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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 10
Data: 09.01.1902
Descrizione fisica: 10
Seite 2. M. 3. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 9. Jänner 1902. Jahrg. XV. oder vertrieben. In Deutschland hat ein alter erbitterter Kirchenhasser eine wüste Hetze gegen den heiligen Kirchenlehrer Alfons Liguvri und gegen das Bußsacrament angezettelt, die in Oesterreich ihr wilde! Echo fand bei den „Stall- deutschen'. Auch in Oesterreich wollte man einen Culturkampf wie in Frankreich herauf beschwören. Die Los von Rom-Bewegung wurde ins Parlament getragen, das Protokoll des Ab geordnetenhauses

wurde — wie ein katholischer Abgeordneter sich bezeichnend ausdrückte — zum Mistwagen der Abfallsfreunde gemacht. Und nicht zufrieden, den Clerus, den CvUbat, die Buchte m gehässigstes Weise zu schmähen und in den Koth zu ziehen, hat man — trotz des jammervollen Zustandes, in dem das Parlament sich befindet — noch einen Klostersturm in Seme gesetzt. Wahrhastig, die Pforten der Hölle können mit ihren Helfershelfern in Oesterreich im letzten Jahre zufrieden sein; diese haben das Ihrige redlich gethan

in Oesterreich und noch weniger in Tirol hat die göttliche Ver heißung. Wie Skandinavien, England, Russland, zwei Drittel von Deutschland, nicht zu reden von Nordafrika, Kleinasten und dem Balkan, könnte auch Oesterreich von Rom losgerissen werden; ob auf politischem Wege oder durch protestantische Propaganda, ist Nebensache. Die Los von Rom-Bewegung hat im letzten Jahre unleugbare Fortschritte gemacht; es wäre traurige Selbsttäuschung, diese Thatsache abzuschwächen oder geringschätzen

zu wollen. Die Erwartung, dass die Bewegung, weil in erster Linie politisch und in ihrer Tendenz hochverräterisch, bald im Sande verrinnen werde, hat sich nicht «»füllt; es haben die geldmächtigen und nach Pxoselyten lüsternen Führer des „Evangelischen Bundes-, sowie des „Gustav Adolf-Vereins' in Deutschland sich dahintergesteckt und fördern den Abfall in Oesterreich auf alle Weise. Der erstere hat erst um Weihnachten wieder sine halbe Mill'vn hiefür spendiert. unberechenbarem Segen begleitet

es aber Bureaux, Werkstätten und Fabrikslocals, wo glaubenslose und social demokratische Arbeiter ihren Mitarbeitern einfach keine Rnhs lassen, bis sie ihren Vereinen bei- Soll die katholische Kirche in Oesterreich theilnehmen an der Unzerstörbarkeit der Gesammt- kirche, so muss das katholische Leben, das öffentliche wie das private, ein weit intensiveres, kräftigeres werden, als es bisher gewesen. Wenn wir nun auch von jenem Posten, den die Katho liken Oesterreichs ihrer Zahl nach im öffentlichen Leben

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Brixener Chronik
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Pagina 4 di 8
Data: 17.06.1898
Descrizione fisica: 8
oder einer tönenden Schelle ist. Doch ich hoffe, dass der große Papst meinen guten Willen belohnt und meine Worte mit seinem Segen von oben befruchtet. Um nun auf mein Thema zu kommen, so will ich versuchen, das Verhältnis zu streifen, in welchem meine engere Heimat Westfalen zu Oesterreich, resp, zu dem Kaiserreich stand, und die Entwicklung beider Länder seit Aufhebung des römischen Kaiserreichs deutscher Nation etwas zu beleuchten suchen. Da mir keine Bücher zugebote standen, kann ich nur im allgemeinen

1806 nieder; er nahm Wappen und Fahne des deutschen Reiches mit und nannte sich Kaiser von Oesterreich. Die Krönung in Rom hatte schon lange nicht mehr stattgefunden; die kirchliche Sanction zur Aus übung der Macht fehlte. (Dennoch protestierte der Papst, und der Kaiser antwortete: „Was bis jetzt der deutsche Kaiser der Kirche gewesen, wird von nun an Oesterreich sein.' Wie ist dies Wort gehalten worden? Der hl. Vater ein Ge fangener und Oesterreich infolgedessen in welchem Zustande!) Gehen

wir wieder zurück auf die Verbindung meiner engeren Heimat mit Oesterreich. Das Münsterland war ein Fürstbisthum; der Bischof wurde gewählt, erhielt, natürlich vom hl. Vater, die Jurisdietion, vom Kaiser die Belehnung. 1802 starb Maximilian Franz, Kurfürst von Köln und Fürstbischof von Münster; er war ein Sohn Maria Theresias. Ihm folgte sein Bruder Erz herzog Anton Victor. Dieser starb, bevor er Be sitz ergriffen. Sie sehen, unsere beiden letzten Landesfürsten waren Erzherzoge von Oesterreich. Ihnen folgten

war der Wiener Congress, von dem der große Görres schreibt: „Und die Kaiser burg wurde zur Wechselbank.' Wir fielen definitiv an Preußen. Um die italienischen Besitzungen zu behalten, wurde Vorder-Oesterreich theils an Baiern, theils an Baden abgetreten. Die guten Leute kamen nach Wien, sie baten beim Kaiser: Solange seien sie gute Oesterreicher gewesen, sie wollten es auch fürder bleiben. Sie erhielten vom Kaiser Franz die Antwort: Er danke ihnen, dass sie bis jetzt so gute Oesterreicher

gewesen, sie möchten jetzt ebensogute Badenser sein. — Sehen Sie, meine Herren, wie die Liquidation in der Wiener Hofburg ausfiel! Alte katholische Terri torien, außerhalb Oesterreich und Baiern, fielen an protestantische Fürsten. Meine Mutter hat mir oft erzählt, als sie noch ein Kind gewesen, sie war 1803 geboren, habe es in Münster einen einzigen Protestanten gegeben, den sie immer mit großen Augen angestaunt. Heute wird die zweite protestantische Kirche gebaut, und die Zahl der protestantischen Einwohner

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Pagina 9 di 10
Data: 28.02.1899
Descrizione fisica: 10
ein Telegramm des Cardinal-StaatS» seeretärs Rampolla aus Rom verlesen: „Der hl. Vater spendet mit der ganzen Liebe seines Herzens den Segen, um den er von der heutigen Versammlung gebeten worden ist.' — Als Redner traten auf: Capueinerpater Benno Äuracher, der durch seine hinreißende Beredsamkeit in Deutsch land ähnlichen Ruf genießt Wie ?. Adel in Oesterreich, und Abg. v. Zallinger. Dieser gieng ans von der großen. Protestversammlung in Bozen, die von demselben Geiste beseelt war, und kam zum Schlüsse

war, dessen! Tendenz mit dem Rufe: Los von Rom! zu- samm nsM. Im Namen der katholischen Eltern, den n Sö >ne oN der Hochschule studieren, müssen wir fordern, dass solche Vorfälle künftig hintan- gehaltm werden. In dem Rufe: LoS Von Rom! verbirgt sich auch daS Wort: LoS von Oesterreich! Die, Männer des Umsturzes können es mcht vergessen, > dass man in diesem Reiche seit den Tagen der Babenberger bemüht war, den Geist des Christen thums und der katholischen Religion auch in das öffentliche Leben einzuführen

. Gegen das katho- lische Oesterreich geht der Kampf, auf seine Zer- bröckelung ist es abgesehen. Lum Rufe: Los. von Rom! und: Los von Oesterreich! hat der nationale Streit den Vorwand gegeben. Nach altem Recepte möchten die Feinde deS katholischen Oesterreich dieses Reich durch Verhetzung der Nationalitäten zerstören. Das wird aber nicht gelingen. — Die Kaisertreue der Völker Oester reichs hat ihren tiefsten Grund in ihrer GlaubenS- treue; der Katholicismus ist das stärkste Band, das die Völker

diese» vielsprachigen Reiches ver- bindet, und die nationale Frage findet ihre beste und sicherste Lösung im Christenthum, nach den Grundsätzen und unwandelbaren Principien der christlichen Gerechtigkeit, nicht aber nach den ,Wetterlaunen' politischer Parteien! .Oesterreich ist darum in so großer Verwirrung, well eS an seinem katholischen Berufe irre geworden ist,' sagte vor mehr als dreißig Jahren schon ein großer Bischof Tirols. Nichts thut un< mehr noth als die Weckung katholischer Gesinnung und katholischer

überwunden. Wie viele Acte der Ver ehrung deS Kaiserhauses sür das allerheiligste Sacrament, wie Ml sichtlicher Schutz für Öster reich liegt -zwischen Rudolf vön, Habsburg und unserem glorreich regierenden Jubelkaiser! Kann eS ein zeitgemäßeres, kann es ein segenbringen- dereS Werk zu Sr. Majestät RegierungSjuöilänm geben als diese Anbettmgskirche, Diesen Mittel- plmkt der eucharisdschen Bewegung für Oesterreich- Ungarn, Deutschland und die Schweiz ! Dieselbe gestaltet sich durch das allerhöchste

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Pagina 1 di 8
Data: 27.09.1892
Descrizione fisica: 8
trinker nach dem bekannten Liede zu erfüllen, oder - den Haifisch habe, das rothe Meer der italienischen Weine an die Meeresufer' Oester reichs gelockt. Haben wir denn in Oesterreich nicht schon genug eigenen Wein? Haben wir nicht eine Weinproduction? Allerdings; aber das genügt nicht. Herrliche Zeit, wo die kühnsten Phantasien so erfüllt werden! Verlegen wir uns einmal aufs Rechnen und berechnen wir, wie groß und gewaltig die Flut ist, mit der Oesterreich überschwemmt werden wird. Wir nehmen zur Hand

: Italien .... mit H,430.000 Hektaren i) Frankreich . . . . „ 1,837.000 Spanien .... „ 1,605.000 Oesterreich-Ungarn „ 655.000 Oesterreich ohne Ungarn 2) „ 224.451 Tirol und Vorarlberg „ 14.832 Deutschland. . . . „ 120.000 Davon Elsass-Lothr. allein „ 34.000 Ganz Europa erzeugt eine Weinmenge, im Durchschnitt berechnet, von 117,331.000 Hekto liter. Außer Europa werden bloß 4,886.000 Hektoliter erzeugt. Auf die einzelnen Länder ver theilt sich das so: Italien . . . . erzeuK31,WYM0Hektol. Frankreich

., . . „ 27,000.000 „ Spanien . , . . „ 27,000.000 „ Oesterreich-Ungarn „ 9,841.000 „ Oesterreich ohne Ungarn 2) „ 3,747.236 Tirol und Vorarlberg Deutschland . . . Schweiz . . . . 307.791 2,350.000 992.000 Äußer Europa erzeugt Algerien am meisten, nämlich 2,500.000 Hektoliter. Nun/kommt die Berechnung der Ausfuhr aus den einzelnen Ländern. Da stand bisher nicht Italien, dys am meisten Wein erzeugt, an der Spitze, sondern die Reihenfolge war diese: Spanien . Frankreich führtaus9,000.000Hektol.») „ „ 2,500.000

„ 1) Mehr als der dritte Theil der Weinpflanzungen in Europa/ 2) Nach dem österreichischen statistischen Taschenbuche. Ausgegeben 1892. 2) Den dritten Theil des Erzeugnisses. Italien (biszurWein- zollclausel) . . führt aus 2,000.000Hektol.^) Oesterreich-Ungarn „ 731.000 „ Deutschland . . . führt aus 193.000 „ Warum Italien so wenig ausführte? Es war abgesperrt gegen Oesterreich und in den letzten Jahren auch von Frankreich. Darnach kann man ermessen, welche Weinmengen in Italien in den letzten Jahren

theil nehmen, aber das zunächst liegende Einfuhrland ist Oesterreich. Im Jahre 1882, bei oer großen Überschwemmung durch die Wasserkatastrophe, hat sich die Wassermasse immer mehr angesammelt, je mehr sie sich Italien näherte, bei der nächsten Überschwemmung mit Wein wird die Masse immer mehr abnehmen, je weiter es gegen Norden geht. Die ärgste Zerstörung wird sie in Südtirol anrichten. Die Weinproduction Deutschlands wird kaum einen Schaden erleiden, aber die Oesterreichs. Noch zwei Berechnungen

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Pagina 2 di 8
Data: 13.09.1892
Descrizione fisica: 8
die katholische Presse^ soweit sie in den einzelnen Königreichen und Ländern unseres Vaterlandes existierte, welche öffentlich eintrat für die angegriffenen Güter, welche Muth einflößte und Vertrauen und unerschüttert hinwies auf das, was zu retten ist, und die mitbegründete und nicht zum geringsten Theile mitbegründete jene christliche Bewegung, vor der heute schon unsere Gegner zittern. (Bei fall. Bravo!) Wir wissen es ja wohl, dass unsere katho lische Presse in Oesterreich manches, ja vielleicht vieles

in der Hauptstadt des Reiches, das geeignet wäre, alle Bestrebungen zusammenzufassen, und welches auf die Einigung aller christlichen Kräfte in Oesterreich hinarbeiten soll. (Lebhafte Bravo und. Händeklatschen.) Verehrte Herren! Es ist nicht der Hohn des Spötters, mit dem ich das sage, das ist das ernste Wort des heißesten Wunsches, das ernste Wort und die tiefste Ueberzeugung, dass wir Katholiken in Oesterreich eines solchen würdigen, nach allen Richtungen großen Organes bedürfen. (Beifall

bis zur achtunggebietenden Macht, sowohl in Rücksicht auf den Umfang, als den Gehalt und die Erfolge, und das gibt uns die Hoffnung, die Hoffnung für die Zukunft. Was ist zu thun? Wir suchen zuerst die Umstände auf, welche es bewirken,'dass unser katholisches Press wesen an manchen Schwächen leidet, deren Be seitigung wir wünschen. Diese Umstände sind im katholischen Oesterreich nicht wenige, und sie sind so stark, dass ein guter Wille und viel guter Wille dazu gehört, sie voll und ganz zu über winden. Oesterreich

ist so vielgestaltig durch die Mannigfaltigkeit seiner Völker und in der histo rischen Entwicklung, dieser einzelnen Völker, und gar leicht geschieht es, dass die Eigenthümlichkeiten des Landes und des Volkes der Grund für eine Meinungsverschiedenheit, für ein Nebeneinander gehen der Interessen sein mögen, dass sie sich tendenzieren zum Kampfe und zum Gegensatze. Es hat ein langer Halbschlummer in Oesterreich, ein Halbschlummer im christlichen Bewusstsein allzulange die Geister gefangen gehalten

Dinge ist. Es fehlt viel in unserem katholischen Oesterreich, jener Geist des Strebens nach Einheit, obwohl ein gemeinsamer Feind gegenüber allen Gütern des christlichen Volkes steht, und dieser Mangel an Einheits gefühl erzeugt sich vielleicht nirgends so kräftig, wie es sich von selbst ergibt, als gerade in der Presse; dort ist es, wo er so oft und so stark zum Ausdruck kommt, und dorthin muss jene Mahnung so ernst gerichtet werden, die Papst Leo XIII. gerade füt die katholische Presse aus spricht

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Pagina 2 di 8
Data: 21.05.1895
Descrizione fisica: 8
Kette s. Schreiben an Banffy von diesem im ungarischen Abgeordnetenhause der Oeffentüchkeit übergeben werde, aber diese Ueberhebung, welche das jüdisch-liberale Freimaurerthum da leistete, dieser Stolz und Hochmuth, mit dem man den Vor kämpfer des Freimaurerthums in Ungarn, den unfähigen tactlosen Banffy, für sacrosanct erklärt und wie eine geheiligte Person in Schutz nimmt, ist Schmach und Schande für Oesterreich, das diesem Hochmuth den Minister Kalnoky opfern musste. — Abgesehen

den Sieg der antichristlichen Sache in Ungarn verherrlichen zu können. — Worauf sich wohl die Opferwilligkeit Vonseite Oesterreichs oder vielmehr der Krone zurückführen lässt? Die „N. Fr. Pr.' stellt folgende Behauptung auf: „Es sei unmöglich für den Minister des Aeußern, Conflicte zu vermeiden, wenn bei dem herrschenden Dualismus in Oesterreich clerical und in Ungarn liberal regiert werde. Kalnoky sei gefallen, weil er in Ungarn im Verdacht stand, clerical zu sein. Also müsse auch in Oesterreich

zu protegieren, damit keine zu mächtig werde, immer zu lavieren, zu nivellieren, damit keine Richtung mit Ent schiedenheit durchdringe. Die ungarisch-katholische Volkspartei macht sich bereits sehr unangenehm bemerkbar; es ist die christljch-sociale Bewegung, ins Ungarische übertragen, die antiliberale christlich sociale Bewegung in Oesterreich aber hat durch die Wiener Gemeindeangelegenheit eine ganz ge waltige Kräftigung erfahren und nimmt voraus sichtlich einen ungeahnten Aufschwung

es in Oesterreich ebenso gehen Muss, wie in unserem unglücklichen Nachbarlande Ungarn es geht. Wir in Oesterreich werden dies zu ver hindern wissen; bei uns gibt es keine Kossuth, Weckerle und Banffy!' — „Der Tag der Be freiung naht, und .mit diesem Tage endet die lange Nacht judenliberaler Herrschaft.' Die Rede des Prinzen Al. Liechtenstein behandelte die Bemühungen der österreichischen Diplomatie, mit Hilfe Roms die christlich-sociale Bewegung zurückzudrängen. Der Redner gab Antwort auf vier Anklagen

, wer uns hilft, ihn wegzuräumen, ist uns willkommen, wer uns stört, wird beiseite geschoben.' Abgeordneter Dr. Pattai sprach über den österreichischen Liberalismus mit einer besonderen Berücksichtigung des Judenthums, das sich mit Hilfe des Liberalismus in Oesterreich zu emanci pieren gesucht hat. Wir fügest den Schluss der Rede hier an: „Nie christlich, hat sich der Liberalismus mit den Feinden des Christenthums, nie wahrhaft national, hat er sich mit den Fremdesten der Nation verbunden

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Pagina 6 di 12
Data: 27.03.1901
Descrizione fisica: 12
Redner schloss Dr. Lueger, der, wie immer, den größten Beifallssturm hervorrief. „Es ist ein trauriges Zeichen,' sagt er. „dass es möglich ist, dass im österreichischen Abgeordnetenhause die Worte fallen: ,Am heften wäre es, wenn Oesterreich von Preußen annektiert würde/ In keinem Parlamente wäre ein so frecher AuSspruch bloß mit einem Ordnungsrufe bestraft worden. Als im englischen Parlamente einige irische Abge ordnete sich geweigert haben, abzustimmen, wurde von dem Sprecher die Polizei geholt

und jeder hinausgetragen. Hier in Oesterreich wagt es ein Abgeordneter, den nackten Landesverrat aus- zusprechen, und es geschieht ihm nichts. Daher muss das getreue Volt seine Stimme erheben und sagen: Nieder mit den Landesverräthern! Aber nicht bloß diese Truppe von Individuen ist es, die wir zu behandeln haben, wir müssen auch ein Wort über die Socialdemokraten sprechen. Ruhig erklärt der Abgeordnete Das« zynski: Wir sind Republikaner. Er hat dem Kaiser seine Treue gelobt und erklärt nun: Wir sind Republikaner

. In Oesterreich ein Republi kaner sein heißt eigentlich ein Dummkopf sein, denn wir streiten schon genug unter unserem Kaiser. Wie würden wir nun erst streiten, wenn jetzt der Kaiser nicht da wäre? So lebten wir alle nicht mehr, denn wir hätten uns gegenseitig erschlagen. Dem socialdemokratischen Abgeordneten aus Polen sagen es auch Lehrer nach, Wiener Lehrer, welche in feierlicher Weise den Eid der Treue geschworen haben. Wenn wir ihnen aber diesen Spiegel vorhalten, dann reden die näm lichen Leute davon

, dass sie nicht zu zittern brauchen, wenn ein DaSzynSki, Seitz und Genossen sprechen, dass sie sich überzeugen, wie hinter unserem Vaterlands Oesterreich und der Religion» die wir bekennen, das gesammte Volk gewappnet dasteht. Sie sind nicht hier. So rufe ich den Ministern von hier aus zu: Habt Muth und seid doch endlich einmal eurer Aufgabe bewusst: in Oesterreich öfter- reichisch! Unterdrückt diejenigen, die unser Vater land unterdrücken wollen, und dann werdet ihr Dank verdienen für ewige Zeiten

, die Versammlung aufzuheben. Die Menge hörte nicht auf zu rufen: „Es lebe die katholische Kirche, es lebe die Madonna, eS lebe Don Rosa', während die geschlagenen Pastoren sich ans dem Staube machten. Eiu wahres Wort. In der von Dr. Armin Kaufen in München herausgegebenen Zeitschrift: »Die Wahrheit', welche sehr viele tüchtige Mit arbeiter aufzuweisen hat, finden wir von einem österreichischen Patrioten eine kleine Studie über die Lage nach den Wahlen in Oesterreich, in welcher der Mann uns aus dem Herzen

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Pagina 1 di 10
Data: 23.10.1896
Descrizione fisica: 10
« ein Freiexemplar. - Ankündtg»»»g»«« fl «»lktboten' »» drelaelpalten« Petit»eile tt -8 «m. breit! » I». » den Adressat»», d« .«ir-l»» Wr. 85. Brixen, Hreitag, den 23. October ^896. IX. Icrtzrg. l. Katholische Weckrufe m Oesterreich. Unter diesem Titel bringen die „Historisch- politischen Blätter' eine zutreffende Würdigung des Salzburger Katholikentages: „Wie die großartige Katholikenversammlung M Dortmund in diesem Jahre von dem Zustande der Katholiken Deutschlands ein klares Bild ge geben

, wollte man seine Bedeutung nach dsm glanzvollen Tage von Dortmund be- Messen. Die Katholikentage in Oesterreich werden 'stets einen andern Charakter tragen als die deutschen, und wir möchten an dieser Stelle unser 'Bedauern darüber aussprechen, dass in Deutsch land auch von katholischer Seite über Oesterreich allzu oft ohne genügende Kenntnis der österrei chischen Verhältnisse geurtheilt wird. „Wenn der Wiener und Linzer Katholiken tag glänzender waren, so wird doch der Salz bürger der wichtigste

, Graf Sigmuttd Thun, den Katholikentag „als Ver treter der kaiserlichen Regierung' begrüßt habe. In der That sind die warmen Begrüßungsworte des Statthalters nicht bloß, sondern ebenso die des Landeshauptmanns Schumacher und des Bürgermeisters Zeller ein Beweis von dem Fortschritte des Christenthums, der sich auch in den oberen Regionen anbahnt. Die Interpellation der Liberalen andererseits offenbart in kaum be greiflicher Weise, welche Stellung man dem Christenthum in Oesterreich auf dieser Seite

. Kann auch mancher nebensächliche Satz in der Begründung dieses Antrages nicht gebilligt werden, so wurde doch in der Hauptsache die Wahrheit offen ge sagt und das Ziel erreicht. Die allgemeinen Katholikentage sollen von nun an in ihrem Kern Delegiertenversammlungen der katholischen Vereine von ganz Oesterreich werden. Die Worte, mit denen L. v. Heemstede die 43. Generalversammlung der Katholiken Deutschlands begrüßt hat, sollen also in Oesterreich zur Wahrheit werden: „Was an blühenden Vereinen Dem kathol'schen Geist

entsprang, Will zum Strome sich vereinen Im gewalt'gen Wogendrang.' Die Hindernisse, welche einem regelmäßigen Zustandekommen der Katholikentage in Oesterreich im Wege standen, wurden principiell weggeräumt, und der Salzburger Katholikentag hat damit ein längst ersehntes Resultat zu verzeichnen, das auch die freudigste Zustimmung der Vertreter der ein zelnen Kronlänyer fand. Einzelne unbegreifliche Ansichten, die von der Verkennung der Lage auch bei tonangebenden Männern zeugen, mussten allerdings

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Pagina 9 di 10
Data: 14.03.1899
Descrizione fisica: 10
Weil'age zu Wr. 21 der „Mrisener KHronik' 1899. DmW ist kathMsch! Nede de« Al»g. Dr. Ncho«pf«v in der Protestversammluna im Musikvorelnssaale in Wien. Das liebe Oesterreich hat doch ein sonder bares Geschick ; das friedlichste Reich, das ge müthlichste Volk, und dennoch kann es nicht zum Frieden und zur Ruhe kommen. Schon die Ost mark, Oesterreichs Wiege, ward nicht gegründet als das Haus, worin der ruhige Bürger die Segnungen des Friedens genießen könnte, sondern als Festungsmauer

, um den Ansturm der Feinde aufzuhalten und von den deutschen Landen die räuberischen Einfälle der barbarischen Völker des Ostens abzuwehren. Ein Glück für Deutschland, dass aus der kleinen Ostmark das große Oester reich wurde, und dass dieses Reich ,n den Habs burger« eine Dynastie erhielt, die den angeborenen Beruf des Reiches, Deutschlands Schild zu sein, als Lebensaufgabe des eigenen Hauses erfasst hat; denn wäre das Oesterreich der Habsburger nicht gewesen, Deutschland würde schon im XVI., gewiss

aber im folgenden Jahrhundert der Türken gefahr erlegen sein. Ein Glück für Oesterreich, ein Glück für das deutsche Volk, ein Glück für die Katholische Religion und für die christliche Cultur des gesammten Abendlandes; ein Glück hiefür, dass Wien die Hauptstadt Oesterreichs war. Denn hätte nicht zweimal, 1529 und 1683, das katholische Wien durch verzweifelte Gegen wehr und wahren Heldenmnth den Andrang der nur sieggewohnten türkischen Heere aufgehalten: aus wär's mit dem Deutschen Reich, geschehen wär's

um die deutsche Freiheit; in deutschen Landen wäre das Kreuz verschwunden, um dem Halbmonde Platz zu machen, die christlichdeutsche Cultur wäre von den Hufen der türkischen Rosse niedergestampft worden, rohe Barbarei an die Stelle getreten. Oesterreich war nicht bloß katholisch, es war die Schirmvogtei für den katholischen Namen; Wien war nicht bloß deutsch, die Stadt war das unbezwingbare Bollwerk des deutschen Volkes und der christlichdeutschen Cultur. Es erhob sich ein neuer Feind des Christen thums

im Inneren des Reiches selbst, und ihm ergab sich das Reich, vor ihm öffnete die Haupt stadt freiwillig ihre Thore. Auch dieser Feind stammt vom fernen Osten, dort ist die eigentliche Heimat seiner Führer, dort ist die Schutztruppe seiner Federhelden zuhause; dort hatten sich schon vor Jahrtausenden die Praktiken der Volks ausbeutung an den eigenen jüdischen Stammes genossen aufs vortheilhaftests bewährt. (Bravo.) Warum sollten diese Volksfreunde es nicht auch in Oesterreich und in Wien probieren

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Pagina 2 di 8
Data: 28.04.1899
Descrizione fisica: 8
Seite 2. Nr. 34. Dienstag „Vrixener Chronik.' 28. April 1899. Jahrg. XII. dann wird der Tag anbrechen, und wir werden mit der Gnade Gottes einen Reichskanzler be grüßen. der nicht mehr in einer Hand die „Freie Presse' hält; nein, meine Herren, in der Renten wird er das Kreuz, umwunden mit dem heiligen Rosenkranz, erheben, während die Linke die Fahne mit der glorreichen Inschrift entfaltet: „In Koe siZno viness!' — An uns, meine Herren, liegt es, diesen herrlichen Tag, der Oesterreich Oester

ihr Fundament besitzt. Der heilige Erzengel Michael, der große Patron Deutschlands, dessen hehrer Name in Oesterreich leider vielfach missbraucht wird, er schleuderte den Satan nicht früher in den Ab grund, als bis er sich Gott unterworfen durch Be siegung seiner selbst. Wien widerstand den Türken hauptsächlich durch moralische Kraft, bis es entsetzt ward. — Gottesfurcht die Wurzel politischer Kraft. Wie elend hingegen erscheint uns das mora lisch gebrochene Wien im Jahre 1866! Glauben Sie mir, meine Herren

Mährens und Böhmens und lesen Sie die Namen der Preußen, die damals an der Cholera gestorben: vierzehn Tage die Donau-Linie halten, und die Preußen, durch eine höhere Macht besiegt, hätten auf andere Weise das Land ge räumt, wie sie es gethan. Ich weiß, wiesehr sie nach dem Frieden verlangten. Aber der arme Kaiser, was stand ihm zugebote! Die schönste Armee, die Oesterreich vielleicht jemals aufgestellt unter der Führung eines moralisch gebrochenen Greises, wenigstens war das mein Eindruck

. Denn dies ist die königliche Botschaft, die Gott durch seinen Engel bei der Geburt seines Sohnes den Menschen verkündet. — Wie ist für Wien, wie für Oesterreich gebetet worden! Nun beginnt der Samen des Gebetes Blüte und Früchte zu treiben, und statt zu frohlocken und Gott zu danken, dass seine Erbarmung sich so ungeahnt offenbart, sehenwirsovielemit zitterndem und mrsStrauischem Herzen diese Bewegung, die in W,en ihren Ursprung nahm, beobachten. Wer hat das Recht, an dem guten Willen dieser Männer zu Zweifeln? Fragen

wir den Thaten, die uns vor Augen stehen, ihre Bedeutung versagen? — Verfolgen wir die Geheimnisse des heiligen Rosenkranzes: durch das verborgene Leben und stille Gebet der heiligen Familie führt er uns durch Kampf, Schmerz und Leiden bis hinauf nach Golgatha. Meine Herren, bis hierher find wir in Oesterreich den Geheim nissen des heiligen Rosenkranzes gefolgt. Als Wien um das goldene Kalh tanzte und äußerlich dem selben in ganz Oesterreich gehuldigt ward, damals wurde im verborgenen viel und innig

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Pagina 4 di 10
Data: 28.07.1899
Descrizione fisica: 10
. Consumsteuern, die auf die breiten Massen gelegt werden, sind einer seits selbst bei niedrigen Sätzen sehr ertragreich und können sozusagen schmerzlos aufgelegt werden. Müsste das Erträgnis der indireeten Steuern durch direete Steuern hereingebracht werden, wir Müssten nicht, ob eine solche Maßregel nicht das Ende vom Ende wäre. Die directen Steuern müssten in Oesterreich um das Fünf- bis Sieben fache erhöht werden, und da wieder die unteren Volksschichten, weil am zahlreichsten, die er giebigsten Summen

die Finanzbehörde derartige. Untersuchungen nur auf solche Fälle beschränken wird, in denen der be gründete Verdacht einer größeren Steuerhinter ziehung obwaltet. In den meisten Fällen verbietet ja - der Geldmangel in kleineren Familien selbst, sich aus Jahre hinaus mit Zuckervorräthen vorzusehen. Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch noch auf einen weiteren Uebelstand verweisen. In Oesterreich besteht ein Cartell der Zucker fabrikanten. Durch dasselbe wird der Zucker künstlich um 5 kr. vertheuert. Wäre

anstelle, ob der Zucker als Nahrungsmittel auf anstrengenden Märschen zc. verwendet werden könne? Gegen die neue Zuckersteuer wollten am 24. Juli die Delegierten der bedeutendsten Zucker bäckereien von Oesterreich dem Finanzminister in Wien ein Memorandum überreichen. Dr. Kaizl! hatte sich aber aufs Land geflüchtet. — Die Socialdemokraten haben am gleichen Tage eine Versammlung in Wien einberufen, um gegen die Erhöhung der Zuckersteuer zu protestieren; die Versammlung wurde nach ^ Stunden

öffentlicht, in welcher er den Deutschen Vorschläge- zur Versöhnung macht. Er gibt zu, dass eine gemeinsame Vsrmittlungssprache in Oesterreich nothwendig ist, welche nur die deutsche sein kaun. Das ist das einzige reelle Zugeständnis.. Andere „Zugeständnisse' kann man kaum ernst nehmen. So will er gewähren, dass alle im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder den gemeinsamen Namen „Oesterreich' führen dürfen (was bisher zwar geschieht, aber nicht legalisiert ist); aber dafür verlangt er, dass

der jeweilige Kaiser von Oesterreich innerhalb eines Jahres nach seiner Thronbesteigung in Prag mit der Wenzelskrone feierlich gekrönt werde! — Auch meint er, die Czechen würden bereit sein, den Z '14 der Verfassung abschaffen zu helfen^ welcher gegenwärtig der deutschen Opposition so im Wege ist. Das ist aber keine Gnade, da dieser Paragraph den Czechen einmal ebenso un lieb werden kann, als sie jetzt damit zufrieden sind. — Die „Narodni Listy' sind trotzdent. über die erwähnte Flugschrift voll Eifer her

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Pagina 1 di 10
Data: 10.12.1897
Descrizione fisica: 10
wir in Oesterreich weit tragenden Ereignisjen entgegengehen, sieht jeder mann ein; hiezn braucht es keine Prophetengabe. Welcher Art diese Ereignisse sind, weiß man heilte noch nicht, aber zu fürchten ist, dass Oesterreich einer Erschütterung entgegen geht, welche morsches Mauerwerk auseinander treiben, vielleicht sogar in den Gmndvesten breite Wsk reißen wird. Die bevorstehende Jahres wende ladet dämm zu einem kurzen geschichtlichen Rückblicke ein, weil nur aus tiner solchen Rück schau in die Vergangenheit

war es in Ungarn bestellt, wo die Los trennung von Oesterreich immer offener gepredigt wurde. Die Machthaber in Ungarn hatten es verstanden, dem Kaiser Ferdinand ein Zugeständ nis nach dem andern abzutrotzen und dadurch die königliche Macht ihres Inhaltes immer mehr zu entkleiden. Nichts war ihnen mehr im Wege als Oesterreichs Siege über den äußeren Feind (Italien), weil sie daraus eine Kräftigung des Reiches im Innern fürchteten. Endlich schritten sie bis zur offenen Revolution, indem sie die Thronentsagung

und mit Oesterreich wieder enger zu verbinden. Zwanzig Jahre einer erfolg losen Politik von 1848—1867 haben gezeigt, dass grausame Härte und einseitiger Centralismus, der unter so verschiedenen Völkern alles, über einen Leisten schlagen will, vernarbende Wunden nur aufreißen, nicht aber heilen können. Das Jahr 1367 endlich sollte dem innerlich zerrissenen Reiche den ersehnten Frieden, die Aussöhnung Ungarns mit Oesterreich bringen — durch den sogenannten D u a l i s m u s. Der Schöpfer dieser Staatsform ist-cher

be- kannte Minister Ferd. v. Beust, der nach dem unglücklichen Kriege von 1866 die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten Oesterreichs über nahm, aber auch auf die Gestaltung des Reiches im Innern entscheidenden Einfluss ausübte. Mit Ungarn schloss er den sogenannten „Ausgleich' ab, und zwar in einer Weise, dass die Oesterreich feindlichen Ele mente zufrieden sein konnten; denn dieser Ausgleich machte sie stark auf Kosten der diesseitigen Reichshälfte. In dieser selbst, in Cisleithanien, verhals Beust

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Pagina 2 di 8
Data: 10.12.1895
Descrizione fisica: 8
?' (Bei einer Coalition mit den Liberalen wird es als Fehler angerechnet, christliche Gesetze ernstlich und thatkräftig zu wollen und zu verlangen.) „Unsere erste Aufgabe ist, den christlichen Glauben, unter welchem dieses Land groß wurde, aus der Kirche ins Leben einzuführen.' (Auch Oesterreich ist durch den christlichen Glauben groß geworden.) „Unsere Aufgabe ist es, die antichristliche Strö mung zum Stillstand zu bringen, welche die Re ligion und Moral ruiniert und das Land in den Abgrund des Verderbens stürzt

.' (Der Liberalis mus ist eine durch und durch antichristlicheBewegung auch in Oesterreich, und die Judenpresse ruiniert Religion und Moral. Deshalb waren die neun zehn Versammlungen gegen die Judenpresse keine „matte Limonade'). „Man muss die Gesetze modificieren, die den Gesetzen Gottes und unseren Glaubenssätzen widersprechen, und die auch der hl. Vater und das Rundschreiben unseres Epis kopates als gefährlich bezeichneten.' (Auch das österreichische Schulgesetz hat ein Papst eine »Isx adominabilis

« ein verabscheuungswürdiges Ge setz genannt, und ein Gesammtschreiben des Epis kopats an den Minister ist noch immer uner ledigt. Wer ruft in Oesterreich noch: „Fort mit solchem Gesetz' ?) „Die Hauptsache' für Schule und Erziehung ist „das Herz und die unverbrüch liche Treue gegen Glauben Und Vaterland' (das Gegentheil — das Freimaurerrecept für die österreichischen Schulen). „Die Kinder müssen wir wahrhaft religiös erziehen, und darum haben wir die confessionelle Schule nöthig, müssen wir sie vertheidigen bis aufs äußerste

und vor dem uns zu beugen, man uns zwingen will. Aber man vergisst, dass Gott die Staaten verdirbt, die seiner vergessen.' (Auch für Oesterreich giltig!) „Wenn die Volks wirtschaft des Staates auf die Großindustriellen und die Kapitalisten basiert ist, nicht aber auf die arbeitende Classe und die Kleingewerbe treibenden, dann wird der Staat verwüstet.' „Wer die politischen Rechte nicht ehrt, wer die Rechte der Wähler für ein leeres Spiel ansieht, der stürzt die Grundlagen der Verfassung selbst um. Wo es kein Recht gibt

, dort gibt es keine Gerechtigkeit, keine Freiheit' — (deshalb sollten Katholiken in Oesterreich es am allerwenigsten ertragen, wenn das Recht von Katholiken, das Recht einer christlichen Bewegung verletzt wird). Obige Sätze aus der Rede Zichys sind dem — „Vaterland' entnommen. Welch ein Unterschied diesseits und jenseits der Leitha. Wenn in Un garn von einer „Volks'partei die Rede ist, fällt es in Oesterreich niemandem ein, von Demagogen- thum und socialdemokratischen Vorbildern, von Schlagworten

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Pagina 4 di 24
Data: 30.11.1901
Descrizione fisica: 24
durch Dringlichkeitsanträge sich berühmt machen. Das gelte auch für den Klosterstürmer Dr. Erler. Redner unterzog nun dessen Klosteisturmrede einer eingehenden Kritik. In nicht weniger als 26 Glossen, welche er hiczu machte, zeigte er die Hinfälligkeit der Motive zur Klvsterhctze in Oesterreich. Er wies nach, dass die Ordensmänner dem Geiste moderner Wissenschaft, soweit es sich um wirkliche Wissen schaft handle, sehr freundlich gesinnt seien. Hiebe! ließ er die Tiroler Ordensgymnasien in Hall, Brixen, Bozen, Meran Rivue passieren

Radiealismus führen. Dr. Erler sn ein furchtsamer Mann, die Jesuiten aber ihm leicht gewachsen, darum bekämpfe er sie so sehr. Das Vermögen dreier Juden in Oesterreich sei größer als das der Gesammtkirche in Oesterreich einschließlich all der Klöster. DaS „Herzens bedürfnis' Erlers offenbare ein Herz mit lauter Spießen, an denen verschiedene Ordensmänner und -Frauen stecken. Merkwürdig erscheine, dass Erler vor den orientalischen Fremden sich nicht verwahre und nur die von Wrsten „drohende Invasion

Dr. Lueger erklären sie als den ausgesprochenen Führer des christlichen Volkes in Oesterreich, danken ihm für sein aus. opferndes Wirken und erwarten von seiner Parte,, dre allein wahrhaft fürs Volk' arbeiiet, die Rettung Oesterreichs.' Los von Oesterreich z Unter Führung des Abgeordneten Schönerer find 22 „deutsche Ostmärker' aus den Städte» Wien, Asch, Eger, Krems, Scheibbs, Reichen berg, Salzburg, Trautenau, Mährisch-Trübau nach Friedrichsruh gepilgert und wurden dort im Namen des Fürsten Herbert

^ In Oesterreich sei das Dsutschthum in Gefahr, sie flüchteten daher nach Deutschland. Der Ultra montanismus sei der erbittertste Feind des Deutschthums mit dem Centrum an der Spitze, dessen Stä-kung vermindert werden müssten Deshalb müssten die reichsdeutsche» Lande zuerst protestantisch gemacht, werden, weil sonst das Centrum zu mächtig, würde. Dann erst könnten die öster- reichischen Alldeutschen hinüber kommen. Commentar überflüssig! Ob Abgeordnetem Wolf und andere noch frech leugnen werden, dass „LoL

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Pagina 9 di 12
Data: 27.03.1901
Descrizione fisica: 12
. („Die Wahrheit über die ,Los Rom-Bewegung^ in Oesterreich.') Unter diesem Titel ist im Verlag von Kreuer in Frankfurt vom Inspektor Diefen- bach eine sehr beachtenswerte Broschüre, dem katholisch deutschen Volke gewidmet, erschienen. Die einzelnen Capitel sind überschrieben: Ein Seherblick — Die Drachensaat — Die Stören friede von Außen — Die Störenfriede von Innen — In deinem Lager ist Oesterreich — Fünf Stimmen aus Oesterreich. Am Schlüsse schreibt der Verfasser: „Wenn der Clerus in Oesterreich

gezogen. Der Festdichter Dr. H. WeiSmann, welcher sie mit poetischem Grüße bewillkommte, deutete auf das Ringen und Kämpfen an den Scheiben hin. Doch ließ er sie nicht vergessen, dass ein höheres Ziel sie eine. Und nur mit Vertauschung des Namens Deutschland gegen Oesterreich sei seine Mahnung auch unser Herzens wunsch und> Schluss: „Ein höher' Ziel sieht euer Geist doch winken- Ringt nach dem Ziel, der Kampf sei noch so heiß! Habt ihr's erreicht, Triumph, dann muss auch sinken Der Hass

, von dem das echte Herz nichts weiß. Nach Außen Eins, im Innern vielgestaltet, Wird Oesterreich groß, wenn Einigkeit nur waltet!' Salzburg, 23. März. Durch den Redactions wechsel der „S. Chronik'findetunserbei den Wahlen so stramm (?) katholisches „Tagblatt' eine gar liebe (?) Gelegenheit, der katholischen Partei eins anzuhängen. Eine sinnige Verquickung zwischen Religion und Politik' sei die Beförderung des Herrn Hotter zum Dechant. Kirchliche Aemter seien schon lange politische Parteipfründen ge worden

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Pagina 5 di 10
Data: 30.10.1896
Descrizione fisica: 10
'): Bis zum Jahre 1890, also in der Zeit unmittelbar vor dem genannten Jahre, das ist in der Zeit des zwischen Oesterreich, dem Deutschen Reiche und Italien im Jahre 1879 abgeschlossenen Dreibundes, bestand noch ein geheim gehaltenes Abkommen zwischen Preußen, beziehungsweise dem Deutschen Reiche und Russland, ein Abkommen, in welchem sich diese beiden Reiche verpflichtet hatten, dass das eine dem andern, wenn das andere von einer dritten Macht angegriffen werde, wohlwollende Neutralität zu wahren habe. — Gkgen

wen war dies Abkommen gerichtet? Vor allem gegen Frankreich, wird man sagen, falls dies den Revanchekrieg gegen das Deutsche Reich versuchen werde. Aber — nur gegen Frankreich? Es war ebenso — trotz dem Drei bunde — gegen Oesterreich gerichtet, wenn Oesterreich irgendwie gezwungen sein sollte, seine Armeen gegen Russland marschieren zu lassen; beispielsweise in dem Falle, dass Russland erobernd in der Türkei vordringen würde, was gleichbedeutend mit der Unterbindung unserer Handelsbeziehungen

zum Orient wäre. — Diese Enthüllung hat manche überrascht. Sie sollte doch bei dem Charakter Bismarcks keine Ueberraschung sein. Wie oft ist beispiels weise von den „Hist.-Pol. Blättern' darauf auf merksam gemacht worden, dass der Dreibund ein Falschspiel sein dürfte, für Oesterreich von Norden und Süden her. Aber andererseits hat Fürst Bismarck auch Deutschland damit geschadet und die Macht Russlands, ohne es zu wollen, in die Höhe gebracht. Das Vertrauen in die preußische Politik ist zum Misstrauen

geworden in Russland und in Oesterreich. Oesterreich kann wahrlich aus der Geschichte den Schluss ziehen: Preußische Treue — keine Treue. China. Li-Hung-Tschang ist zum Minister des Aeußern ernannt worden, was man in ganz Tirol kauml Million hat. Ferner habe ich dabei 30 große Städte und 26.725 Dörfer zu bekehren. In diesen Orten wohnen unsere Missionäre zerstreut, und beständig kommt bald der eine, bald der andere zu mir, um Geld und Haus- oder K'.rchengeräthe zu verlangen

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Pagina 2 di 8
Data: 17.07.1894
Descrizione fisica: 8
entscheidet: Wenn ein Kessel Junge bekommen kann, so kann er auch sterben. Zu Abu Hannifa kommt ein junger Mann, überhaupt das katholische Oesterreich, aufs höchst? erfreuen. Zunächst erkennen wir dann eine vonr höchsten apostolischen Stuhle ergangene Be stätigung des Satzes, dass die Schulfrage m Oesterreich nicht zurückgestellt werden darf. Der hl. Vater fetzt ja als selbstverständlich voraus dass sie einen Hauptgegenstand der Berathungen des österreichischen Episkopates gebildet

hat. Damit ist auch deutlich gesagt, dass die Schulgesetzgebuna. die m Oesterreich besteht, die Billigung' des. hl. Vaters nicht finden kann und auch nicht ge sunden hat, denn sonst gäbe es ja in Oesterreich keine Schulfrage. Wenn dem aber so ist, so ist das Lob, welches der Unterrichtsminister vom hl. Vater erhält, zwar ein aufrichtiges, auch verdientes — aber ein beschränktes Lob. Der hl. Vater will gewiss nicht sagen, dass die Worte des Unterrichtsministers ihn vollauf und absolut befriedigten, sondern nur, dass

sein Wort, wonach Staat und Kirche in der Schule nicht getrennt werden dürfen, seinen Beifall fand ; denn darauf liefen die betreffenden Erklärungen des Ministers hinaus. Und diesen Satz betont ja auch das Schreiben des hl. Vaters ganz besonders. Der hl. Vater umschreibt aber das nothwendige Zu sammenarbeiten von Kirche und Staat in der Schule in seinem Schreiben deutlich und in einer Weise, wie sie der thatsächlich in Oesterreich ge setzlich bestehenden Schule nicht entspricht

. Wir haben keinen weltlichen Unterricht, der durch drungen ist vom religiösen und sittlichen Geist, sondern der weltliche Unterricht ist eonfessionslos, interkonfessionell. Nun aber hat selbst Caprivi das Wort gesprochen: „Ohne Confesfion keine Religion', d. h. confesfionslofer Unterricht und religionsloser Unterricht sind gleichbedeutend. Daher darf denn auch der Kampf um die kon fessionelle Schule in Oesterreich nicht erlahmen. Wir müssen sie trotz der Coalition fordern — wenn nicht im Parlament — so doch in der Presse

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Pagina 1 di 8
Data: 04.02.1902
Descrizione fisica: 8
in Oesterreich etwas anderes als volle Parität aller im Reiche wohnenden Nationen nicht mehr möglich ist, da die Deutschen mit nur 36 Percent der gesammten Bevölkerung eine Suprematie, eine Art nationale Vorherrschaft über die anderen Nationen nicht aufrecht zu erhalten vermögen. Die Deutschen betonen hmwieder, dass die volle Parität m einem Staate, in dem sich neun verschiedene Nationen neben- und untereinander befinden, praktisch einfach nicht durchführbar ist, und dass derjenige, der ein Oesterreich

eingefressen, dass in Oesterreich heute nichts so sehr gefürchtet wird als die Möglichkeit, die Stimme einmal zu billig verkauft zu haben. Das ist das ganze Geheimnis der Situation. Dies veranlasst die deutschen Parteien, auf der Messerschneide zu balancieren, und in dieser Beziehung zeigen sich die — Slaven als Meister. Für die Deutschen, welche die nationalen Interessen nach dem Beispiele anderer Völker als unantastbares Gut behandeln, ist der Weg, so verworren er scheint, klar vorgezeichnet: die selben

wollen ein Oesterreich, und zwar ein ein heitliches, ein starkes Oesterreich. Diesem Postulate werden andere, minder wichtige, untergeordnet. Daher ist ihr Vorgehen im vorliegenden Falle nicht zweifelhaft. — Was unzweifelhaft der Beginn der Auflösung Oesterreichs wäre, der Verzicht auf eine Staats- oder Vermittlungs sprache durch die Jnaugurierung der vollen Parität von neun Sprachen, das muss verhindert werden, und zwar — um jeden Preis. Der Staat kann wieder in die bedenklichsten Convulsionen versetzt

werden. Alle Schrecken der letzten Jahre können in verstärkter Weise wieder kehren. Sei es. Für den Deutschen in Oesterreich gibt es keinen Zweifel, wo in diesem Kampfe sein Platz ist, und jeder, der das Lager verfehlt, wird — kriegsrechtlich behandelt werden. Durch Syrien und Palästina. (Reiseerinnerungen von Prof. Fr. (Fortsetzung.) Cölesyrien. Die Ebene Bekaa oder Cölesyrien, durch welche wir fuhren, war im Alterthum eine HeereS- und Völkerstraße. Die zahlreichen Ueber reste im phönizischen und römischen Style

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Pagina 4 di 8
Data: 12.02.1895
Descrizione fisica: 8
des kaiserlichen Regierungs jubiläums gegründet werden. Gibt es in Wien eine Freimaurerloge „Humanitas?' Die Antwort auf diese Frage lesen wir in der „Frankf.-Ztg.' vom 3. Februar. Da heißt es nämlich: „Die von der Freimaurerloge „Humanitas' in Wien herausgegebene Monats schrift ist soeben in ihren fünfundzwanzigsten Jahrgang getreten.' Nach österreichischen Gesetzen ist die Freimaurerei bekanntlich in Oesterreich ver boten. Im Kärntner Landtag sitzen curiose Landes väter. Der Tross der Liberalen

.—DemKatho- lifchen Schulverein für Oesterreich wurden st. 100 als Unterstützung votiert. — Beim Landesvor- anschlage gab es eine längere Debatte, in der Dr. Waibel beanstandete, dass man viel Geld habe, aber die Landesumlagen nicht herabsetze. Man antwortete ihm, die Gemeinden seien sroh, wenn sie bei Unfällen, bei Straßenbauten u. s. w. gleich beim Lande Unterstützung finden, und zu dem kommen in den nächsten Jahren mehrere Angelegenheiten, wo man froh sei, wenn man Cassenbestände habe. Uebrigens seien

die Landes steuern in Vorarlberg unter allen Kronländern in Oesterreich die geringsten. Croatien.DerAgramererzblschöflicheSecretär, welcher zur Theilnahme an der Reichstagswahl (gegen den Unterrichtsminister Wlassics) nach Cfakathnrn gekommen war, wurde von der Gen darmerie verhaftet und an die croatifche Grenze abgeschoben. Deutsches Reich. Der „Vorwärts' ver öffentlicht den Wortlaut eines Erlasfes des Kaisers Wilhelm über die Soldatenmisshandlungen; dieser lautet in seinem wesentlichen Theile

, sprach der hochwst. Bischof in längerer Rede..— Der Landtag hat subventioniert: den Katholischen Schulverein für Oesterreich mit fl. 100 (die drei Abgeordneten Dr. meä. Waibel, Beck und Schmid waren dagegen), den Philosophen- Unterstützungsverein Wien mit fl. 20, den Verein für Pflege kranker Studierender in Wien mit fl. 20, den Unterstützungsverein der Vor. arlberger in Innsbruck mit fl. 30. den Verein der Knaben -Handarbeit in Oesterreich mit fl. 25. Untcnmithal, 8. Februar. (Diensteifer

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Pagina 5 di 8
Data: 04.04.1901
Descrizione fisica: 8
Jahrg. AV. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 4. April 1901. Nr. 41. Seite 5. erst ein noch größeres Organ! Da müsste man vorerst 100.000 Gulden Capital zur Verfügung haben, und dann wollte ich das Rlsico noch nicht tragen. Wo sind unsere österreichischen Novellisten für eine katholische Zeitschrift? Die religiöse Lyrik hat in Oesterreich gute Ver treter, aber sonst sieht es mit der katholischen Schriftstellern, besonders in der Belletristik, nicht verlockend aus. Man gestalte nur die „Cultur' gut

werde; seiner Meinung nach werde sie vom Landtage auch nicht angenommen werden. Herr Statthaltereirath Dr. Schorn be tonte hernach insbesondere die Nothwendigkeit einer mehrjährigen Sesshaftigkeit, welche die In teressen der einheimischen Bevölkerung zu schützen habe. Weiters hält Herr Dr. Schorn das jetzt in Oesterreich zu Recht bestehende Wahlsystem für unhaltbar. Er sei entschieden für das all gemeine und directe Wahlrecht. Sehr interessant waren seine Ausführungen in Bezug auf das ProportionalitätS-Wahlsystem

. Unterinnthal, Ende März. Schon wiederholt wurde in Ihrem geschätzten Blatte die dankens werte Anregung gemacht, eine größere belletristische Zeitschrift in Oesterreich zu gründen. In der Nummer 35/36 wurde nun von einem Jnnthaler Correspondenten vorgeschlagen, statt einer belle tristischen Zeitschrift großen Stils ein Organ zu gründen, das ein Gegengewicht bilden sollte gegen „Scherer' u. dgl. unchristliche Kampf blätter, ein Organ, „wo Humor (Satire), Kunst und Literatur sich die Hände reichen'. Bravo

! Das ist das Rechte! E;n solches Organ thut dringend noth in Oesterreich, mehr noch als ein rein schöngeistiges Blatt, wenn auch die Grün dung eines solchen sehr zu begrüßen wäre. Eine Zeitschrift für Humor und Laune — voraus gesetzt, dass sie gut redigiert, reichlich bedient ist und in Bezug künstlerischer Ausstattung den gegnerischen Blättern nicht nachsteht — wird einen viel größeren Leserkreis finden und weit mehr imstande sein, die schlechten Blätter zurück zudrängen, als eine gewöhnliche belletristische

und in jeder Hinsicht Gediegenes vor die Oeffentlichkeit zu bringen, und das auch für die Zukunft das Unternehmen sicherstellt. Man wird mir ein werfen, das sei leichter gesagt, als ausgeführt. Ja, das ist wahr; aber unmöglich ist die Aus führung dieses Planes noch lange nicht. Es gibt doch hoffentlich in Oesterreich noch manche Katholiken, die einerseits einen namhaften Beitrag zu leisten imstande sind, andererseits aber, über zeugt von der hohen Wichtigkeit der Presse und der Pflicht, sie zu fördern, auch bereit

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