Südtirol unter dem Faschismus.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 1)
diese Jünger Mussolinis in die friedliche Menge schleuderten, töteten den Marlinger Lehrer Franz Innerhofer und verwunde ten fünfzig Personen 27 ). Mussolini selbst übernahm für diesen Gewaltakt die Ver antwortung; in seinem Parteiorgan, dem „Popolo d'Italia', er klärte er, daß die „Bombe von Bozen nur eine erste feierliche Warnung' 28 ) gewesen sei; er sprach die Drohung aus, daß die Dolche und das Petroleum der Faschisten für die Deutschen in Südtirol immer bereit lägen 29 ). Als Parole
hauses zur Bevölkerung und motivierte seinen Gewaltakt: „Es gibt nur ein einziges Gesetz, und das heißt Italien' 33 ). 1) Den betreffenden Teil des Friedensvertrages s.' bei H. Miehsler, Südtirol als Völkerrechtsproblem, Graz 1962, S. 261 f. 2) Vgl. dazu: H. Hantsch, Der Eintritt Italiens in den Weltkrieg, In: Südtirol, eine Frage des europäischen Gewissens, hrsg. von F. Huter, Wien 1965, S. 271 bis 292. 3) G. Decker, Das Selbstbestimmungsrecht der Nationen, Göttingen 1955, S. 110 und 359. Übers
.: „Die Neuordnung der Grenzen Italiens sollte nach klar erkennbaren Linien der Nationalität erfolgen.' 4) Zitiert nach: M. De Block, Südtirol, Phil. Dissertation Utrecht-Groningen- Djakarta, J. B. Wolters 1954, S. 46. Übers.: „Die Grenzlinie zwischen den beiden Volksstämmen ist eindeutig War und fallt in jeder Hinsicht mit den Verwaltungsgrenzen zwischen Trentino und Südtirol zusammen.' 5) Zitiert nach: C. F. Latour, Südtirol und die Achse Berlin—Rom 1938—1945, Schriftenreihe der Vierteljahrshefte
für Zeitgeschichte Nr. 5, Stuttgart 1962, Seite 10. 6) Vgl. Latour, a. a. O., S. 10. 7) Ch. Seymour, Wilson und das Selbstbestimmungsrecht in Tirol, in: öster reichische Zeitschrift für Außenpolitik, Heft 5, Jahrg. 3 (1963), S. 267—280 (267) 8) Seymour, a. a. O., S. 277. 9) H. G. Nicolson, Friedensmacher 1919, Berlin 1933, S. 165. 10) Vgl. F. Huter, Die politische Entwicklung bis 1918, in: Südtirol, eine Frage des europäischen Gewissens, hrsg. von F. Huter, S. 121—132. 11) Diese Politiker vertraten
nach den ersten Wahlen nach Kriegsende als Man datare des „Deutschen Verbandes' die Südtiroler im italienischen Parlament. Der „Deutsche Verband' entstand im' Herbst des Jalires 1919 aus dem Zu sammenschluß der beiden bedeutendsten politischen Parteien Südtirols, der ka tholischen Tiroler Volkspartei und der Deutschfreiheitlichen Partei. Die deutschen Sozialdemokraten stellten eine eigene Liste auf, konnten aber keinen Vertre ter nach Rom entsenden. Die Italiener warben 1921 in Südtirol nicht um Wählerstimmen