der modernen Sinfonien führen. Wir warten aus Mahler. drow. Ein Tiroler Zeitschriften-Jubiläum. Dieser Tage wird Ludwig Ficker, der Herausgeber der Zeit schrift „Der Brenner". 50 Jahre, und zualeich werden es heuer zlvanz.g Jahre, daß die ersten Hefte der ursprünglichen „Halb- Monatsschrift für Kunst und Kultur", wirklich wie scharfer Bren nerwind ins und durchs Land fuhren. Staub aus- und in die Na sen wirbelnd, aber e«ben auch reinigend, befreiend, belebend. Da mals gab es zivar bereits den „Föhn
", der aber (als Wind) „we der warn: noch kalt" war und (literarisch) nur eine Unsterblich keitsversicherung lokaler, also „bodenständiger" Jnzüchter auf Gegenseitigkeit darstellte — wie das so üblich und beliebt war. In diese faule Gesellschaft (beiderseits) fuhr „wie Ungewitter" der „Brenner", schneidend, scheidend und brennend, und zeigte an Mit arbeitern wie Dallago, Nengebauer, Huldschiner, Waüpach und später Hans Kiene, Joses Georg Oberkofler und (immer) im Her ausgeber. daß auch Tiroler „gute Europäer
" sein können, erhoben und erhaben über das „Bodenständige". Das zeigte aber auch der Kritiker in Wort und Bild, Max Esterle, dessen Karikatureniband „Tirols Koryphäen" leider keine zweite Folge erlebte. Namentlich ober gab der Dichter und Philosoph Dallago den ersten Jahren dem „Brenner" das Gepräge, wehte aus ihm Berglust — geistige Lebens lust. Aus den: Lokalen wuchs aber dann die Zeitschrift hinaus, vermittelte Innsbruck die unvergeßliche Verbindung, ja viermalige Begegnung mit Karl Kraus, dem der „grüne Terror
" kappen bedeckter Engstirniger zuletzt ein Schauspiel für Götter und Sati riker lieferte, und fand in der einzigartigen, vorÄberschwdbenden Erscheinung Trakls einen besonderen Ausdruck, bis auch in diese (geistige) verheerend der Krieg embrach. Nach dem Kriege aber er schien auch das Antlitz des „Brenner" erneut, verwandelt; die be kannten Tiroler Autoren, schon früher leider immer seltener in seinen Blättern, traten bald ganz in den Hindergvund, während auch an neuen mir Josef Leitgeb und Anton
Sanier mehr zum Worte kamen, das dafür einer ganz weltfremd kakholisierenden irrealen, ^beziehungsweise surrealen Richtung eingeräumt wurde, bis dieser geistigen Erstarrung auch die physische folgte, vor der auch die übertriebene, weil überschätzte Heranziehung von Frauen den „Brenner" nicht bewahren konnte. Schade! Zum fünfzigsten Geburtstag sei darum dem Herausgeber des „Brenner" mit dem Dank für sein tapferes Bemühen um den Kultursortschritt und das geiistige Wachstum der Wunsch ausgesprochen