doch Englands uns so tiefschmerzlich fühlbaren Macht zum guten Teil daraus, daß bei aller Fortschrittlichkeit das Band der Ucberlieferung im staatlichen, im kirchlichen Leben, in der Gesellschaft, im Erziehungs wesen niemals zerrissen wurde. Tie Bedeutung der örtlichen Neber- lieferuug im deutschen Hochschulwesen wachst, wenn es sich um die einzige Universität eines Landes handelt und ist besonders hoch zu bewerten für Innsbruck, die eigenartige Universität eines, so eigenartigen Landes. Bei Scala kommt
noch Dauer und Wesen seiner Innsbrucker Lehrtätigkeit hinzu Nachdem er in Wien 1877—1882 studiert, und nach kurzer Tättg- fctt an Mittelschulen ward Scala ' Gelegenheit zu einer größeren wissenschaftlichen Reise, die ihn nach Tübingen und Bonn führte. In Tübingen wurde ihm die persönliche Berührung mit dem be deutenden und unter den Lehrern anregenden Althistoriker Alfred von Gutscheid zum Erlebnis. In Bonn trat er mit Nisten und Uscner in nahe Beziehungen. Im Frühjahr 188b habilitierte Scala
entsprechende Teilung der Fächer ein. wöbe' Scala zunächst 1892 außerordentlicher. 1897 ordent licher Professor der Alten Geschichte wurde. In dieser Stellung blieb Scala bis zum Frühjahr 1912, so daß er noch in Innsbruck fein Wjähriges ProftssoreNjubiläUm feiern konnte, während seine gesamte dortige Lehrtätigkeit 32 Jabre umfaßte. So hat Rudolf v. Scala das Fach der Ältest Geschichte für Innsbruck geradezu geschaffen. Eine ganze Generation von ^Inns brucker Historikern und auch von Philologen, auf deren
Heran ziehung zum histonschen Lehrbetrieb er großen Wert legte, ist durch seine Schule gegangen. Grund genug für den Nachfolger, sich wert volle Erfahrungen und Richtlinien zunutze zu machen. So erweitert sich die Gedenkrede naturgemäß zu einer^Betrach tung der Behandlung der Alten Geschichte an der Universität Inns bruck, ihres Ausbaues durch Rudolf v. Scala, ihrer Aufgabe«, ihrer Ziele.