für die Kandidatenliste einer an deren Partei, sagen wir für die großdeutsche Partei entscheiden wolltest. Aber da wendet Mir, nehmen wir an, ein Bauernbündler aus Aßling! ein: Da schauen'S her, Herr Nationalrat: Die Groß- deutschen haben sogar unseren Bürgermeister Franz Leiter aus ihre Liste gesetzt, und zwar an. die erste Stelle, sodaß Herr Leiter als Listenführer der großdeutschen Partei er scheint. Da kann es doch' nichjt weit gefehlt, — es wird wenigstens für uns Aßling er das Rich!- tige
sein, — wenn wir die großdeutsche Liste wählen? Da kann ich die Antwort freilich nicht schuldig bleiben. Zuerst muß ich folgendes sagen: Ich war erstaunt, daß, sich H. Bürgermeister Leiter hat lassen auf die groß- ' deutsche Liste setzen; und es waren viele an dere ebenso erstaunt. Und ich habe Mich« ge fragt: Wie ist dies zugegangen? Er hat ja gewünscht, aus die Bauernbundliste zu komMen. Tiroler Bauernbund u. großdeutsche Partei, die sind aber durch! eine weite Kluft von einander getrennt. Ohne darüber nach!- zuforschen
, habe ich es dann erfahren. Die Geschichte ging so zu: Esist richtig, daß, Herr .Bürgermeister Franz Leiter durchlaus in den Landtag komMen wollte. Dies ist ja an sich ganz gewiß nichts schlechtes; der Landtag bietet ja Gelegenheit, für das Wohl des Landes und der Bevölkerung zU arbeiten. Bei der Kandi datenaufstellung durch den Bauernbund ist aber Herr Leiter in der Minorität geblieben. Nach dem' er beim Bauernbund dürchgefallen war, wollte er eine eigene Liste aufstellen mit ' seiner Person als Listenführer
überreichten Parteilisten noch Aende rung en vorgenommen Werden. Dazu gab sich die großdeutsche Partei her; und sie setzte Hrn. Franz Leiter nachträglich' nicht Nur aus ihre Liste, sondern Machte ihn sogar zum Listen führer. Die Großdeutschen glauben damit, wie St.- R. Flügel in der Matreier Versammlung zu gab, einen guten Schachzug getan zu haben. Sie wissen, daß sie Mit ihren städtischen An hängern lang nicht imstande sind, in Ofttirol einen Landtagsabgeordneten ihrer Partei zu bekommen; sie wissen
auch!, daß, sie auf dem Land als großdeutsche Partei gär keine Aus- sicht haben, Stimmen zu bekommen. Um nun trotzdem' möglichst viele bäuerliche Stimmen zu ergattern, haben sie Herrn Leiter, dessen Sehnsucht nach' dem Landtag! ihnen nichit unbe kannt blieb, bewogen, sich! als großdeutschen Listenführer aufstellen zu lassen. Sie speku lieren dabei auf den Umstand, daß« Leiter be sonders in der letzten Zeit vor den Landtags- Wahlen als Gegner der landw. Krankenkassen ausgetreten ist. Und sie glauben, daß gerade