Vieler findet seine Heimat Vomcm von H. Wilhelm Schraiöt 4. Fortsetzung, Ganz blaß ist er dabei gewesen, der alte Frieder, und die Kätha, die bcm großen, weißgescheuerten Tisch fürs Kaffeetrinken zurechtgemacht hat, die hat ihn erst angesehen, so verwunderlich, und dann muß sie wohl im Auge des alten Frieder den Schreck gelesen haben und die Trauer. Da sind die großen braunen Augen der Kätha noch größer geworden. Dann habe»; sie sich hineingebohrt in seinen Blick, und bann hat die Kätha
auf einmal etivas gewußt, denn sie ist auf den Frieder zugegangen. „Frieder", hat sie gesagt, „du bist so merkivürdig. Frieder, ist etivas passiert? Wo ist der Anton?" Und dann sind dein Frieder die Tränen aus den Augen gesprungen und sind erst ganz langsam die kleinen Furchen, die sich rechts und links von seiner Nase bis nach dem Mund hinziehen, hinuntergeflossen, Immer mehr Tränen sind'6 dann geworden, und er hat die Kätha nicht mehr so richtig sehen können, das ver schwand alles, als war' Novembernebel
." Ganz ernst ist dann der Toni geworden, so als ivenn er was ahnen müßt', und da hat der alte Frieder mit ihm gesprochen. Von der Arbeit auf dem Feld und auf den Wiesen, von den Bauern, die dort das Feld bestellen müssen, daniit die Frucht konnnt und damit inan ernten kann, und daß das aber nur so lange geht, bis ivo einer stirbt. Und das müßt' doch halt so sein, denn immer leben könnt' doch auch der beste Bauer net. „Und siehst, Toni", hat der Frieder dann weiter gesagt, dabei sind ihm die dicken
ge fahren. „'Komm Toni", hat er gesagt, „es ist schon so. Drin nn Mühlenhof ivirst' die Kätzchen dem Mühlenhofbauer in die Hand drücken. Festpacken kann er sie net mehr." Und dann war der Tcinli ganz still und ist an der Hand vom alten Frieder mit ihm ganz langsam zum Mühlenhof zurückgegangen. — Ja, so war es, denkt der Frieder in feinem Bett in der Kammer, als es jetzt zivölf llhr ist in der Nacht. Das war seine schwerste Aufgabe gewesen an dem Tag. Mit dem Toni hinausgehen an die Kiesgrube
aus dem Wege, denn er iveiß, jetzt ist sie da oder dort. Schier unheimlich kommt sie ihm vor, die Kätha Hübner. Nicht nur dem Frieder allein geht das so, sondern allen, die mit ihr zu tun haben. Keine Klage kommt mehr aus dem Munde der Bäuerin. Bleich ist sie, so bleich wie da drinnen der Mühlenhofbauer, aber ivemen hat sie keiner mehr gesehen. Das hatte sich ausgetobt in der Nacht, wo sie ganz allein bei ihrem Anton ge wacht hat. — Hell und fröhlich liegt die Frühlmgssonne über den: Kinzigtal und überm