waren im kommenden Frühling und im verwehenden Leben. Sie würde leben. Trude Silberer wußte es. sie würde noch leben bis der Sommer kam und der Weg in die Berge frei war. Sie würde leben bis sie wieder im kleinen Bergdörflein Prettau auf dem stillen, weltenfernen Friedhofe stand beim frischen Grabe Pepi Welders und ihm Alpen rosen streuen konnte und Edelweiß. So lange mußte sie noch wenigstens leben — und weil fie mußte, würde ste es auch. Venn Sie hatte in ihrem Sinnen ganz das leise Auf gehen der Türe überhört
verschied Frau Luise Wiegele, geb. Steger. eine Tochter des Gasthof- besitze?» Rudolf Sieger. Di« Beerdigung dieser in ganz Mühlbach ungemein beliebten und ge achteten Frau fand unter außergewöhnlich starker Beteiligung statt. -- In Girlan bei Bozen ver schied der in den weitesten Kreisen bekannte Wein- Händler und Gutsbesitzer Serr Wilhelm Brigl im 61. Lebensjahre. (Serr Brigl war auch in Bruneck bestens bekannt.) — In Tobadill bei Landeck verschied am II. Juli der Pfarrer des Ortes Soch«. Max Zorm
an die Krankenpflegerin. .Ja gnädiges Fräulein. Sie waren sehr ruhig heule', erwiderte die Schwester mit leiser Stimme. .Na also mein liebes Fräulein Trude. dann bin ich ja bald die überflüssigste Person hier im Lause', scherzte der Arzt. .O nein Doktor, scherzen Sie nur, ich weiß ganz genau, daß ich das heurige Jahr nicht mehr überlebe. Aber bis zum Sommer oder vielleicht bis zum Serbfle muß es noch retchen. Der Som mer in den Bergen ist schön und ich fteue mich so daraus'. Ver Arzt mußte nicht gerade
das gescheiteste Geficht gemacht haben, denn das junge Mädchen brach in Helles Lachen aus. .Ach lieber voktor. dieses Geficht hätte mir. wenn ich nicht selbst gewußt hätte, wie es um mich steht, alles verraten und alles gesagt. Aber da hilft ihnen nichts, Ste müssen mich in die Berge lassen, hören Sie Doktor. Sie müssen — wenigstens um zu sterben'. Die letzten Worte kamen ganz leise von dm Lippen der Kranken. Der Arzt hätte Aufschreien mögen vor Weh. Er wußte, daß dieses junge, schöne Menschenkind nicht «ehr