hl.) Vergangene Nacht ist dem Huber in der Hilde ein Pferd gestohlen worden. Der Ab gang des wertvollen Tieres wurde schon um Mitternacht bemerkt, da ein Knecht wegen einer kranken Kuh im Stalle Nachschau )ie!t Man ging sogleich auf die Suche, zunächst nach Mühlbach, dann in östlicher Richtung. Di« eifrigen Bemühungen des Bauers und der Carabinieri führten zur Feststellung, daß das Pferd, zwei reitende junge Burschen auf sich tragend, auf dem Wege gegen Bruneck gesehen wurde. Die Spuren führten
bis St. Lorenzen. Untertags wurde dann das Pferd in der Gegend von Pflaurenz frei her umlaufend aufgefunden und eingefangen. Offenbar hatten sich den Dieben unerwartete Schwierigkeiten in den Weg gestellt, so daß sie es für besser hielten, die Beute im Stiche zu lasten. Abends konnte der nunmehr wie der glückliche Besitzer sein Pferd wieder nach Hause führen. Bruneck. 7. Juni. (Aus Stadt und Land.) Eine wahre Lust ist es, heute durch die Felder und Wiesen in Bvunecks Umge bung zu spazieren. Ueberall grünt
und blüht es, di« Karnfelder voll üppigen Getreides, die Mesen, beladen mit duftigem Heu und darüber ein herrlicher, blauer Himmel — ein Bild des Gottessegens und seiner Güte. — Am Pfingstmontag war ganz Bruneck wie ausgestorben. Die meisten ßeute ans der Stadt und auch die der Umgebung waren meistenteils nach Uttenhoim „ausgeflogen' wo im sog. Dinkhauser Walde ein Feuer- wehrsest abgehalten wurde. War aber auch dazu hevgerichtet, um die Leute einzusangen. So stand z. B. auf den Plakaten neben
lionen, aber recht unwissend, und in dieser Provinz besonders gibt es viel« Aglipayaner. eine Sekte, die den Katholiken alles nachäfft. Um aglipayanischer Priester zu werden, muß man nur zwei Monat« studieren! Mit ihrer Bekehrung gehts recht langsam, da es eigent lich nur ein politisches Machwerk und anti- europäisch ist.' ' Schreiber dieses Briefes ist Hochw Josef Hinterhuber, Bruder des bekann ten Gastwirtes und Metzgermeisters in Bruneck. Nachttag. Untertan, 4. Juni. (In den Fuß ge mäht
