» S Uhr. Inserate Nr. S3 Mittwoch, den S. Mai I«S». 38. Jahrgang lie „Zöodru der Aiidte Ksze» «»> Wer«».' Meran. 2. Mai. Die Landtags-Petition der Städte Bozen und Meran in Sachen der Autonomie hat den „Alto Adige' „verblüfft' und er bekritelt dieselbe in einem Artikel als „wahnsinnige Ungeheuerlichkeit'; bittere Vorwürfe, ja widerliche Schimpsreden ergießt er über die Häupter der armen Sünderinnen. UnS hat der angezogene Artikel des „Alto Adige' ebenfalls verblüfft und liefe Schamröthe ins Gesicht
des Fassathales an Bozen nur die spontanen Wünsche dieser Gemeinden selbst erfüllen und die bestehenden wirthschaftlichul Beziehungen desselben mit Dänisch Tirol formell bestätigen, die Angliederung der rein deutschen Gemeinden des Nonsberges und Fleiinsthales an läßlich einer Grenzregulierang aber als etwas Selbst verständliches erscheinen. Doch wir hatten leider ohne den „Alto Adige' gerechnet und tief beschämend sür unsere gute Ab sicht wirke die Antwort, die uns von diesem ton angebenden Trientiner Organ
entgegenklang. Nicht um eine friedliche Grenzregulirang und eine gut nachbarliche Scheidung der wirthschastlichen Interessensphären dec beiden Landestheile scheint es den Herren vom „Alto Adige' zu thnn zu sein, auch nicht um die Berücksichtigung der rein besen- siven Anforderungen der deutschen Städte, sondern um ganz andere Dinge. In blinden Wathausbrüchen und maßloser Erbitterung enthüllen sie im vorge nannten Artikel ihre wahren Absichten. Die agressioen Vorstöße gegen das deutsche Gebiet
Einflüsse der Trientiner preiszugeben und den Trientinern die Straße nach Enneöerg, Buchenstein und Gröden zu ebnen. Fürwahr, wie leicht hätten wir in unserer deutschen Gutmüthigkeit „hereinfallen' können, hätten sich unsere Abgeordneten voreilig in eine politische Regelung der Autonomiefrage eingelassen, um den italienischen Nachbarn die langersehnte Freiheit zu verschaffen. Doch trösten wir uns, der liebenswürdige Ar tikel des „Alto Adige' kann nicht der Ausdruck der wahren G.sinnung des Trientiner
Volkes sein; so sprechen und handeln nicht die Angehörigen des großen Kulturvolkes, die hochgebildeten, formgewandten Italiener, sondern nur einzelne politische Tollhäusler, die etwa bei Tschechen und Slovenen in die Schule gegangen. Wir können es hossen, ja wir sind davon über zeugt, daß die besonneneren Elemente unserer italienischen Nachbarn trotz dieses Eruptiv-Artikels des „Alto Adige' die Oberhand über die Trientiner Tschechen behalten werden und, daß dem angeblich «ruchlos heraufbeschworenen