in sicherer Haltung herein, verbeugte sich höflich und sah dem verstimmten Edelmann aus zwei großen, leuchtend blauen Augen strahlend fröhlich ins Geficht. Der Baron prallte ordentlich zurück, derartig frappirte ihn dieser Ausdruck. Herr Oswald Kroneck war überhaupt «in stattlicher Mann mit seinem großen, braunen Vollbart, der in zwei Heller werdenden Zipfeln auf seine Brust herabfiel, mit seinem dicht gelockten Haar und der prachtvollen Figur .... aber alles daS war Nebensache! Was hatte der Mann
so glück selig auszusehen? .Verzeihen Sie. wenn ich Sie störe, Herr Baron! Mein Besuch bei Ihnen, der jedenfalls nur von kurzer Dauer sein wird, geschieht auf ausdrücklichen Wunsch Ihres Herrn Vaters. Ich habe Ihnen seine herzlichste» Grüße, sowie die der Frau Baronin zu überbringen!' .Sehr erfreut! Bitte setzen Sie sich doch! Meine Eltern find wohl?' .Ganz wohl.! Es herrschte lebhaftes Bedauern, Sie, Herr Baron, nicht zum Weihnachtsfest daheim zu sehen!' .Ich konnte nicht gut abkommen! Der Dienst
Tag, und Abends, da ist man so müde, daß man kaum noch Lust hat, ein gutes Buch zu lesen!' »Hm! Und was lesen Sie, wenn ich fragen darf, Herr — Herr Kroneck?' »So allerlei I Zeitungen, Journale, fachwissenschast» liche Blätter, Broschüren und Bücher über Forstkultur, neue Erfindungen auf dem Gebiete der Maschinen — .Ah so! Und das macht Ihnen Spaß?' „Es füllt mein Leben aus!' .Ein sehr stolzes Credo!' dachte der neidische Baron. .Und hier in Berlin, was treiben Sie da, wenn eg nicht unbescheiden
ist, zu fragen?' .O, ich bitte! Hier in Berlin' — ein glückseliges, geheimnisvolles Leuchten ging in den Augen des Administrators auf und ließ den Mann fast schön erscheinen — .da habe ich zunächst Aufträge deS Herrn Barons, Ihres Herrn VaterS, zu erledigen, Erkundigungen behufs neuer Einrichtungen, die wir treffen wollen, einzuziehen — sodann —' .Nun?' .Sodann besuche ich einige Theater, Konzerte, sehe mir das glänzende Treiben auf den Straßen an, die Kunstsammlungen —.' Baron Thilo lehnte sich zurück
. Das Gespräch ging noch ein Weilchen hin und her, wobei Herr Kroneck eine enthusiastische kleine Lobrede aus Baron Hildburg, den Vater, vom Stapel ließ, dann erhob sich der glückstrahlende Besuch, machte wieder seine hübsche, höfliche Verbeugung, legte seine kraftvolle, behandschuhte Hand in die dargereichte Rechte des Offiziers und ließ diesen mißmuthiger, erstaunter und ärgerlicher denn zuvor zurück. (Fortsetzung folgt.)