das nächstemal. Bon der Kärntner Grenze, 31. Jänner. (Eine deutschnationale Prachtleistung.) Etwas sehr Ergötzliches habe ich neulich in der ^Bozner Zeitung', Nr. 20, gelesen. Die Kärntner Priester haben nämlich, um sich vor den immer währenden Verleumdungen und Beschimpfungen ihrer liberalen Blätter einige: maßen sicher zu stellen, in Klagenfurt einen Ausschuss zusammen gestellt, der die betreffenden angegriffenen Priester (von denen natürlich nicht jeder alle liberalen Zeitungen lesen kann) aufmerksan
macht auf allen- fallsige Angriffe irgendeines Blattes, damit der Betreffende sich wehren, wenn nöthig, auch auf Ehrenbeleidigung klagen könne. Dazu macht nun die „Bozner Zeitung' folgende Bemerkung: „Kürzer und trockener gesagt, heißt das: Es soll denunciert, geklagt und unmöglich gemacht werden alles, was eleriealem Wühlerthum entgegentritt; also gilt dieser Ausschuss in erster Linie der deutschnationalen Presse Kärntens.' — Köstlich! Ist man wirklich in Bozen noch so kindlich, zu denken, dass
sich Priester um ihre Ehre nicht wehren dürfen?! Ist man dort wirklich so be schränkten Geistes, zu glauben, dass nur die Deutschnationalen herüberschießen dürfen?! Darum vielleicht die sonst unerklärliche Wuth darüber, dass auch die Gegner hiuüberschiehen! Also die einfache Wahrung seiner persönlichen und der Standesehre nennt die .deutsche^ „Bozner Zeitung' in fremder Sprache: „Denunciation', aus deutsch Schufterei? Seltsame Begriffsverwirrung! Aber weiter. „Man will unmöglich machen,' schreibt
sie. Ja, glaubt sie wirklich, dass die deutsch nationalen Blätter durch Ehrenbeleidigungsklagen der Pciester unmöglich gemacht werden; dann spricht sie sich eben selbst das Urtheil, dass sie sich nur durch Schimpf und Schmähung der Priester über Wasser halten kann, und ein elenderes Zeugnis kann diesen Blättern nicht ausgestellt werden. Weiter sagt die „Bozner Zeitung', dieser Ausschuss geltein erster Linie der deutschnationalen Presse. Dieser Satz ist wieder ein kindliches Ge ständnis, dass