. Ueber die Stelle, wo damals das Schießstandsgebäude stand, braust nun das feuersprühende Dampfroß, einsam ttauern die zerfallenen Mauern des Scheibenstan- des, das lustige Treiben der Schützen und das ftöhliche Knallen der Stutzen ist ver schwunden. ■ Ritter Arg turn Frulldrbrrg. Herr von Mindelheim, der LaudSkuechtvater. Ein Lebensbild auS der letzten Ritterzeit. von ttimrUt uns XPärnbU. lSchlub.) Machdrnck verdolen.) Frundsberg hat begreiflicher Weise nicht erst in neuerer Zeit seinen Sänger
Jr Land und Leut Geschützt alle Zeit. Mit großer Gfar Er sighafst war: Gantz Erenreich Man findt nicht bald, der ihm geleich.' Anders fteilich hat Ritter Jürg selbst seine Lage aufgefaßt. Er, der in zwanzig offenen Feldschlachten und fünfzehn Gefechten ruhmvoll ür sein Kaiserhaus gekämpst, der in seiner Vaterlandsliebe nicht gezögert hatte. Hab und 'Nut für das Reich zu opfern, war nicht im Stande gewesen, selbst die Schulden zu tilgen; er starb arm an Habe und unbelohnt, aber reich an Ruhm
und hat mein gar Bergesien zwar, groß Rot, Gefahr Ich bestanden han, was Freude soll Ich haben dran? Jedensfalls muß der Ritter in sehr trüber Stimmung gewesen sein. als er diese Verse niederschrieb; denn sein Lebenslauf beweist unS, )aß er frei war von einem fast jedem Menschen anhaftenden Gebrechen, von Eigennutz und Egoismus. „Der Herr schenke ihm ftöhliche Urständ!' Sein Sohn Kaspar, Oberster des deutschen Fuß volkes, Herr von Monza rc.. wie schon gesagt, in vielen Stücken ein Ebenbild, folgte ihm bereits
1536 erst 36 Jahre alt ins Jenseits nach. Er ttat nach dem Tode des Vaters die verschuldeten Herrschaften an und erntete auch zum großen Theile den versprochenen Dank seines Herrschers, konnte aber die Früchte seiner Treue nicht lange genießen; auf einem zweiten mißglückten Zuge Karl V. nach Frankreich von einem hitzigen Fieber befallen, sah sich Ritter Kaspar genöthigt nach Mindelheim heimzukehren, wo der Tod bald da rauf sein kurzes aber thatenreiches Leben ab schnitt. Ritter Jürgs Enkel
Chrysant v. Spaur, 1569 der Kammerrath Rochus Kastner als Besitzer folgten. Nach mehrmaligem raschen Wechsel kam es 1655 an die Herren von Braun und 1709 an die Frei herren von Tannenberg und zwar gegen einen Kaufschilling von 20.000 Gulden. Im Jahre 1788 wurde das Schloß vom Staate wieder eingelöst und seitdem nicht mehr vergeben, ge- rieth aber nun allmählig in Verfall. Erst Kaiser Franz I. befahl in pietäwller Erinnerung an den edleu Ritter Georg von Frundsberg und sein Geschlecht die stete