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Bozner Nachrichten
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Pagina 4 di 8
Data: 25.07.1922
Descrizione fisica: 8
, lieber Freund. Dein Sohl? be nimmt sich tadellos korrekt der jungen Dame gegen über, und sie würde etwas anderes auch nicht ge statten, denn sie ist unbedingt Dame in ihrem gan^ zen Auftreten. Daß Frank gern in ihre schönen Augen zu sehen scheint, kann man ihm nicht ver-^ denken. Man muß jedenfalls vorsichtig sein, denn Unter uns gesprochen, für eine Liebelet ist mir Fräu lein Frensen wirklich zu schade, und etwas anderes ist ja bei deinen Ansichten über diesen Fall ganz aus geschlossen

,' hatte er erwidert. Senator Malchart hatte schon verschiedene Male das „verflixte Fest spiel' verwünscht. Er wußte ja, daß Frank bei den ^Proben stets mit Fräulein Frensen zusammentraf. Außerdem hatte er von dem Chauffeur Franks, den er unauffällig ausforschte, erfahren, daß Frank Fräulein Frensen stets seinen Wagen zur Verfügung stellte. Solche ritterliche Artigkeiten schien ihm hier nicht am Platze. Jedenfalls wünschte der Senator sehr, daß das Festspiel nun endlich stattfände, damit der überaus rege Verkehr

zwischen seinem Sohn und Fräulein Frensen recht bald zu Ende gehen möge. . / ' Heute vormittag hatte nun sein Sohn gar, ttne er vom Chauffeur erfuhr, einen Besuch bei der Majorin Frensen gemacht. Den ganzen Tag hatte sich Frank nicht zu Hause sehen lassen, und nach mittags war wieder eine dieser verwünschten Fest spielproben. Der Senator wurde sehr nervös, als Stunde um Stunde verging, ohne daß sich sein Sohn daheim sehen ließ. Am meisten hatte ihn Franks Besuch bei den Damen Frensen verstimmt. Was hatte sein Sohn

dort zu suchen? Die Stimmung des Senators wurde immer ver drießlicher. Abwechselnd sah er nach der Uhr und nach Dora Rudorfs Photographie, und immer fester wurde sein Entschluß, Frank sobald als mög lich nach Brasilien zu schicken. Dann war er aus Fräulein Frensens gefährlicher Nähe, und das stete Zusammensein mit der schönen Dora Rudorf würde hoffentlich das übrige tun. Als Frank endlich gegen Abend nach Hause kam, sah sein Vater ihn unruhig forschend an. „Kommst du endlich einmal wieder nach Hanse, Frank

? Wo hast du denn den ganzen Tag gesteckt?' Frank begrüßte Vater und Tante und blickte er» staunt in des Vaters verdrießliches Gesicht. „Ich habe heute morgen verschiedene Besuche ge macht, habe dann mit einigen Freunden zu Mittag gespeist und am Nachmittag die Generalprobe zu unserem Festspiel abgehalten. Von dort komme ich soeben. Hast du mich vermißt, Vater?' „Nun, jedenfalls sieht man dich kaum mehr, seit dieses Festspiel in Vorbereitung ist. Es kostet reich lich viel Zeit, mein Sohn.' Es klang

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Bozner Nachrichten
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Pagina 5 di 8
Data: 19.07.1922
Descrizione fisica: 8
dem Schnee herausarbeiten. ' ' Eine Gruppe von Trägern, die weiter unten die verschütteten Gefährten gesucht hatte, entdeckte, daß Alle lachten. »Haben Sie auch Lampenfieber, Fräulein Fren- len?' fragte Frank Manhart. Traude sah mit einem bangen Blick zu ihm ^uf. „Ich träume jetzt so oft davon, daß ich stecken bleibe und Ihnen das ganze Festspiel verderbe.' Aber er wußte, daß die Angst in ihren Augen nicht dem Lampenfieber galt. Er fühlte, diese Angst galt ihrem eigenen Herzen. In all den Tagen

mich hinter die Blattpslanzengruppe dicht neben Ihren Platz,' beruhigte sie Frank. . »Gott sei Dank! Ab^r nun kommen Sie, Fräu- At! Frensen, wir müssen uns.umkleiden. Herr Aanhart, Sie behalten bitte, bis ich fertig bin, den seinen Harry unter Ihrer Aufsicht. Ich habe ver- iprochen, ihn nach Hause zu bringen.' Frank verneigte und beschäftigte sich, während ^le drei mitwirkenden Herren sich entfernten, mit 'ein kleinen Enkel des Kommerzienrats Brenken, der heute der Probe beigewohnt hätte. Er Hatte äum Schluck^nur ein kurzes

Sprüchlein aufzusagen, Und das war ihm forsch und munter von den Lip pen gekommen. . Frank unterhielt sich scherzend mit dem lebhaf ten Knaben, dein Sohne seiner Jugendgespielin. Er 'eß ihn an seinen Armen turnen und zeigte ihm „Bozner Nachrichten', den IS. Juli 1922 H - ' man sich auf dem Rücken eines riesigen Eisblockes befand, zu dessen Füßen sich eine Kluft öffnete. Kaum hatte man dies bemerkt, da sah man auch schon, wie zwei angeseilte Gruppen, also acht Männer, in den Abgrund stürzten. Die übrigen

! Ich will dich zu deiner Mama bringen. Du warst ein braver Bub uud hast deine Sache sehr gut gemacht? Zur Belohnung darfst du nun auf dem Heimweg mein Kavalier 'sein.' „Morgen darf ich doch wieder kommen und wie der mitspielen?' erkundigte sich Harry. - , „Selbstverständlich, Harry! Fräulein Herter wird es Mama bestellen,' erwiderte Frank. „Gut! Dann auf Wiedersehen morgen, Onkel Frank!' ^ „Auf Wiedersehen, mein Junge. Grüße Mama schön von mir.' Unter diesen Worten hatte Frank Fräulein Her ter und Harry vor das Hotelportal

begleitet. Drau ßen stand Franks Auto neben dem Wagen, der Harry abholen sollte. Frank ließ Fräulein Herter einsteigen und hob Harry in den Wagen. Dann trat er grüßend M rück. . Aber er bestieg sein Auto noch nicht; langsam ging er in das Hotel zurück, denn er wußte, d.iß Traude noch in der Garderobe weilte. Es dauerte auch nicht lange,- bis sie erschien. Ms sie Frank Manhart erblickte, wurde sie glühendrot. Mit einem Gefühl, als wanke der Bo den unter ihr, wollte sie mit einem stummen Gruß

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Bozner Nachrichten
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Pagina 6 di 8
Data: 02.08.1922
Descrizione fisica: 8
von ausländischen Ausstellern zur Wiener Herbstmesse nock nicht abgelaufen ist, so läßt sich doch schon jetzt auf Grund der vorliegenden Anmeldungen seststel- nächste Dampfer nach .Brasilien am dritten März auslaufen würde. Frank mußte also spätestens am ersten März, mittags, von Hamburg abreisen, um zur rechten Zeit an Bord des Dampfers einzutref fen; er hatte also nur noch vierzehn Tage Zeit. Das teilte er aber seinem Sohn vorsichtigerweise erst acht Tage vorher mit. Frank, verfärbte sich doch ein wenig

, als er hörte, daß er bereits am ersten März abreisen mußte, denn an diesem Tage sollte seine standesamtliche Trau ung stattfinden. Einen Moment überlegte er. „Wann geht mein Zug von Hamburg ab, Va ter?' fragte er, sich zur Ruhe zwingend. „Mittags zwölf Uhr dreißig,' erwiderte der Senator. - Da atmete Frank heimlich auf. Um neun Uhr vormittags war der Termin zu seiner Trauung fest gesetzt, es mutzte also gehen. Wenn er sich weigerte, an diesem Tage abzureisen, schöpfte sein Vater viel leicht Verdacht

, und das mutzte unbedingt vermieden werden. ^ „Es ist gut, Vater, ich reise also am ersten März ab und gehe am dritten März an Bord. Aller dings muß ich mich mit meinen Vorbereitungen nun sehr beeilen,' sagte er ruhig. Sein Vater war froh über seine Bereitwilligkeit. Anscheinend hatte Frank bereits Vernunft ange-- nommen, und all seine Sorge war umsonst ge wesen. — Frank aber ging noch an demselben Tage zu einem Notar und setzte ein rechtsgültiges Testament auf zugunsten Traudes. Und als er an diesem Abend

mit ihr zusammentraf, sagte er, sie in leidenschaft-- licher Innigkeit in die Arme ziehend: ,^Traüde — erschrick nicht — aber an unserem Hochzeitstag muß ich abreisen. Mein Vater kann anscheinend die Zeit nicht erwarten, daß ich Ham burg verlasse!' Sie schmiegte sich an ihn. „Wir mußten ja immer mit dieser Trennung rechnen, Frank!' Sie gab sich alle Mühe, tapfer zu erscheinen, wenn es ihr auch schwer wurde. Er küßte sie heiß und schloß sie in die Arme. Dann teilte er ihr seine weiteren Pläne mit. „Sobald

. - . ^ „Nein, nein, ich bin nicht bange. Wie lange, glaubst du/wird deine Reise Zeit in Anspruch > nehmen?' v . . ! „Nun, ich rechne zwei Monate für die Reise hin und her und einen Monat sür den Aufenthalt in Rio de Janeiro. Es kann immerhin Anfang Juni werden, bis ich zurückkomme. Aber dann soll uns nichts mehr trennen, mein Liebling!' , 4- 5 Am ersten März, pünktlich um ein halb neun Uhr vormittags, holte Frank Manhart Traude zum Standesamt ab. Sie trug ein schlichtes dunkel blaues Kostüm

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Pagina 5 di 16
Data: 06.08.1903
Descrizione fisica: 16
955. I?? „Vozner Nachrichten,,, Do —^ ' —---— ^ Der Nachlaß des ermordeten serbischen Königspaares ist nunmehr genau festgestellt. Wie man aus Belgrad schreibt, wurden als Hinterlassenschaft ses Königs Alexander 250.000 Frank Bargeld und überdies Staatspapiere im Nennwerthe von 150.000 Frank vorgefunden. Privateigenthum des Kö nigs waren ferner das ganze jetzige Mobilicw im Königs- palaste und die überaus werthvollen kunstvollen Silbergeräth-. schaften, welche noch aus der Zeit des Fürsten

Michael Odreno- vic stammen. Doch sind Schulden und unbeglichene Rechnun gen im Betrage von 500.000 Frank zu bestreiten. Inter essanter ist der Nachlaß der Königin Draga. Er besteht aus einer Spareinlage von 120.000 Frank bei der Wiener Union bank, auf den Namen Draga Obrenovic hinterlegt; ferner aus einer Spareinlage von 60.000 Frank in Gold, bei der Belgrader Serbischen Kreditbank, deren Direktor der Schwa ger der ermordeten Königin ist, auf den Namen Draga Ma schin 'lautend. Auf diesen Namen

ist auch das ibr seinerzeit vom König Alexander geschenkte Haus in Belgrad eingetra gen. Der Kaufpreis des Hauses betrug 60.000 Frank, und diese Summe hat der damalige Ministerpräsident Wladan Georgevic aus dem Dispositionsfond angestellt. Endlich sind noch bei einigen Geldinstituten kleiner Spareinlagen der Kö nigin in Gesammthöhe von 27.000 Frank vorhanden. Köni gin Draga hinterließ demnach ohne ihren Schmuck, der 160.000 Frank werth sein soll, ein Vermögen von etwa 257.000 Frank. Kelches ihre Schwestern

erben. Die Meldun gen über deren verzweifelte Geldverhältnisse sind demnach unrichtig, zumal da die beiden unverheirathetsn Schwestern nach ihrem verstorbenen Vater, dein Kreispräfekten Panta Lunjevica, eine Pension von 3000 Frank beziehen, und die dritte Schwester, Frau Petrovic, die Gemahlin des Bankdirek tors Petrovic ist, der eine halbe Million Frank sein eigen nennt. Frau Petrovic lebt zwar von ihren: Manne getrennt, hat aber nach serbischem Gesetz Anspruch auf standesgemäßen Unterhalt

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Pagina 7 di 12
Data: 29.07.1922
Descrizione fisica: 12
aus ihren Kissen. „Frank ManhaH will mich zur Frau/ wir haben uns heute abend verlobt! Und morgen früh kommt ^ zu dir, um dich um deine Einwilligung zu.bitten.' Die alte Dame lag mit geschlossenen Augen, ohne '.!/ Zu rühren. Sie ließ die Worte ihres Kindes in lyrer leidgewöhnten Seele ausklingen. Und dann Herlten Tränen zwischen ihren geschlossenen Lidern hervor. Sie faßte nach der Hand ihrer Tochter. . „Kann das sein, mein Kind? Es scheint mir W zuviel des Glückes?' Traude schmiegte ihre Wange

an die der Mutter. „Nicht wahr, Mutter, es ist so wundervoll, daß ^.an es kaum glauben kann. Ich konnte es au^h nicht fassen, als Frank mir sagte: „Ich liebe dich, werde meine Frau!' - Mit zitternden Händen streichelte die Mutter das Haar ihrer Tochter. „Aber seine Familie, Traude, sein Vater? Wird A dareinwilligen?' fragte sie dann voll bangen Zweifels. Traude richtete sich auf. Ihre Augen blickten krnst und klar in die der Mutter. „Nein, Mutter. Der Senator hat Frank seine Einwilligung versagt. Aber sorge

dich nicht, Frank sest Havon überzeugt, daß sein Vater sich» ver lohnen läßt, wenn er vor die vollzogene Tatsache gestellt wird.' Und nun erzählte sie der Mutter alles, was sie mit Frank besprochen hatte. Die alte Dame lauschte unruhig, und als Traude geendet hatte, sagte sie: „Mein Kind, ich weiß nicht, ob ich mich nun noch freuen kann über dein Glück. Wird es nicht getrübt werden?' Traude atmete tief auf, dann sagte sie fest: „Sei ruhig, Mutter. Frank liebt mich, ui.d ich würde seiner Liebe nicht würdig

sein, wollte ich mich feig und kleinmütig zeigen. Wenn Frank von sei nem Vater abhängig wäre, dann hatte ich vielleicht nicht den Mut gehabt, dem Senator zu troycn, Franks wegen nicht. Aber er ist durch das Ver mögen seiner Mutter sichergestellt uud unabhängig. Sei nicht verzagt, Mutter^ Gott wird helfen, daß Franks Vater mich doch eines Tages als die Frau seines Sohnes anerkennt. Ich will um seine Liebe werben, soviel ich kann, wenn ich erst Franks Gat tin bin. Man muß auch zum Glücklichsein Mut haben!' Dann küßte

Traude die Mutter und sagte herz lich: „Jetzt mußt du aber ruhen, Mutter! Morgen kommt Frank zu dir, da mußt du frisch und munter sein. Und ich will auch noch einige Stunden schlafen.' Sie bettete die Mutter noch einmal bequem mit sorglicher Hand uud suchte dann selbst ihr Lager >aus. Ein Glückslächeln lag auf ihrem Antlitz, und Im ihrem Herzen war ein stilles Dankgebet, daß sie glücklich sein durfte. Am anderen Morgen ging Traude wie jeden Taz ins Kontor, während die alte Trine daheim mit Feuereifer

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Pagina 4 di 8
Data: 14.08.1922
Descrizione fisica: 8
. Über dieses am 1. August stattgefundene Konzert berichtet der geschätzte Salzburger Tondichter August Bru - netti-Pisano: Alois Kofler, welcher sich ^ ' (Nachdruck verboten) Die heimlich vermählten. . Roman von H. Cou r ths - Mahle r. l'^5. Fortsetzung.) Als er auf dem Bahnsteig stand, siel ihm wieder ein, daß ihn Frank beim Abschied mit dem freundlichsten Gesicht versichert hatte: „Nie mand als Traude Frensen wird meine Frau!' Und dabei hatte er ein Gefühl, als habe er sich auf eine jSache eingelassen

— uNd für Dora Rudorf brachte er hier Brautblumen. ^'Ob Traude Frensen wußte, daß Frank hsuta -heimkehrte? Ob sie wirklich Wort gehalten hatte? ihm keinerlei Nachricht zu geben? Und od sie wirklich keinen Versuch machen würde, ihn ZU halten, wenn er sich mit Dora Rudorf ver lobte? - Die Stimmung des Senators wurde durchaus nicht besser, während er darüber nachdachte. U id plötzlich ertappte er sich auf einem Gedanken, vor dem er selst erschrak: Ich an Franks Stelle — ich hätte Traude Frensen nicht aufgegeben

seine^stolze, unnahbare Haltung un. Wie konnte er nur so närrischen Gedanken nach hängen! Er war entschieden nervös. Es war Zeit, daß diese Angelegenheiten erledigt wurde. Der Zug, der Frank Manhart. das junge Ehepaar und Senjora Rodigo brachte» lies ein. Dora faßte Franks Hand. „Also Glückauf, lieber Freund! Ich werde mich jedenfalls bemühen, mich Ihrem Herrn Va ter von der unvorteilhaftesten <Äite zu zeigen, da ich Ihnen ja anders nicht helfen soll,' sagte sie. .. Er nickte ihr lächelkd

. Und dann übernahm Frank die Vorstellung seiner Begleiter. Dora bezeichnete er diploma tisch mit: ;,Die Tochter von Markus Rudorf.' Der Senator sah auf die zierliche Erscheinung der jungen Brasilianerin, sah in ihre lachen oen Augen hinein und reichte ihr mit freundlichem Willkommen die Rosen. - 184 ' Mffenbesuch auf. Alle Züge der RiLLnerbahn Garen VW besetzt, dtächten^ FmekweHrmMn^Md Gast» aW tW Hnö Drn^rAH, etttwjWte sich bald em büktÄMgtA LebM iü oeni lieblichen Wrte. ' Der Vormittag war mit musikalischem

zerstört. Die Schloßen sielen so dicht, daß der Boden des Platzes in Kaltern selbst in einer Minute fast weiß war und prasselten mit solcher Gewalt gegen die Mauern und auf die Dächer, daß man in unmittelbarer Nähe der Kirche das Läuten der Wetterglocke zeitweise nur wie aus weiter Ferne hören konnte und daß selbst die stärksten Donnerschläge im allge meinen Lärm fast untergingen. Die größten Hagelstücke erreichten die Größe kleiner Hüh- ' Als Frank ihm dann die Senjora und zuletzt Georg Wegner

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Pagina 5 di 8
Data: 11.08.1922
Descrizione fisica: 8
zu berau ben. Planmäßig g i ng er verschiedenen Geld briefträgern nach, um sich den „Geeignetsten' auszusuchen; er wollte ihn gleich bei Antritt des (Nachdruckverboten.) Die heimlich Vermählten. ' Roman von H. Courths-Mahler. (23. Fortsetzung.) Damit schritt Dora leichtfüßig davon. Die Senjora hob die gefalteten Hände zu Frank empor. u 'Was soll ich tun, Senior Manhart, um Gottes ^lle^, was soll ich tun?' ; . Frank zuckte die Achseln. . „Am besten, Sie tun, was Ihnen Frau Dora gesagt hat; ich halte

tinsah. „Gestatten Sie mir, Herr Wegner, auch Ihnen zu Ihrer Vermählung Glück zu wünschen, wie ich es Ihrer Frau Gemahlin schon gewünscht habe,' sagte Frank herzlich, der schnell erwachten Sympa thie Ausdruck gebend. Georg Wegner erwiderte seinen warmen Hände druck. „Ich danke Ihnen, HerrManhart, meine Frau hat mir gesagt, daß wir es hauptsächlich Ihnen zu danken haben, daß wir unsere Trauung durchsetzen konnten.' . Frank wehrte den Dank ab, und Dora meinte: „Aber, jetzt komm zur Senjora, Georg

, ich will dich ihr vorstellen.' Er zog die Stirn zusammen. „Die stolzeste Dame Brasiliens, die einen ehe maligen deutschen Offizier wie einen Schuhputzer behandelte — nun, wenn es sein muß, auch das, kleine Dora.' Und er ging mit ihr und Frank zu der Senjora, die noch immer ziemlich fassungslos ivar. „Liebe Senjora, mein Gatte mochte in Ihnen eine alte Bekannte begrüßen,' sagte Dora lächelnd. „Ja, Senjora Rodigo, ich möchte Ihnen mein', ganz besondere Verehrung zu Füßen legen. Hof fentlich haben Sie nichts dagegen

sich schon in Ihrer Kabine» Senjora, ich habe alles bestens besorgt,' erwiderte Georg Wegner. Und Dora fügte nun doch mitleidig hinzu: „Ruhen Sie sich aus, Senjora, ich bedarf Ihrer nicht, da ich mich in bester Hut befinde. Und haben Sie keine Angst vor meinem Vater, ich bringe das alles in Ordnung.' Die Senjora wankte davon, während das junge Paar und Frank Manhart sich zusammensetzten^ Frank, erfuhr nun näheres über Georg Wegners Schicksal, der, während er erzählte, immer wieder die Hand seiner jungen

Frau küßte. „Sie war mutiger als ich, meine kleine Dora, ich hätte nicht gewagt, sie an mich zu fesseln. Aber sie redete mir alle Bedenken aus. Und so wurde sie meine Frau.' „Und sie ist sehr stolz darauf, deine Frau zu sein,' sagte Dora zärtlich. . Georg Wegner sah Frank an. A „Man muß sich bemühen, sehr gut zu sein, um soviel Liebe zu verdienen. Ich würde ihr noch viel beklommener gegenüberstehen, wenn mir.» nicht am Tage unserer Eheschließung noch ein anderer Glücks fall begegnet wäre. Ich bekam

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Pagina 8 di 12
Data: 05.08.1922
Descrizione fisica: 12
?' n Schelmisch fragend sah sie zu ihm auf. WEr verbeugte sich. > „Im Gegenteil, gauz im Gegenteil, mein gnä diges Fräulein.' „Also, bitte, nun lassen Sie sich nicht stören und bewundern Sie die herrliche Aussicht.' >Das tat Frank Manhart in ehrlichem Ent zücken. Es bot sich ihm wirklich ein wunderschöner Ausblick auf die herrliche Meeresbucht. -Senjora Nodigo nahm seine Bewunderung wie eiize persönliche Huldigung auf. Sie war in Rio geboren und darum stolz auf die Schönheiten die ser Stadt, als seien

sie von ihr selbst geschaffen Wörden. > Man plauderte zu dreien angeregt, bis auch der Hausherr wieder erschien. Er freute sich, daß er seine Tochter und Frank in bestem Einverständnis sah, und als Dora den Gast bis an das Ende der Halle führte, flüsterte die Senjora dem Hausherrn mit einem verständnisvollen Blick zu: „Es wird alles gut gehen, die jungen Herrschaften sind ent- ^ zückt von einander.' Markus Rudorf nickte ihr strahlend zu. Er hatte die Senjora. in seine Vaternöte eingeweiht, und sie war seine Verbündete

auf. Die Unterhaltung bei Tisch war sehr angeregt. Dora befand sich anscheinend in der besten Stimmung und scherzte und lachte mit Frank. Sie sti?ß nnt ihm auf eiue gute Freundschaft und auf eine recht vergnügte und glückliche Überfahrt an. Markus Rudorf strahlte über das ganze Gencht, denn er hatte seiu Töchterchen sein Monaten nicht mehr so froh und heiter gesehen. Dazwischen fragte Dora wie beiläufig ihren Vater, wann sie mit Frank und der Senjora die Reise nach Deutschland an treten sollte. „Ich denke

am zweiten Mai, wenn unser Gau bis dahin seine Geschäfte erledigt hat,' erwidert«, dieser. Frank beeilte sich, zu versichern, daß er bis da hin sicher fertig sein würde. Denn ihm lag natür lich sehr viel daran, sobald als möglich wieder heim kehren zu können. So wurde also gleich heute der zweite Mm als Abreisetermin festgesetzt, und in bestem Einverneh men und fröhlicher Stimmung wuche 5ie Mahlzeit beendet. Als Markus Nudorf sich zurückzog, um seine Siesta zu halten, sagte er sich befriedig

:: Dieser prächtige junge Mann wird meine Dora die Lievel>'i mit Georg Wegner schnell vergessen lassen. Er hat, scheint's, großen Eindruck- auf sie gemacht, unO es wird sich alles nach Wunsch entwickeln. ! ^' ! Wie im Fluge vergingen Frank die Tage in dem schönen Rio. Wenn er nicht^o große Sehnsuch! nach seiner jungen Frau gehabt hätte, wäre er wunsch los glücklich gewesen und gern noch länger geblieben. Aber Traude fehlte ihm überall. Erst ^etz: fühlte er so recht, was sie ihm geworden war und wie lieb

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Pagina 6 di 8
Data: 09.08.1922
Descrizione fisica: 8
Seite 6 „Bozner Nachrichten', den 9. August 1922 Nr. 180 röpäischen beziehungsweise 42,8 Prozent des Welt-Rebareals, Spanien mit 1>831.868 Hektar oder 19.6 Prozent des europäischen beziehungs weise 18,4 Prozent des Welt-Rebareals. Frank reich mit 1,560.090 Hektar oder 16.9, Prozent des europäischen beziehungsweise 1.5,5 Prozent des Welt-Rebareals. Dann kommen in weitem Abstand Griechenland 355.764 Hektar. Türkei 300.000 Hektar und Ungarn 212.600 Hektar, Deutschland mit seinen schönen

, ich bin einmal mit meiner ganzen Liebe an Frank gebunden und würde ihn so unglücklich machen wie mich selbst, wenn ich mich von ihm löste. Sie kennen Ihren Sohn sehr stecht, Herr Senator, wenn Sie glauben, daß er sich ))urch solche Manöver bestimmen lassen könnte, mich aufzugeben und eine anders zu heiraten. Er ist ein ganzer Mann, der weiß, wätz er tut. Und ich habe ihm versprochen, hier in diesem Häuschen au? ihn zu warten, bis er kommt. Freiwillig verlasse ich es nicht, um keinen Preis der Welt!' Der Senator erhob

sich langsam. „Ist das Ihr letztes Wort?' Sie sah ihn mit großen, flehenden Augen an. . „Es ist mein fester Wille, denn ich tue nur, was Frank mir geboten hat. Herr Senator, ich bitte Sie, geben Sie Ihren Widerstand gegen unsere Verbin dung auf. Er ist vergeblich. Machen Sie sich und Ihrem Sohne nicht unnötig schwere Stünden, lassen Sie zwischen sich und ihm keine Entfremdung auf kommen. Wenn ich nicht zu Franks Glück notwen dig wäre, würde ich still und klaglos ans seinem Leben verschwinden

und Sie nicht mehr liebt? Dann haben Sie das Nachsehen. / Deshalb sollten Sie klug sein und ihm zuvorkommen.' Traudes Lippen zuckten. „Für diese Art Klugheit bin ich nicht geschaffen, Herr Senator. Und Ihre Worte können mich nicht schrecken. Aber ich gebe Ihnen freiwillig mein Wort: wenn Frank heimkehrt und Ihnen erklärt, daß er jene junge Dame heiraten will, und daß er bereut, sich an mich gebunden zu haben, dann gebe ich ihn frei, gleichviel, welches Band uns bindet.' Er sah sie unsicher an. Dann sagte

er rasch: „Gut, ich halte Sie'beim Wort! Sie geben Frank ohne weiteres frei, wenn er erklärt/daß er Fräulein Rudorf heiraten will?' „Ja, dann ist er frei.' „Und Sie versprechen mir auch, dann keinen Versuch zu machen, ihn sür sich zurückzugewinnen?' „Auch dafür gebe ich Ihnen mein Wort, das ich unbedingt halten werde.' „Wollen Sie mir auch versprechen, bis zu seiner Rückkehr keinerlei schriftliche Verbindung mit ihm zu unterhalten?' Sie lächelte leise. „Auch das will ich Ihnen versprechen

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Pagina 3 di 12
Data: 18.03.1922
Descrizione fisica: 12
des Ein- geselle über 30 Jahre alt mit Arbeitseinkommen von 20.000 -MV Frank --- 90 Pfund jähr- Deutschland . . . 8,3 ^ rankreich . . . 3,25 ^ England . . , 0,0 - n mit Frau und 2 Kindern mit Ar- einkommen von 50.000 Mark — Frank - 225 Pfund jährlich: ' Atschland . . . / 6,52 . ' -. rankreich ^ -v, > 1.53 ^ ' ngland . 0,0 ' ^ mit Frau und 4 Kindern mit t. Der Papst soll angeblich aus dem Vatikan herausgehen, über Wien, 18. März, wird ge meldet: Der Papst plant eine große Überra schung. Wie von der hiesigen

und stürzten — 20.000 Frank — 450 Pstmd j von dieser Höhe auf die Erde nieder. wo sie gräßlich zerschmettert liegen blieben. Der dritte wurde in noch größere Höhen hinaufgetragen. Plötzlich fing der Ballon an zu sinken und als er auf dem EÄboden wieder angekommen war, hielt sich der Soldat noch eins Viertelstunde lang krampfhaft am Kerbel. . t. Japan rüstet äb .Die japanische Regierung hat beschlossen, den Heeresstand auf 50.000 Mann herabzusetzen. . 14.06 3.0 2.10 ich: Deutschland rankreich Kngland

. jn mit Frau und 2 Kindern mit Arbeitseinkommen von 250.000 k -- 50.000 Frank — 1125 PsunL ich'- ^ ^ ^ ^ Deutschland . . . 25,20 ' ' rankreich . . . 7.80 Ml°nd . . . . 16.32 Me mit Renteneinkommen 'von ^ Mark - 50.000 Frank.--- 1125 jährlich: '«-Wand . .. . 31,70 rankreich . . ^ 14Z0^^ ngland . . 23.40 ^ Melle mit RenteneinkoMmen von mon Mark -- 200.000' Frank — Pfund jährlich: Deutschland . . . 44.05 Mrankreich ... 26.80 ngland Renteneinkommen Tiroler Uolkspartei. Versammlung in Feldthurns beim oberen

Wirt Sonntag. den 19. März, 3 Uhr nachimttags. Redner: Bürgermeister Valentin Gallmetzer und z Sekretär Michael Malfertheiner. ^ Um zahlreiches Erscheinen ersucht Der Ortsausschuß. Josefitag. Eine Bauernregel sagt „Ein schöner Josefstag bringt ein^utes Jahr'. Heuer sällt der M Pfund jährlich: mMand ... 61.11 ' Mrankreich . . . 59.75 England . . . 54.75 Läuterung dieser Vergleichszahlen Blatt folgendes: - ankommen sind verglichen worden ^Ldlage von 1 Frank — 5Markund 1 M .Mark da lillion

-n '^'^'cinsommen von ^ ^ t ^ ^ -> -n ^ Mark 2 Millionen Frank Feiertag auf einen Sonntag. Der aus Nazareth »-N0 stammende Josef verlobte sich im Alter von vierzig Jahren mit der vierzehnjährigen Maria; das Evan gelium des Josefitages (Matthäus 1) handelt hie- von. Papst Pius IX. setzte 1847 das Schutzfest des hl. Josef (am 3. Sonntage nach Ostern gefeiert) ein; am 8. Dezember 1870 wurde der hl. Josef zum Schutzpatron der ganzen katholischen Kirche erklärt. Der Name Josef ist wohl der häufigste Vorname

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Pagina 5 di 8
Data: 03.08.1922
Descrizione fisica: 8
kann, wie sie in Rheinland und Westfalen zu Hause ist. Aber trotzdem ist Bayerns Industrie ein überaus wich tiger Faktor im Gesamtorganismus des Reiches. Textil-, Maschinen- und chemische Industrie haben gewaltige Zentren in Bayern, in der keramischen meine. Und ich hoffe bestimmt, Sie wiederzusehen^ wenn ich heimkomme!' Sie sah mit matten Augen zu ihm aus. „Mein lieber Frank, das Leid habe ich jahrelang ertragen, und die Sorge um Traude hat mich am Leben erhalten. Jetzt braucht sie mich nicht mehr» — Aber davon

sprechen wir zu Traude nicht.' Er küßte nochmals ihre Hand, erwiderte aber nichts, denn jetzt kam Traude herein, und zusam men nahmen sie das Frühstück ein. Die Zeit war knapp, und Traude selbst mahnte Frank zur Eile. Noch einmal schloß er seine junge Gattin in seine Arme, dann 'riß er sich los. Traude sah ihm vorn Fenster aus nach und zeigte ein tapferes Gesichte Und er grüßte noch einmal zu ihr herüber u. sprang in den harrenden Wagen. „Schnell, Chauffeur!' Und der Wagen sauste davon. — Als Frank

nach Hause kam, hatte er gerade noch Zeit, einige Kleinigkeiten in die fertig gepackten Koffer zu werfen. Dann trat sein Vater bei ihm. ein. In seinem Gesicht zuckte eine leise Unrnh^ Er war gekommen, um seinem Sohne das Geleit zum Bahnhof zu geben. „Bist du fertig, Frank?' , „Ja, Vater.' . Auch Tante Leopoldine kam herbei, um dem. Neffen glückliche Reise zu wünschen und ihm die Hand zum Kusse zu reichen. ^ ^ Dann verließ Frank an der Seite seine» Vater^ das vornehme Haus. Der hatte sicher von Onkel

sie mit großen Augen. Das ganze Zimmer Rosengarten verwandelt. Rote Rosen vmhten ihr entgegen und erfüllten den Raum mit ihrem süßen Duft. Das hatte Frank so ange ordnet. Trina hatte ihren Glückwunsch freudestrahlend entgegengebracht, und die Majorm küßte ihre Kin der in wortloser Ergriffenheit und ließ sich dann von -i-rina hinüberführen ins Nebenzimmer. Sie wollte oem jungen Paar eine Stunde des Alleinseins gönnen. ^o standen die Neuvermählten nun allein unter blühenden Rosen. Sie sahen einander tief

, wenn ich noch mit meiner jungen Frau frühstücken will,' erwiderte Frank, sie mit glänzenden Augen ansehend. Eiligst trug Trina auf, stellte einen Rosenstrauß auf den Tisch und streute kleine Myrtenzweige über das Tischtuch. „Damit es doch ein bißchen hochzeitlich aussieht,' sagte sie. Frank und Traude holten die Mutter inzwischen herüber. Während Traude dann einige Minuten im Nebenzimmer war, faßte die Majorin Franks Hand. „Mein lieber Sohn, ich weiß nicht, ob. ich Sie noch einmal wiedersehe. Vielleicht erlebe

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Pagina 5 di 8
Data: 25.07.1922
Descrizione fisica: 8
, daß du sobald als möglich als Vertreter der Firma nach Brasilien gehst. Es smd wichtige Abschlüsse zu machen. Du kannst dich ! also langsam darauf vorbereiten, die Reise anzu- ^ treten.' Frank Manhart, kam diese Reise jetzt ziemlich unerwünscht, da er mit seinem ganzen Hirzen hier N AA^lten wurde. Er hatte auch das unbehagliche Gefühl, als handle es sich um eine Art Strafverset zung. Wollte ihn fein Vater aus Traude Frensens Nahe entfernen? ^ «Es ist sehr schmeichelhaft, lieber Vater

ein, m etwa vier Wochen nach Brasilien abzufahren.' .. Frank biß sich auf die Lippen.' G?gen dieses vaterliche Machtgebot gab es keinen Einwand; das wußte er. Er versuchte also gar nicht erst, Einspruch ^erheben. .Wenn der Vater ihn beauftragte, der artig wichtige Geschäfte abzuschließen, war das im merhin ein Vertrauensvotum. Aber die Erwäh nung der Tochter des brasilianischen Freundes fachte ihn doch stutzig. Hatte der Vater etwa Hei- ^atspläne? . Ohne jedoch zu fragen, sagte Frank so ruhig er sonnte

: ist gut, Vater, ich werde mich vorbereiten, lange soll ich in Brasilien bleiben?' i „Das kommt auf die Abwicklung der Geschäfte an. Ich denke, vier Wochen Werder? genügen. Übri gens — da hat mir mein Freund die Photographie seiner Tochter mitgeschickt. Da sie einige Zeit un sere Hausgenossin sein wird, dürfte sie dich inter essieren.' Frank nahm das Bild der jungen Dame, das ihm sein Vater reichte, und sah es an. „Sehr hübsch! Vielleicht sogar schön,' sagte er sachlich anerkennend. Dann gab

er das Bild zurück. Der Senator zögerte noch eine Weile. Dann rich tete er sich auf und sagte, seinen Sohn ansehend: „Mein lieber Frank, du bist nun reichlich in dem Alter, wo ein Mann eine Familie gründen sollte. Ich muß dir ganz offen gestehen, daß es mein Wunsch ist, daß du dich mit Fräulein Rudorf ver mählst. Sie paßt im Alter zu dir, 'ist gesund, schön, heiter und liebenswert. Vor allen Dingen aber passen die Verhältnisse vorzüglich. Ich brauche dir nicht zu sagen, was für eine glänzende Partie

. Du wirst ihren Vater auf deiner Seite haben, denn er hegt denselben Wunsch wie ich. Ihr könnt beide üoerzeugt sein, daß wir nur euer Bestes wollen.' Frank sprang plötzlich in höchster Erregung auf. „Lieber Vater, ich bin dir immer ein gehorsamer- Sohn gewesen, habe deine väterliche Autorität in je» der Beziehung anerkannt. Aber in dieser Frage kant? ich dich nicht für mich entscheiden lassen. Meine Fran will ich mir selbst aussuchen,' sagte er fest. Der Senator richtete sich hoch auf. „Mein Sohn, mein Vater

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Pagina 5 di 8
Data: 01.08.1922
Descrizione fisica: 8
doppelt kräftig sein, so lange wir den mei nes Vaters entbehren müssen,' sagte er. Die Majorin ergriff die Hände der jungen Men schen und legte sie ineinander. „Ich lege euer Glück in Gottes Hut, meine Kin der! Segen auf allen euren Wegen. Was die heißen Wünsche einer Mutter an Glück auf ihre Kinder herabflehen können, das soll euch beschieden sein. Seid stark ulld treu in eurer Liebe, dann wird sich alles zum besten fügen. Und ich will unaufhörlich darum beten, lieber Frank, daß Ihnen Ihr Vater

diesen eigenmächtigen Schritt verzeiht und meine Tochter in seine Familie ausnimmt. Leichten Herzens habe ich nicht in eure Verbindung gewilligt, weil die Zu stimmung des Herrn Senators sehlt. Aber meiner Tochter Glück konnte ich nicht im Wege stehen. In Ihre Hand, mein lieber Frank, lege ich nun ver trauensvoll das Schicksal meines Kindes.' Frank küßte der alten Dame ehrerbietig die Hand. „Ich danke Ihnen für dies Vertrauen, liebe Mutter, es soll Sie nie gereuen,' sagte er ernst. Und dann sah er.Traude tief

und zärtlich in die Augen. „Das Aufgebot ist bestellt, Traude —' Sie erbebte und legte ihr Haupt an seine Brust. „Gott helfe uns, Frank, daß sich alles zum Besten füge,' sagte sie innig. „Bist du noch ängstlich. Lieb?' fragte er zärtlich. Sie hob den Kopf und sah ihn fest und ruhig air. „Nein, Frank, du bist ja bei mir. Aber dein Vater hat den Kampf gegen mich schon aufge? nommen.' „Was ist geschehen, Traude?' fragte er, sie fest an sich ziehend, als wollte sie ihm jemand entreißen. „Dein Vater war heute

vormittag bei Kommer zienrat Brenken. Und gleich, nachdem er gegangen, kündigte mir mein Chef.' Frank zuckte zusammen. „Ach, er wartet also nicht einmal, bis ich abge reist bin. Nun, das ist gut, Traude! Wenn ich noch unentschlossen gewesen wäre, dich schon jetzt zu heiraten, das würde mich zur Entscheidung ge drängt haben. Erzähle, mein Liebling, was hat Onkel Brenken mit dir besprochen?' Traude erzählte ausführlich. Frank unterbrach sie nur einmal, als sie den Namen der Firma Opel & Co. nannte. „Ach

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Pagina 5 di 8
Data: 28.07.1922
Descrizione fisica: 8
. Viele Hunderte unserer jungen Mit bürger werden in dankbarer Erinnerung sich unse ren besten Glückwünschen sür Herrn Wedel und seine Frau Gemahlin gerne anschließen. Wie viele in hie sigen und auswärtigen kaufmännischen, industriellen und manch anderen Betrieben verdanken nicht dem Wedel-Institute ihre glänzende kaufmännische Aus- (Nachdruck verboten.) Die heimlich Vermählten. Roman von H. Courths-Mahler. (11. Fortsetzung.) .'Ach, Frank, sür mich hätte ich Wohl den Mut lch kann ja nur gewinnen dabei

und habe nichts zu verlieren. Aber du? Wenn es dich eines Tages gereut —' Er schüttelte leuchtenden Auges den Kopf. ..Nie wird es mich gereuen, darüber kannst du ruhig sein! Werde die meine, Trande, sobald als möglich; Ganz still und schlicht wollen wir mitein ander zum Standesamt gehen. Sobald ich die Ein- ^vüligung deiner Mutter habe, melde ich das Auf- gebot an. Niemand soll darum wissen.' Sie atmete zitternd auf. „So bald fchon, Frank?' 5^ ' ^aude! Ich sagte dir, daß mein Vater Won Vorbereitungen trifft

schönerungsverein Sand in Taufers hier veranstal tete große Sommerfest statt, das in jeder Beziehung einen sehr gelungenen und schönen Verlauf nahm. Es war ein Volksfest im heimischen Kleide, ein Blumeiitag mit gleichzeitiger Einweihung des neuen Floriansplatzes im mittleren Teile der Ortschaft, welcher sehr hübsch dekoriert war. Der neue Brun nen nahm sich unter der Dekoration von Pflanzen „Mut.? Ach, Frank, in Not und Tod würde ich dir folgen. Aber denke an dich, an alles, was du aufgibst! Wenn dein Vater

, daß ich den meinen schon in aller Stille durchgesetzt habe, dann wird er freilich noch eine Weile grollen, aber unversöhnlich wird er nicht sein. Dazu liebt er mich viel zu sehr. Und ich bin überzeugt, daß er dich eines Tages froh an sein Herz ziehen wird, und dann mußt du ihn sehr lieb haben und ihn lehren, wie schön es ist, wenn man seinem Aerzen folgen darf. Willst du das?' Sie warf sich bezwungen in seine Arme. „Ach, Frank, ich muß alles wollen, was du willst.' Er lachte glücklich und übermütig. „Ach, Traude

, dann bin ich draußen bei euch und warte auf dich. Wir bespre chen dann alles mit deiner Mutter. Geh', Liebste, ich solge dir auf einem anderen Wege in den Saal.' Er küßte sie noch einmal, und dann eilte sie da von. Ach, wie schritten ihre Füße jetzt so leicht da hin! Wie reich war sie geworden in dieser kurzen Spanne Zeit. Es war ein seliges Singen und Jauch zen in ihrer Seele. So geliebt werden, geliebt von einem Mann wie Frank Manhart — durfte sie dcr noch wägen und zaudern, durfte sie da noch an die kleinlichen

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Pagina 5 di 8
Data: 17.07.1922
Descrizione fisica: 8
, eine Senatorentochter und die Schwester eines Senators zu sein, erfüllte sie mit einem fast komischen Stolz: für sie rangierte ein Hamburger Seuator direkt hinter dem lieben Gott, und die neue Zeit war für sie eine wahre Heim suchung. Frank Mailhart behandelte seine Tante Leovol- dine mit einer humorvollen Duldung. Er war der Sohn seiner lebensfrohen, freigeistigen Mutter, die Hein Leben mit offenen Augen und warmem Her zu gegellübergestanden hatte. Das hatte auch zu ihren Lebzeiten zu einem ziemlich gespannten Ver

schen Ereignisse, als Tante Leopoldine aber immer gereizter wurde, brachte Frank das Gespräch, ans die Jubiläumsfeier bei Brenkens. „Ich habe nun alle Rollen sür das Festspiel be setzt, das ich zu Oukel Brenkens Jubiläum ausfüh ren lasse.' Sein Vater sah ihn interessiert an. „So? Wen hast du denn endlich für die „deutsche Treue' gefunden?' natürlich um die Frachtspesen hin und her erhöht, bezogen werden. Die übrigen Handwerker passen sich den geänderten Verhältnissen und dem vermiß derten Bedarf

von oben herab. Franks Stirn rötete sich jäh. „Von einer „Person' kann hier keine Rede sein. Tante Leopoldine. Die junge Dame ist aus guter Familie.' „Aber doch immerhiu eine Angestellte.' Ehe Frank antworten konnte, wars sein Va^er ein: „Das Festspiel wird doch gelegentlich einer Feier ausgeführt, zu der das gesamte Personal der Firma, geladen ist.' „Ach so! Nuil, lieber Heinrich, dann machst du es deinem Freund Brenken Wohl begreiflich, daß ich an einer derartigeil Feier nicht teilnehmen kann.' „Gut

, ich sage also sür dich ab.' „Ich bitte dich darum! Frank scheint übrigens viel von den freigeistigen Ideen seiner Mutter geebbt zu haben.' Franks Angen blitzten auf. . . „Liebe Tante, du vergißt, daß die Familie mei ner Mutter ihre Vorfahren bis in das zwölfte Jahr hundert zurück verfolgen kann.' „Wir kommen ja ganz vom Thema ab,' .lenkte der Senator schnell ein. „Also, dn hast Fräulein Frensen die Nolle übergeben, Frank?' „ „Ich bat sie darum, und sie hat sich liebenswür digerweise bereit erklärt

, sie zu übernehmen „Gott, was machst du für Umstände nnt diesem Mädchen,' warf die Tante cm. . Sie ist die Tochter eine» Mawrs, der un Kriege gefallen ist,' sagte Frank ziemlich schroff.

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Pagina 6 di 8
Data: 29.08.1924
Descrizione fisica: 8
Nervenheilanstalt entlassen wor den sei, wohin ihn die Familie wegen seines verschwenderischen Lebenswandels gerächt ge habt habe. v. Eine romantische Heirat. Anläßlich einer vor kurzem gefeierten Hochzeit im Hause des Herzogs von Westminster erinnert sich ein Londoner Blatt an eine der vielleicht romantischesten Hochzeiten al ler Zeiten, die vor Jahrzehnten eine Tochter aus diesem Hause schloß. Es war um die Zeit des Krimkrieges, als ein junger Student der Medizin aus Wien, namens Frank, der kurz

vor den letzten Prüfungen stand, nach England ging und in einem Militärspital eine Anstellung fand. Frank machte im Spitale die Bekanntschaft einer schönen Pflege rin, die jeder nur Schwester Agnes nannte, und die ein Muster an Güte und Pflichttreue war. Der junge Mediziner verliebte sich in die Pflegerin und hatte alsbald nur den sehnlichsten Wunsch, ihr statt dem zärtlichen Namen Schwester einen noch zärt licheren Namen geben zu dürfen. Er hielt um ihre Hand an, und sie gab ihm ihr Jawort

, an das sie aber die Bedingung knüpfte, er müsse, bevor sie seine Gattin werde, sich vorher das Doktordiplom erwer ben. Frank verließ das Spital und widmete sich mit'nie ermüdendem Fleiße dem Abschlüsse seiner Studien. Erst mit dem Diplom in der Tasche suchte er sie, wie es seine Braut verlangt hatte, in dem von ihr bezeichneten Hause auf. Schwester Agnes hatte es abgelehnt, ihm von ihren Familienverhält nissen Mitteilungen zu machen, und Dr. Frank hatte keinen besonderen Wert darauf gelegt, nähe res über deren Familie

zu erfahren. Er war aber nicht wenig überrascht, als er erkannte, daß A'nes in einem Palaste wohne, und er nahm an, daß sie in dem Hause Wohl eine dienende, aber immerhin bes sere Stellung einnehme. Er sragte den Portier ent sprechend der Verabredung, die seine Braut seiner zeit mit ihm getroffen, nach „Schwester Agnes' und nannte dann seinen eigenen Namen. Der Portier schien schon informiert zu sein, rief einen Diener herbei, der Dr. Frank in den ersten Stock geleitete, wo er eingeladen wurde

, in einem Empfangssaalo zu toarten. Nach einigen Minuten erschien Agnes in Begleitung eines Vornehin aussehenden Herrn, umarmte Dr. Frank und sagte dann, auf ihren Begleiter zeigend: „Erlaube, daß ich dich meinem Bruder, dem Herzog von Westminster, vorstelle. Er ist schon recht neugierig, meinen Bräutigam kennen zu lernen!' v. Pflege der Sinne und des Geistes in der er sten Lebenszeit. Bei Neugeborenen besteht eine so starke Lichtscheu, daß in den ersten Wochen die In Helenes Zimmer herrschte wie stets die größte

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Pagina 2 di 10
Data: 10.02.1923
Descrizione fisica: 10
' eine Schwenkung gegen Frankreich vollzogen, fo daß zur Zeit nur noch das „Giornale d Jtalia' und der „Messaggero' des Großindustriellen Perrone-Ansaldo für Frank reich schreiben. Im „Giornale di Roma' heißt es: jSasso di Stria und der Tofanen raunten durch die Hochtäler und Wälder. Es klang wie stilles Beten. Wir wanderten weiter zum Falzaregopaß. Trotzig lagen die Felstrümmer des großen Lagazoi am Paß herum. Frisch in der Farbe stach der durch die Sprengung zu Tag getretene Fels von dem grauen Gemäuer

nur noch im Gedächtnis bestehe. Das sei ein merkwürdiges Sy stem. Der Ruhreinfall habe höchst ungünstig aus die Lage im Orient gewirkt, wo die Türken, durch die Haltung Frankreichs und die Uneinigkeit Europas bestärkt, die milden Bedingungen, abge lehnt hätten. Das „Nuovo Paese' schreibt: „Frank reich hat sein Unternehmen von langer Hand her angelegt und geschickt ausgeführt. Es wäre Blind heit, nicht zu sehen, daß die Ruhrbesetzung die Frage' des europäischen Gleichgewichts in allen ihren ge schichtlichen Formen

auf das Tapet gebracht habe. Es hat keinen Wert, wenn Poincare erklärt, Frank reich wolle die Ruhr nicht annektieren. Wir sind heute endgültig außerhalb des Versailler Vertrages... Es wäre töricht, die Lösung von der Vermittlung des Völkerbundes oder der einen oder der anderen Macht erwarten zu wollen. Die Intervention der Mächte in der Frage könne nicht den Charakter der Vermittlung, sondern allein den der Parteinahme für die eine oder die andere der Kräfte, die im Konflikt miteinander lägen

wieder mit den Franzosen und Belgiern. Mit England hat Italien somit das politische Interesse an der Erhaltung des euro päischen Gleichgewichts gemeinsam u. mit Frank reich das finanzielle in der Kriegsschulden- und Reparationssrage. Auch durch gewisse Ge fahren ist eine klare Stellungnahme zugunsten des einen oder des anderen ausgeschlossen. Frank reich würde bei offener Gegnerschaft Italiens die kleine ENtente gegen Ungarn loslas sen, und diese würde, wie einst die Dreikaisermächte Polen, das Land

ist sür Italien wegen der Kohle wichtig, und es hat Amerika, das einen großen Teil der italienischen Auswanderung aufnehmen soll, hinter sich und beide sind die stärksten Mächte der WÄL. Hinzu kommt, daß Italien, wo der Staat in Umgestaltung, begriffen ist und von Mussolini das Finanzproblem in den Mittelpunkt seiner Politik gerückt ist, drin gend den Frieden braucht und diesen dadurch am besten zu erhalten glaubt, daß es zwischen Frank-- reich und England eine vermittelnde Stellung ein nimmt

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Pagina 7 di 8
Data: 14.08.1922
Descrizione fisica: 8
Nr/134 ,>Bozner Nachrichten', den 14. u. 15. August 1922 Seite?. Nereinsnachrtchte«. Produktiv-Genoffenschaft der Tischler Bozens Mittwoch, 16. ds., abends 8 Uhr, im Gaschof Lar- cher, Bindergasse, wichtige Besprechung. Erscheinen aller sehr notwendig. Für den Obmann Jg. Sch. ' ' «ase»kur». ASricher Devisenkurse vom 12. AuH. 1922 M österreichische Kronen. . . . . . —'VI Frank M tschechische Kronen ... . . . . . 13 57 V, » 100 ungarische Kronen . . . . . . . —'39 „ M polnische Mark

. 24g „Nein, du gehst nicht zu ihr, ich will es nicht!' sagte er streng. ' ' - Frank richtete sich kampfbereit auf. „Du zwingst mich wieder,. gegen deinen Willen Zu handeln. Ich war lange genug getrennt von meiner jungen Frau. Sie erwartet mich. Ich habe lhr depeschiert, daß ich heute komme, und nun ich ^lß, daß sie ihre Mutter verloren hat und ganz allein steht, habe ich keine Ruhe mehr. Ich mutz sie sehen.'. . . , . Der Senator sah seinen Sohn seltsam an. Die druck'^ ^ 5?men Augen wich

einem milderer. Aus- „Du gehst nicht zu ihr — ich werde zu ihr gehen. >5ch habe ihr etwas zu sagen.' „Vater?' . .ED flammte eine heiße Freude in Franks Augen auf. Der Senator machte eine abwehrende Bewegung. . „Frage nicht! Ich werde ja Wohl auch einmal ^ Heimlichkeit haben dürfen. Wo sie wohnt, weiß ich habe sie schon einmal besucht/ Zetzt erschrak Frank. „Vater, was hast du getan?' fragte er fast drohend. . ^ Es zuckte um die Lippen des alten Herrn.^ »,Jch lasse mir nicht das Heft aus der Hand winden

fort sind. Ich denke mir, sie wird warten, bis du kommst.' Damit verließ der Vater schnell das Zimmer. Frank sah ihm halb verblüfft, halb besorgt nach. Was hatte der Vater vor? Aber dann lächelte er vor sich hin und atmete auf. 'Etwas Schlimmes war es sicher nicht, in seines Vaters Augen hatte es so seltsam gewetterleuchtet — nicht wie Zorn, son dern — fast wie Humor. Und jedenfalls durfte er ihn jetzt nicht mehr rei zen, er mußte warten, was er beschloßt Zum Glück hatte er Traude im Telegramm

keine Zeit ange geben. Sie wußte nur, daß er am Abend kam. Und kommen würde er — zu seiner süßen Frau. Ach, wie brannte die Sehnsucht nach ihr in seinem Herzen. Wenn er sie nur erst wieder in seinen Armen hielt! Traude saß wartend mit großen, sehnsüchtigen Augen am Fenster des Wohnzimmers. Sie zählte die Minuten bis zu Franks Kommen. Als aber die Sonne sich anschickte, zur Rüste zu gehen, fuhr end lich draußen ein Wagen vor. Traude psrcing auf und preßte die Hände aufs Herz. Das koit^te nur Frank

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Pagina 10 di 16
Data: 19.12.1911
Descrizione fisica: 16
. Er war laut und bestimmt, sie sanft und nachgiebig. Sie hatten zwei Kin der, oder vielmehr Frau Offenwald hatte zwei; denn das ältere, ein Mädchen von 11 Jahren, war ein Kind ihrer er sten Ehe mit Frank Wilson. Das jüngere war ein kleiner Knabe, Edwin, der eben zu sprechen anfing, und mit dem der Vater gern im breitesten Lancashire-Dialekt sprach, um -— wie er sagt —- den wahren sächsischen Ton zu erhalten, Frau Offenwalds Vorname war Alice ; ihr erster Mann war ihr rechter Vetter

gewesen. Sie hatte als verwaiste Nichte im Hause eines. Seeoffiziers in Liverpool gelebt, ein stilles ernstes Wesen von großer persönlicher Anziehungskraft, mit regelmäßiger und zarter Gesichtsfarbe. ' Aber sie war sehr schüchtern, hielt sich selbst für unbedeutend und ungeschickt und wurde von ihrer Tante, der zweiten Frau ihres Oheims, viel gescholten. Als daher ihr Vetter Frank Wilson von einer »langen Seereise heimkehrte und zuerst freundlich beschützend für sie eintrat, sodann ihr Aufmerksamkeiten erwies und endlich

, daß Alice nur zu gern ihre Augen schloß und blindlings die Gelegenheit, dieser häusli chen Tyrannei zu entgehen, ergriff. Da sie Frank lieber mochte, als irgend jemand in der Welt — ihren Oheim aus genommen, der gerade auf See war — so ging sie eines Morgens mit ihm und ließ sich ihm antrauen; ihre einzige Brautjungfer war das Hausmädchen ihrer Tante. Die Folge War, daß sie sich eine Wohnung suchen mußten, da Frau Wil son sie beide Mt wieder sehen wollte untz datz warmtzexzige Sir. M Hausmädchen Nora

Wilson befand sich nicht Wohl und scheute die Erregung eines Auftritts; aber er fühlte, daß sein Sohn recht hatte und sprach mit seiner Frau. Ehe Frank abse gelte, hatte er die Genugtuung, seine Frau in ihrer alten kleinen Dachstube im Hause seines Vaters eingerichtet zu sehen. Ihr das einzige gute Fremdenzimmer einzuräumen, wäre eine Nachgiebigkeit und Großmut gewesen>. zu der sich Frau Wilson nicht aufschwingen konnte. Das Schwerste dabei war, daß Alice die treue Nora entlassen mußte.' JhfWatz

als Hausmädchen war ausgefüllt, und wenn das auch nicht der Fall gewesen wäre, sie hatte Frau Wilsons gute Mei nung aus immer verloren. Nora selbst tröstete ihre jungen Herrschaften mit der fröhlichen Vorhersage, daß sie bald wie der einen eigenen Haushalt haben würden, und dann würde sie wieder zu ihnen kommen, in welchem Dienst sie auch im mer sein möchte. Fast das Letzte, was Frank vor seiner Ab-, reise tat, war, daß er mit Alice einen Besuch bei Nora!.im Hause ihrer Mutter machte. Dann ging er fort

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