Selm, Backerge- hilie ni Obermais, und Ferdinand Bauer, Bä- ckeraebilse aus Taufkirchen in Oberösterreich, wegen Raub', Donnerstag, 18. Juni, 9 Ubr vorm.: Heinrich Zambaldi, Maurer aus Cavedine. wege n Tod schlag: Nachm.: Florian Göller, Bauernsohn aus Schweiustea, wegen Notzucht. Furchtbare Explosion cincs Pulvermagazins. Wiener-Neu sta d t, 7. Jum. In Wollers dorf erfolgte heute um 8 Uhr 2V Min. vormittags Samstag, den 8. Juni 1912. unter fürchterlicher Detonation die Explosion des militärischen
48 auf dem Steinselde in Wiener-Nenstadt, in nn- mitlelbarer Nähe des Flugplatzes, durch Explo sion in die Lust geflogen ist. Tausende zogen so fort ans da°s Flugfeld hinaus, die ganze Garnison rückte aus, alle verfügbaren Wägen waren sofort besetzt. Die ganze Stadt ist in furchtbarer Auf regung. sämtliche Hangars auf dem Flugplätze sind demoliert, anch die Flugmaschinen dürsten beträchtlichen Schaden gelitten haben. 4» Arbeiter nnd Soldaten sind getötet und iilicrIW schwer verletzt worden. Einem Artillerie
'Steine her unter. Die Ursache der Katastrophe ist noch nicht auf geklärt. Zu bemerken ist, daß hente Pnlverver- schleißtag war und daher die Pulvermagazine ge öffnet waren. Vermutlich dürfte die Katastroph« durch das leichtsinnige Hantieren der Arbeiter bei dem Aufladen des Pulvers erfolgt seiu. Mehrere Soldaten einer in der Nähe übenden Batterie wurden durch herumsliegende Steirichen verletzt. Der Hanptmann stürzte vom Pferde. Tie Nachricht, daß die Mauer der Volksschule von Wiener Neustadt
eingestürzt sei, wobei mehrere Kinder verletzt worden seien, und die 'Nachricht, daß im Depot Orasit und Dynamit aufbewahrt gewesen sei, ist unrichtig. Die zunächst dem Ob jekte 48 stehendeu Hangars wurden beschädigt, die Apparate sind jedoch unversehrt geblieben. In Wiener Neustadt ist Erzherzog Franz Ferdinand eingetrosfen nnd besichtigte die Unglücksstätte, wo raus er sich in das Militär- und Zivilspital be gab, um die Verletzten zu besuchen und ihnen Trost zuzusprechen. Wien, 7. Jnni. Von zustäirdiger