 2 auf Tirol und 1 auf Vorarlberg Entfielen. Schon in seiner ersten Sitzung am 30. ^anuar

1901 hat der Verband der Deutschen Mkspartei seine Richtung in zwei Beschlüssen Icharf gekennzeichnet: er beschloß, sofort Schritte ständliches Vorgehen mit den anderen deutschen Parteien, insbesondere mit den Alldeutschen und Deutschfortschrittlichen anzu bahnen. Seinen wirtschaftlichen Tendenzen trng der Verband dadnrch Rechnung, daß er die Bildung einer gewerblichen und landwirtschaft lichen Vereinigung in Angriff nahm. Alle Aktio nen des Verbandes bei Beginn der Session zielten darauf

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Meraner Zeitung
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Pagina 3 di 16
Data: 03.08.1898
Descrizione fisica: 16
den Deutschen gegenüber und seine Offiziösen, insbesonders jener der Berliner „Post', malten die schreckhaftesten Gespenster an die Wand für den Fall, als diese „letzten' Bemühungen des Grafen Thun nicht vön Erfolg begleitet wären. Nun das eingetreten ist, werden viel sanftere In strumente gespielt. Mit den Drohungen ist es für den Augenblick aus. Graf Thun läßt jetzt mit theilen — im „Fremdenblatt' und in der „Post' — daß es nichts ist mit den welterschütternden Plänen, welche ihm Ebenhoch im holden Einver

nehmen mit den Tschechen zngemuthet haben. Es sei zwar mit den „Verhandlungen' aus, das schließe aber neue Vereinbarungen zu gelegener Zeit nicht aus. Die Tschechen, wird gesagt, dürfen nicht glauben, daß ihre Absichten jetzt erfüllt werden. Thun habe sich dem deutschen Radikalismus unzu gänglich gezeigt; er werde nun für den tschechischen ebenfalls unnahbar sein. Mit dem „Handeln' an Stelle des „VerHandelns' sei es wieder nichts. Grundstürzende Verfassungsänderungen werden „maß gebenden' Orts

verpönt. Die Tschechen und die Klerikalen haben also umsonst den Himmel voller Geigen angesehen. Den Parteien der Majorität wird diese Botschaft recht unangenehm klingen; sie werden mit Thun scharf ins Gericht gehen. Die Deutschen werden darum doch nicht annehmen, daß Graf Thun endlich gesehen habe, seine Politik sei nur geeignet, die Tschechen und ihre Freunde übermüthig zu machen, sie werden nun überzeugt sein, daß ihre Festigkeit tie Regierung genöthigt habe, von dem Acußersten abzustehen

und dem tschechischen Uebermuthe einen Dämpfer aufzusetzen. Die einfache Formel, Aufhebung der Sprachenver ordnungen, hat sich also vortrefflich bewährt. Es wird sogar gesagt, der aktuelle Werth der „Grund züge' des Grafen Thun sei beseitigt. Das ist ebenfalls ein Erfolg ber deutschen Entschiedenheit; auch einer der Taktik der deutschen Führer, welche diese „Grundsätze' bloßgelegt haben. Graf Thun weiß nun, daß er mit den Grundsätzen nicht kommen dürfe und er gibt sie sogar selbst preis. Graf Thun

des Grafen Thun sind (wir lassen es ihm auch mit Vergnügen!) und er das Ersuchen, sie vollinhaltlich zu veröffentlichen, ab schlägig beschieden hat. Indessen, was Dr. Groß mitgetheilt hat, ist schon mehr als genügend, um zu ersehen, daß dem Grafen Thun es nicht um eine ehrliche Verständi- Mer«ur gung mit den Deutschen, sondern nur um die Er haltung der feudal-tschechisch-polnischen Majorität zu thun war. Dr. Groß bemerkt, der Einfluß Dr. Kaizls habe sich sofort ausschlaggebend gezeigt

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Meraner Zeitung
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Pagina 5 di 14
Data: 25.11.1904
Descrizione fisica: 14
aus seiner Haltung gegenüber den deutschen Führern nur den Eindruck gewinnen, daß er selber auf der Suche nach einem bestimmten Kurse und Anhalt sei und den Deutschen gegenüber eine Politik verfolgen wolle, die bei den Slaven keinem Widerspruch begegnet. Bei dieser Quadratur des Zirkels angelangt, — man weiß, was die Tsche chen unter nationaler Objektivität verstehen — dürfte Herr v. Körber nicht allzu viele Erfolge bei seiner bevorstehenden Verhandlungstätigkeit ernten. So groß die allgemeine Obstruktions

mit dem § 14 überdrüssig ist, erschütterte Stellung des Ministerpräsidenten hat durch die Rede des deutschen Sozialdemokraten Pernerstorser eine gewisse Stärkung erfahren, weil dieser seine Angriffe auch gegen Körber richtete. Dessen folgende Entrüstungsumdgebung wird als ganz unnötig, erachtet, weil Pernerstorser nicht die verehrungswürdige Person unseres greisen Herrschers, sondern eine von der Weltgeschichte streng beurteilte Dynastie, deren letzter Sprosse die verdienstvolle Königin Maria Theresia war, im Sinne

. So wird denn auch Ungarn seine Erfahrungen mit seiner lex Falken- hayn zu machen haben. Der Budapester Putsch erstickte in Oesterreich jeden ernsten Genien an eine Aenderung der Geschäftsordnung.' Laut Mitteilungen der „Zeit' wird insbeson dere von den Mitgliedern der Deutschen Volks partei darauf hingewiesen, daß die Regierung, nachdem sie eine ganze Reihe von schweren Un geschicklichkeiten verübt hat, auf ihrem bisherigen Standpunkt verharrt, anstatt Win beizugebeen und den deutschen Wünschen in völllömmen

ge rechter Weife entgegenzirkommen. Die Deutsche Volkspartei ist heute schon in ihrer Majorität dafür, in die Opposition überzugehen. Auch bei der christlichsozialen Partei, hie ja in Tirol viele Wähler hat, sowie in dA Fortschrittspartei macht sich eine Stinnnung in demselben Sinne bemerk bar Daaegnr erklärte der v^sMDtrÄte Groß grundbesitz, dqß zwar das Verhalten der Regie rung den Deutschen zu gerechten Beschwerden Anlaß biete, er glaube aber, in der Ungeschick lichkeit keineswegs den Anschein

einer Front änderung Körbers erkennen zu sollen. Der Klub sieht sich auch nicht veranlaßt, einen Uebertritt in die OMzsition mitAmachei^ Darin lieHt ^n Keim Mm Zerfalle der. GÄneinbürgschaft, der güviß eintreten würde, wenn die Teutsche PoKs- Partei auf der in der Innsbrucks Affäre verlang ten Genugtuung weiter bestehen, die Regierung andererseits aus dem ablehnenden Standpunkte weiter verharren sollte. Diese Schwierigkeit«» im Schoße der deutschen Organisation sind es auch ausschließlich

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Pagina 1 di 12
Data: 21.07.1900
Descrizione fisica: 12
während des Sommers sich ein wenig die Köpfe anstrengen können, wahrscheinlicher aber ist noch, daß man über die gemachten Pläne nichts sagen will, damit niemand darüber eine Kritik üben kann oder weil die Regierung selbst nichts weiß. Schließlich werden wir es aber doch erfahren und können es mit der größten Seelenruhe erwarten, wie künstig Oesterreich regiert werden wird. Daß es ohne die Deutschen, sondern nur in Verbin dung mit den Deutschen eine endliche „Sani- rung' geben kann, dessen sind wir sicher

Regierung hat das entschiedene Bestreben, neutral zu sein. Ein neutrales Ministerium sollte die Verständigung zwischen den Deutschen und den Tschechen herbeiführen. Die Verständigung ist gescheitert und das Ministerium bleibt „neutral'. Die Sprachen gesetze wurden vorgelegt, aber die Tschechen verhinderten deren Berathung. Das Mini sterium blieb „neutral'. Die Tschechen schlu gen mit Pultdeckeln und veranlaßten die Schließung des Hauses, das Ministerium blieb standhaft „neutral

sind, von dem schon Ein- gelebten uns so leicht zu trennen. Wir sind eben zu konservativ und sträuben uns mit aller Macht gegen neue Zeiten. Darum wird es noch einmal einen letzten und allerletzten Versuch zur Verständigung geben. Es herrscht zwar ein schlechter Wind dazu; die Reden, die am Sonntag auf dem Brünner deutschen Parteitag gehalten worden sind und die Denkschrift der Deutschen in Mähren über das Sprachengesetz für Mähren, ermuthigen zwar nicht, aber wir fürchten, es wird nicht so bald zur großen

einbringen, worin sie die Regierung auffordern, endlich einmal die Gründe anzugeben, die für die Ausweisung reichsdeutscher evangelischer Seelsorger aus Böhmen und Mähren maßgebend waren. Ferner werden die beiden Parteien verlangen, diese Ausweisungsmaßnahmen als den Ge setzen widersprechend sofort zurückzunehmen. Der Verband der Deutschen Voltspartei wird auch eine gegen die Anwendung des Z 14 ge richtete Anklage wider das Ministerium Körvev einbringen. In Saaz werden behufs Konstituirung

der Gemeindevertretung von jetzt ab wöchent lich 3 Sitzungen abgehalten; gestern wurde die 14. abgehalten, blieb jedoch wie die frühe ren ohne Ergebnis. Zu den Sprachenverordnungen sür Mähren haben nunmehr die Deutsche Fortschrittspartei und Deutsche Volkspartei Mährens in einer öffentlichen Kundgebung Stellung genommen, in welcher erklärt wird, daß die ablehnende Haltung der Deutschen gegen eine auch nur partielle Eliminierung der deutschen Sprache aus dem innern Dienste zunächst von dem Streben nach nationaler

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Pagina 2 di 14
Data: 05.04.1901
Descrizione fisica: 14
Seite L bekommt; allein das Jnvestitionsgesetz hängt vor läufig noch in der Lust, weil der Finanzminister dasselbe nicht ohne Refundierung von 80 Millionen zur Sanktion vorlegen will. Die Deutschen sind in ihrem Entgegenkommen gegen diese Regierung, die wirklich gar nichts gethan hat, dieses zu ver dienen, bis an die äußerste Grenze des Zulässigen gegangen; jetzt hat die Regierung zu zeigen, wie sie es mit den Deutschen halten will. Die Stimmen derer, denen die Zukunft i och immer grau in grau

geleitete Politik schassen. Redner befürchtet die neuerliche Anwendung des ß 14. In gleichem Sinne sprach sich Dr. Lecher aus. Diese Stimmung ist in Mähren begreiflich. Geheimthmrei bringt schwerlich friedliche Zustände zur Reife; was die Deutschen aufs äußerste aufbringen müßte, das wäre die Wiederaufrichtung der politischen Trödelbude. Die würde gar geschwind wieder zugesperrt werden müssen. Parlamentarische Handelspolitik. Wien. 2. April. Die stille Woche zeitigt die tiefsinnigsten Nach betrachtungen

über den letzten Sitzungsabschnitt des österreichischen Abgeordnetenhauses. Das Ergebniß dieser Betrachtungen ist freilich recht bescheiden. Es gipfelt in der Entdeckung, daß nun auch die Deutschen unter die Realpolitiker gegangen sind und die Be deutung des „vo ut <Zes' in unserem par lamentarischen Kommers anerkannt haben. Bisher war eS nur den Parteien der Rechten vorbehalten, „den Grundsatz zu bethätigen: Wir thun nichts ohne Gegenleistung der Regierung.' Die Re gierungen haben diesem Grundsatze eifrig

Rechnung getragen, und die letzte Folge war die große Staats- und Parlamentskrise, die bisher nur theilweife über wunden ist. Um die „Sanierung' herbeizuführen, glaubte die gegenwärtige Regierung die Initiative zum Ab schlüsse eines politischen Handelsvertrages mit den Tschechen im Februar d. I. selbst ergreifen zu müssen, während sie dem Zentrum die österlichen Exerzitien und Herrn v. Jaworski das Großkreuz des Leopoldordens verschaffte. Blieb da den Deutschen etwas Anderes übrig, als zur Sicherung

jeder Schacherpolitik können wir die neue Taktik der Deutschen in diesem Zeitpunkte nicht anders als gutheißen. Das ist der Weg, um das vieljährige System des Marktens, das die Mehr heiten Taaffe's und Badeni's zusammengehalten hat, endlich adsuräum zu führen, und der Regierung wie den Parteien der Rechten darüber die Augen zu öffnen, daß das bisherige Schachersystem nicht mehr aufrechtzuerhalten ist, wenn sich alle Par teien seiner bemächtigen. Die Regierung, über deren Haupte die Fluchen der Parteiforderungen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 2 di 10
Data: 12.04.1902
Descrizione fisica: 10
deutschen Botschafter in Wien, Fürsten Eulenburg, eine Unterredung. In Innsbruck änderte Graf Bülow seinen Curs und fuhr direct über Wörgl nach Wien. Wahrscheinlich handelte es sich über seine Unterredung mit Prinette. — Der Oberungarische Culturverein bereitet eine gemeinsame Petition aller Culturvereine an die Regierung vor zur polizeilichen Verhinderung der Reisen von Touristen und Ausflüglern des All deutschen V erb andes nach Siebenbürgen und dem Banat zur Verbreitung pangermanischer Ideen

der Kaiserin Elisabeth zusammen. Frattodi ist Anarchist und befand sich zur Zeit des MordS in der Schweiz, von wo er mit anderen Italienern ausgewiesen wurde. Varlameutarisches. Nach einem ausgegebenen Communiqus be schloss der Verband-.der Deutschen Volkspartei in einer Clubfitzung am 7. April nach eingehender Be sprechung der parlamentarischen Ereignisse der letzten Zeit, angesichts der andauernden und schweren Schädigungen der nationalen und wirtschaftlichen Interessen des deutschen Volkes

in die schärfste O p p osition zu treten und - in derselben solange zu beharren, bis eine ausreichende Gewähr dasür geboten wird, dass derlei Schädigungen ausgeschlossen bleiben. Demgemäß wurden die dem Budgetaus- schuss angehörenden Mitglieder des Verbandes auf gefordert, ihre Referate niederzulegen. Alle deutschen Parteien wurden von diesem Beschlusse verständigt. Es wird aber dieser Beschluss in parlamentarischen Kreisen so aufgefasst, dass zwar heute mit der Opposition begonnen wird, dass aber dennoch Ver

zeitigt, ist auch bei diesen Mitgliedern der Deutschen Volkspartei ausgebildet. Hiezu kommen aber noch ganz andere ethisch viel minderwertigen Motive. Die Deutsche Volkspartei hat von jeher keinen ganz zuverlässigen Boden in der Bevölkerung. Ihre Anhänger sind zum Theil stark alldeutsch angehaucht, zum Theil wiederum neigen sie ziemlich offen nach der liberalen Seite hin. Namentlich der Abgeordnete Prad e hat unter dem Drucke der gegen ihn betriebenen ost deutschen Agitation das Gefühl bekommen, dass

loszugehen. Das und einige persönliche BoShaftigkeiten gegen den Abgeord neten Dr. Derschatt a, dessen diplomatisches Geschick ihn in der Deutschen Volkspartei zu einem Führer zweiter Classe gemacht Hat, ist die letzte Ursache dieser Politik, die nicht nur dem ganzen deutschen Volke auf das Empfindlichste zu schaden,.sondern einen Theil der Deutschen Volkspartei der Wolf-Gruppe in die Arme zu führen droht. Wenn je, so zeigt sich bei diesem Anlasse die grenzen los e Frivolität, mit welcher eine Anzahl

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 6
Data: 18.10.1901
Descrizione fisica: 6
Tagung durchzusetzen. Inland. Abg. Prade.hat gestern halb 12 Uhr vor mittags dem Präsidenten Grafen Vetter ein Schrei ben überreicht, womit er erklärte, auf sein Amt als erster Vizepräsident des Abgeordnetenhauses zu ver zichten und dasselbe niederzulegen. Die Vizepräsi- dentenwahl soll demzufolge in einer der ersten Sitz ungen der nächsten Woche vor sich gehen. Bezüglich des Verhaltens der deutschen Parteien steht folgen- des fest: Die deutschen Parteien werden daran un verbrüchlich festhalten

. Der Parteirath der Deutschösterreichischen Gewerbepartci hat beschlossen, am 3. November in Wien einen Deutschösterreichischen Gewerbekongreß abzuhalten, aus dem in demonstrativer Weise gegen das Vorgehen des Herrenhauses bezüglich der Pa- ragraphe 59 und 60 der Gewerbeordnung und ge gen die Revisionsvorlage der Gewerbeordnung Stellung genommen wird. Ausland. Ueber den deutschen Zolltarif schrei ben die „B. N. N.' offiziös: „Der Zolltarif soll, wie wir hören, dem Reichstage sehr bald nach sei nem

Anhängern der all deutschen Partei in Böhmen, ein Resultat, das mit dem Auftreten der genannten Partei doch einiger maßen im Gegensatz steht. Allerdings verfügen die beiden anderen deutschen Parteien in Böhmen — die Deutsche Volkspartei und die Fortschrittspartei — auch nicht über be deutende Wahlziffern; diese beiden Parteien jedoch haben sich den Alldeutschen gegenüber in der De fensive befunden und sich von der werbenden Kraft ihrer Programme wesentlich weniger versprochen, als die Schönerianer

, welche auf allen Linien zum Sturme vorgingen. Das Gros der deutschen Wähler aber ist trotz aller Aufforderungen von hüben und drüben daheim geblieben, es hat auf die Wahl ver zichtet und damit, unzweideutig die Meinung ausge drückt, daß ihnen der Eifersuchtskampf und die Mandatsjagd unter den deutschen Parteien wider wärtig ist. In diesem ganz auffälligem Symptom der jüngsten Wahlen liegt die Wesenheit der poli tischen und nationalen Lage in Böhmen. Es ist nicht mehr abzuleugnen, daß.die Mehrzahl der Deutschen

in Böhmen des Streites um Parteipro gramme, Schlagworte und politischen Zukunftsmusi! durchaus überdrüssig ist und daß nur eine auf den Schutz der nationalen und volkswirthschastllchen Güter, auf die Verständigung unter den deutschen Parteien zu realpolitischen und wirthschaftlichen Zwecken abzielende Taktik der deutschböhmischen Poli tiker Aussicht hat, die Deutschen in Böhmen zu einer lebhaften und allgemeinen Betheiligung am öffentlichen Leben heranzuziehen. Die Möglichkeit

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 21.04.1904
Descrizione fisica: 8
Nr. 90 ..Boznei Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) Donnerstag, den 21'. April 1904. Ueberzeugung sein, daß die deutschen Abgeordne ten, an 200 Volksuartretcr, pflichtvergessene, un- ehrlicha Männer sind oder daß es ihnen an der nötigen politischen; und wirtschaftlichen Einsicht oder an dein aufrichtigen Willen und der entschlossenen Tatkraft fehlt, das ihnen anvertraute Mandat zum Wohle ihrer Wäh ler auszuüben. Niemandem wäre >es erwünschter, geordnete Zustände, im Abgeordnetenhause herbei

- zuführen, als den deutschen Abgeordneten sÄbst, so daß wirtsäidftNch gearbeitet werden könnte! Schließlich führt er noch an, daß seitens der deut scheil Abgeordneten eine große Zahl von eingehen- den Beratungen darüber stattgefunden! hat, Mittel und Wege zu finden, der tschechischen Obstruktion und damit diesen trostlosen Zuständen ein Ende zu bereiton, ohne daß aber dein deutschen Volke da durch ein außerordentlicher Schaden für alle Zu kunft bereitet würde und daß keine neuen Gefahren

für dasselbe entstehen können. Dieser Weg wurde leider bis jetzt noch Nicht gefunden. Dm Mitisches MuMr. Znland. Tas „hohe Haus' ist wieder einmal voll zählig. Von den 425 Abgeordneten sinld 200 Deutsche, 192 Slaven, 23 Romanen (18 Italiener. 5 Rumänen) und 10 Sozialdemokraten. Die Deutschen zerfallen in 9 Gruppen (9 Wilde), die Tschechen in L Gruppen (2 Wild?», die PoUn sind bis auf 5 Wilde in einem Klub geeinigt, die Slo- venen spalten sich in die Mit des ilavnchen Zentrums <11) und in die fortschrittliche Gruppe

(4). die Ruthenen sind teils oppositionell <6), tc,ls gehören sie dein slavischen Zentrum an i5), die Kroaten (10) sind ausnahmslos Mitglieder dr>.s slavischen Zentrums, die Italiener und die Rumä neu find in ihren Klubverbänden geeinigt, die 2 Serben stehen außerhalb jedes Verbandes. Die Aenderung der Geschäftsakt» nil-,lg. In der Deutschen Fortschrittspartei und in der Deutschen! Volkspartei hat man die Frage d!er Geschäftsordnungsäniderung in Erörterung ge zogeni. In der Deutschen Volkspartei

haben einige Redner die Anregung gegeben, man sollte sich dieser Reform nicht so ablehnend gegenüberstellen, denn die große Masse begriffe diese Haltung wcht. Meh rere Redner verwiesen dagegen auf die Tatsache, daß eine gründliche Gcfchäftsordimngsänderung derzeit nur zum Schaden der Deutschen ausschla gen könnte und daß es nicht entspreche, den bis herigen Standpunkt in der Geschäftsorduungs- frage zu verlassen, über die politische Lage hat die Deutsche Volkspartei bisher noch keine be stimmten! Beschlüsse

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 3 di 8
Data: 03.10.1901
Descrizione fisica: 8
Ministerpräsi dent Graf Franz Thun ernannt werden. Seine Ernennung wird auf die Anregung des Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand zurückgeführt. — Die „Neue Freie Presse' lamentiert über die Parteiwuth der Deutschen Oesterreichs. Wer anders hat denn durch Jahrzehnte diese verderbliche Partei wuth gepflanzt und noch zu erhalten versucht, als gerade die Indenpresse? Die Lamentationen der „Neuen Freien Presse' über die Parteiwuth der Deutschen nimmt sich ungefähr so aus, wie wenn der Fuchs den Hühnern Sanft

. Ob jetzt der Jude Dr. Adler sich zufrieden gibt? Schwerlich. — Dr. Beuerle hat erklärt, er werde die Würde eines Vicepräsidenten des Abgeordnetenhauses auf keinen Fall annehmen. — Prinz Tschun empfieng vor seinem Abschiede aus Berlin eine Deputation der evangelischen Mission Deutschlands, die dem Prinzen u. a. Geschenken ein Bild Luthers verehrte. Ob es das von Evers gezeichnete ist, wird nicht berichtet. In diesem Falle hätte der Sühneprinz bald Luther genug. — In der letzten Tagung des deutschen

K. K. Wolf. Dieser Tage hielt der Abgeordnete Wolf in einer Versammlung in Georgendorf im Erzgebirge eine Rede. Wolf betheuerte in derselben, die „Los von Rom'-Bewe- gung sei anfänglich eine politische gewesen, jetzt aber sei sie eine religiöse geworden. Die Politik Roms müsse bekämpft werden. Wir müssen das deutsche Volk losreißen von der römischen Kirche und es dem deutschen Gott (!) näher bringen. (Ist dieser deutsche Gott Schönerer oder Woutan? D. Red.) Ferner sprach, er über tschechische Beamte

werdm, was un begreiflich erscheint. Darum darf man sich nicht wundern, wenn die Feinde Oesterreichs immer frecher und heraus fordernder werden. Jüdisch ist tzrnmpf bei den Alldeutschen sowohl als bei der Deutschen Volks partei. Sie geberden sich zwar äußerlich, wenn es absolut sein muss, als Antisemiten, wie jetzt z. B. in Böhmen anlässlich der Landtagswahlen, um dadurch das Volk zu fangen, das zum Großtheil wirklich antisemitisch gesinnt ist, antisemitisch sein muss, weil die Noth eS dazu zwingt

. Da ist es besonders der Abgeordnete Wolf, der mit einer antisemitischen Larve vor dem Gesicht hermnschnorrt. Es ist das derselbe Wolf, der vor kaum einem Jahre in Wien um die Stimmen der Juden betteln gieng. Und die Herren der Deutschen Volkspartei sind dieselben, die mit schaden frohem Lächeln zusahen, als bei den letzten Reichsraths wahlen in Niederösterreich ihre Parteigenossen mit den Alldeutschen, Juden und Socialdemokraten gemeinsam in den Wahlkampf zogen gegen die Christlichsocialen, die ein zig

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Der Burggräfler
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Pagina 2 di 16
Data: 07.09.1901
Descrizione fisica: 16
und deutschradicalen Lo» von Rom-Hetzer haben den Katholikentag für Deutsche wegen Theilnahme einiger czechischen Förderer als antideutsch und umgekehrt den Katholiken tag für Czechen als anticzechisch hingestellt. Daraus allein geht der nationale Schwindel sonnenllar hervor, eS gilt überall nur die ka tholische Religion zu bekämpfen. Gegen den deutschen Katholikentag in Olmütz am 8. Sept. sind alle Feinde mobilisiert. Alldeutsche, Liberale, Nationale, Socialisten, Czechen, Juden, alles ist aufgeboten

am 1. September eine BiSmarcktafel enthüllt. Bei dieser Gelegenheit wurde abend» eine Sedanfeicr gehalten, bei welcher Schönerer über die Deutsche Bolkspartei gehörig loSzog, so das» die Organe der Deutschen Bolkspartei ganz untröstlich sind. Schönerer hat in seiner Rede der Hoffnung Aus druck gegeben, dass die Anhänger der Deutschen Bolkspartei von dem deutschen Ostmarkoolke hin- weggejagt werden und machte ihr den Vorwurf, dass sie eine unanständige Partei sei. Nach dem Berichte der „Ostdeutschen Rundschau

' hat Schönerer sich Folgende» geleistet: „Man sagt, dass die Deutsche Volkspartei ein Programm hatte, sie hatte e» auch, aber sie ist nicht willen», die wichtigsten Punkte dieser Programme» einzu halten. Man kommt zu der Ueberzeugung, das» es den deutschen. VolkSparteilern nicht um ein Deutschösterreich zu thun ist, sondern das» sie vielmehr eine Actiengesellschast für Bahnen- und Wafferbauten gründen wollen, eine Versicherungs gesellschaft für Abgeordnete, welche gute Pfründen und reichlich bezahlte Stellen

kurzer hand, ohne die Alldeutschen zu fragen, die Ein berufung der Vertrauensmänner der Partei noch vor den Landtagswahlen und erließ au» diesem Anlas» einen Aufruf an die Deutschen in Böhmen. In demselben wird vor der kürzlich von den Alldeutschen ausgegebenen Losung gewarnt, das» da» bisher von den Deutschen Böhmen» ein- müthig gestellte Verlangen nach nationaler Ab- grenzung und Selbstverwaltung fallen zu lassen und die czechische Mehrheit de» Lande« zu ger manisieren sei, da eine Politik

auf deren Herbeiführung, will, oder jener Par tei, welche sich in harter ernster (?) Arbeit die Er haltung und Sicherung de» deutschen Sprach- boden» und die den freiheitlichen Bedürfnissen der Zeit Rechnung tragende Fortentwicklung de» deutschen Volke» in geistlicher und wirtschaftlicher Beziehung zur Aufgabe gestellt hat. Sedsrn letzvt. In der Manier der alldeutschen Kannegießerei ergeht sich die „Ostd. R.' in schwülstigen Betrachtungen darüber, was „uns Sedan lehrt'. Die ergrübelte päda gogische

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Pustertaler Bote
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Pagina 2 di 18
Data: 17.12.1897
Descrizione fisica: 18
Hinfälligkeit des Vorwurfes, als ob die Majorität eine Be einträchtigung der Rechte des deutschen Volkes beabsichtige, so dürfe doch andererseits die Majori tätspartei von der Opposition eine vorurtheils- freie und gerechte Würdigung der nationalen Rechte der anderen Volksstä'mme verlangen. Die Majorität bedauert, daß ihre zur Vorbeugung der Gefahr einer Staatskrise aufgewendeten Be- . mühungen zur verfassungsmäßigen Regelung .des Ausgleichs nicht gelungen seien und beklagt, daß ihr äußerstes Entgegenkommen

, sowie die Stellung nahme gegenüber den ihr folgenden Ereignissen. Or erwartet von der Regierung unzweideutige energische Maßnahmen zur Sicherung des Lebens und des Eigenthums, sowie der staatsbürger lichen Stellung der Deutschen in Böhmen. Es werde die nothwendige Politik zur Beruhigung sein, Alles zu unterstützen, was die Regierung anwendet, um Anknüpfungspunkte zu suchen und zu finden zur Wiederherstellung parlamentarischer, verfassungsmäßiger Zustände. Die Deutsche Volkspartei hat eine Kundgebung

der Sprachenverordnungen. Sobald das geschehen sein werde, sei die Partei zu weiteren VerHand« lungen bereit. Ein Wähleraufruf der Deutschen Fortschritts partei schreibt die Schuld am Scheitern der Verhandlungen dem Starrsinn der slavischen Mehrheit zu, welche sich weigerte, widerrechtlich erworbene Vortheile herauszugeben und den be gangenen Rechtsbruch zu sühnen. Im Manifest wird die einfache Aufhebung der Sprachenver- otdnungen nicht direct gefordert. Ein ehren« voller Friede wird heiß ersehnt. Die Freie deutsche

Vereinigung erließ einen Aufruf, der die Sprachenverordnungen, welche nicht dem Bedürfnisse, sondern den staatsrecht lichen Aspirationen der Czechen entsprechen, und die lex Falkenhayn verurtheilt, das Zusammen halten der Deutschen in nationalen Dingen für dringend geboten hält und hofft, daß neuerliche Verhandlungen zu einer Verständigung führen werden. ' ! ' Eine Communique des conservativen Groß grundbesitzes aus Böhmen tritt energisch der Meldung einer Anzahl Blätter entgegen, wo nach diese Gruppe

mit aufgepflanzten Bajonnetten in den Straßen. Die Tschechen hatten nämlich an verschiedenen Stellen Zündkörper gelegt, die wahrscheinlich erst zum Theile aufgefunden wurden. Mit Rücksicht darauf müssen die Wirthe ihre Locale bis auf weiteres um 11 Uhr schließen. Deutsche An stalten und Theater werden von Militär übn- wacht. Nach Aussage von Sachverständigen war die Bombe, welche vor einem deutschen Theater ge legt wurde geeignet, im Falle der Explosion be- deutenden Schaden herbeizuführen. Das zahl reich

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 12.05.1897
Descrizione fisica: 4
und man gibt sich in den betheiligten .^reüen wohl der ver geblichen Hoffnung bin. auch noch Bestandtheile anderer deutschen Parteien durch eine Umgestaltung der Spra- chenverordnungen für den Ausgleich bezw. für eine wohl wollende Neutralität in dieser Frage zu gewinnen. Im Großen und Ganzen hätte man es mit einer Neuauflage des seinerzeitigen Koalitionsregimes Windisch- grätz-Plener zu thun, das nebenbei auch die Aufgabe hätte — es Handel! sich da um eine ausdrückliche Forderung Ungarns — jede Aenderung

Zwischenrufe. Präsident (zum Abg. Pommer): Wenn Sie hier sind, be nehmen Sie sich, wie es die Geschäftsordnung vorschreibt. Der Antrag Kaisers wird hierauf abgelehnt und die Wahl vorgenommen. Die Mitglieder der deutschen Volkspartei zerreißen demonstrativ ihre Stimmzettel. ES folgt die Verhandlung über die bulgarische Handels- konven tion. Dr. Lecher bemerkt, nach dem Berliner Vertrage sei Oester reich-Ungarn berechtigt, eine Meistbegünstigung im Transitverkehr Bulgarien gegenüber zu beanspruchen

vorgestern in die Adrcß- dcbatte ein. Der Hauptkampf in derselben drehte sich um einen Passus, betreffend die Spra chen verordnun- gen für Böhmen und Mähren. Der vom Berichterstat ter Baron Czedik (Mittelpartei) beantragte Passus über die Sprachenverordnungen besagt beiläufig, daß die Verordnungen der gebildeten tschechischen Nation und ihrer Sprache vollkommen Rechnung tragen, gleichwohl legen sie aber den Deutschen schwere Opfer auf. Namens der Vcrfastungspartei des Abgeordnetenhauses beantragte Baron

Chlumecky ein Amendement znm Adreßent- ivurs. welches die Nothwendigkeit der Zurückziehung bei der ^prachenverordnungen betont. Bei der Abstimmung wurde das Amendement der Versassnngspartei abgelehnt. Graf Badeni hat in sehr scharfer Weife sich gegen die Deutschen ausgesprochen. Aus der Verhandlung ist be sonders hervorzuheben, daß die M ittelpart ei sich von der Versassnngspartei vollständig losgesagt hat und erstere die Wege der Regierung' wandelt. Da die Mittelpartei vollkommen zur Rechten

hinüberschwenkt, so ist das Schicksal der Adreßdebatte besiegelt. Die.»stramme' Opposition. Die Parteileitung der Deutschen Volksparrei theilte der deutschfortschrittlichen Partei mit, daß sie wirthfchafr- liche Fragen von der Obstruktion ansnehmen. dagegen sich der letzteren bezüglich der politischen Fragen an schließen werde. Parlamentarisches. In insormirten Kreisen wird aus das bestimmteste versichert, daß die Regierung daran festhalte, eine Ver tagung des Abgeordnetenhauses in diesem Augenblicke

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Volksbote
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Pagina 2 di 12
Data: 13.03.1930
Descrizione fisica: 12
den Tagen der Pariser Sachverstan- digenkonferenz sich ständig verschärfende Span nung zwischen Reichsbankpräsident Dr. Schacht und der deutschen Regierung hat sich nun in letzter Stunde vor der Entscheidung über Haager Abkommen und Poung-Eesetze im Reichstag vis zum Rücktrittsentschluß des Reichsbankpräs,deu ten zugespitzt. Eine Mitteilung, die Dr. Schacht am 7. os. in der Sitzung des Zentralausschustes der Reichsbank machte, daß er die notwendigen Schritte für eine vorzeitige Aufhebung

es mit maßgebenden Wirtschaftskrelsen, sei es mit Län dern und Gemeinden, deren Geldbedürfniste er durch seine Intervention energisch zurllckdämmte, in offenen Konflikt zu geraten. Die Zustimmung des rechts gerichteten Teils der deutschen Indu strie- und Finanzleiter, die er heute offensichtlich genießt, hat er nicht in feiner Eigenschaft als Reichsbankpräsident, sondern durch fein poli tisches Auftreten gegenüber der Reichsregicrun,. gewonnen. Die Pariser Sachoerständiaenkon- mrenz ist bekanntlich

des zwischen der Schweiz und den Reparationsmäch ten geschlossenen Bank-Abkommens durch die eid genössischen Rate ist inzwischen in einer Kon ferenz der Notenbankleiter der Eründungsländer in Rom die teilweise Bestellung des Verwal tungsrates gefolgt, dem vorläufig allerdings die deutschen und neutralen Mitglieder noch fehlen, da die elfteren nach Dr. Schachts Auffassung erst nach Annahme der Poung-Gesehe durch den Reichstag bezeichnet werden sollen und die letz teren voraussichtlich erst im Zulan ^rnhang

auszubauen. Die Aufgabe der Bank für internattonalen Zahlungsausgleich ist eine doppelte: Sie soll das Problem der Ueberweisung der deutschen Reparationszahlungen und später wohl auch des Inieralliierten Schuldendlenstes auf einer neuen, rein fachlich-finanziellen Grundlage regeln, sie soll die Cmisstonsstelle für die Mobi lisierung und Kommerzialisierung der deutschen Reparanonsschuld werden und darüber hinaus durch die in ihrem Verwaltungsrat verwirklichte enge persönliche Fühlung der maßgebenden

her voch nicht unterlaßen, seine pasiive Resistenz gegenüber der Durchführung des Haager Abkom mens immer wieder zur Geltung zu bringen. Erst kürzlich noch hatte er sich In Rom geweigert, die Wahl der deutschen Mitglieder des Verwal tungsrats der Bank für internationalen Zah lungsausgleich vor Ratifikation des Poung- Plans vorzunehmen. Allerdings gehört heute in den Rahmen des Haager Abkommens auch eine Revision des Reichsbankgefetzes selbst, die u. a. eine gewisse Korrektur der ällzu

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 18
Data: 04.03.1900
Descrizione fisica: 18
eS, in voller Kenntniß der Lage und Hilf losigkeit der Regierung um so mehr für angemessen, mit dem äußersten Kampfmittel gegenwärtig zurück zuhalten, alt Herr v. Körber seine Neutralität und sein Wohlwollen nun dadurch kundgegeben hat, daß er ihrem Wunsche auf Einberufung des böhmischen Landtages entspricht und der böhmischen Landesvertretung die letzte Märzwoche und die Hälfte deS April zu ihrer Tagung einräumen wird. Die Regierung scheint es bereits zu bereuen, daß sie dem Begehren der deutschen Parteien

sich an, mit dem feudalen Großgrundbesitze und den Süd slaven eine neue parlamentarische Einheit zu bilden, eine Art slavische Gemeinbürgschaft, die sich gegen die Deutschen wie gegen die Regierung richtet, dem Ministerpräsidenten, der den Polenklub, die Katholische Bolkspartei, die Christlich-Sozialen und wohl auch den verfassungstreuen Großgrundbesitz, wie die an der Tanernbahn interessierten Abge ordneten für sich hat, bei einigem Glück gelingen, zu einer Mehrheit im Abgeordnetenhause zu ge langen, die, obwohl

definitiv gelöst ist. Es konnte daher nicht ausbleiben, daß das Ministerium trotz seiner allseits anerkannten red lichen, theilweise sogar nicht erfolglosen Bemühungen um die Beilegung deS AuSstandes, in dem noch immer 6500V Kohlenarbeiter stehen, Gewerke und Arbeiter sowie die unter dem Ausstande leidende Bevölkerung gegen sich hat. Heute nachmittags haben die Obmänner-Konferenz der deutschen Par teien und der Vollzugs-Ausschuß der Rechten Sitzungen gehalten. Die Deutsche Volkspartei, an deren Spitze

der Verfassung und in politischen Lagern offen auf einen Parlaments- krach. Bei einer Zerstörung droht nicht den Deutschen, sondern den Tschechen die nationale Vernichtung. (Widerspruch bei den Tschechen). Zur Herbeiführung einer Versöhnung gehört die Beschränkung auf die Wahrung nationaler Integrität ohne Streben nach Herrschaft. Die Deutschen werden nicht unterliegen'. Deutschfortfchrittlicher Per gelt erklärte, „daß die Deutschen zum Frieden bereit seien, sie müßten aber auf der gesetzlichen Feststellung

der deutschen Vermittlungssprache bestehen.' Prade sagte, die Deutsche Volkspartei sei keine Staatspartei, sondern nur die Vertreterin der Interessen des deutschen Volkes; sie bestehe auf der Forderung der deutschen Staatssprache und begrüße daS Programm der Regierung. Aber obenan stehe die Rücksicht auf die Wohlfahrt deS deutschen Volkes. Der Tscheche Placek klagt über die Benachtheiligung der Tschechen, der Ruthene Wassjlko über die Unterdrückung der Ruthenen in Galizien. Die Debatte wird hierauf

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 18
Data: 25.02.1900
Descrizione fisica: 18
Setze s l > i > > > > »w . i>. » , Munde der Tschechen augenfälliger, als die Art, wie diese Gleichberechtigung von ihnen den Deutschen gegenüber zum Ausdrucke gebracht wird, wo sie nur können. Selbst auf dem Gebiete der Kunst gilt das Hinausbeißen alles Deutschen als nationale Heldenthat. In Tschechenblättern kündigt der tschechische Verein bildender Künstler den Krieg gegen die deutsche Kunst in Böhmen an; dem Jahresberichte dieses Vereins zufolge „giebt es aber in Böhmen keine deutsche Kunst

mehr.' Dieser bisher maßvollere Verein hat nun beschlossen, an den Jahresausstellungen im Rudolfinum sich so lange nicht zu betheiligen, als nicht die deutsche Kunst aus dessen Räumen vollständig ausgeschlossen wird. Nun dürfte es mit der tschechischen Kunst kaum weit her sein, wenn sie selber findet, daß sie sich neben der deutschen gar uicht sehen lassen kann; allein geben muß es doch eine solche, trotz Jahresbericht. Das giebt auch der ganzen Geschichte einen ulkmäßigen Anstrich

. Als Ausschußmitglieder dieses Vereins nennen wir Brozil, Hynais und Myslbek, Leute, die durch Protektion überall zumal von der Regierung in den Vordergrund geschoben wurden, während man für die deutsche Kunst kein Geld hatte. Dafür wird dieser Verein eine kroatische, russische und panslavistische Ausstellung veranstalten, Säuberung Prags von der deutschen Kunst soll aber die Losung sein. Wir weisen darauf hin, damit man sich anderswo darnach richte, wo man großmüthig genug dachte, diese Leute in Berlin

nicht hinauszuwerfen und dem Marold auf deutschem Boden als Mitarbeiter bei den „Fliegenden Blättern' sein Brod verdiene» zu lassen. Oft genug wurde es in deutschen Kreisen vermerkt, daß die Regierung bei Anschaffungen, Aufträgen, Kunst- ankäufen und Konkurrenzarbeiten mit offenkundiger Hintansetzung der Deutschen die Tschechen begönnerte. DaL gehörte ja zu dem System. Wo man den PostWenzel, Bahnwenzcl und andere Amtswenzel massenhaft einschob, kann es gar nicht Wunder nehmen, wenn von den ,,Hos'musikern

geringen Eindruck zu wo, denn sie gab mir darauf in gebrochenem Englisch undeutlich zu verßehen, daß si» doch — Witwe sei, Me««er Aett«»g. die tschechische Kundschaft angewiesen sind. Mit dieser „Gleichberechtigung', mit der die Tschechen den Deutschen in Böhmen ansmessen, sollte den Tschechen außerhalb Böhmens eingemessen werden. Ob die tschechische Kunst der Deutschen auch gleich- werthig ist, davon wollen die Herren Tschechen eben den Beweis schuldig bleiben. Auch dort sieht

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