würde, und er hätte alles, was er wollte. Das ,'ine 10. Kapitel. Dar Mordversuch. In 'ieberhafter Ungeduld hatte sich Philipp mit seinem Freunde zu Doktor Liebmami begeben: doch hier wartete seiner eine neue Enttäuschung, denn der berühmt« Advokcu war durch eine hochwichtige Angelegenheit zu sehr in Anspruch genommen, um jemand vorzulassen. „Was fangen wir nun an?' fragte Philipp ratlos, als er diesen Bescheid erhalten. „Einfach wanen', entgegnete Werner achselzuckend. „Vergiß nicht, mein Liebec, Geduld
ist die erste Hauptbedingung, wenn man mit dem Gesetz in Berührung kcnnmr. Es ist eine gar schwerfällige und komplizierte Maschine, die sich nur langsam soribewegl: da muß olles seinen gemessenen Gang haben.' „Und umerdessen entschlüpf! der Schurke mit meinem Schatz', wandte Philipp ärger lich ein „Immer wanen und immer marlon! Da- macht mich wirklich verrück,!' „So sei doch nur ei» klein wenig vernünf tig, Freund!' redete Werner ihm beruhigend zu. „Sieh, wenn Brau» auch wirklich Zeit und Gelegenheit fände
, die Diamanlen z» .rkaufen, so würden doch, falls wir ihn fan gen, das Geld dafür bei ihm vorfinde,i das ist ja die Haupifache. 2lljo ».i Geduld, alter Junge! Ich werde Lied,.:::::: heute sicher noch sehen, und dann bringe ich dir gi-.ich Bescheid. Wo treffe ich dich?' „Im Hotel. Ich werde dort auf dich warten.' I tl Damit trennten sie sich und lief nieder geschlagen, ohne den geringsten Hoffnungs gedanken, kehrte Philipp in das Hotel zurück, wo er sich in sein Zimmer emschloß. Eine haUe 'Aufgabe stand
beschlich: io ,,ahe dem Ziel, dem heißersohnten Glück, und nun alles zer stört, vernichtet! Während der Miliagsiafet faß ihm der Landgeistliche, der eine dunkle Brille trug, gegenüber: doch er beachtete ihn kaum. Erst am Abend erschien Werner bei ihm. Er hatte Liebmann nicht sprechen können, war aber von diese-.n aus den nächsten Vormittag be stellt worden. „Dann hole ich dich vorher in deinem Büro ab', erklärte Philipp, den die erneme Verzögerung nicht wenig verstimmt
hatte. „Ich werde mir dir zu dem 2ldookaten gehen.' „Wie du willst', emgegneie Werner, sich verabschiedend. Für eine Weile versank Philipp wieder dumpfes Brüten, aber schließlich verwirrten sich seine Gedanken der- maßen, daß er die Notwendizkou empfand, eine 'Ableitung zu suchen. So begab es sich denn ins Lesezimmer und durchblätterte die Zeitungen, jedoch ohne recht zu verstehe». \ was er las. Am anderen Ende des Tisches, ; bequem in einem Sessel au-gestrecki, saß der * Landgeistlichc, eifrig in einem Buch lesend: t heimlich