, der Geheimrat hälfe sofort eine neue Operation vorzunehmen u. werde wohl erst gegen Abend vorsprechen können. Aber er lelbst käme bald wieder. Vorläufig müsse Frau König ganz still liegen, ohne sich zu rühren: sie bekäme'>egl einen beruhigenden Trank und werde bald em- fchafen. Das Gesicht Aleidens aber behielt den bangen, fleheirden Ausdruck. Wie ein Kind, das von der Mutter in seiner Not verlassen ward, mußte Jupp denken, und ein großes Erbarmen mit zwei Atenschen. die er so lange nur hoch
des großen Leidens, das über dem Kran kenbette schwebte. Ulrich war freilich seit langen solchen Anblick gewöhnt, heute aber preßte er sein Herz wie ein zum erstenmal Celckautes. Ulrich setzte sich auf den Stuhl neben dem Bette und nahm Aleidens Hand in die seine. „Nun,' sagte er und seine Stimme klang ihm selbst unnatürlich und verstellt, „der Puls ist in Ordnug. Fieber wird kaum mehr eintr ten. Nur xanz ruhig liegen, Frau König, ganz regungslos 'lnd nur das notwendigste sprechen; die Schwe- ter weiß
, was sie zu tun hat und wird Sie aufs orgfältigste betreuen. Nicht wahr, Schwester Appolonia?'. «Gewiß,, Herr Gehelmrat.' „Haben Sie mir noch etwas zu sagen, Frau König, einen Wunsch, eine Beschwerde, eine Frage?' „Nein, Herr Geheimrat.' Es kam ganz kurz u,ch hart heraus, aber der wehe, hilflose, erstaunte Zug um den Mund prägte sich noch tiefer Nicolovius preßte die Lippen fest zusammen. Die Hand, die noch immer in der seinen lag, legre er behutsam auf die Bettdecke, ohne sie zu drüc ken. — „Dann auf morgen
in sich, das er nur mit eisernen Händen festhielt, und das sich auf ihn und die anderen stürzen würde, wenn er es einen Augenblick locker ließe. Slber er konnte es auch nicht mit sich allein sein zu lesen, zu studieren war ihm unmöglich; er zwang sich tagsüber mit Ausbietung alle? Wil lenskraft zur Konzentration auf seine Obliegen-' Helten: am Abend, wo er ausspannte, ließ sich sei- ne gailz erschlaffte, ganz verbrauchte Aufmerk samkeit bei keinem Gegenstände festhalten — als bei dem einen, einzigen, den er vergessen