Mini steriums sind fortwährender Gegenstand der Besprechun gen der Blätter. Fast alle stimmen darin überein, daß die Protokollpolitik mit ihren Adnexen: Personalunion und tZimrill Gesammt-DänemarkS in den deutschen Bund weder annehmbar noch durchführbar ist. Die Presse, welche übrigens zweifelt, daß an dem blöden Projekt Graf Molike Schuld sei, weiß sogar zu melden, daß in hiesigen maßgebenden Kreisen das angebliche Programm beS Ministeriums Moltke als durchaus ver spätet und unbrauchbar angesehen
werde. Weder könne eS sich darum handeln, auf die unfruchtbare Idee der Personalunion zurückzukommen, noch Dänemark in den deutschen Bund aufzunehmen. Sollte daS neue däni sche (Labinet letzteren Gedanken im Ernste aufgreifen, und wie dies nicht anders sein könnte, zum Mittel punkte seiner Politik machen, so würde derselbe sowohl hier als wahrscheinlich auch zu Berlin nachdrücklich zu rückgewiesen werden. Die Mühe der „M. Post', die diesmal zwar nicht auf eigene, sondern auf französische Rechnung drohte
er unter Andern,: „Ich habe Sie, geehrte Herren, in einer ernsten, vielbewegten Zeit um Mich versammelt. Viele Fragen von hoher Be deutung fordern unS zu eben so umsichtiger als ent schiedener Thätigkeit auf. Große Beruhigung gewährt hiebe«, daß zwischen den beiden deutschen Großmächten, deren tapfere Truppen für den gleichen Zweck, für Deutsch lands Ehre und Recht ihr Blut vergossen, eine Eini gung erzielt worden ist, welche zu der Hoffnung be- rechligt, eS werde die ganz Deutschland bewegende Frage der fchleSwig-holsteinischen
Hcrzogthümer i» einer dem nationalen Sinn und dem nationalen Recht entsprechen den Weise ihre Lösung finden. Möchte eS gestattet sein, hieran die weitere Hoffnung zu knüpfen, daß auS dieser Einigung auch für alle andern Verhältnisse Deutschlands Ergebnisse hervorgehen, welche zur Befriedigung gerechter und besonnener Erwartungen der deutschen Nation in politischer wie in handelspolitischer Beziehung führen. Meine Regierung würde, seien Sie dessen gewiß, hiezu mit aller derjenigen Bereitwilligkeit mitwirken
, welche die Liebe zum deutschen Gesammtvaterlande vorzeichnet. Berlin, 9. Juli. Die Freunde des Herrn v. BiSmarck versichern, daß nicht nur England, sondern auch Na poleon III. in Kopenhagen den guten Rath ertheilt, bei den Regierungen ron Berlin unv Wien Anträge auf Waffenstillstand und Frieden zu stellen. Die Pro position soll auf Grund der von dein österreichischen Bevollmächtigten in der Konferenz beantragten Schei- dungSlinie erfolgen; doch hat daS Kabinet der Tuilerien die Bedingung gestellt