der Politik waren Frankreich. Rußland. England. Oesterreich. Italien und die Türkei inklusive des übrigen Balkans. Amerika zeigte damals noch ^ keine fühlbare Tendenz, als maßgebender Faktor in Europa seinen Einfluß geltend zu machen. Frankreich war absolut intransigent, seine Staatsmänner, seine Presse, sporadische Volkstundgebungen, vor allem seine Literatur brachten auch dem NichtPolitiker die unüber brückbare Kluft zwischen Deutschland und Frankreich stündlich zum Bewußtsein. Für Liebenswürdigkeiten
. Versöhnungsoersuche usw., mochten sie auch von der höchsten Stelle kommen, hatten sie nur ein höhnisches Achsel zucken. Dachte man ernstlich an Versöhnung, ja an ein eventuelles Bündnis mit Frankreich, ! Dieses gure Verhältnis um jeden Preis auf- ! recht zu erhalten war ein integrierender Teil' des Bismarckschen Vermächtnisses. Er erkannte die furchtbare Gefahr, welche in einem Zusam menschluß Frankreichs und Rußlands für den Fall eines Krieges bestände. Auch hier wiegt man sich in der naiven Anschauung
lands gebannt werden konnte. Aber anders als bei Frankreich lagen die Dinge in Rußland doch. Eine prinzipielle, nicht zu bannende Feindschaft, lag nicht vor. Das deutsche Element in Rußland hatte einen starken Einfluß und durch praktisch fühlbares Entgegenkommen konnte derselbe gestärkt, mindestens erhalten werden. Zwei Momente waren es, welche das Verhältnis Rußlands zum Deutschen Reiche mit progressiver Schnelligkeit und Imensität verbitterten. Der Dreibund unter Bismarck
hat Deutschland leider stets unterlassen und der Entente späterhin einen beklagens werten Vorsprung in der Hypnotisierung der öffentlichen Meinung eingeräumt. Es ist zweifellos, daß Bismarck recht hatte, indem er die Anschauung vertrat, daß Frankreich den Sieg Deutschlands als solchen nie verziehen hätte, die Konkurrenz einer gleichen Kontinen talmacht nicht ertrug und im Falle es Elsaß- Lothringen nicht verloren hätte, mit derselben monomanen Leidenschaft, mit der es di» Rückeroberung Elsaß-Lothringens
auf seine Fahnen schrieb, den Rhein verlangt hätte. Das sranzösische Problem war also da? denkbar durchsichtigste und die daraus sich ergebenden Schlußfolgerung leicht zu ziehen. In der politi schen Gleichung war Frankreich nicht nur eine, sondern die bekannte Größe. Jeds politische Rechnung mußte Frankreich als unbedingt feindlichen Koeffizienten einstellen und jede sich gegen das Deutsche Reich kristallisierende Feindschaft konnte Frankreich unbedenklich als sicheren Faktor zu seinen Gunsten in Rechnung