der Demokratie, gegen den Faschis mus' segelt und durch die betont antifaschistischen Linkskreise gestützt wird. Es ist für. einen Euro päer nicht ganz, einfach, sich in dieser Wirrnis zu rechtzufinden. Dazu kommt die Verwirrung der Wirtschafts probleme. Südamerika bildet ein Lieblingsziel, der japanischen Auswanderung und des japanischen Dumping-Exports. Allein im , kleinen Panama leben bereits rund 3000 Japaner, in Peru fast 50.000. Anfangs begünstigten die Regierungen die gelbe Einwanderung
, aber ganz unter dem Einfluß der U. S. A. stehende Panama. Im übrigen steht die Wirtschaftspolitik der ein zelnen Republiken stark im Zeichen des Konkur renzkampfes der Minen-, Öl- und Rüstungskon zerne. Englische, amerikanische, französische unk andere Einflüsse schaffen hier ein ziemlich undurch sichtiges, verworrenes Gesamtbild. Alle diese Voraussetzungen machen es erklärlich, daß die Männer, die der heutigen südamerikanischen Poli tik das Gesicht geben, durchaus nicht sämtlich offi zielle
: Im Jahre 1ö26 erwarb der französische Petroleumkönig C. S. Gulbenkian drei Millionen Hektar venezola nische Llfelder und schaltete damit den Einfluß der U. S. A. praktisch aus. Auf die hierdurch geschaf fene besondere Lage des Landes stützt sich der Diktator Gomez und ist infolgedessen nicht nur der Träger des in ganz Südamerika ungemein belieb ten Ant-Trust-Gedankens, sondern auch des durch aus nicht zu unterschätzenden, seine Spitze gegen die Vorherrschaft der U. S. A. richtenden lateini schen
Nationalismus. Der „Silberkönig' Simon Patino. Ähnlich ist die Lage in Bolivien, dessen Politik ganz durch den „Silberkönig' Simon Patino be stimmt wird. Patino, der seine Karriere vor 35 Jahren als kleiner Goldwäscher begann, ist heute der alleinige Eigentümmer sämtlicher Silber-, Zinn- und Kupfergruben Boliviens, die zu den ergiebigsten des Erdballs gehören, und man schätzt sein Vermögen auf rund 300 Millionen Bolivia no?, gleich drei Milliarden Prancs. Er lebt puri tanisch einfach, gilt als sehr sozial
. Augenscheinlich will man durch dieses Manöver den Ausländern, wie dem Volke glauben machen, daß ganz Abessi- nien unter den Waffen stehe und das Land somit mit sicherer Ruhe der Zukunft entgegensehen kann. Größere Schwierigkeiten ergeben sich auch auf dem Gebiete des Truppentransportes. Die Bahn kann nur einen beschränkten Transport gewährlei sten und im übrigen werden die Fälle immer häu figer, daß sich die Soldaten weigern, den langen Marsch bis zur Grenze zu Fuß anzutreten. Der Generalstab des Kaisers