K 2.—, viertelj. K 6.—, haldj. K 13. — Schweiz u. übr. Ausland: m. K 2.50, vj. K hj, K 15.- . Nr. 120 Innsbruck, Samstag, 22. Juli 1611 16 . Iahrg. Zeigt euere Kunst! Zun Sy ruck, 23. Juli. Gestern ist ein Mitglied des Deutschen National verbandes, der Abgeordnete Sylvester, , zntn Präsi denten des Abgeordnetenhauses, gewählt bütbSlt Ter Präsidententsitz ist ein Sinnbild, der Macht. Jene Pättöi, welche ihn besetzt, Dernüymt die Führung im Hause und damit in hohem MäßZ die Verantwortung für alle Geschehnisse
. Der Deutsche Nationalverband trägt diese Verantwortung im vollen Umfange: Erstens moralisch, weil er in der Wahlbewegnng durch den gegen die sozialdemokra tische Partei erhobenen Vorwurf: die starke Partei hat nichts geleistet, zur Glaubensregel erhoben hat, bäh stärke Parteien unbedingt Großes vollbringen müssen. Was der Nationalverband voll aitöeteü Parteien verlangt, darf man wohl auch von ihm begehren, zumal die deutschen Helden hundert Mann hoch im neuen Parlament sitzen. Zweitens sachlich, Mil
der Nätiünalverban.d nicht nur die stärkste Partei des Hanfes, sondern auch die ekttärte Regie rungspartei ist, gegen deren Willen das Kabinett ernstlich keine Schritte zu unternehmen wagen kann. Das ist notwendig festzustellen, bevor wir noch vom „glorreichen" Wirken der deutschen Recken eine Kostprobe bekommen. Die Herrschaften verdanken nicht wenige Mandate ihrer Renommisterei, das; sie die geborenen Bessermacher sind. Ein Exempel: Was ist nicht in Innsbruck alles der „Unfruchtbar keit" der sozialdemokratischen
und maßgebendsten Regierungspartei voraus. Bisher waren die Ehristlichso.stalen die stärkste Partei, ihr Wille prWe den Handlungen der Regierung das Merkmal auf; der Nationalver band bat, wie man dreist, behauptet, nur mitgehal ten, damit die Arbeitsfähigkeit des Parlaments nicht „gefährdet" werde. Jetft sind die deutschen Hel den in der Position und Dr. Erler hat in seiner Bertrauensmänner-Bersammlung unzweideutig er klärt, daß seine Partei ihre Stärke ebenso nützen wolle wie früher die christlichsoziale
. Also werden wir bald sehen, ob die deutschen Helden dem Un- terrichtsministcr beibringen wollen, daß seine bis herigen Taten ein Faustschlag gegen iede freiheit liche Gesinnung gewesen sind. Dulden die National- verbändler aber, daß der Unterrichtsminister sein schändliches Treiben fortsetzt, dann tragen die deut schen Männer daran das vollgerüttelte Schülden- maß. Auch alle Entscheidungen der Negierung in wirt schaftlichen Fragen wird der Nationalverband ver antworten müssen. Vor allem natürlich die Entschei