zu unter stützen, kommt nicht sobald, deswegen wird die Nachfrage groß werden. Ich brauche die Lotterie wohl auch niemand zu empfehlen; sie empfiehlt sich selbst mehr als genug. Westungarn und kein Gnde. Das betrogene und blamierte Oesterreich. Aufs Haar genau ist es so gekommen wie wir letztes- mal geschrieben; die Konferenz in Venedig hat unter dem Drucke Italiens zugunsten der Ungarn entschieden. Es wurde vereinbart, daß 1. Ungarn die Verpflichtung übernehme, Westungarn innerhalb drei Wochen vom Tage
der Unterzeichnung von den Banden zu säubern. 2. Das Burgenland Oesterreich zu übergeberr und 3. Oesterreich erklärt seine Zustimmung, über den Besitz Oedenburgs und sieben Dörfer der Umgebung durch eine Volksabstimmung zu entscheiden. Fällt diese zu Gun sten Ungarns aus, so verzichtet Ungarn auf seine finan- ziellen Forderungen gegenüber Oesterreich. Abgestimmt wird im Gemeindegebiete von Oedenburg, Kroisbach, Agendorf, Harkau, Kohlendorf, Zinkendorf, Hafalda und Brennperch mit Umgebung acht Tage
, Szamuely und Genossen hintertrieben. — Oesterreich hat damit, daß es auf diese Vereinbarung sich einließ, auch das Recht aufgegeben, sich auf den Friedensvertrag zu beru fen und gegen die Verletzung desselben zu protestieren. Von der ganzen Geschichte haben wir also nichts anderes als das Nachsehen und die Blamasche! Die Ungarn ste hen als Sieger da. Wäre es nicht hundertmal gescheiter gewesen, sich entweder mit Ungarn selbst auseinanderzu setzen, wenn man schon sich nicht auf den einzig richtigen
war. Bei dieser Gelegenheit müssen wir auch einmal auf die Verlogenheit der sozialdemokratischen Zeitungen in dieser Frage Hinweisen. Die sozialdemo kratischen Zeitungen haben die Sache immer so darge stellt, als sei der Widerstand und die Mwehr Ung-arns durch sogenannte karlistische Banden erfolgt, das heißt, daß die Leute, die der Uebergabe und Einverleibung des Burgenlandes an Oesterreich Widerstand leisteten, An hänger des Kaiser Karls seien und daß sie keinen ande ren Plan hätten, als von Westungarn aus nach Wien
vorzubrechen, Wien zu erobern und ein Kaisertum Oesterreich aufzurichten. Die ganze Geschichte ist ein auf gelegter Schwindel. Das dortigeVolk ist kaisertreu, das ist wahr. Dem Volke war bitter Ernst mit seiner Abwehr, wenige Kreise ausgenommen, aus einem ganz anderen Grunde. Was die Leute scheuten, war die Abtrennung von ihrem alten Vaterlande und die Angliederung au die österr. sozialistische Republik, deren Herrlichkeit sie in ihrer nächsten Nähe, in Wiener Neustadt, sahen. Was den Ungarn bevorstehen