„Bolksvote' Donnerstag, den 8. Aprll M84. „Mein, heute ich fühle mich ganz kräftig, und wir können ja drunten auf der Post ein Frchrwerk nehmen.' Räch einer verhältnismäßig ruhigen Nacht zog der Alte am Morgen fein bestes Gewand an, frühstückte reichlicher als sonst, und dann machten fie sich auf den Weg. Als sie den Dergpsad hinunter stapften, fiel es dem Sohn« auf, daß der Bater oftmals sich um drehte und iuyner wieder zum Haufe hinauf sah. !— Im Walde schritt der Greis ziemlich rüstig voran
Gang... Aber das wird alles nicht fein, mich tragen sie nie da herunter. Ich geh heute fort und kehre nimmer heim. Mein letzter Gang ist heute; darum bet ich mir sel ber aus dem Toteneggele das Seelsngebet... Herr, gib ihm die ewige Ruhel' „Vater, du bist ganz wir-r im Kopf — du bist sehr krank', sagte zitternd der Junge. «Wir gehen jetzt heim. Komm, ich führe dich.' „Rein, Max, wir gehen -zum Doktor in die Stadt — aber nicht zum medizinischen Dok tor, sondern zum Gerichtsdoktor
mir — du hast einen schlechten Vater!' „Vater, Bater!' schrie angstvoll der junge Mann, »du bist ganz non Kopf.' Er faßt ihn unter den Achseln, hob ihn auf die Bank empor, setzte sich neben ihn aus die Totenbank und umschlang ihn mtt beiden Armen. „Max, du Guter, Lieber!' stufzte der Greis; »jetzt laß mich reden... Heute bring ich's heraus, ein andermal nicht mehr.' »Wir reden daheim, Bater.' »Nein, da, jetzt... Sei still und paß auf, was ich sag... Der — der Geroldyof — oooh mein Gott, ist's schwer
dem Tode des Großva ters den Geroldhof innehatte, zu sich ins Haus. Da war aber schon ein sicheres ange- nominenes Kind, nämlich die Trauden Zenz, die den Piring geheiratet hat. Fünf Jahre später nahm der Detter ein drittes Kind an — das war ein außerehelicher Bub von ihm, der Jörg, der Schneider. Warum der Jos- vetter nie geheiratet hat, ist mir heute noch ein Rätsel. DieWeicht hatte es einen Hakm beim Großvater. Als dieser starb, ist der Vetter nicht mehr ganz jung gewesen. Uns drei angenommene
Kinder hatte der Detter sehr gern, am liebsten, allem Anscheine nach, aber hatte er mich. Hevumkommandiert hat er am meisten den Jörg, er hat ihm dutzend male alle Arbeiten gegeigt und war nie ganz zufrieden damit, wie. er's machte. Zu mir und der Zenz sagte er selten etwas, daß es nicht recht sei. Mt der Zenz gab es ein paarmal eine Keilerei, weil der Warrer in der Feiertagsschul geklagt hat, daß sie falsch und leichtsinnig war; aber von einer Strafe ist beim Detter nie die Rede